Botschaften und Residenzen in Berlin

  • :eek: was ist das denn? da hätten sie ja gleich ne komplette betonwand als fassade nehmen können. weia, sowas einfallsloses hab ich schon lang ned mehr gesehen.

  • Wirklich schade...Der andere Entwurf war zwar auch nicht der Renner, aber besser, als dieses Parkhaus.

  • Den Artikel über die Amerikanische Botschaft habe ich gestern in der Printausgabe gelesen. Übertrieben fand ich ihn nicht, eher vernichtend. Wie ich finde, nicht zu unrecht. Die Amerikanische Botschaft ist ein grandios schlechter Neubau.

  • Da die neue Amibotschaft ja gerade Thema ist - heute habe ich deren Hauptfassade zum Pariser Platz erstmals ohne Gerüst gesehen - und das bei schönstem Sonnenschein. Und die Kamera war dabei.


    Bei der Gelgenheit habe ich auch nochmal ein paar Bilder von der Westfassade gemacht, da dort gerade Zaun und Gehweg fertiggestellt werden. Sogar ein paar Bäumchen wurden gepflanzt, die in einigen Jahren dann hoffentlich die Fassade etwas freundlicher erscheinen lassen.


    Und auch zum Pariser Platz selbst gibt es erfreuliches zu berichten: Für die Dauerbaustelle des U-Bahnhofs Brandenburger Tor scheint zumindest vor dem Adlon ein Ende absehbar. Es sind eindeutig Aufräumarbeiten zu sehen. Teile des Bretterbauzauns wurden entfernt, ein Kran ist weg und Pflasterungsarbeiten sind im Gange.


    Bilder von alldem gibt es hier:


    http://home.arcor.de/luzbelito/amibotschaft/ami.html


    und eins schonmal vorweg:


  • Die Fassade zum Platz war auch noch meine letzte Hoffnung. Hat sich halbwegs erfüllt. Wirkt zwar auch noch etwas abweisend, aber das wird sich mit der Zeit bestimmt geben...Wenigsten ist nun die letzte Lücke am Platz geschlossen.

  • Naja. Sicher ist die Fassade zum Pariser Platz die am wenigsten schlechte. Die Streifen sind als Gliederungselelement ganz in Ordnung, die runde "Einkerbung" nach innen ist zwar nicht spektakulär, aber immerhin was halbwegs originelles.


    Doch die Fenster und dieses kastige, fensterlose Dachgeschoss sind einfach nur gruselig. Letzteres sieht aus wie 'ne gemauerte Garagenwand.

  • Hab auch auf die Fassade zum Pariser Platz hin gehofft, bin aber absolut entsetzt. Wie konnte man nur... Vielleicht nicht der schlechteste Teil des Gebäudes, an dieser Stelle aber eine absolute Katastrophe. Wertet den gesamten, eigentlich sehr gut gelungenen Platz dramatisch ab und steht bei mir in einer Reihe mit den alten DDR-Bausünden, die man inzwischen komplett abgerissen hat, um UdL wieder ein würdiges Aussehen zu geben. Auch der recht gelungene obere Teil des Gebäudes kann da nichts mehr bewirken.

  • Die Fassade zum Platz hin finde ich eigentlich gar nicht so schlecht. Aber bitte was ist das für ein hässlicher Glaskasten davor?!


    Mein Vater führt zufälligerweise ein Unternehmen, welches solcherlei Konstruktionen mit beschuss- und einbruchshemmenden Elementen baut und auch schon an zahlreichen Botschaften in Berlin und der Welt gewirkt hat. Von daher weiß ich auch, was da möglich ist.
    Und hier wurden ja wohl mal die billigsten Profile dieser Art genommen. Einfach entsetzlich, was die da hingeklatscht haben.


    Die Fassadengestaltung auf den Bildern finde ich trotzdem interessant. ;)

  • Ich war auch Parteifahrt mit einem Bundestagsabgeordneten. Leider stellten viele Rentner doofe Fragen, so dass die Zeit zum Stadtbummel auf nur 2 Stunden geschmolzen war. Dementsprechend konnte ich viel weniger fotografieren als ich wollte!


    Der Meinhard von Gerkan Bau wurde fertiggestellt:


    Die niedersächsische Botschaft hat nun Nachbildungen ihrer berühmtesten Figuren aus dem Schloßpark Hannover aufgestellt.


    Die US Botschaft bei gutem Wetter! (Wirkt bei gutem Wetter um einiges besser! Ist ähnlich wie bei Bauten in Italien, Frankreich, Spanien die auch bei gutem Wetter immer wesentlich besser wirken!)


    Das Nachbargebäude von Gehry, sowie der Behnisch und das Hotel Adlon:


    Auf der gegenüberliegenden Seite wieder Gerkan und die französische Botschaft von Portzamparc:


    Bei der Botschaft der Schweiz hilft allerdings kein gutes Wetter! Dieser Anbau von Ortner und Ortner ist schon was besonderes:

  • Dankr für die Aufklärung bez. der Sklupturen. Bin dort zwar schon zig mal langgelaufen, seitdem die sort stehen, aber habs nie geschafft, mit das Schlid mal durchzuelesen. Zw. dem ganzen Beton- und Granitgrau sind die ein richtiger Hingucker - was amn von dem Gerkan-Bau nicht grad behaupten kann...:rolleyes:

  • Kritk von prominenter Stelle: Hans Stimmann schreibt in der Welt über den Naubau der Us Botschaft. Stimman hebt dabei die kaum zu händelnden Ansprüche an die Bauten hervor, und konstatiert, die Architekten wären überfordert gewesen!


    http://www.welt.de/kultur/arti…e_neue_US-Botschaft_.html


    Richtig Geld hat man bestimmt auch für einen Seekopfadler aus Meissner Porzellan hingeblättert. Dieser soll im Eingangsbereich stehen. Der Adler soll 85cm groß sein.
    http://www.meissen.de/?id=270&lang=0


    ehemalige US Botschaft in Bonn
    http://www.bbr.bund.de/nn_2163…aftundErnaehrung/BLE.html

  • Zum Stimmann-Beitrag über die US-Botschaft in der Welt:


    Ich sehe das ähnlich wie einige der dortigen Kommentatoren. Stimmann ist DER Verantwortliche für die strikten Gestaltungsvorgaben, die hier zwangsläufig zu einer Überforderung führten. Er, der große Vordenker, hat einfach nicht mit einkalkuliert, dass a) die rigiden Vorgaben die Architekten derart demoralisieren, dass oft nur Mittelmaß heraus kommt (Paradebeispiel: Philip Johnson nahe dem Checkpoint Charlie) und dass sich b) die starre Lochfassade mit vorgegebenem Glasanteil sehr unflexibel gegenüber geänderten Rahmenbedingungen verhält. Man kann vermuten, selbst ein ehrlicher, verbarrikadierter Bunker mit Schießscharten-ähnlichen Öffnungen a la Khan oder eine potemkinsche Glas- (oder anderweitige Vorhang-) Fassade vor einem gewöhnlichen Hochsicherheitstrakt würden mehr her machen als das, was man heute am Pariser Platz beschauen kann. Und Herr Stimman war auch lange nach dem 11. September 2001 noch gottgleicher Senatsbaudirektor!

  • Ich sehe das ähnlich wie einige der dortigen Kommentatoren. Stimmann ist DER Verantwortliche für die strikten Gestaltungsvorgaben, die hier zwangsläufig zu einer Überforderung führten.


    Wenn man von so simplen Gestaltungsvorgaben überfordert ist und sich nicht in der Lage sieht, etwas besseres zu entwerfen als das, was wir da sehen, sollte man sich als Architekt vielleicht fragen, ob man nicht den Beruf verfehlt hat. Die Gesellschaft ist nicht dazu, überforderten Architekten den Popo zu pudern.


    Grüße,
    *D

  • Und wenn die Vorgaben demoralisierend und demotivierend wirken, dann sollten die jew. Architekten vielleicht einfach nicht an dem Wettbewerb teilnehmen. Hätte man sich für ne Reko des Platzes entschieden, wär das Problem gar nicht aufgetaucht. ;)