Rund um die Königsallee

  • Dass es auf der Schadowstr. einen Radweg geben muss, sollte ja wohl außer Frage stehen.
    Früher hat der Straßenquerschnitt für 2 Kfz-Fahrspuren, Straßenbahnen, Radfahrer und Fußgänger ausgereicht. Da wird es nach dem Wegfall von Schiene und Fahrstreifen ja wohl möglich sein, das Nebeneinander von Fußgängern und Radfahrern zu ordnen.
    Die Fußgänger werden sich angesichts der breiten Straßenquerschnitts ohnehin vorwiegend im Bereich der heutigen Bürgersteige aufhalten.
    Wenn der Radweg ordentlich gekennzeichnet und gut erkennbar gepflastert ist, braucht man meiner Überzeugung nach auch kein Tempolimit.

  • Nach meiner eigenen Erfahrung sind viele Radfahrer wenig rücksichsvoll.
    Auf der Kö wurde ich selber schon auf einem auch für Fahrräder freigegebenen Fußweg von einen zu schnell fahrenden Radfahrer angerempelt und noch beschimpft - dort gilt Schritttempo.
    Im Park vor meiner Haustür ist der Hauptweg für manche eine Fahrrad-Rennstrecke und die Radwege an der Hauptstraße werden häufig in falscher Fahrtrichtung befahren; die Falschfahrer weichen dann entgegenkommenden Rädern auf den Fußweg aus.
    Selbst in unserer Spielstraße müssen wir aufpassen, wenn wir das Haus verlassen.

  • ^ Dass es ein Teil der Radfahrer mit den Verkehrsregeln und Rücksichtnahme nicht so genau nimmt (für mich gefühlt 10x mehr als Autofahrer!), ist in unserer rücksichtslosen "Ich zuerst"-Gesellschaft leider so und wohl nur mit einer Kennzeichenpflicht für Fahrräder einzudämmen. :mad:


    Mir gefällt es auch nicht, dass die Schadowstraße zwischen Berliner Allee und Tonhallenstraße keine reine Fußgängerzone werden soll.
    Wenn, dann muss es einen klar gekennzeichneten Fahrstreifen geben, am besten, wie vorgeschlagen, als Baumallee.
    Ich schreibe bewusst "Fahrstreifen" und nicht Fahrradweg, denn auch Kfz-Verkehr wird es (neben den üblichen Anlieferzeiten in Fußgängerzonen) geben müssen, um das Parkhaus Liesegangstraße anzubingen, denn es ist weder ein Abriss noch eine andere Zufahrt (über die Goltsteinstraße) geplant.
    Auch eine Querung der Schadowstraße von der Bleichstraße zur Wagnerstraße war noch nicht vom Tisch.

  • Ist ja süß. Für mich sind es gefühlt 10x mehr Autofahrer. Mit 10x gefährlicheren Vergehen. Soll ich nun auch noch die Fälle aufzählen, in denen ich nur durch meine antizipative Fahrweise einem schwereren Unfall mit einem Auto entgangen bin? Ich kann die brenzligen Situationen schon lange nicht mehr zählen, gewöhnen kann ich mich aber nicht dran. Die Knie zittern noch immer danach. Naja, ist in unserer rücksichtslosen "Ich zuerst"-Gesellschaft vielleicht auch einfach so. Radfahrer fahren mit der Gefahr massiv verletzt zu werden, weil der Autofahrer Stress schiebt, ihn sich selber macht. Ließe sich wohl nur durch Entschleunigung und Entstressung des MIV, flächendeckend Tempo 30 und eine gerechtere Verteilung des Straßenraums eindämmen. Vielleicht verbesserte sich dann auch wiederum die Verkehrsmoral der Radfahrer.

  • ^ Deswegen habe ich ja auch "gefühlt" geschrieben! ;)


    Was sind denn die 10x gefährlicheren Vergehen der Autofahrer?


    Du meinst bestimmt, dass die Folgen der Vergehen schlimmer sind, wenn Autofahrer sie begehen, als wenn Radfahrer sie begehen würden (da bin ich bei dir!), wie z.B. über eine rote Ampel fahren, die Vorfahrt nehmen, am Zebrastreifen nicht anhalten, zu schnell fahren oder Alkohol- und Drogenverstöße.


    Es gibt dann auch noch die Fahrzeugspezifischen Vergehen, bei Autofahrern fällt mir da z.B. das Aussteigen/Tür öffnen ohne auf den Verkehr zu achten oder Falschparken ein.
    Bei Radfahrern z.B. fahren auf dem Gehweg, fahren entgegen der Fahrtrichtung oder Nichtnutzung der Radwege.


    Die schlimmste Selbstgefährdung von Radfahrer (die fast täglich sehe!) ist die Nutzung des Zebrastreifens - als Radfahrer hat man dort nur Vorrang, wenn man sein Fahrrad schiebt, sich also wie ein Fußgänger benimmt!


    Und gefühlt bereiten mir als Fußgänger Radfahrer weit mehr Probleme als Autofahrer!


    Zu glauben, dass die Verkehrsmoral von Radfahrern sich bessert, wenn man andere Verkehrsteilnehmer einschränkt, ist reines Wunschdenken!

  • Dann möchte ich Deine Gefühle mal um ein paar Fakten ergänzen.


    Im Jahr 2017 sind in Deutschland von 483 im Verkehr getöteten Fußgängern 4 (!) durch Kollisionen mit Radfahrern ums Leben gekommen, die restlichen 479 Getöteten kamen durch motorisierte Fahrzeuge ums Leben, das sind mehr als 99% aller getöteten Fussgänger.
    Von 30.564 verletzten Fußgängern im selben Jahr wurden 2.777 durch Unfälle mit Radfahrern verletzt, 27.787 durch motorisierte Fahrzeuge; also mehr als 90% aller verletzten Fussgänger wurden durch motorisierte Fahrzeuge verletzt.
    (Quelle)


    Wie eine fahrrad- und fussgängerfreundliche Gestaltung der Stadt und der Verkehrsflächen aussieht ist doch nur wenige Kilometer von Düsseldorf entfernt im Nachbarland Niederlande zu sehen, und gute Radinfrastruktur nach NL-Standard führt nicht zu mehr Konflikten zwischen Fahrrad- und Fußgängerverkehr, sondern hilft eben diese zu vermeiden.
    Düsseldorf ist überwiegend flach, relativ kompakt und damit prinzipiell eine für Fahrradverkehr gut geeignete Stadt. Mit einer Infrastruktur wie in niederländischen Städten könnte das Fahrrad einen erheblichen Teil des Verkehrs übernehmen und so Schadstoffbelastung, Lärm und Gefährdung wesentlich vermindern und Düsseldorf zu einer viel entspannteren und lebenswerteren Stadt machen, aber dazu muß man auch mal anfangen.
    Verkehrswende heißt Veränderung.
    Wenn ich sehe dass die Neugestaltung des Bereichs Schadowstraße als Vorzeigeprojekt gedacht ist muß es hier auch eine adäquate, d.h. sichere und bequeme Infrastruktur für Radfahrende geben, alles andere ist 2020+ ein Armutszeugnis, und Platz genug ist hier ja wohl allemal.

  • Zuerst einmal vielen Dank für den Link zu der Statistik.
    Auch wenn aus der Statistik hervorgeht, dass trotz steigender Verkehrszahlen die Anzahl der Verletzten oder Getötete im Straßenverkehr sinkt, ist jeder einzelne einer zuviel!


    Dann möchte ich Deine Gefühle mal um ein paar Fakten ergänzen.
    Im Jahr 2017 sind in Deutschland von 483 im Verkehr getöteten Fußgängern 4 (!) durch Kollisionen mit Radfahrern ums Leben gekommen, die restlichen 479 Getöteten kamen durch motorisierte Fahrzeuge ums Leben, das sind mehr als 99% aller getöteten Fussgänger.
    Von 30.564 verletzten Fußgängern im selben Jahr wurden 2.777 durch Unfälle mit Radfahrern verletzt, 27.787 durch motorisierte Fahrzeuge; also mehr als 90% aller verletzten Fussgänger wurden durch motorisierte Fahrzeuge verletzt.


    Statistisch gesehen richtig, aber nur nur Deutschlandweit betrachtet wird, NRW liegt im unteren Bereich und da wir hier eigentlich den Innerstädtischen Verkehr betrachten, sind die Zahlen so nicht nutzbar, zumal die Zahlen so wenig Rückschlüsse auf den Unfallverursacher zulassen.
    Das hat aber alles nichts mit meinem Gefühl zu tun, dass Radfahrer mehr Verkehrsvergehen begehen als Autofahrer, sondern bekräftigt erst einmal nur meine Aussage, dass die gleiche Art von Unfall, wenn sie von Autofahrern verursacht wird, für den anderen Verkehrsteilnehmer (bezogen auf Radfahrer und Fußgänger) schlimmere Folgen hat.
    Noch aus der selben Statistik:
    - Innerorts passieren 91% der Unfälle mt Fahrradbeteiligung, Anteil der Getöteten liegt bei 66%, Schwerverletzte 83%, Leichtverletzte 92%
    - von 79 826 Fahrradunfällen waren rund 15 600 Alleinunfälle (kein Unfallgegner) dabei starben 99 Menschen (jeder vierte getötete Radfahrer)
    - insgesamt wurden 393 Radfahrer getötet
    - davon 137 bei Pkw/Fahrrad-Unfällen (Radfahrer waren an 25% der Unfälle schuld)
    - bei 60% der Unfälle zwischen Fußgängern und Radfahrern waren Radfahrer hauptverantwortlich
    - 43 % der Radfahrer, die 2017 in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, haben diesen auch verschuldet
    - Statistisch gesehen ist die Anzahl der getöteten Radfahrer im Vergleich zu 2010 gleich geblieben, was daran liegt, dass die Anzahl innerhalb aller Altersgruppen gesunken oder gleich geblieben ist, aber in der Altersgruppe 75+ um 80,7% von 92 auf 155 gestiegen ist
    - Unfälle mit Pedelecs nehmen stark zu (Hauptursache höhere Geschwindigkeit)
    - trotz stetig steigender Anzahl der Fahrzeuge sinkt die Anzahl der Verletzen und Toten Verkehrsteilnehmer


    In der Fahrradhauptstadt Münster werden 51% der Radverkehrsunfäll durch Kfz-Lenker verursacht, 46% durch Radfahrer und 3% durch Fußgänger.


    Hier die Verkehrsunfallstatistik für Düsseldorf 2017:
    - Die Anzahl der Verkehrstoten in der Stadt ist ggü. dem Vorjahr gleich geblieben (9 Tote), davon 5 Fußgänger (3 durch Eigenverschulden, 1 Parkhausunfall, 1 mit Pkw, Verursacher unklar), 2 Radfahrer (beide durch Eigenverschulden), 1 Motorradfahrer (Verursacher Taxi) und 1 Autofahrer (durch Eigenverschulden).
    - Anzahl der Verkehrsunfälle um 1,9% auf 29.794 Verkehrsunfälle gesunken
    - Die Zahl der Leichtverletzten ist um -10,2% gesunken, die der Schwerverletzten um -11,0%


    Wie eine fahrrad- und fussgängerfreundliche Gestaltung der Stadt und der Verkehrsflächen aussieht ist doch nur wenige Kilometer von Düsseldorf entfernt im Nachbarland Niederlande zu sehen, und gute Radinfrastruktur nach NL-Standard führt nicht zu mehr Konflikten zwischen Fahrrad- und Fußgängerverkehr, sondern hilft eben diese zu vermeiden.

    https://de.statista.com/statis…hrstoten-in-niederlanden/
    Die Niederlande haben bei der Anzahl der Verkehrstoten eine ähnliche Bilanz wie Deutschland:
    Niederlande bei 17,08 Mio. EW 613 Tote = 1 Toter pro 27.862
    Deutschland bei 82,79 Mio. EW 3.180 Tote = 1 Toter pro 26.035
    Allerdings gehe ich davon aus, dass in Deutschland ein wesentlich höheres Verkehrsaufkommen herrscht


    In den Niederlanden starben 2017 erstmals mehr Fahrradfahrer als Autofahrer.


    Düsseldorf ist überwiegend flach, relativ kompakt und damit prinzipiell eine für Fahrradverkehr gut geeignete Stadt. Mit einer Infrastruktur wie in niederländischen Städten könnte das Fahrrad einen erheblichen Teil des Verkehrs übernehmen und so Schadstoffbelastung, Lärm und Gefährdung wesentlich vermindern und Düsseldorf zu einer viel entspannteren und lebenswerteren Stadt machen, aber dazu muß man auch mal anfangen.


    Natürlich ist es gut, dass in Düsseldorf mehr für Radfahrer getan werden soll, damit löst man aber nicht Problem die vielen Pendler, da die meisten mehr als 10 km weit entfernt wohnen und ab dieser Entfernung Radfahren unattraktiv ist (abgesehen von den Wettereinschränkungen).
    Wirklich was ändern kann man nur mit einem massiven Ausbau des ÖPNV, wenn überhaupt!


    Wenn ich sehe dass die Neugestaltung des Bereichs Schadowstraße als Vorzeigeprojekt gedacht ist muß es hier auch eine adäquate, d.h. sichere und bequeme Infrastruktur für Radfahrende geben, alles andere ist 2020+ ein Armutszeugnis, und Platz genug ist hier ja wohl allemal.


    Was hat das mit Armutszeugnis zu tun, wenn es auf der Schadowstraße kein Fahrradweg entstehen würde?
    Von mir aus kann man das Radfahren dort in er Mitte zu bestimmten Zeiten erlauben, wie es in vielen Fußgängerzonen praktiziert wird.
    In der Restzeit (sagen wir mal zwischen 10 und 18 Uhr) halte ich es für zumutbar, das Fahrrad zu schieben oder sich einen anderen Weg zu suchen.

  • Nach meiner eigenen Erfahrung sind viele Radfahrer wenig rücksichsvoll.
    Auf der Kö wurde ich selber schon auf einem auch für Fahrräder freigegebenen Fußweg von einen zu schnell fahrenden Radfahrer angerempelt und noch beschimpft - dort gilt Schritttempo.
    Im Park vor meiner Haustür ist der Hauptweg für manche eine Fahrrad-Rennstrecke und die Radwege an der Hauptstraße werden häufig in falscher Fahrtrichtung befahren; die Falschfahrer weichen dann entgegenkommenden Rädern auf den Fußweg aus.
    Selbst in unserer Spielstraße müssen wir aufpassen, wenn wir das Haus verlassen.


    Wir reden ja über subjektive Erfahrungen. In meiner Wahrnehmung sind viele Autofahrer wenig rücksichtsvoll. Parken in 2. Reihe, Parken in Feuerwehrzufahrten, Parken auf Radwegen und Bürgersteigen. Rasen, Autos aufheulen, extrem laute Autos (Auto-Poser) bei Rot (nicht Dunkel-Orange) über die Ampel fahren. Allgemeiner Lärm-Pegel durch Autos und Schadstoff-Belastung gehören hier auch noch als "externe Kosten" erwähnt, aber nicht vertieft. Und ich fahre selbst hier Auto.


    Auf dem Weg zur Straßenbahn morgens laufe ich entlang einer 4-spurigen Straße, ohne Radweg, aber mit breitem Bürgersteig. Die paar Radfahrer, die den mangels Alternativen nutzen, erzeugen idR keine Konflikte. Auf der Nordstraße nervt mich das als Fußgänger und rücksichtslose Radfahrer ärgern mich als Radfahrer und Fußgänger.


    Der Fußgängerweg mit Radnutzung an der Kö ist m.E. ein Paradebeispiel für schlechte Planung. Es befinden sich teilweise verblasste Rad-Symbole auf dem Weg und Teils des Wegs sind wie ein Radweg gestaltet. Für die Menge an Radfahrern und Fußgänger ist eine geteilte Nutzung nicht geeignet. Konflikte sind also vorprogrammiert (soll das konkrete Verhalten aber nicht rechtfertigen).


  • Aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte in den Niederlanden gehe ich davon aus, dass es dort ein höheres Verkehrsaufkommen pro qkm gibt. Die A2 zwischen Amsterdam und Utrecht ist z.B 5/6-spurig.


    "Gute Radinfrastruktur nach NL-Standard führt nicht zu mehr Konflikten zwischen Fahrrad- und Fußgängerverkehr, sondern hilft eben diese zu vermeiden."


    Konflikte lassen sich nicht (nur) in Verkehrstoten messen sondern zeigt sich eher in Situationen wie sie mamamia beschrieben hat.


    Die Radinfrastruktur ist in den Niederlanden eindeutig besser, dort würde man keinen gemischen Fußgänger/Radfahrer-Weg wie an der Kö bauen. Man lässt in den Niederlanden auch weniger Autos mitten in der Innenstadt parken und Falschparken kosten ca. das 4-fache wie hier.


    Richtig, den Pendlern über 10km wäre mit besseren Radwegen nicht direkt geholfen. Aber indirekt dadurch, dass weniger Autofahrten unter 5km bei besseren Radwegen unternommen werden.


    Welchen anderen Weg sollen sich den Radfahrer anstatt Schadowstr. suchen? Ich sehe keine direkte, gut ausgebaute und sinnvolle Alternative. Die Aussage marginalisiert Radfahren als Sonntagsvergnügen anstatt als gleichberechtigte Fortbewegungsalternative für den Alltag zu sehen.

  • Aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte in den Niederlanden gehe ich davon aus, dass es dort ein höheres Verkehrsaufkommen pro qkm gibt. Die A2 zwischen Amsterdam und Utrecht ist z.B 5/6-spurig.


    Seit wann berechnet man das Verkehrsaufkommen nach km²? :confused:
    Dass dieses z.B. in Städten wesentlich höher sein dürfte als auf dem platten Land, dürfte logisch sein.
    Seriös kann man nur die gefahrenen Km pro EW (und da liegt Deutschland mit 13.257 km pro EW ggü. den Niederländern mit ca. 11.000 km pro EW vorn) berechnen.
    Ob man die Bevölkerungsdichte von Deutschland und den Niederlanden überhaupt so einfach und seriös vergleichen kann?
    Sinnvoller wäre für mich ein Vergleich von NRW mit den Niederlanden, EW-Zahl fast gleich, NRW von der Fläche etwas kleiner (34.110,26 km² zu 41.543 km²) - EW-Zahl in NRW somit etwas höher (525 EW pro km² zu 413).
    Die Anzahl der Pkw (2017) ist auch ähnlich, NRW 9.807.338, Niederlande 9.146.310.
    Leider habe ich keine Zahlen zu den km-Leistungen in NRW gefunden, nur die Mobilitäts-Broschüre NRW 2015/2016, laut dieser liegt der NRW-Anteil bei über 20% von Gesamtdeutschland, woraus sich schließen lässt, dass wir über dem Durchschnitt von 13.257 km pro Jahr liegen dürften.


    "Gute Radinfrastruktur nach NL-Standard führt nicht zu mehr Konflikten zwischen Fahrrad- und Fußgängerverkehr, sondern hilft eben diese zu vermeiden."


    Eine Quelle dazu oder deine Meinung?


    Konflikte lassen sich nicht (nur) in Verkehrstoten messen sondern zeigt sich eher in Situationen wie sie mamamia beschrieben hat.


    Falsch, denn das ist rein subjektives Empfinden!


    Die Radinfrastruktur ist in den Niederlanden eindeutig besser, dort würde man keinen gemischen Fußgänger/Radfahrer-Weg wie an der Kö bauen.


    Ich stimme dir zu, dass das in der Regel so ist.


    Man lässt in den Niederlanden auch weniger Autos mitten in der Innenstat parken und Falschparken kosten ca. das 4-fache wie hier.


    Wenn das Falschparken dort 4-mal so teuer wie bei uns ist (musste noch nie zahlen, da ich grundsätzlich nicht falsch parke und nur legale Parkplätze nutze) - gut so!
    Ob man in den Niederlanden wirklich weniger Pkw in die Innenstädte rein lässt, kann ich leider auch nicht sagen, in den typischen Einkaufsstädten wie Venlo, Roermond oder Maastricht kommt mir das nicht so vor.


    Richtig, den Pendlern über 10km wäre mit besseren Radwegen nicht direkt geholfen. Aber indirekt dadurch, dass weniger Autofahrten unter 5km bei besseren Radwegen unternommen werden.


    Aber nur, wenn man dem MIV keine Spuren wegnimmt, sonst ändert sich nichts!


    Welchen anderen Weg sollen sich den Radfahrer anstatt Schadowstr. suchen? Ich sehe keine direkte, gut ausgebaute und sinnvolle Alternative. Die Aussage marginalisiert Radfahren als Sonntagsvergnügen anstatt als gleichberechtigte Fortbewegungsalternative für den Alltag zu sehen.


    Wieso soll es nicht einen Bereich geben, der nur zu Fuß genutzt werden darf?
    Warum degradiert meine Aussage Radfahren zum Sonntagsvergnügen?
    Autofahrer sollen da ja auch nicht fahren und die können ihr Fahrzeug nicht wie die Radfahrer einfach durchschieben!
    Mir stellt sich zuerst einmal die Frage, wie viele Fahrradfahrer die Strecke nutzen könnten oder würden und warum überhaupt?
    Von wo nach wo will ich denn? Dann kann man über Alternativen sprechen!


  • Welchen anderen Weg sollen sich den Radfahrer anstatt Schadowstr. suchen? Ich sehe keine direkte, gut ausgebaute und sinnvolle Alternative. Die Aussage marginalisiert Radfahren als Sonntagsvergnügen anstatt als gleichberechtigte Fortbewegungsalternative für den Alltag zu sehen.


    Sehe ich genau so. Selbstverständlich muss es eine Radweg auf der Schadowstr. geben. Selbstverständlich OHNE so etwas wie eine tageszeitliche Begrenzung und selbstverständlich auch OHNE Tempolimit.


    Die Verkehrspolitik muss nicht zuletzt auch im Sinne der Verkehrssicherheit darauf hin arbeiten, Autofahrer zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Einzelne Diskussionsteilnehmer scheinen sich das Gegenteil zu wünschen. Ich verstehe wirklich nicht, warum.

  • Sehe ich genau so. Selbstverständlich muss es eine Radweg auf der Schadowstr. geben. Selbstverständlich OHNE so etwas wie eine tageszeitliche Begrenzung und selbstverständlich auch OHNE Tempolimit.


    Ohne Limit wird ja jetzt oft schon gefahren.


    Würden sich mehr Radfahrer an Verkehrsregeln halten, könnten Radfahrer mit angemessener Geschwindigkeit und mit Rücksicht auf Fußgänger gerne auch durch eine Fußgängerzone fahren.


    Ich selber fahre auch Fahrrad; da ich aber auch Fußgänger und Autofahrer bin, fahre ich vermutlich rücksichsvoller und vermeide die klassischen, selbstgefährdenden Fehler mancher Radfahrer (einen Airbag habe ich ja nur im Auto).



    Für ein schnelles vorankommen mit dem Fahrrad sollte es aber möglichst durchgehende Trassen geben; idealerweise abseits von stark mit Autoverkehr belasteten Straßen oder auf "Umwelspuren", die man sich noch mit Bussen teilen muss.


    In Münster gibt es einen Fahradwegring entlang des ehemaligen Stadtwalls. Soetwas ist eher sinnvoll.
    Solche Trassen dürften auch in Düsseldorf zu finden sein.


    Auf der Kö könnte in Verlängerung des Radweges Talstrase einer der Parkstreifen am Stadtgraben für einen richtigen, eigenen Fahrradweg geopfert werden.
    Die Talstrase könnte eine richtige Fahrradstraße werden, auf der Fahrräder dann gegenüber Autos Vorrang haben.


    Den Autoverkehr wird man in Düsseldorf übrigens nur reduzieren können, wenn Tickets für Bus und Bahn deutlich günstiger werden, z.B. wie in Wien.
    Aktuell ist es in Düsseldorf günstiger, zu zweit mit dem Auto in die Stadt zu fahren und dort drei Stunden im Parkhaus zu parken, als mit der Bahn hin und zurück zu fahren.
    OK - Zug fahren ist ja auch oft teurer, als fliegen :(

  • Seit wann berechnet man das Verkehrsaufkommen nach km²? :confused:
    Dass dieses z.B. in Städten wesentlich höher sein dürfte als auf dem platten Land, dürfte logisch sein.


    Das war etwas verkürzt von mir: Bei einer höheren Bevölkerungsdichte ist auch das Verkehrsaufkommen pro qkm höher. Du hattest ja die Verkehrstoten von NL mit denen von Deutschland verglichen. Ob eine höhere Bevölkerungsdichte / Verkehrsaufkommen einhergeht mit mehr Verkehrstoten, kann ich nicht sagen. NRW und NL sind bzgl. Bevölkerungsdichte pro qkm Landfläche mit ca. 500 Einwohnern relativ ähnlich. Aber ganz allgemein gesprochen, werden in NL mehr Strecken mit dem Rad zurück gelegt. Alles weitere wird vielleicht zu sehr offtopic.



    "Gute Radinfrastruktur nach NL-Standard führt nicht zu mehr Konflikten zwischen Fahrrad- und Fußgängerverkehr, sondern hilft eben diese zu vermeiden."

    Eine Quelle dazu oder deine Meinung?


    Das hatte ich dem Beitrag von Urbanista entnommen. Die Radverkehrsplanung an Kreisverkehren und Kreuzungen halte ich in NL für besser, dazu hatte ich mal vor ein paar Monate etwas gepostet, wie es dort gemacht wird. Das verringert Kreuzungspunkte mit PKWs und somit potenzielle Unfälle.


    Unsere Diskussion dreht sich hier aber auch um (nicht-tödliche) Konflikte. Diese sind natürlich auch subjektiv, wie du selbst hier sagst, dass deiner Wahrnehmung nach, Radfahrer 10mal mehr Verstöße begehen als Autos. Die teile ich nicht, aber wir beide wissen, dass wir über subjektive Eindrücke diskutieren. Meine Auffassung ist, dass bei brauchbarer Radinfrastruktur Radfahrer seltener auf dem Bürgersteig fahren, weil dort die Gefahr besteht, dass man Fußgängern begegnet.


    Zu den Innenstädten: Eine Stadtplanung wie in Düsseldorf, die mit Parkplätzen an der Kö und Corneliusplatz Autos in die Innenstadt zieht, ist mir aus Venlo und Roermond nicht so bekannt. In der Regel wird man aus Wohn- Geschäftsstraßen rausgehalten und in Parkhäuser gelenkt. (Roermond mit dem Outlet sei hier eher die Ausnahme.)


    Zu den Pendlern: Ja, man dürfte keine Spuren entfernen, die zu Bildung eines Flaschenhalses führen. Falls aber mehr Rad gefahren wird, und der Verkehr dadurch flüssiger wird, könnte das wiederum Bahnpendler zum Auto fahren animieren (weil weniger Stau). In dem Fall wäre es sinnvoll, dass der Verkehr gleich schnell bleibt.


    Zur Schadowstraße: Natürlich soll es Fußgängerzonen geben, in denen keine Fahrräder fahren, wie die Schadowstr. im späteren Verlauf.
    Aber der Abschnitt mit Schienen ist integraler Teil des Radhauptnetzes, dort war bisher keine Fußgängerzone und die Verteilung dieses frei werdenden Raums ist eine Möglichkeit für Radverkehre eine direkte Verbindung zu bauen, ohne wie für die Berliner Allee in den 60ern Häuser abzureißen, damit die Stadt autogerecht wurde.


    Deine Aussage, dass man sich zwischen 10-18 Uhr einen anderen (welchen?) Weg suchen soll als Radfahrer, lässt außer acht, dass man als Radfahrer auch zügig und direkt die Stadt durchqueren möchte. Es vermittelt den Eindruck, als ob Radfahren Freizeitvergnügen wäre, bei dem es egal ist, ob man 5 min länger braucht als auf dem direkten Weg.

  • Sehe ich genau so. Selbstverständlich muss es eine Radweg auf der Schadowstr. geben. Selbstverständlich OHNE so etwas wie eine tageszeitliche Begrenzung und selbstverständlich auch OHNE Tempolimit.


    Die Verkehrspolitik muss nicht zuletzt auch im Sinne der Verkehrssicherheit darauf hin arbeiten, Autofahrer zum Umstieg auf das Fahrrad zu bewegen. Einzelne Diskussionsteilnehmer scheinen sich das Gegenteil zu wünschen. Ich verstehe wirklich nicht, warum.



    Ich bin Fahrradfahrer und ÖPNV Nutzer. Ich beführworte die progressive Radpolitik. Autofahren reduzieren, aufs Fahrrad umpolen. Alles stimmt.


    Aber die Schadowstr (Teilstück KoBogen2 bis Jakobistr.) dafür zu nutzen ist in der Abwägung falsch:


    (1) Die Schadowstraße ist die Nr 1 oder 2 in DUS was Fußgängerfrequenz angeht. Genau diese mit einem Radweg (mit/ohne Tempolimit) zu teilen ist irrsinnig. Fußgänger kreuzen mit extrem hoher Frequenz von einer auf die andere Seite.
    (2) Die Radwege führen zu einem Ziel. Das Ziel ist zT die Innenstadt/Schadowstr./Altstadt. Zum Nord-Süd kreuzen würde man Sie nicht nutzen.
    (3) Alternativen gibt es (Hofgarten, Immermanstr.) um zum Ziel zu kommen.


    Alles gute Gründe genau hier keinen Radweg zu bauen sondern umzuschwenken.

  • ^ Vor dem großen Umbau war die Schadowstr. sogar unter den Top-5 in Deutschland, was die Fußgängerfrequenz angeht. Und zu dieser Zeit stand den Fußgängern ein wesentlich geringerer Anteil am Straßenquerschnitt zur Verfügung als in Zukunft - trotz Fahrradweg. Abgesehen davon ist die Straße so breit, dass ihr eine gegliederte Pflasterung mit Betonung der Längsachse guttun würde.
    Die Fußgänger werden sich ohnehin vorwiegend im Bereich der heutigen Bürgersteige bewegen.
    Kurzum: Ich sehe beim Radweg in städtebaulicher und verkehrspolitischer Hinsicht nur Vorteile. Die Angst vor Konflikten, Unfällen etc. kann ich beim besten Willen nicht teilen.

  • Deine Aussage, dass man sich zwischen 10-18 Uhr einen anderen (welchen?) Weg suchen soll als Radfahrer, lässt außer acht, dass man als Radfahrer auch zügig und direkt die Stadt durchqueren möchte. Es vermittelt den Eindruck, als ob Radfahren Freizeitvergnügen wäre, bei dem es egal ist, ob man 5 min länger braucht als auf dem direkten Weg.


    Irrsinnige Aussage. Soll ich dann mit dem Auto auch über die Schadowstrasse durch die Fußgängerzone abkürzen, weil ich dann 5min schneller bin?
    Genau diese Denkweise regt mich zT echt auf.


    Die Politik ist für eine Güterabwägung verantwortlich und das gehört dann auch so durchgesetzt.


  • (1) Der Nachricht von Dorfbewohner habe ich nichts hinzuzufügen. We agree to disagree.
    (2) Den Punkt verstehe ich nicht. Können Radwege nicht zu einem Ziel führen? (Es gibt in Ddorf welche, die im Nichts enden). Schadowstr ist eine wichtige Ost-West-Achse.
    (3) Der Hofgarten ist keine Alternative, da es dort Konflikte mit Fußgängern gibt, da die Wege nicht breit genug sind. Und es gibt Düsseldorfer, die dort bei Dunkelheit nicht fahren wollen. Gerade für (einigen) Frauen ist das keine Alternative, da es dort zu Sexualdelikten kam. Die Immermannstr ist für mich keine Alternative, sondern ein eigener Radweg, der Innenstadt und Hbf verbindet, aber nicht Innenstadt und Wehrhahn.

  • Irrsinnige Aussage. Soll ich dann mit dem Auto auch über die Schadowstrasse durch die Fußgängerzone abkürzen, weil ich dann 5min schneller bin?
    Genau diese Denkweise regt mich zT echt auf.


    Die Politik ist für eine Güterabwägung verantwortlich und das gehört dann auch so durchgesetzt.


    Es gibt wenige Städte in Deutschland, die so komfortabel für Autos angelegt sind wie Düsseldorf, mit breiten Achsen und vielen Parkplätze. Man droht nur am Erfolg dieser autofreundlichen Politik zu ersticken, wie der Parkplatzmangel und die Abgasbelastung belegt. Auch von Neubauprojekten wie dem Kö-Bogentunnel oder der längte Parkplatz in Ddorf, die Toulouse Allee, habe Autos profitiert, um sich schneller (oder so schnell wie zuvor) fortzubewegen. In einigen europ. Großstädten gibt es eine Citymaut, hier kann man am Sonntag zB kostenlos an der Kö parken. In London bekommt man Knöllchen rund um die Uhr, hier loben sogar Kölner, wie gut man hier ohne Tickets parken kann, und keine Knöllchen bekommt.


    Gute (breit und von Autos und Fugängern separiert), durchgängige und direkte Radwege gibt es in Düsseldorf dagegen wenige bis kaum.


    Die Stadtpolitik hat mit dem Radhauptnetz sich für einen Radweg auf der Schadowstr bereits entschieden, jetzt sind es reaktionäre Alteherren-Vereine wie IHK oder IG Kö, die gegen die Radpolitik schießen. (Der letze Satz ist von mir bewusst etwas überspitzt).

  • Kö 36 / Kö-Galerie


    Beim 'Spaziergang' auf der Königsallee am 29.11. aufgefallen; der Centrum-Umbau Kö 36 (zuletzt hier). Einige Ansichten, weihnachtliche Stimmungsbilder kann man sie leider in diesen Zeiten nicht nennen:

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    Fotos: hanbrohat

  • CENTRUM hisst Richtkranz auf der Düsseldorfer ''Königsallee 36''

    Das Deal-Magazin berichtet heute über den Stand der Umbauarbeiten Kö 36, dem Standort der einstigen Kesting-Galerie zu einem exclusiven Geschäftshaus. Mittlerweile ist dort der Richtkranz hochgezogen worden. Mit zwei Luxusmietern aus dem Textilbereich ziehen hier außerdem weitere Top-Modebrands ein. Damit sind die Geschäftsflächen vollständig vermietet. Eigentlich selbstverständlich dass das Gebäude von der Centrums-Gruppe neue Maßstäbe in Sachen Architektur und Qualität an der Königsallee setzt. Insgesamt entstehen in der Königsallee 36 rund 1.900 Quadratmeter repräsentative Verkaufsflächen sowie etwa 800 Quadratmeter zur Büronutzung. Die Eröffnung der Königsallee 36 ist für den Sommer 2022 geplant.

    Derzeit wird ein weiteres Geschäfts- und Bürohaus in der Königsallee 44 von der Centrum-Gruppe umfassend neu entwickelt. Zugleich wurden die Immobilien Königsallee 28 und 46 im vergangenen Jahr erworben.

    Quelle: DEAL - Magazine | Real Estate | Investment | Finance