Hochhaus „EDGE East Side“ + „East Side Mall“ (140 m | in Bau)

  • Ich sehe das ein wenig anders. Konzept und Ausführung müssen sicherlich nicht jedem gefallen, aber grobschlächtig billig und vulgär sind Adjektive, die - auch wenn sie im Vergleich mit dem Potsdamer Platz fallen - für mich mehr aussagen über den, der sich äußert als wirklich irgendwie treffend bei der Beschreibung dieses Quartiers sind.

  • Tut mir leid, aber ich empfinde es nunmal so, und ich finde die von mir genannten Begriffe als durchaus treffenden Beschreibung des hier entstehenden Quartiers.

  • Ich finde die Beschreibung mit den genannten Attributen irgendwo schon passend aber zugleich etwas zu negativ konnotiert. Vulgär heißt ja eigentlich gewöhnlich, wird aber in der Umgangssprache meist doch recht abwertend gemeint. Der Potsdamer Platz war ein Prestigeprojekt und steht passend zur Lage insgesamt für ein eher gehobenes Klientel. Wie beim benachbarten Kulturforum durften hier renommierte Architekturbüros aus dem Vollen schöpfen.


    Beim AEG-Areal agiert man in einem anderen Umfeld und auf einer anderen Pestigestufe. Allerdings sollte man mE bedenken, dass es noch immer nicht abgeschlossen ist. Mit den Türmen kommen einige der Highlights ja erst noch. Die (hohen und somit teuren) Bäume, Wasserspiele und das Lichtkonzept zeigen zudem, dass hier durchaus nicht nur möglichst billig baut. Das frei stehende EKZ wirkt jedoch sicherlich grobschlächtiger und weniger edel als die geschickt "versteckten" bzw integrierten gläsernen Passagen am Potsdamer Platz. Ebenso wirkt zumindest der Entwurf des Turmes im Vergleich zur zumeist recht filigranen Architektur am PP schon geradezu brachial. Wenn der Betonsockel des Turms analog zu den Fragmenten der Berliner Mauer von der ESG Graffiti erhalten wird, könnte es jedoch sogar super hierher passen.


    Ansonsten gehen hier mE zu viele Aspekte durcheinander. Der Vergleich zum Potsdamer Platz bietet sich insoweit an, dass beide Viertel auf bzw. um oder neben dem ehemaligen Grenzstreifen entstanden sind und eine Mischung aus u.a. Büros und Unterhaltung sowie teilweise Wohnen/ Hotels aufweisen. Hierbei fällt zudem auf, dass in beiden Fällen die üblichen Strukturen und Maßstäblichkeiten der Stadt gesprengt werden (was aber auch an anderer Stelle geschieht bzw. etwa beim Alex sogar schon vor zig Jahrzehnten geschah). Ich persönlich finde das bis zu einer gewissen Konzentration als reizvoll und belebend für die Stadt, andere jedoch stoßen sich erheblich daran. Diese Frage nach der Maßstäblichkeit und inneren Struktur eines Stadtviertels ist also die eine (subjektive) Frage.


    Die andere Frage ist die der städtebaulichen und architektonischen Einbindung. Und hier gibt es dann eben auch deutliche Unterschiede und entsprechend auch unterschiedliche Erwartungen.


    Beim Potsdamer Platz erwarte ich z.B. gar keine extreme Quirligkeit. Wer das Areal (etwa im Kontrast zu Alexa mit Primark und Co am Alex) als tot oder gescheitert betrachtet, war mE entweder nie dort oder hat es nicht so ganz verstanden. Sicher könnte insbesondere ein gewisses Verschmelzen mit dem Kulturforum zusätzliche Potentiale für beide Areale heben. Ansonsten ist die An- und Einbindung aber durchaus nicht schlecht. Es liegen eben relativ große Flächen und Komplexe im Umfeld, die nicht gerade optisch präsent Massen an Menschen zum Platz spühlen: Die Parkanlagen des Tiergarten, Botschaften, feine Hotels, gehobenes Wohnen, teure Büros und Repräsentanzen... Entsprechend dieses "Einzugsgebiets" rekrutiert sich das sichtbare(!) Publikum eher aus Touristen (selbst ich als Berliner fühle mich da etwas wie einer, genieße das aber in dem Fall hin und wieder ganz bewusst). Das ansässige bzw hier arbeitende Klientel, Herren und Damen mit Anzügen und Business-Kostümen, sieht man primär vom Auto zu Gebäuden schreiten oder umgekehrt, sonst höchstens noch im Kaffee oder Restaurant sitzen. Trotzdem ist es hier nie unangenehm leer oder gar wie ausgestorben, auch nicht im Einkaufszentrum.


    Das neue Areal um die MB-Arena hat ein völlig anderes, viel raueres und quirligeres Einzugsgebiet mit Kiezen und Clubleben sowie mehr Startups als etablierten Großunternehmen - so zumindest der Schein: Tatsächlich ist Daimler hier ja Nachbar von Zalando, Sony Music von MTV usw. Somit hat man hier witzigerweise u.a. beide Großakteure des PP wiedervereint. Aber man gibt sich hier selbst als Global Player deutlich anders. In der Summe hat man damit auch automatisch ein völlig anderes Publikum. Entsprechend passt hier ein etwas roheres, grelleres Auftreten absolut ins Bild.


    Je nach subjektivem Standpunkt kann man natürlich den Potsdamer Platz als elitär, versnobt und steril bezeichnen oder aber das AEG-Areal mit Mall und Tower als billig und vulgär. Natürlich sagt das dann auch immer ein wenig über mich selbst aus, gerade wenn ich eines davon heftig angreife und kritisiere und das andere somit zur Norm erhebe. Ich persönlich genieße es, all diese Vielfalt in einer Stadt zu erleben. Ich war schon mehrfach am Potsdamer Platz essen oder im Kino aber ebenso in der Anschutz-Arena. Ebenso wie sich ein Weltkonzern wie Daimler ebenfalls an völlig unterschiedlichen Standorten der Stadt gezielt anders inszeniert.

  • ^Was Du mit ”roh” oder ”rau“ bezeichnest, ist für für mich eher typisch amerikanisch, soll heissen bar jeder Wurzeln und Traditionen auf die man sich beziehen könnte. Mag sein, dass es in diesem Gebiet funktioniert weil es abseits eines Zentrums liegt. Aber ohne, dass es beständig von Aussen, mit dem was ein Entertainment-Shopping-District so essentiel benötigt, nämlich Menschen, Zuschauer, Vergnügunssüchtige, etc. versorgt wird, wird es nicht funktionieren können. Und Shopping ist Entertainment und schreit ja nicht nur nach roh oder rauh sondern auch nach Charme und etwas Überwätigendem, etwas Einprägendem. So wird dieser Bereich immer etwas sehr künstliches an der Peripherie des eigentlichen Organismus, sein. Was ich sehr bedaure, denn innerstädtisch hätte es weit bessere Möglichkeiten und Standtorte gerade in Hinsicht auf Tradition gegeben, Entertainment und Urbanität als etwas weitaus interessanteres zu kreiren und miteinander zu verzahnen wie das Tacheles--Areal, oder die Brache am Moritzplatz (jetzt Prinzessinen-Gärten) auf der sich einmal ein ziemlich großes Kaufhaus befand zum Beispiel.

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  • ^^ Also, stehen in den P.P.-Arkaden nicht jede Menge Geschäfte leer?Die Spielbank zieht nicht aus? Das Theater steht nicht leer? Das Fenster des Weinhauses Huth sind nicht blind und die Gewerbeinheit wird nicht bespielt?
    Nein. Auch wenn die Büros und ggf. die Restaurants belebt sind, das ist keine wirklich urbane Ecke Berlins, eher eine Simulation dessen. Ich glaube, wenn man die Augen aufmacht bei einem Besuch des P.P., fällt einem das sehr schnell auf.

  • Also ich denke nicht dass es nicht an Menschen mangeln wird, die das Gebiet aufsuchen. Im Gegenteil, allein durch die East Side Gallery ist eine enorme Anzahl von Touris usw dort unterwegs, ebenso durch die Arena, die ja fast jeden Tag ein Event hat, von der Mall, der neuen Musikhalle, Kinos usw mal abgesehen


    Ich glaube auch nicht dass Leute in Berlin Charme und überwältigendes suchen, jedenfalls nicht die ich kenne. Wenn ich mir ansehe wie erfolgreich z.B. das RAW Gebiet ist, dann denke ich schon dass dieses unfertige, pseudorauhe und gestylt abgefuckte eher als Berlintypisch wahrgenommen wird als Charme und überwältigendes.


    Diese Gegend gehört für mich auch nicht zur Peripherie bezeichn. Dafür ist es viel zu nahe an der Innenstadt. Angrenzend an Friedrichshain und der Warschauer Strasse ist es auch keine Insel sondern ziemlich nahe dran an bereits bestehenden sehr belebten Stadtgebieten.


    Dass dieses Areal künstlich, möglicherweise steril wirken wird ist einfach der Tatsache geschuldet dass es neu ist, das wird Jahre dauern bis das ändern wird. Ob es letztendlich angenommen wird, so wie es die Investoren hoffen, kann nur die Zukunft zeigen. Diese Dinge haben ja auch immer irgendwas irrationales an sich. Man kann noch so sehr planen und alles vermeintlich richtig machen, aber Erfolgsgarantien gibt es keine. Aber ich denke schon mal nicht, dass Büros und Wohnungen leer stehen werden, was schon mal eine Grundvoraussetzung ist, ebenso läuft die Arena seit Jahren ziemlich erfolgreich, also ein Fiasko sehe ich da jetzt nicht.
    Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was realistischerweise vom Konzept her besser oder sagen wir erfolgversprechender gewesen wäre.
    Reine Wohnbebauung mit großen Anteil von sozialen Wohnungsbau war zur Planungszeit völlig irrelevant, bei einem Leerstand von über 6 Prozent etc.
    Ebenso war einfach der finanzielle Druck für die Stadt enorm, sie hatte weder das Knowhow, die Resourcen noch die finanziellen Mittel, irgendetwas selbst zu entwickeln, das wird vielleicht heute auch oft ausgeblendet.

  • Ich glaube die Beschreibung von Jan85 trifft den Nagel auf den Kopf.


    Btw: Auch der Potsdamer Platz bzw. seine unmittelbare Umgebung ist immer noch nicht ganz "fertig". Eines der Eckhäuser des Leipziger Platzes fehlt ja noch und die Projekte am Gleisdreieck werden zusätzlich Nachfrage schaffen.


    Auch die positive Entwicklung rund um die Kurfürstenstrasse wird vor allem Kaufkraft in die Gegend bringen. Der PP hat durchaus noch Luft nach oben.


    Was den Mercedes-Benz Platz und das umliegende Viertel betrifft: Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Ich werde mir jedenfalls das ganze heute zur Eröffnung einmal ansehen. Außerdem muss man dem Aral noch etwas Zeit lassen. Dort werden einmal insgesamt 5 Hochhäuser stehen - teilweise in sehr interessanter Architektur. Vielleicht wird es mit dem PP auch einer DER Stadtplätze der Postmoderne in Berlin.

  • ^Was Du mit ”roh” oder ”rau“ bezeichnest, ist für für mich eher typisch amerikanisch, soll heissen bar jeder Wurzeln und Traditionen auf die man sich beziehen könnte.


    Ich kann Dich grundsätzlich verstehen. Allerdings glaube ich, dass es lohnendere Areale in der Stadt gibt, um die es zu kämpfen gilt. Zudem würde ich den "Antagonisten" der klassischen europäischen Stadt lieber mit Schlagworten wie global/ international oder touristisch sowie modern bezeichnen, was natürlich dennoch einen Kontrast zu lokal und traditionell darstellt. Natürlich ist der Ursprung einiger Entwicklungen stark amerikanisch geprägt aber über die Jahrzehnte hat sich das mE auch in Asien und Europa weit verbreitet (in dem von Dir zurecht geschätzten Paris sicher etwas weniger aber da befand sich ja auch nicht über Jahrzehnte ein breiter Brachstreifen wie eine hässliche Narbe im Herzen der Stadt). Die Globalisierung wirkt generell unaufhörlich darauf hin, dass man zunehmend überall alles (und somit überall mehr oder weniger das Gleiche) vorfindet. Selbst Amerika wirkt zunehmend verunsichert davon, dass man die Zeit nicht anhalten kann.


    Aus einem legitimen kritischen Blickwinkel haben wir hier also gewissermaßen den Berliner Ableger eines austauschbar monotonen globalen Unterhaltungs- und Konsumgeschäfts: Amerikanischen Investor, englische Namen wie Entertainment District, East Side Mall und Tower, moderne Vielzweckarena und -halle, Kinos mit Filmen in Originalfassung, Bowling Center und Shopping Mall. Spree, Mauer/ East Side Gallery und umliegende Szenekieze sind dann eben nur noch die local background story, die Basis für Promotion. Hier konsumiert der Tourist neben Events und Fastfood zugleich ein leicht verdauliches Stück Berlin. Umgekehrt zelebriert Berlin sich hier ein Stück weit als international bzw. einer global culture und der Moderne zugewandt. Das ist wie gesagt ein Stück weit die Geschichte vieler, vieler Innenstädte überall auf der Welt (was wir durch eigenen Tourismus selbst auch oft genug befördern).


    Es gibt aber immer auch eine pragmatischere und versöhnlichere Sicht, die ebenfalls legitim ist. Die Vision, die mit der Arena begann, wird zunehmend vollendet. Wir erhalten ein Stück Berlin mit einer wünschenswerten Verzahnung von Arbeit, Wohnen und Freizeit (zumindest neue Wohnungen und Büros kann es davon abgesehen ohnehin kaum genug geben). Zugleich werden mit stationärem Einzelhandel, gleich mehreren Veranstaltungsflächen für Live-Events wie Sport, Musik und Co sowie dem klassischen Kino auch zunehmend gefährdete Traditionen bedient (man denke ans Online-Shopping sowie das Streaming bzw. die generelle Medialisierung/ Digitalisierung von Sport und Kultur). Zwei der größten Berliner Sportvereine haben hier ihre Heimat gefunden (von Hertha weiß man, wie kraftaufwändig und teuer solch eine Entwicklung aus eigenem Antrieb gewesen wäre). Das alles ist deutlich mehr als nichts, zumal hier vorher gewissermaßen nichts war, grüne Wiese. Das andere, authentischere Berlin liegt nebenan und lässt sich auch nicht beliebig klonen und verpflanzen.


    Bei der Gestaltung kann man sicher trotzdem diskutieren aber ich würde dem Ganzen etwas Zeit geben. Charme oder zumindest etwas Beeindruckendes und Einprägsames könnten beispielsweise die Türme, die eingewachsenen hohen Bäume, die Wasserspiele und die Lichtshows auch entwickeln. Immerhin bettet sich das Areal zudem in ein aufregendes Stück Berlin ein. Peripherie wird der Entertainment District mE schon deshalb nicht verkörpern. Eine etwas künstliche Wirkung wird aber mE zumindest eine gewisse Zeit lang nicht ausbleiben.


    DerBe: Das sehe ich teilweise dennoch etwas anders aber das ist langsam wohl eher Thema für einen anderen Thread.

  • In drei Tagen soll hier eröffnet werden, wirklich fertig ist allerdings wenig, obschon die Rampe große Fortschritte gemacht hat.


    Noch heißt die neue Mall "EAST E":



    Der Bodenbelag ist verlegt, die Leuchten sind schon in Betrieb:



    Die Treppe von der Tamara-Danz-Straße zur Rampe hinauf:




    Der Anschluss zur Warschauer Brücke ist noch in Arbeit:



  • Da bin ich ja mal gespannt, ob das übermorgen aufmacht... (und falls ja, in welchem Zustand).


    Seit der Zugang in Beton gegossen ist, stelle ich mir ausserdem die Frage: Ist so eine sich nach unten verengende Treppe mit Mauer auf beiden Seiten nicht eine ziemliche Katastrophe als Fluchtweg? Oder - um mal nicht gleich mit dem Schlimmsten zu rechnen - auch nur sehr unbequem, wenns mal voll wird?

  • Noch immer heißt die Mall "EAST E", noch immer wird an allen Ecken und Enden gewerkelt, aber - heute wurde dennoch eröffnet. Der Termin war marketingtechnisch gut gewählt: Ganz Brandenburg war dank Feiertag (Reformationstag) auf den Beinen, Halloween brachte diverses Berliner Jungvolk & Familien in die Gegend, das Publikum dachte offenbar - so war zumindest abgelauschten Gesprächen zu entnehmen - an den "Weihnachtsvorverkauf". Ansonsten galt der Schnäppchenrausch.


    Schon an der S-Bahn-Haltestelle "Warschauer Straße" strömten die Menschen, dazwischen viel prekäre Schilderdreher, die die Ladengeschäfte und Rabattaktionen zur Eröffnung bewarben, Luftballons, Einkaufstaschen und andere Dinge unter die Leute brachten.


    Aber nur auf der östlichen Seite der Brücke gelang der Abstieg und Zugang. Wagemutige Brückenquerer, die trotz aufgefahrener Polizei vor Straßenbahn und Autos entlangsprinteten, mussten umkehren. Denn die Rampe ist geschlossen. Wer die Nachrichten verfolgt hatte, wusste warum. Nicht nur waren die Arbeiten nicht fertig geworden, sondern die notwendige Durchtrennung des Brückengeländers in der Breite der Rampe war von der Stadt untersagt worden. Darüber berichtete heute die BZ. So gehe bei Durchtrennung des Geländers der Bestandsschutz der Brücke verloren und führe zu erhöhten Auflagen und Vorschriften, die nicht gewährleistet seien. Was tun? So wollten nun die East Side-Maller wiederum das Geländer provisorisch überbrücken, wurden aber vom Bezirk wegen "illegaler Bautätigkeit" gestoppt. Polemisch twitterte der Friedrichshain-Kreuzberger Bezirksbaustadtrat Florian Schmidt vom “guten Start” im “rebellischen xhain”:
    https://twitter.com/f_schmidt_BB/status/1057517451590672385


    Nun denn, also über die Treppenstiegen zwischen S- & U-Bahn hinunter auf die Tamara-Danz-Straße. Unter der Brücke eine gelungene Lichtinstallation, die den rauen Betoncharme mildert:



    Und die Treppe hinauf auf die Rampe:



    Die Rampe ist durchweg begehbar. Wie bereits zuletzt zu sehen war, sind auf der nördlichen Seite Metallgeländer, auf der südlichen hingegen Glasgeländer verbaut:



    Der Weg zur Brücke hingegen bleibt verwehrt, die Polizei hat ein Auge darauf:


  • Also hinein in die Mall. Das östliche Entrée wirkt geduckt und recht gewöhnlich:



    Dahinter öffnet sich das Gebäude zum Dach hin:




    Per Rolltreppen hinauf in die Innenarchitektur, die zwischen holländischem Zeitgeist-Design und Berliner Poparchitektur à la Schlüter-Witte schwankt.


    Sieht aus wie ein überdesignter Turnschuh. Das muss aber nichts Schlechtes sein.

    hat Tomov schlagend formuliert.


    Sieht aus wie die U-Bahn-Station “Fehrbelliner Platz”, könnte man nach einem Blick ins Innere hinzufügen, wenn man ganz oben angelangt ist:






  • Nicht nur waren die Arbeiten nicht fertig geworden, sondern die notwendige Durchtrennung des Brückengeländers in der Breite der Rampe war von der Stadt untersagt worden. Darüber berichtete heute die BZ. So gehe bei Durchtrennung des Geländers der Bestandsschutz der Brücke verloren und führe zu erhöhten Auflagen und Vorschriften, die nicht gewährleistet seien.


    Herrje, was für eine Planung. Darf man das "Fiasko" nennen? Keine Ahnung, was an den Einwänden des Bezirks dran ist. Aber wenn sie stimmen, hätten Stadt und Investor ja wohl mal früher eine Lösung suchen können... Egal, danke jedenfalls, dass Du Dir das Getümmel gegeben hast. Habe heute einen weiten Bogen um die Gegend gemacht.


    Die unterschiedlichen Geländer sind leicht zu erklären: Das Metallgeländer ist ja nur ein Provisorium, dort dürfte bald der Bauzaun für das Hochhaus stehen.

  • Das Design der geschwungenen Linien in Form und Beleuchtung ist recht konsequent durchgezogen worden. Von der westlichen Fressinsel (die auch einen Außenbereich für rauchende Imbisskunden hat, von dem aus man die Bauwüste Richtung Entertainment District beschauen kann) ...





    .. bis in die Außengestaltung:






    Am Ostkreuz hingegen haben einige eine andere Meinung zum "EAST E", die offenbar auch von Florian Schmidt geteilt wird:


  • Ich finde die Mall ist ein großer Gewinn für die Gegend. Nicht unbedingt architektonisch aber es wird dadurch eine bessere Durchmischung des Viertels geben.


    Es ist auf Dauer überhaupt kein Gewinn für Friedrichshain, wenn die Leute dort nur zum Saufen hingehen.


    Ganz nebenbei und etwas stiller, hat an der Warschauer übrigens letzte Woche "Humana", Berlins bekanntester Second-Hand Laden aufgemacht.


    Die Warschauer hat definitiv großes Potential sich zu einem Unterzentrum in der Hauptstadt zu entwickeln - ich bin gespannt auf den weiteren Verlauf.

  • Ob die Eastside Mall gebraucht wird oder nicht, darüber wird wohl " das Volk mit den Füssen abstimmen" schätze ich... In der Mall of Berlin ging es heute z.B. sehr ruhig zu. Passend dazu hatte die Abendschau einen Beitrag zu EKZs allgemein und deren teilweise sehr schlechte Auslastung, z.B. Wilmersdorfer Arcaden: Nur noch 40% der Geschäfte belegt, das neue Schultheiss Quartier: 30% nicht belegt und sehr wenig Kundschaft, im Forum Steglitz versucht man es nun bald mit regionalen Produkten, etc.
    Auch dass es in der Mall of Berlin heute ruhig war, zeigt dass Touristen UND Berliner ihre Euros auch nur an einer Stelle ausgeben...
    Immerhin besitzt die Eastside Mall für Autobesitzer den Vorteil, dass dort viele Parkplätze vorhanden sind...


    Ich persönlich finde den Entertainment Distrikt einfach wahnsinnig "un-entertaining" dem ein richtiges Highlight fehlt, z.B. das Riesenrad das in Charlottenburg keiner wollte...

  • Wenn du die Architektur meinst kann ich es verstehen. Wenn es aber um das Angebot geht, ist dies doch eine super Mischung. Noch dazu mitten in einem intakten Kiez direkt an der Pulsader Friedrichshain-Kreuzberg.


    Ich wüsste nicht was hier schief gehen könnte. Noch dazu ist das EKZ von der S-Bahn aus überhaupt nicht zu übersehen - das ist nochmal Dauerwerbung für alle tausende S-Bahn Fahrer auf dieser Hauptverkehrsachse.


    Dahingegen ist die Mall of Berlin ja fast versteckt...Deren Lage ist übrigens im Allgemeinen etwas unglücklich. Zwar ist man nicht weit von "Unter den Linden" entfernt, aber dieser "kiez" ist eigentlich keiner.


    Die repräsentative "Mitte" um das Brandenburger Tor ist relativ tot. Hier wird nicht gelebt, sondern höchstens "empfangen". Zum PP ist es zu Fuß relativ weit und extra hinfahren wo die Friedrichsstrasse doch recht nahe ist klingt anstrengend.


    Der PP funktioniert NUR über Touristen. Die East Side Mall hat Touristen + Partypublikum + einen funktionierenden Kiez. Gleichzeitig ist die Dimension der Mall geradezu bescheiden im Vergleich zur Mall of Berlin (die ich übrigens im Allgemeinen für das schönste EKZ in Berlin halte).

  • Herrje, was für eine Planung. Darf man das "Fiasko" nennen?


    Sicherlich. Interessant aber auch, wie die Berliner Medien gegenüber der "BZ" (und der angehängten Springer-Presse) ins Hintertreffen gerieten und die Geschichte als kuriose Nebensächlichkeit behandelten, anstatt mit Regine Günther, Florian Schmidt oder jemandem von FREO ein ordentliches Interview zu führen: "Shopping mit Hindernis", "Fehlalarm - East Side Mall kurz nach Eröffnung geräumt", "Die East Side Mall öffnet mit Hindernissen". Dabei war das ja durchaus absehbar, das Geländer war schließlich drei Tage vor Eröffnung noch intakt:


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