Frankfurt-Höchst

  • Wohnhäuser statt Bunker in der Robert-Bunsen Straße

    Nach über einem Monat Vorbereitung laufen nun seit einer Woche die Abrissarbeiten am Bunker. Im Inneren des Bunkers kommt es dabei zu Sprengungen wofür 1,20 Meter lange Bohrlöcher gebohrt werden. An schwerem Gerät ist ein 90 Tonnen Bagger im Einsatz. Insgesamt 500 Lastwagen Schutt werden abtransportiert bevor mit dem Neubau der Wohnungen begonnen werden kann. (Quelle: FNP Artikel mit Bilderstrecke)

  • Wohnhäuser statt Bunker in der Robert-Bunsen Straße

    Hier ein Bild des Bunkers, dessen Front zur Robert-Bunsen-Str. noch fast erhalten ist. Im hinteren Bereich sind bereits einige Wände und Deckenteile gefallen. Auf dem Bauzaunbild die Visualisierung des Neubaus, die hier im Thread auch schon zu sehen war.



    Ein bisschen wurde schon zur Straße hin an der Wand genagt und gemeißelt, die Dicke der Wand lässt sich in etwa erahnen.



    Den 90 Tonnen Bagger wollte ich heute mal in Aktion sehen, aber mit Fettpressen wurde gerade Wartung an ihm gemacht. Der Liebherr R 974 hat schon gute Ausmaße, wie man an den Kollegen am Meißel erkennen kann. Da könnte man sich den kleinen Bagger , der auf dem Dach im Einsatz ist, fast sparen.


  • Bolongarostraße 102, 112 und 122

    Zu den unter anderem in städtebaulicher Hinsicht problematischsten Bereichen des Stadtteils zählt die Nordseite der Bolongarostraße zwischen Königsteiner Straße und Zuckschwerdtstraße. Neben vielen Wettbüros, Imbissläden und sonstigen Spelunken gibt es etwa mit der Bolongarostraße 112 ein leerstehendes Gaststättengebäude, zuletzt "Kaiser Brunnen", das wie andere in Höchst (1 | 2) Teil des an ein Mannheimer Unternehmen verkauften Pakets von Henninger-Gaststätten war und nun zusehends verkommt.



    Eine besondere Problemecke war die oben schon erwähnte Bolongarostraße 102. Vom straßenseitigen Gebäude ist nun nur noch das Erdgeschoss teilweise vorhanden:



    Die rückwärtigen Gebäude zur Zuckschwerdtstraße wurden vor Monaten bereits abgerissen:



    Weitere Informationen zur Neubebauung als diese habe ich nicht, abgesehen davon, dass offenbar das Kronberger Büro Teschauer den Planungsauftrag erhalten hat.


    Gute und schlechte Nachrichten gibt es zur Bolongarostraße 122 (Foto / SV:( Wettbüro etc. sind ausgezogen, das Erdgeschoss steht leer. Am kommenden Wochenende wird dort ein "Höchster Designparcours" veranstaltet. Das Hinterhaus wurde für studentisches Wohnen hergerichtet und wird nun entsprechend genutzt. Das Vorderhaus indessen soll abgerissen werden, angeblich ist dies aus statischen Gründen erforderlich. Danach soll voraussichtlich vom städtischen Entwickler KEG ein Neubau für altengerechtes Wohnen errichtet werden. Um das Haus mit den Klappläden geht es, der Teil mit der Aufschrift "Merkur" gehört wohl dazu:



    Bilder: Schmittchen

  • Mal wieder ein größeres Update von mir.


    Zunächst der Lückenschluss bzw. Neubau an der Ecke Hiligengasse / Melchiorstraße (vgl. #74, #91, #98), die Gerüste sind gefallen, der Innenausbau ist in den letzten Zügen. Insgesamt ein meines Erachtens relativ erfreuliches und für die Lage wertiges Ergebnis. Lobend hervorheben darf man vor allem, dass sich die Architekten sichtbar mit den örtlichen Gegebenheiten beschäftigt haben.


    Anfangs zwei Übersichtsbilder (Südseite, Nordseite) von der Ecke an der Stichstraße Albanusstraße nach Osten, also Richtung Königsteiner Straße, die die Höchst-typische Heterogenität des Straßenzuges charakterisieren – einige (einstige Vorstadt-)Häuser stammen sicher noch aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts, das Eckhaus rechts im ersten Bild vorne ist ein soweit ich weiß noch nicht gezeigter Neubau der letzten Jahre, im zweiten Bild links im Hintergrund das zuletzt vor drei Jahren von thomasfra gezeigte (#35) „Anlieferzentrum“ des neuen Geschäftszentrums an der Königsteiner Straße:



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    Etwas näher ran ist besser erkennbar, dass sich der Neubau trotz seiner gegenüber den Nachbarn gewaltigen Dimensionen aufgrund des rhythmisierenden Rücksprungs – das Treppenhaus – und vor allem natürlich des Dachs mit Gauben (diese sogar mit Schiefereindeckung) gut in das Straßenbild einpasst:



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    Gesamtansicht aus der Gegenrichtung nach Westen:



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    Detail:



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    Ansicht von der Ecke Hiligengasse, die zur Bolongarostraße führt, nach Süden, wir sind sichtbar direkt am Rand der Altstadt:



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    Rückseite von der Hiligengasse aus:



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    Genau gegenüber gammelt allerdings weiter die Götz-Immobilie (vgl. #74) vor sich hin:



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    Weiter geht es in der Hostatostraße (vgl. #67). Die weiße Plastikverkleidung der altentstuckten Nr. 10 ist einer dicken Dämmung gewichen. Ein gewisses Bemühen der Vermittelung zwischen den Nachbargebäuden ist immerhin in der Basalt(?)-Verkleidung des Erdgeschosses, der Farbwahl sowie der schwachen Andeutung von Profilen im Putz zu erkennen, über eine Wiederbestuckung hätte man sich natürlich mehr gefreut:



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    Gut ausgegangen ist es dagegen an der diagonal gegenüber gelegenen Hostatostraße 21, hier wurde nur die Fassade gereinigt und eine Dämmung einzig zur ohnehin nicht auf Sicht gestalteten Hofseite zur Justinuskirchstraße aufgebracht:



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    Und wo wir gerade bei Dämmung sind, als ich vor ein paar Wochen an der Häusergruppe Bolongarostraße 87–93, die wohl gegen 1900 in einem Zug entstand, vorbeifuhr, wuchs dort gerade ein Gerüst gen Himmel. Da mich nichts mehr wundert, hatte ich die prächtigen neobarocken Fassaden schon abgeschrieben, umso erfreuter war ich heute, festzustellen, dass man sich nur an der wohl schon vor Jahrzehnten vom Stuck befreiten Nr. 87 am Dach und (wohl der Lehrling?) mit dem Pinsel ausgetobt hat:



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    Hier sind wir nicht mehr weit von der Dauerbaustelle Ehemaliges Kreishaus (vgl. endlose Vorbeiträge, zuletzt #83, #91) – ob das nochmal ein Ende nimmt? Immerhin kenne ich das Gebäude nun fast schon zehn Jahre als Baustelle. Mai 2013 ist es nicht geworden. Aktuell scheint man mal wieder am Inneren zu werkeln:



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    Direkt gegenüber ist an der Ecke Bolongarostraße / Kasinostraße / Kranengasse nach dem Abriss der Bolongarostraße 102 (vgl. #91, #106) nun erstmal Ruhe eingekehrt. Das Haus war entgegen meiner Vermutung, dass es wohl erst im 19. Jahrhundert entstanden ist, doch barock, wie der nun einsehbare, aus Bruchsteinen gemauerte, mächtige Gewölbekeller zeigt. Ein äußerst grenzwertiger Abriss, trotz des schlechten Zustandes. Man darf trotz der unsäglichen, von Schmittchen beschriebenen Verhältnisse in diesem Abschnitt der Bolongarostraße nicht vergessen, dass ein Großteil der Bausubstanz noch Teil der barocken Höchster Neustadt ist, und auf Sanierung durch Abriss setzen. Und wer dort künftig wohnt braucht wohl ähnlich starke Nerven wie in einer Kaiserstraße 48. Die Visualisierung des Neubaus, die glaube ich noch nicht gezeigt wurde, sieht allerdings ganz ordentlich aus...



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    ...muss sie auch, denn genau gegenüber steht der Bolongaropalast, der weiter auf eine grundlegende Sanierung wartet:



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    Das wars erstmal. Auf dem Weg zum Baumarkt sah ich noch, dass das stadtbildprägende historistische Eckhaus (altes Bild auf die Schnelle hier) gegenüber der Nieder Kirche an der Straßenbahnlinie 11 als das neueste Opfer des Dämmwahns bezeichnet werden kann, Bilder folgen.

  • Handwerk hat fleckige Klamotten

    Da mich nichts mehr wundert, hatte ich die prächtigen neobarocken Fassaden schon abgeschrieben, umso erfreuter war ich heute, festzustellen, dass man sich nur an der wohl schon vor Jahrzehnten vom Stuck befreiten Nr. 87 am Dach und (wohl der Lehrling?) mit dem Pinsel ausgetobt hat:


    Ich dachte erst Du meinst den fleckigen Giebel am Ende von Nr. 89 (oder ist das schon 91?), aber wenn die die Farbkleckse und Überstreifungen an der Nr. 87 meinst, dann gilt: Nix Lehrling :) Effiziente Arbeitsweise! Dein Bild zeigt recht deutlich, dass der Anstrich das Erdgeschoss noch nicht erreicht hat (A), dort also noch gestrichen werden wird - warum sollte man dann am Übergang abdecken oder abkleben? Das wird mit dem Erdgeschossanstrich übermalt.

  • Ergänzung

    Folgende Ergänzungen kann ich noch beizusteuern:


    Kreishaus Rückseite. Hier waren auch schon die ersten Umzugswagen zu sehen. In dem Fenster oben links, das auf dem Foto noch eine Plane ziert ist inzwischen schon ein Topfpflanze zu sehen.



    Breuwiesenstraße / Mehrfamilienhäuser der KEG






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    Details zu dem Projekt Bolongarostraße 102 findet man hier:


    http://www.mp-immobilien-gmbh.de/


    Ich hoffe sehr auf eine postive Wirkung für den ganzen Abschnitt. (extra Schallschutz :))

  • Durchaus erfreulich, der Entwurf für die Bolongarostraße 102, und klar besser als erwartet. Mehr noch: Im Kernbereich entstehen seit langem mal wieder frei finanzierte Neubauwohnungen. In allen anderen in den Vorbeiträgen erwähnten Neubauten sind es Sozialwohnungen, gebaut von einer städtischen Gesellschaft. Man muss den Bauherrn der Bolongarostraße 102 für den Mut loben.


    Ob die frühere Bolongarostraße 102 wirklich so alt war, wage ich zu bezweifeln, denn es waren jede Menge Stahlträger darin verbaut (Foto). Vielleicht sind die erst bei einem späteren Umbau hineingekommen, vielleicht wurde damals aber auch auf älteren Kellergeschossen gebaut.

  • Im Kernbereich entstehen seit langem mal wieder frei finanzierte Neubauwohnungen.


    Leider hat man dies nicht bereits vermehrt in der Breuerwiesenstraße versucht. Zumindest 2 der dort entstehenden 4 Gebäude hätten gerne derartige Neubauwohnungen sein dürfen.

  • Hervorragende Nachrichten, da fällt mir ein, dass ich schon diesen Oktober 2013 ausgerechnet in Bamberg (!) im Schaufenster eines Haus eines Bauforschungsunternehmens den Goldenen Adler wiederfand. Die Bamberger Geller - Bornschlögl sind offenbar vom Denkmalamt der Stadt bereits im Sommer / Herbst 2012 mit einer Untersuchung des Hauses beauftragt worden, was sehr interessante Details zu Tage brachte.


    Das Gebäude ist nun erstmals dendrochronologisch genau datiert, es wurde demnach 1658 kurz nach dem Dreißigjährigen Krieg erbaut und hat somit das bedeutende Alter von über 350 Jahren erreicht. Die Gaststätte „Goldener Adler“ gab es bereits seit Mitte des 18. Jahrhunderts, im Zuge dieser offenbar erfolgreichen Nutzung wurde das Gebäude im dritten Viertel des 18. Jahrhunderts mehrfach nach Norden erweitert. Im 19. Jahrhundert erfolgte der Anbau des Hauses Nach dem Brand 2 und die Zusetzung der Tordurchfahrt an der Albanusstraße, noch heute gut zu erkennen. Unter dem Haus befinden sich (wie häufig) gleich mehrere Keller verschiedener Vorgängerbauten, die, da das Gebäude auf ältestem Höchster Stadtgebiet bzw. innerhalb der ersten bekannten Stadtmauer aus der Mitte des 14. Jahrhunderts steht, wohl mindestens auf die Zeit des Wiederaufbaus nach der Zerstörung der Stadt durch die Frankfurter 1396 zurückgehen.


    Das nachfolgende Bild ist eine Abfotografie der ausgestellten Tafel, leider nur mit der dürftigen Kamera meiner Begleitung. Interessant neben der Bau- und Nutzungsgeschichte vor allem das Bild unten links aus dem oberen Teil des (Ost-)Giebels zur Albanusstraße von innen, das einen gewissen Vorgeschmack der Schönheit des nun hoffentlich bald zu restaurierenden Fachwerks liefert:


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  • Melchiorstraße 20

    Das Projekt Melchiorstr. 20 (vgl. #98) ist inzwischen fertig und ein echtes Schmuckstück geworden. Es ein Restaurant mit gehobener Küche, die "Höchster Genuss Schmiede" (siehe auch FNP).


  • Bolongarostraße 156 und Melchiorstraße 10

    Es ist vollbracht, die KEG hat den Goldenen Adler gekauft. Außerdem die ehemalige Gaststätte Melchiorstraße 10, auch dieses Haus wird saniert. Die soeben eingegangene Pressemitteilung der Stadt:


    KEG erwirbt Goldenen Adler und Stadtschänke in Höchst


    (pia) „Nach langen Verhandlungen konnte die KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH jetzt den Goldenen Adler in der Bolongarostraße 156 und die ehemalige Stadtschänke in der Melchiorstraße 10 erwerben“, berichtet Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der KEG ist. „Das ist eine hervorragende Nachricht für Höchst, da beide Gebäude nach jahrelangem Verfall nun saniert werden können und das Erscheinungsbild des Stadtteils aufwerten werden.“ Der Besitzübergang für beide Liegenschaften soll Ende Januar 2014 erfolgen. Unmittelbar danach kann mit den Arbeiten an diesen beiden Projekten begonnen werden.


    Das Gebäude in der Melchiorstraße 10 wird von der KEG durchgreifend saniert. Zukünftiger Nutzer wird der Verein Arbeits- und Erziehungshilfe sein, der hier in zehn kleinen Wohneinheiten betreutes Wohnen anbieten wird. Darüber hinaus wird das Erdgeschoss zu einer Verwaltungs- und Beratungseinheit umgebaut. „Der Bauantrag befindet sich schon in Arbeit, er kann wahrscheinlich noch in diesem Frühjahr bei der Bauaufsicht eingereicht werden. Wenn alles gut läuft, können die Sanierungsarbeiten im Sommer 2014 beginnen“, sagt KEG-Geschäftsführer Rainer Wrenger.


    „Mit der Sanierung dieses Hauses wird dann das letzte große Projekt in der Melchiorstraße in Angriff genommen. Die Melchiorstraße zwischen Justinuskirchstraße und Königsteiner Straße wird sich dann, nach dem Neubau des ehemaligen Hertie-Kaufhauses, der Sanierung des Biringer-Geländes durch die KEG und diversen privaten Sanierungsmaßnahmen, wieder äußerst ansehnlich darstellen“, so Bürgermeister Cunitz. „Das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst des städtischen Förderprogramms für Höchst, für welches auch die KEG bei dem Projekt Melchiorstraße 10 einen Förderantrag einreichen wird.“


    Der Goldene Adler in der Bolongarostraße ist schon seit Jahren ein Stein des Anstoßes in der Höchster Altstadt. Dieses hochwertige Baudenkmal soll jetzt ebenfalls von der KEG entwickelt werden. In Abstimmung mit dem Denkmalpfleger sollen hier zunächst einmal die dringend notwendigen Instandsetzungs- und Sanierungsarbeiten an den Dächern und den Fassaden durchgeführt werden. Teile der Innenhofüberdachung sollen zurückgebaut werden. Ziel ist es, hier ein Modellprojekt der Denkmalpflege zu schaffen.


    Die KEG beabsichtigt, nach Durchführung der Sanierungsarbeiten den gesamten Gebäudekomplex mit rund 500 Quadratmetern Wohn- und Nutzfläche an einen Nutzer oder eine Nutzergruppe zu veräußern, die ein hohes Maß an Wertschätzung für dieses hochkarätige Baudenkmal aufbringt und dort ein Projekt des gemeinsamen Wohnens und Arbeitens realisieren möchte. Die Wiederherstellung einer gastronomischen Nutzung ist nicht beabsichtigt. Grundsätzlich werden Nutzungen priorisiert, die die Entwicklung der Höchster Altstadt nachhaltig fördern. Auch für dieses Projekt wird die KEG Fördermittel des Programmes für Höchst beantragen.


    Die Arbeiten werden im Frühjahr beginnen. Aufgrund der Komplexität der Arbeiten und des Umfangs der Schäden ist mit einer Bauzeit von etwa zwei Jahren zu rechnen. Danach kann dann der spezifische Ausbau durch die Nutzer starten. Interessierte können sich bereits jetzt mit der KEG mbH in Verbindung setzen. Ansprechpartner ist Rainer Wrenger.

  • Während anderorten in wenigen Wochen ganze Hochhäuser entstehen, geht es in Höchst doch deutlich langsamer voran.


    An der Bolongaroresidenz werden die Balkone montiert und der rückseitige Platz wurde neu gepflastert.



    An der Zuckschwerdtstraße 1 steht der Baubeginn wohl unmittelbar (also in wenigen Wochen) bevor.



    Und auch am Schloßplatz tut sich endlich etwas.


  • JVA Höchst

    Wie die FNP berichtet (FNP-Artikel) wurde die JVA Höchst an einen Investor verkauft. Es soll Wohnraum entstehen. Konkrete Bau- und Zeitpläne gibt es wohl noch nicht.

  • Kaum zu glauben, wie lange das letzte Update schon wieder her ist. Also dann, wenn auch quantitativ nicht allzuviel passsiert (bei Bolongarostraße 156 aka „Goldener Adler“ ist noch nichts zu erkennen), so doch zumindest qualitativ so einiges.


    Wie HöchsteZeit bereits berichtete (vgl. u. a. #91, #119) erreichen die ja bereits seit Ende 2011 am Gebäude Höchster Schloßplatz 14 laufenden Restaurierungsarbeiten nun auch die sichtbaren Fassaden zum Burggraben im Westen respektive zum Schloßplatz im Süden. Das Haus ist ein zumindest im Hochbau – unter der Parzelle liegen mittelalterliche Keller – vermutlich kurz nach dem Höchster Stadtbrand von 1586 entstandes Anwesen für ein Mitglied des Mainzer Dienstadels oder eines reichen Kaufmanns. Ersteres halte ich aufgrund der Nähe zur Zollburg für wahrscheinlicher.


    Ungewöhnlich ist die massive Ausführung der beiden Untergeschosse, erst spätere Reparaturen und Anbauten erfolgten in Fachwerkbauweise. Ausnahme ist das zweite Obergeschoss, insbesondere dessen bereits weitgehend restaurierte Fassade zum von der Bolongarostraße aus zugänglichen Hof, die sich der Kernbau dort mit der Rückseite des spätgotischen Fachwerkbaus Bolongarostraße 173 teilt. Das Gebäude zeigt dort eine Schaufassade in den typischen mitteldeutschen Zierformen des Holzbaus des späten 16. Jahrhunderts.


    Damit besteht eine nicht unerhebliche typologische Ähnlichkeit mit dem fast zeitgleichen Anwesen Bolongarostraße 186 (zwei Geschosse in Stein, darüber ein Fachwerkgeschoss), wobei sich dieses in seiner exponierten, freistehenden Lage im Gegensatz zu seinem Verwandten am Schloßplatz mit seinem komplizierten Grundriss wohl weniger den räumlichen Gegebenheiten unterordnen musste. Die dort gesicherte Bauherreneigenschaft durch Hartmuth XIII. von Kronberg aus dem Reichsritterstand verweist auf die hohe Bedeutung von Schloßplatz 14.


    Zunächst der bisherige Zustand in zwei Bildern von mir aus dem Jahre 2010. Das erste zeigt das Haus ganz links, vom Schloßplatz bzw. Südosten aus gesehen, das zweite die Draufsicht vom Burggraben mit dem senkrecht daran stoßenden Anbau, der wohl erst aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt:



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    Nun einige Ansichten von heute bzw. dem jetzigen Sanierungsstand. Zunächst zwei den vorigen Bildern entsprechende Motive. Viel ist nicht zu erkennen, interessant dürfte sein, ob das zweite Ober- und das Dachgeschoss auch zum Schloßplatz in Zierfachwerk ausgeführt waren – wovon ich eigentlich ausgehe – und wenn, ob dieses noch erhalten, ggf. rekonstruiert und wieder freigelegt wird. Die beiden Untergeschosse aus Bruchstein werden dagegen mit Sicherheit wieder verputzt.



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    Detail des Erdgeschosses an der Ecke von Burggraben und Schloßplatz. Da, wie vor allem aus dem zweiten von oben (aus 2010) gezeigten Bild ersichtlich, mit dem Anbau Richtung Burggraben auch der Fassade zum Schloßplatz eine Fensterachse (im ersten Obergeschoss) hinzugefügt wurde, sehen wir dort ohne Verputz nun die Baunaht zwischen dem Wechsel von massiver Bruchstein- zu Fachwerkbauweise:



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    Rück- bzw. Nordseite des Anbaus, wo abermals der Wechsel der Bauweise zu beobachten ist. Hier sind bereits sehr schöne fachmännische Restaurierungs- bzw. Zimmermannsarbeiten zu erkennen, die auf einen maximalen Erhalt von Originalsubstanz gerichtet sind. Interessant auch das Fenster im Erdgeschoss des Kernbaus, das dort wohl erst im 18. Jahrhundert eingebrochen wurde, weswegen um dessen Gewände schon nicht mehr die Bauweise in Bruchstein, sondern vorindustrielle Ziegel Anwendung fanden:



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    Schließlich sehen wir von der Bolongarostraße aus zwischen den Häusern 171 und 173 die schon weitgehend fertig gestellte Hoffassade mit den schönen steinernen Fenstergewänden sowie dem Zierfachwerk, eventuell also eine Vorschau auf die künftige Fassade zum Schloßplatz? Noch fehlen die Fenster, laut mündlicher Aussage eines Bewohners vor einigen Jahren haben sich im zweiten Obergeschoss zum Hof solche des 18. Jahrhunderts erhalten, die die ältesten im gesamten Stadtgebiet sein dürften (man merke, es gibt schon in der Römerstadt von 1927–29 nicht einmal mehr ein einziges originales Fenster), man darf also hoffen, dass sie gerade aufgearbeitet und wieder eingesetzt werden, sofern sie nicht im Museum landen:



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    Nun zum Grundstück der ehemaligen Bolongarostraße 102 (vgl. v. a. #107, zuletzt #119). Die Arbeiten an der Baugrube sind in vollem Gange, wobei mittlerweile auch der Gewölbekeller der Vorgängerbebauung beseitigt wurde. Nachfolgend ein paar Impressionen der Baustelle.


    Gesamtansicht von Südosten, erkennbar ist Züblin Auftragnehmer, was auf eine professionelle und vor allem zügige Abwicklung hoffen lässt:



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    Gesamtansicht von Nordosten aus der Zuckschwerdtstraße, der Aushub wurde erstmal brav von allen Seiten in der Mitte aufgetürmt, im Vordergrund die Schienen der Straßenbahnlinie 11:



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    Direkt an der Südostecke der Baugrube, wo man gerade mit einer mir nicht definierbaren, rechts im Bild angeschnitten Maschine am Werkeln war (die Fachleute hier im Forum können sicher sagen, was das ist), sind die Reste des offenbar sogar mehrschiffigen Kellers noch am besten zu erkennen:



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    Zum Abschluss bzw. zur Komplettierung noch eine Ansicht von der Südwestecke der Baugrube:



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    Das wars für heute.

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  • Sehr schönes Update, vielen Dank. Bei der Maschine sollte es sich um ein Ankerbohrgerät handeln. Damit werden Verpressanker zur Rückverankerung von Baugrubenwänden hergestellt.