Taunusanlage 8: CS baute 68-Meter-Hochhaus (2014-2016)

  • Taunusanlage 8: CS baute 68-Meter-Hochhaus (2014-2016)

    Die CDU-Fraktion im Römer hat gestern einen Antrag eingereicht, wonach für das Grundstück Taunusanlage 8 ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden soll. Es geht um den Bau eines Hochhauses, die Gebäudehöhe soll auf 55 Meter begrenzt werden. Wie üblich sollen 30 Prozent der Bruttogeschossfläche oberhalb der Hochhausgrenze Wohnraum werden, entweder im Gebäude selbst oder an anderer Stelle im Bahnhofsviertel. Für das neue Gebäude soll ein Architekturwettbewerb ausgelobt werden.


    Das zwischen Niddastraße und Marienstraße gelegene Grundstück ist derzeit mit einem älteren, aus vier Bauteilen bestehenden Bürogebäude bebaut. Informationen und Photos in diesem Makler-Exposé. Letzter Nutzer war die Aareal-Bank, seit deren Auszug steht das Gebäude leer. Investor soll einem FNP-Artikel zufolge die Credit Suisse sein.


    Das Wolkenkratzer-Projekt auf der benachbarten Marieninsel würde bei einer Realisierung eines kleinen Hochhauses an dieser Stelle wohl nicht beeinträchtigt, jedenfalls nicht bei der anscheinend präferierten Variante eines Neubaus anstelle des Hochhauses T11. Aber auch ohne Wolkenkratzer auf der Marieninsel würde sich mit T11, dem (etwas zurückgesetzten) Skyper und dem Gallileo eine nette Hochhausreihe an der Westseite von Taunus- und Gallusanlage ergeben.



    Blick in die Marienstraße, der mehrteilige Bestandsbau zieht sich bis zum 90-Grad-Knick:



    Edit: Hier kommen noch drei Fotos vom 7. Juli. Das Umspannwerk der Mainova von der Marienstraße aus gesehen:



    Ansicht aus der Niddastraße:



    An der anderen Ecke der Niddastraße steht dieses vor kurzem sanierte Gebäude, die Taunusanlage 6 gehört zur Bundesbank.



    Bilder: Schmittchen

  • Also mir hat die Taunusanlage wie sie ist eigentlich immer recht gut gefallen. Selbst die Nachkriegsbauten sind als größere Solitäre mit einigermaßen repräsentativen Fassaden unter Einhaltung der Bauflucht und Traufhöhen ausgelegt, so dass sich insgesamt ein ziemlich stimmiges Bild ergibt. Mit weiteren Hochhäusern und irgendwelchen sinnfreien Plätzen (siehe Marieninsel-Pläne) zerstört man dieses in seiner Grundstruktur auf jeden Fall erhaltenswerte Ensemble doch nur. Deswegen bin ich im Fall der Marieninsel übrigens auch für die Variante die den Abriss des T11 bedingt, weil sich da noch am ehesten der Charakter der Taunusanlage bewahren lässt.
    Also wenn schon Hochhaus, dann aber unbedingt zurückgesetzt Richtung Weserstraße, auf keinen Fall direkt an der Taunusanlage.

  • Schneller als erwartet wird die Sache konkret (weswegen ich die vorstehenden Beiträge aus dem Spekulierstrang hierher verschoben habe). Der im ersten Beitrag erwähnte Architekturwettbewerb hat nämlich bereits stattgefunden, sechs Büros waren daran beteiligt. Es gibt zwei zweite Preisträger: Das Büro Fritz Novotny (Offenbach) und Schneider+Schumacher (Frankfurt). Eine endgültige Entscheidung soll in einigen Wochen fallen, zuvor werden die beiden Büros ihre Entwürfe überarbeiten.


    Eine Tochtergesellschaft der Crédit Suisse möchte ein Hochhaus mit 17 Geschossen und einer Bruttogeschossfläche von 32.000 m² errichten. Außerdem eine Tiefgarage mit 110 Stellplätzen. Der Bestandsbau soll abgerissen werden, ausgenommen ein Umspannwerk der Mainova. Das Mainova-Bauwerk (im ersten Beitrag habe ich noch Fotos davon eingefügt) muss umgebaut werden.


    Die Crédit Suisse wollte auf dem Grundstück einem Artikel in der heutigen Rundschau zufolge sogar ein Hochhaus mit 150 Metern Höhe errichten. Der Planungsdezernent soll dies mit Rücksicht auf den städtebaulichen Maßstab an der Taunusanlage abgelehnt haben. Bei den beiden ausgewählten Entwürfen hatte das Preisgericht beim Entwurf von Schneider+Schumacher Bedenken wegen der unruhigen Glasfronten. Seitens der Stadt wird laut FR der Entwurf Novotnys, ein H-förmiges Hochhaus auf einem Sockelbau, bevorzugt.


    Der Entwurf von Schneider+Schumacher:



    Visualisierung: Schneider+Schumacher


    Der Entwurf des Büros Novotny:



    Visualisierung: Architekturbüro Prof. Fritz Novotny


    Größer:



    Visualisierung: Architekturbüro Prof. Fritz Novotny Foto: Schmittchen


    Die sechs Architekturentwürfe sind von heute an im Foyer der Taunusanlage 8 ausgestellt. Noch bis zum 16. Juli , werktags von 16 bis 20 Uhr.

  • Ich schließe mich Rohne an. Es gibt weitaus schlimmere Bauten, wobei der hintere Teil in der Marienstraße schon arg heruntergekommen wirkt. Wenn die derzeitige Bebauung keine ausreichenden Erträge zulässt bleibt eigentlich nur eine umfangreiche Sanierung oder ein Abriss mit anschließendem Neubau.


    Schön, dass es bei beiden Entwürfen einen Sockelbau gibt und das Hochhaus zurückgesetzt ist. Der Entwurf von Novotny sagt mir grundsätzlich mehr zu und fügt sich besser in die Umgebung ein (wenn man dies denn will).

  • Mhh, ich verstehe nicht unbedingt warum die Stadt hier eine so hohe Grundstücksausnutzung erlaubt hat. Zwar gibt es schon einige Hochhäuser entlang der Straße, aber städtebaulich sind doch Cluster wesentlich interessanter als eine Aneinanderreihung lauter Hochhäuser wie an einer Perlenschnur. Rein optisch habe ich an dieser Stelle kein Hochhaus vermisst (im Gegensatz zum Bankenviertel). Soweit man es von den winzigen Renderings beurteilen kann, reißen einen die Entwürfe nicht gerade vom Hocker. Novotny scheint den hier schon mehrfach kritisierten Einheitsbrei zu bevorzugen und erinnert stark an das Maintor-Projekt, S+S ist tatsächlich sehr unruhig und passt sich der Bestandsbebauung in keiner Weise an.

  • Das ist schon eine kleine Überraschung. Mir gefallen eigentlich beide Entwürfe recht gut, der von S & S weil er etwas ungewöhnlich ist und der von Novotny gerade weil er eher konservativ ist. Erinnert mich auch etwas an das neue Börsengebäude in Eschborn. Ich stelle mal den gewagten Vergleich auf: ein Hauch von Centralpark-Randbebauung.


    Interessant finde ich aber etwas anderes: die Stadt hat ja mit dem nun auch schon über 10 Jahre alten Hochhausrahmenplan versucht den Hochhausbau irgendwie städtebaulich mehr oder weniger sinnvoll zu lenken. Der Erfolg bis heute ist eher mau. Dort wo laut Rahmenplan etwas gebaut werden dürfte ist bislang so gut wie nichts passiert. Die Hochhäuser der letzten Jahre und auch die, welche momentan als so gut wie sicher gelten, sind fast alle im ursprünglichen Plan nicht vorgesehen gewesen (Winx, Opernturm, Palais Quartier oder EZB beispielsweise). Auch Projekte wie Marieninsel oder DZ-Bank am Platz der Republik zwischen Selmi und Westend 1, oder Bahntower (aka Campanile) wurden von den Investoren selbst ins Gespräch gebracht und sind meines Wissens nicht im ersten Rahmenplan vorgesehn. Auch dieses Projekt hier, zeigt meines Erachtens, dass man mit so engen Vorgaben, wie im Hochhausrahmenplan, die Investitionsfreude anscheinend nicht fördert und es letztendlich auch nicht verhindern kann, dass Investoren andere Pläne machen.

    3 Mal editiert, zuletzt von OllaPeta () aus folgendem Grund: Beispiel hinzugefügt

  • Das ist doch mal eine erfreuliche Nachricht heute. Sockelbau und Rücksetzung des Hochhauses begrüße ich an der Stelle, von der ich der Meinung bin, dass sie ein Hochhaus sehr gut verträgt. Die umgebenden Häuser sind das Trianon, die Deutsche Bank, Skyper, Ex-Dresdner-Silberturm und nicht zuletzt das kleinere Nachbarhochhaus, das eventuell später durch das Marieninsel-Hochhaus ersetzt werden könnte. Das ist sehr viel mehr ein Cluster als eine Kette.


    Für genauere Inspektion: Ich habe das Projekt auf der Projektkarte www.dafmap.de eingetragen.


    EDIT: Die Karte wird jetzt mit dem Projekt in der Mitte und mit geöffneter Infobox angezeigt.

    2 Mal editiert, zuletzt von epizentrum ()

  • Hmmm, wieso erlaubt die Stadt da keine 150m? Würde doch mit dem T11 und Marieneinsel einen prima Minicluster ergeben bzw. diese mit Skyper etc. verbinden. Ich glaube auch nicht, dass es den Eindruck einer bloßen Aneinanderreihung ergeben würde, den habe ich eher bei der Mainzer Landstraße.
    Im Gegenteil, es würde die Taunusanlage noch mehr zum Central Park von Frankfurt machen...

  • Ich komme gerade zurück aus der Mittagspause, und bin dabei wachen Auges durch die Taunusanlage gelaufen.


    Ich möchte hier für das 60er-Format ganz klar eine Lanze brechen: Als Größenvergleich kann man recht gut T11 und K26 nutzen (jeweils rund 75 m), und dieser Vergleich zeigt, dass diese Höhe die Richtige für "Füllbauten" in Frankfurt ist. Von der optischen Wirkung etwa so, wie die ganzen unscheinbaren 150er in New York. Wo wir beim beliebten Central-Park-Vergleich wären: Auch hier genügt die projektierte Höhe - 10 Meter mehr wären besser, aber das ist ja der übliche Aufschlag, wenn der Bau konkret wird. Wenn dann noch - eines Tages - TaunusTurm und Marieninsel relalisiert werden, wird sich sowohl vom Boden aus als auch aus den Gebäuden heraus ein umwerfendes Panorama ergeben.


    Ein höheres Gebäude würde einen Riegel zwischen Bahnhofsviertel und Taunusanlage schieben, dies fände ich städtbaulich fatal. Höher darf es erst ganz an den Rändern wieder werden - zumindest auf der Bahnhofsviertelseite. Außerdem würde es bei über 100 Metern in der Taunusanlage arg finster werden.


    Auch von der Gestaltung her sind beide hier gezeigten Entwürfe richtig: An dieser Stelle braucht es eine glatte und parallel zum Blockrand verlaufende Fassade, zu viel Gestaltung wäre im Vergleich zu den beiden Vollglasnachbarn zu extrem. Solange die Kubatur stimmt und es nicht noch einmal einfarbiges Glas wird, ist an dieser Stelle meiner Meinung nach alles erlaubt - zumal die Nachbargebäude jeden erdenklichen Stil der letzten 100 Jahre vertreten.


    Mein Favorit wäre im Augenblick Novotny - todsterbenslangweilig, aber hauptsache massiv genug. Außerdem passt er gut zum Taunusturm schräg gegenüber.

  • Der Novotny-Entwurf ist der Bessere. In der Innenstadt, insbesondere im und nahe des Bahnhofviertels sollte man eher eine konservative Architektur sprechen lassen. Weg vom Glas, hin zum Stein. Wuchtig, schwer, massiv - das passt.


    Einen städtebaulichen Riegel zwischen Bahnhofsviertel und Taunusanlage/Bankenviertel fände ich nicht fatal. Frankfurts heterogene Stadtteile (Bahnhofsviertel, Westhafen, Westend, Höchst, Ostend, Sachsenhausen, etc.) und kurze Wege machen die Stadt erst richtig interessant - einen Riegel zwischen "alt" (Bahnhofsviertel) und "neu" (Bankenviertel) wäre in meinen Augen demnach nicht unrichtig. Die Verschattung der Taunusanlage hingegen ist ein Argument, mit dem ich mich durchaus anfreunden kann.

  • Gerade weil ja passend dazu in der FAZ im ersten Teil die Vision von einem Central-Park ähnlichen Blockrand entlang der Wallanlage veröffentlicht wurde, passt dieser Turm wunderbar darein. Blockrand bei Novoty ist genau richtig, der Rest wohl so langweilig, das bis zur Umsetzung sich wohl kaum noch was ändern würde ;)


    Vielleicht sollten wir auch schonmal über einen Namen spekulieren, der dann sowieso am Ende wieder geändert wird :lach:

  • Also ich könnte sowohl mit einem Hochhaus in der genannten Höhe als auch mit einem weiteren Turm wie Skyper und Gallileo leben. Der Vorteil der ersten Lösung wäre, dass eine Central Park - Randbebauung (um diese Bezeichung einmal aufzugreifen) attraktiv wäre, um die "richtigen" Hochhäuser quasi zu unterfüttern. Kaum etwas wirkt großstädtischer als eine Straße, an der selbst die niedrigen Gebäude 60 - 70 Meter Höhe erreichen, obwohl sie die großen Wolkenkratzer letztlich nur säumen.


    Ein 150 Meter - Turm hätte den Perlenschnur-Effekt und würde m.E. auch keine Riegelbildung bedeuten. Die Taunusanlage, und hier meine ich die Grünanlage, wie sie derzeit von den Hochhäusern städtebaulich gefasst wird, ist einer der imposantesten Plätze der Stadt und kann beide Varianten locker vertragen.


    Wenn ein wenig Träumen erlaubt ist, dann gibt es irgendwann noch den Taunusturm, die Marieninsel, den Doppelturm an der Neuen Mainzer und das Metzler-Hochhaus. Und das alte Schauspielhaus würde wiederentstehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von jo.ker () aus folgendem Grund: Korrektur Rechtschreibung

  • Schneider+Schumachers Fassade ist leider nichts als modischer Glas-Schnickschnack, so oder ähnlich schon von -zig anderen Entwürfen von -zig anderen Büros gesehen.
    Buäh, wenn ich diese versetzten Fensterreihen schon wieder sehe!!!
    Warum bei jedem Hochhaus immer sofort die Forderung aufkommt, dass es von der Strassenflucht zurückversetzt sein muss, habe ich auch noch nicht verstanden. Ein Hochhaus entwickelt doch erst seine ganze Faszination und optische Dynamik, wenn es an der Strassenkante steht! Ich verstehe aber wenigstens, dass mit einer zurückversetzten Glasfassade nicht mal der Anspruch auf eine optisch gewahrte Strassen und -traufflucht gewahrt ist.
    Sorry, Schneider+Schumacher, das ist nichts gewagt, und trotzdem verloren!


    Nicht, dass der Vorwurf des Zeitgeistig-Austauschbaren nicht auch auf Nowotny zutrifft*, aber deren Entwurf bemüht sich wenigstens um eine gewisse klassische Zeitlosigkeit (auch wenn man jetzt sagen kann, das was man da sieht ist auch dem Zeitgeist geschuldet, aber immerhin). In der Gesamtbetrachtung dessen, was derzeit überwiegt, finde auch einfach, es ist Zeit für Lochfassaden, am besten mit Naturstein, und ist der Location, als auch der Höhe des Gebäudes auch angemessener.


    Generell finde ich, das ist ein wirklich nettes Trösterchen für Vati, nachdem, was sich so über den Taunusturm rumspricht.
    Wie man ausgerechnet an der Stelle gegen einen Turm an dieser Stelle damit argumentieren kann, da werde ein "Ensemble" zerstört, kann ich nicht nachvollziehen. Da wird, wenn schon, dann ein Ensemble komplettiert.
    Welcher öffentliche Raum (aka offener Platz) in Frankfurt bietet sich denn besser für Hochhäuser an, als dieser?


    Jedesmal, wenn ich auf dem Theaterplatz stehe, und nordwärts blicke, denke ich (nein, nicht an den Central Patk, die Analogie ist zwar auch ganz nett, und stellenweise zutreffend :), aber: ) an einen Saal, dessen Stirnseite von den DB-Twins definiert ist, dessen Teppich grün ist, und dessen Wände links und rechts sich so langsam schliessen.
    Das ist eine räumliche Ausgangssituation, die Potential bietet, für eine wirklich monumentale Ansicht, ein Identifikationsmarker, von mir aus auch ein Fotomotiv, egal, jedenfalls ein echtes DING, die einmalig wäre.
    Das ist übrigens ein Frankfurter Alleinstellungsmerkmal, das kannst du so im Central Park nicht erleben. Natürlich handelt es sich beim Anlagenring um keinen Trenner (oder gar Central Park), der über die Breite manches Boulevards hinausgeht, und deshalb stünde das Gebäude auch natürlich noch mitten im Bankenviertel. Ganz klar immer noch Cluster!


    Was die Höhe angeht: Ausgerechnet an der Taunusanlage mit dem "Städtebaulichen Maßstab" zu argumentieren ist natürlich Quatsch.
    Wo sonst wäre der denn bei einem 150er, oder sogar 250er eher gewahrt, als da??? Edwin ist schon manchmal ein echter ein Spaßvogel!!
    Unterschiedliche Höhen sind da trotzdem durchaus was positives, dashalb kann ich hier auch ganz gut mit 60m leben, sonst wäre es bei durchgehend 150-200m etwas überspitzt gesagt, zu Mussolini-Like.


    Mittelfristig wäre, wenn ich den Hochhausrahmenplan zu definieren hätte, auch das Stück zwischen Skyper, Gallileo, SilverTower, und Taunusanlage ein Kandidat für einen +200er.


    FAZIT: Das wird ein netter Füller. Ich finde, die Frage ob man sich wirklich darauf freuen darf wird letzlich nicht nur durch die Architektur entschieden, sondern mit der Nutzung des Erdgeschosses.


    FAZIT II: Was bei 150m rentabel sein kann, kann es auch bei 60m sein . Und deshalb baut, wer wirklich bauen will, auch lieber 60m (respektive 90m) als gar nicht. Dies mal so als kleiner Merker, für alle, die der Meinung sind, die Stadt solle sich für ein virtuelles 160m-Allianz-Hochhaus am Opernplatz erpressen lassen.



    *Man könnte fast sagen, es "Mäcklert" ein wenig, aber das ist mir hier lieber als beispielweise bei T185. Wie und warum ich das meine: dort schon von mir gesagt.

  • Außer den Preisträgern waren am Wettbewerb beteiligt:


    • gmp von Gerkan, Marg und Partner (Hamburg)
    • Meixner Schlüter Wendt Architekten (Frankfurt)
    • happarchitecture (Frankfurt)
    • Gigon Guyer Architekten (Zürich)


    Der Entwurf von gmp, links von der Niddastraße und rechts von der Taunusanlage aus gesehen:

    Visualisierung: gmp


    Meixner Schlüter Wendt schlagen ein Hochhaus mit x-förmigem Grundriss vor:

    Visualisierung: Meixner Schlüter Wendt


    Der Entwurf von happarchitecture. Weil man es an der Fassade kaum ablesen kann - es sind 17 Bürogeschosse vorgesehen:

    Visualisierung: happarchitecture


    Entwurf von Gigon Guyer:

    Visualisierung: Gigon Guyer


    Nochmals die Zürcher, Ansicht Niddastraße:

    Fotos: Schmittchen


    Modellfotos und weitere Ansichten der prämierten Entwürfe kommen später.

  • Uh, da haben aber die richtigen Entwürfe gewonnen, diesen Entwürfen kann ich nicht wirklich was abgewinnen, ausgenommen vielleicht der Gigon Guyer Entwurf, der das Central Park Feeling sehr stark befördert hätte...
    Aber was soll denn das bitte von gmp sein, eine Hommage an die 60er Jahre? Und das zu einer Zeit, in der massenhaft Originale aus den 60ern abgerissen werden?

  • der Gigon Guyer Entwurf gefällt mir duch seine pure Masse, Struktur und Material, jedoch wirkt er an dieser Stelle irgendwie deplatziert...

  • Schneider/Schumacher und der gmp-Entwurf sind meiner Meinung nach die schwächsten. Nix neues, viel Glas, austauschbar. Langweilig.
    Bei Meixner & Co. könnte man nach diesem Bild zu urteilen glauben, sie hätten den WinX-Entwurf als Blaupause benutzt und kürzer gemacht. Erinnert sehr stark dran obwohl dieses Foto auch nicht wirklich viel preisgibt.
    Auch Happ überzeugt nicht wirklich durch eine neue Idee. Sehr Konservativ: Bockenheimer Landstraße reloaded. In die gleiche Kerbe schlägt auch Novotnys Entwurf, obwohl der etwas besser ist.
    Eindeutiger Favorit ist für mich der Gigon Guyer-Entwurf. Ein kompakter, massiver Baukörper der sehr "selbstbewußt" in der Landschaft stehen würde. Dachabschluss und die Fensteranordnung könnte man noch etwas variieren. Ansonsten bin ich von diesem Entwurf regelrecht begeistert. Besonders gut die Ansicht von der Niddastrasse. Central Parl läßt grüßen :lach:

  • Laut Projektbeschreibung des Büros Novotny darf das Hochhaus mit seinen Regelgeschossen die Höhe von 60 m nicht überschreiten. Bei der Gesamthöhe wird also noch etwas dazukommen, die einzelnen Wettbewerbsentwürfe sehen meist Höhen von etwas mehr als 65 m vor.



    Laut Beschreibung der Architekten tritt das "Cubus" genannte Hochhaus deutlich hinter die Baulinie der Taunusanlage zurück, um einheitliche Höhen entlang der Taunusanlage zu wahren.



    Weiter heißt es sinngemäß in der Projektbeschreibung: Die beiden Kopfbauten an der Baulinie der Taunusanlage nehmen die Traufhöhe des denkmalgeschützten Nachbargebäudes (gemeint ist Taunusanlage 6, Foto in #1) auf. Die Bauten erhalten eine Steinfassade, deren Farbe und Material Bezug zu den Bauten der Landeszentralbank Hessen in der Niddastraße nimmt.


    Ansicht von Süden, Norden, Westen (v. l. n. r.):



    Für mich der überzeugendste Entwurf. Eingangsbereich von der Taunusanlage:



    Alle Visualisierungen: Architekturbüro Prof. Fritz Novotny, Fotos: Schmittchen


    Schneider+Schumacher schlagen leicht abknickende Hochhaussscheiben vor, die in der Mitte über eine Aufzugsgruppe und Brücken miteinander verbunden sind:



    Leider stark verzerrt - Ansicht zur Niddastraße:



    Alle Visualisierungen: Schneider+Schumacher, Fotos: Schmittchen


    Zum Schluss noch Modellbilder. Die Kandidaten sind aufgefahren, der Entwurf von Meixner Schlüter Wendt fehlt ...



    ... weil er ins Modell eingesetzt ist:



    Das freilich ließ sich ändern. Modell mit Novotnys Entwurf:



    Und mit dem Entwurf von Schneider+Schumacher:



    Von Südwesten kann man die Hochhaussscheiben und die Verbindung in der Mitte gut erkennen:



    Fotos: Schmittchen

  • Der Entwurf von Novotny überzeugt mich. Allerdings nur in Kombination mit einer hohen Bebauung auf der "Marieninsel". Dann würde das kleine Hochhaus als Zwischenstufe hinunter zur Kette der teilweise denkmalgeschützten Taunusanlagen-Solitäre funktionieren; ansonsten ist es etwas unmotiviert. Einzig die präsente Masse macht es in der jetzigen Umgebung interessant.


    Die Taunusanlagen-Kette entfaltet ihre Wirkung in der Horizontalen, als Wand, nicht wegen ihrer mehr oder weniger einheitlichen Höhe, finde ich. Ich hätte deswegen auch absolut nichts gegen einen hohen Turm direkt am Blockrand, analog zum T11 (heißt der so?), vor allem aber in Einklang mit dem Fraspa-Tower (Neue Mainzer 57-59) und dem unbekannten Turm (Neue Mainzer 47-51) auf der anderen Seite der Anlage, die ebenfalls aus dem Boden schießen und nicht aus einem Sockel.


    Die beiden Prachtstücke sind im Modell sehr schön zu sehen. Es wird mir ganz wehmütig ums Herz ;)

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: Türme auf 'anderer' Seite korrigiert

  • Der Novotny-Entwurf ist der gelungenste, das bleibt auch aus meiner Sicht festzuhalten. Obwohl es schon genial ist, sich neben den Messeturm zu stellen und senkrecht in die Höhe zu schauen, halte ich es im vorliegenden Fall für sinnvoll, die Traufhöhen der Nachbargebäude aufzunehmen, damit eine Flucht erhalten bleibt (schön zu sehen auf dem ersten Bild in Schmittchens Beitrag #18). Obwohl die Situation hier natürlich eine andere ist, sei in Erinnerung gerufen, dass das lotrecht aufsteigende Equitable Building in New York mit seiner Masse und der daraus entstehenden Verschattung das Zonierungsgesetz dort maßgeblich befördert hat bzw. dafür sogar ausschlaggebend war. Damit keine Verwechslung mit anderen Equitables entsteht, hier der Link zu "New York Architecture Images".


    Wie gesagt kann sich der Neubau hinter den Vorbauten gerne auch höher erheben. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass so manches Hochhaus in Frankfurt bekanntlich einmal klein angefangen hat und zum Schluss eine sehr schöne Höhe bekam.