S21-A2+3/B/C "Rosenstein"

  • Ohlsen
    Jedes größere Gebäude kostet Geld. Frage ist nur, ob das lohnt. Ein größeres, auch architektonisch anspruchsvolles und modernes Konzerthaus fände ich für Stuggi und den notwendigen Ausbau als Kulturstadt sehr reizvoll, und die Nachfrage ist offenbar vorhanden, siehe Artikel sowie die stets völlig ausgebuchte Liederhalle.


    Damit hab ich kein Problem, aber bei der Haushaltslage in Stuttgart (z.B. Renovierungskosten für andere kulturellen Einrichtungen z.B Oper > 100 Mio. Euro) wird das wohl ne Fantasie bleiben. Ausser die CDU sammelt bei ihren Mitgliedern ;-). Meiner Meinung nach gibts andere Baustellen in Stuttgart was die Kultur angeht.



    Und war nicht gerade von den S21-Gegnern stets kritisiert worden, dass die neuen S21-Viertel "tote" Büro- und Bankenviertel würden, wo Kultur keinen Platz habe?


    Nun ja ich finds immer noch tot mich ziehts da nicht hin, und ob ne Konzerthalle ab 2030 dort ist ändert ja kaum was an der jetzigen Situation.



    Nun will man nach der zuerst von denselben Neinsagern vehementst als hässlichen, angeblich völlig abgelegenen, von den Bürgern als "Bücherknast" verhasst kritisierten Bib21 (heute will es fast keiner gewesen sein)...


    Auch die find ich von aussen immer noch ziemlich unansehnlich, innen ganz nett, aber z.B. die Dachterrasse is n witz. Aber Geschmäcker sind ja verschieden.



    Bietet man mit dem Milaneo ausgiebige Einkaufs- und Gastroflächen (Du hattest Dich ja immer so beschwert, dass auch am Abend im Europaviertel tote Hose sei), die das Viertel beleben...


    Echt is da jetzt nach 20h richtig was los?



    Beim Sportbad hat man einen Investor - der übrigens im Vertrauen auf die politische Verlässlichkeit schon etliche Millionen in die Planung gesteckt hat


    hast du ne Quelle für die etlichen Millionen?



    ...kurzer Hand rausgekegelt für ein steuerfinanziertes Projekt, bei dem der Bedarf äußerst fragwürdig scheint (eine schwarze Null können wir wohl dort sicher nicht erwarten?),


    kann man die schwarze Null bei nem Konzerthaus erwarten, wage ich zu bezweifeln? das sportbad wäre z.B. sinnvoll als Ersatz der maroden Traglufthalle, bundesligawasserballer, olympiastandort stuttgart (d.h trainingsbedingungen) etc.


    im übrigen sind da inzwischen alle Stadträte dafür, da stehst du mit deiner Meinung auf weiter Flur allein ;)

  • Damit hab ich kein Problem, aber bei der Haushaltslage in Stuttgart (z.B. Renovierungskosten für andere kulturellen Einrichtungen z.B Oper > 100 Mio. Euro) wird das wohl ne Fantasie bleiben. Ausser die CDU sammelt bei ihren Mitgliedern ;-).
    Also, wenn die Hamburger 68 Mio. EUR für die Elbphilharmonie über Spenden hereinholen konnten ... ;)


    Nein, deswegen plädiere ich, wenn überhaupt für eine Mischfinanzierung, Stadt/Land/SWR, s.o.


    Meiner Meinung nach gibts andere Baustellen in Stuttgart was die Kultur angeht.
    Das sagt man eben immer, das übliche Tauziehen um öffentliche Gelder. Prioritäten setzen.


    Nun ja ich finds immer noch tot mich ziehts da nicht hin, und ob ne Konzerthalle ab 2030 dort ist ändert ja kaum was an der jetzigen Situation.
    Während Du nur im heute und morgen lebst (was Du gerne darfst) und offenbar auch überzeugter Kulturbanause bist, denke ich eben noch ein Stückchen weiter, Stichworte: Nachhaltigkeit, Standortwettbewerb, Weichenstellungen für künftige Entwicklungen über 2030 hinaus ;)


    Auch die find ich von aussen immer noch ziemlich unansehnlich, innen ganz nett, aber z.B. die Dachterrasse is n witz. Aber Geschmäcker sind ja verschieden.
    Kann man bei 2,7 Mio. Besuchern (Jahr 2013) und verschiedenen Auszeichnungen in kürzester Zeit eigentlich nicht von einem klitzkleinen Erfolg sprechen?


    Echt is da jetzt nach 20h richtig was los?
    Ich war sogar letztens sehr überrascht, dass mittwochs (!) auf dem Mailänder Platz jede Menge los war. Da kann so manches Plätzle in der City einpacken.


    hast du ne Quelle für die etlichen Millionen?
    Ich hatte es tatsächlich wohl falsch in Erinnerung (außer, dass in einem der Artikel von den Gesamtentwicklungskosten für das patentierte Konzept, oder von den Planungskosten auch für die anderen Standorte die Rede gewesen sein kann), gut, dass es Dich gibt: Es soll jedenfalls in Stuttgart ein "nicht kleiner sechsstelliger Betrag" gewesen sein, allein 150.000 für PR-Material, d.h. wohl so etwas um eine 1/2 Mio. EUR. Eine Schadensersatzklage gegen die Stadt wird offenbar vorbereitet.


    Quelle: StN-Online


    kann man die schwarze Null bei nem Konzerthaus erwarten, wage ich zu bezweifeln? das sportbad wäre z.B. sinnvoll als Ersatz der maroden Traglufthalle, bundesligawasserballer, olympiastandort stuttgart (d.h trainingsbedingungen) etc.
    Keine Ahnung, scheint mir aber wesentlich wahrscheinlicher als bei einem Schwimmbad mit 4,10 EUR (?) Eintritt?


    im übrigen sind da inzwischen alle Stadträte dafür, da stehst du mit deiner Meinung auf weiter Flur allein ;)
    Ich sagte doch, dass ich meine - zugegebenermaßen in den letzten Jahren deutlich dezimierte - kleine Hoffnung auf die nächste Politikergeneration setze. Die jetzige ist für die Katz.

  • Wagahai, also die Konzerhalle dürfte ne dreistellige Anfangsinvestition kosten, danach jährlich nen soliden zweistelligen Millionenbetrag, und wäre im A2 Bereich völlig neben der Kapp. Porsche-Arena, Liederhalle, Schlayerhalle etc liegen alle nicht am Schlossplatz und nicht am Hauptbahnhof, ssondern an weiteren ÖV-Knoten, und das aus gutem Grund - der gemittelte Verkehr einer solchen Halle ist halt gering, die meiste Zeit isd da tote Hose drumrum, aber ab und Zu gibts für je 30 Min extreme Verkehrsspitzen. Da Du dort nur wegen dieser Verkehrsspitzen hinkommst, fällt Dir die tote Hose sonst nicht auf.
    Städtebaulich zählt aber die absolute jährliche Zahl der PErsonenbewegungen, und da liefe eine solche Halle unter "ferner liefen", da liegen voele Verwaltungsbüros dann noch vorne in Relation zu ihrer Fläche.
    Ergo wenn dann an die Mittnachsstrasse, so wie die Liederhalle am Berliner Platz liegt.
    Und bei der Priorität der Mittelverwendung, liegt so eine Konzerthalle eben weit, weit hinten in der Liste der Prioritäten, solange wirklich wichtige Projekte wie das Nordkreuz und S-Bahn auf der Panuramabahn nicht durchfinanziert sind, gehören solche SPassprojekte wie die Konzerthalle oder Wagenhallen runter von der Tagesordnung. Erst muss man mal wieder den riesen Rückstand bei den Pflichtaufgaben abarbeiten, nachdem man sich 30 ajhre nur noch überwiegend dem Spassbereich gewidmet hat.


  • Also, wenn die Hamburger 68 Mio. EUR für die Elbphilharmonie über Spenden hereinholen konnten ... ;)


    Ich sag ja bei der CDU sammeln ;)



    Nein, deswegen plädiere ich, wenn überhaupt für eine Mischfinanzierung, Stadt/Land/SWR, s.o.


    Wie hfrik schon schreibt es gibt da wohl echt wichtigeres



    [I]Nun ja ich finds immer noch tot mich ziehts da nicht hin, und ob ne Konzerthalle ab 2030 dort ist ändert ja kaum was an der jetzigen Situation.


    Während Du nur im heute und morgen lebst (was Du gerne darfst) und offenbar auch überzeugter Kulturbanause bist, denke ich eben noch ein Stückchen weiter, Stichworte: Nachhaltigkeit, Standortwettbewerb, Weichenstellungen für künftige Entwicklungen über 2030 hinaus ;)


    Nun ja die Stuttgarter "Hochkultur" ist ja relativ gut aufgestellt zumindest im deutschlandweiten vergleich. Wo es eher mangelt sind Nischen für die Subkultur. und gerade die Subkultur ist eben interessant für die jungen uniabsolventen die der daimler bosch etc. so gerne nach stuttgart lotst. Stichworte: Nachhaltigkeit, Standortwettbewerb etc. ;-). Für die kosten von so ner philharmonie kann man locker die nächsten jahrzehnte diverse andere kulturellen Projekte fördern.



    Kann man bei 2,7 Mio. Besuchern (Jahr 2013) und verschiedenen Auszeichnungen in kürzester Zeit eigentlich nicht von einem klitzkleinen Erfolg sprechen?


    Doch klar ist sogar ein wirklicher erfolg. Wie gesagt mir gefällt die Aussenansicht halt nicht.



    Echt is da jetzt nach 20h richtig was los?
    Ich war sogar letztens sehr überrascht, dass mittwochs (!) auf dem Mailänder Platz jede Menge los war. Da kann so manches Plätzle in der City einpacken.


    um wieviel uhr denn? direkt nach ladenschluss ;) ?



    kann man die schwarze Null bei nem Konzerthaus erwarten, wage ich zu bezweifeln? das sportbad wäre z.B. sinnvoll als Ersatz der maroden Traglufthalle, bundesligawasserballer, olympiastandort stuttgart (d.h trainingsbedingungen) etc.
    Keine Ahnung, scheint mir aber wesentlich wahrscheinlicher als bei einem Schwimmbad mit 4,10 EUR (?) Eintritt?


    naja das sportbad wird die traglufthalle ersetzen + das veraltete Stadtbad Cannstatt von daher ist das schon irgendwie wirtschaftlich oder? Was ersetzt denn die Philharmonie?


    Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten.de

  • Ich sag ja bei der CDU sammeln ;)
    :confused: HH ist doch die SPD-Hochburg, absolute Mehrheit.


    In BW bzw. Stuggi gilt, dass Grünenwähler die betuchten HHLer sind, so dass diese hier doch besonders spendierfreudig sein sollten.


    Wie hfrik schon schreibt es gibt da wohl echt wichtigeres
    Wie ich schon schrieb, richtige Prioritäten setzen. Ich brauche kein Nordkreuz, auch keine Panoramabahn ;)


    Nun ja die Stuttgarter "Hochkultur" ist ja relativ gut aufgestellt zumindest im deutschlandweiten vergleich.
    Das meint man allerdings nur in Stuggi selbst, das ist ja gerade das Trugbild.


    Wo es eher mangelt sind Nischen für die Subkultur. und gerade die Subkultur ist eben interessant für die jungen uniabsolventen die der daimler bosch etc. so gerne nach stuttgart lotst.
    Wäre mir neu, dass potenzielle Daimler- und Bosch-Aspiranten besonderen Wert auf sog. Subkultur legten. Ehrlich gesagt, habe ich solche noch nie getroffen. Eher sind "Subkulturfreunde" bei Irgendwasmitmedien-Leuten häufiger anzutreffen oder aber in der Künstlerszene selbst. Ulkig finde ich allerdings immer, dass die doch angeblich so freigeistige und obrigkeitsferne Szene immer konsequent nach dem Staat schreit. Daher relativiert sich der Begriff "Subkultur" für mich immer etwas, was nicht heißt, dass ich die Vielfalt der kulturellen Betätigung ablehne, ganz im Gegenteil. Ich habe nur etwas Bedenken gegen die Stereotype, die da gerne aufgebaut wird.


    Für die kosten von so ner philharmonie kann man locker die nächsten jahrzehnte diverse andere kulturellen Projekte fördern.
    Dann doch lieber das Geld für Bildungsprojekte in Afrika ausgeben. Ist viel wichtiger.


    Doch klar ist sogar ein wirklicher erfolg.
    Dann sind wir uns ja einig.


    Echt is da jetzt nach 20h richtig was los?
    Ich war zuletzt vor Wochen gegen 22 Uhr im bekannten Burger-Laden zum Mailänder Platz hin und da war schon was los. Aber dank unserer großstädtisch-urbanen Verwaltung ist grds. um 23 Uhr wohl Schluss. Wie ich sagte, tut/unterlässt Fritzle ja alles, nur um das Kafka-Viertel zu sabotieren ;)


    naja das sportbad wird die traglufthalle ersetzen + das veraltete Stadtbad Cannstatt von daher ist das schon irgendwie wirtschaftlich oder?
    Warum sollte das wirtschaftlich sein? Bei Einnahmen um die 4,10 EUR pro Person sehe ich keinerlei "wirtschaftlichen" Ansatz. Was passiert denn mit den alten Bädern? Dass sich die Herren und Damen im Artikel ausgerechnet auf den offensichtlich verwirrten Herrn Geißler beziehen, ist natürlich die Krönung.


    Was ersetzt denn die Philharmonie?
    Natürlich nichts, damit soll nur der Bedarf abgeschöpft werden, den es offenbar gibt, der aber mangels geeigneter Halle in Stuggi nicht befriedigt werden kann, s.o. Das ist doch gerade der Witz!


    hfrik
    A2 Bereich völlig neben der Kapp.
    Wo sind denn die Einnahmen bei Deiner Rechnung geblieben?


    Porsche-Arena, Liederhalle, Schlayerhalle etc liegen alle nicht am Schlossplatz und nicht am Hauptbahnhof, ssondern an weiteren ÖV-Knoten, und das aus gutem Grund - der gemittelte Verkehr einer solchen Halle ist halt gering, die meiste Zeit isd da tote Hose drumrum, aber ab und Zu gibts für je 30 Min extreme Verkehrsspitzen.
    Ich verstehe Deine Argumentation noch immer nicht. Wenn die Idee eines Konzerthauses am Hbf für Dich so völlig absurd ist - was macht dann eigentlich etwa das Freiburger Konzerthaus (bestuhlt größter Saal mit um die 1.800 Plätzen) direkt beim Hbf? Ähnlich in Dortmund oder Essen beim Hbf, allerdings auch mit "nur" ca. 2000 Plätzen.


    Da Du dort nur wegen dieser Verkehrsspitzen hinkommst, fällt Dir die tote Hose sonst nicht auf.
    Tote Hose verstehe ich nicht, warum soll das Haus nicht auch tagsüber für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden können (zumeist gibt es ja in solchen Komplexen daneben auch mehrere kleinere Säle, z.B. für Empfänge, Kongresse, Seminare etc., wir reden ja nicht von einem Fußballstadion)? Es gab ja seinerzeit auch die Idee, einen Teil des Lindenmuseums auf A2 unterzubringen. Tagungen, Ausstellungen, Gastronomie, da ist vieles vorstellbar.


    Städtebaulich zählt aber die absolute jährliche Zahl der PErsonenbewegungen, und da liefe eine solche Halle unter "ferner liefen", da liegen voele Verwaltungsbüros dann noch vorne in Relation zu ihrer Fläche.
    S.o.


    Ergo wenn dann an die Mittnachsstrasse, so wie die Liederhalle am Berliner Platz liegt.
    Was soll denn ein Konzerthaus an der Mittnachtstraße mitten im (reinen) Wohngebiet :confused:


    An welche Fläche hättest Du denn gedacht?

    Und bei der Priorität der Mittelverwendung, liegt so eine Konzerthalle eben weit, weit hinten in der Liste der Prioritäten
    Machst Du die Liste? Wenn ja, einverstanden ;)


  • Wäre mir neu, dass potenzielle Daimler- und Bosch-Aspiranten besonderen Wert auf sog. Subkultur legten. Ehrlich gesagt, habe ich solche noch nie getroffen.


    Ich schon. Zwar keine Aspiranten mehr, trotzdem besteht ein Großteil meines (Stuttgarter) Bekanntenkreis aus teilweise hochbezahlten Daimler/Bosch-Mitarbeitern, und die schimpfen tatsächlich dass es gefühlt immer weniger Spielstätten fernab des Mainstreams im Kessel zu finden gibt.
    Kammerspiel vs. Motor City Rock, Bier vs. Sekt-O, Chromglanz vs. siffige Patina.


    Alles eine Frage des Blickwinkels bzw. Umfelds, [I]wir brauchen keine Neckarphilharmonie.

  • Eben, keine Aspiranten mehr. Dass bereits etablierte Mitarbeiter mittleren Alters (Midlife Crisis) oft auf Teufel komm raus ihren zweiten Frühling erleben wollen (Lederjacke, Harley, Pogo, AC/DC), ist bekannt ;)


    Aber die sind ja schon in Stuggi.


    Ich will auch keine "Neckarphilharmonie" (klingt ja fast so schlimm wie Neckarstadion), sondern eine "Schlossgartenphilharmonie"!

  • nicht immer von dir auf andere schließen ;):lach:


    Soll nicht heißen das ich irgendwas gegen ein aufregendes Gebäude an dieser Stelle hätte, und natürlich eröffnet ein Konzertsaal möglicherweise mehr Optionen als ein schnöder Büroklotz.

  • Wagahai - also Mittnachtsrasse ist ganz weit weg vom reinen Wohngebiet, wenn Du mal genauer hinsiehst. Dortmund und Essen werden als Beispiele für falschen Städtebau gehandelt. Freiburg Hbf hat weniger Fahrgäste als die Mittnachtstrasse, da bist Du in der Falschen Grössenordnung gelandet. Wenn es in der ganzen Stadt nichts gibt was mehr Verkehr produziert, kann auch mal ein Konzerthaus an so einen Platz, vielleicht ists aber auch nur ne Fehlplanung, weil der gemeinderat dort nur bei der ausverkauften Gala dort vorbeikommt.
    Ich kenne genügend solche Hallen, und weis daher auch, dass z.B. von eine 2000 er Kapazität bei Reihenbestuhlung bei Tischbestuhlung für Kongresse nur noch 300 Plätze übrigbleiben. Das Veranstaltungsprogramm der Liederhalle besagt, dass dort nur an 5 von 7 Tagen veranstaltet wird, und auch das nicht immer in allen Räumen. Etsprechend kommen eben die 0,1 - 0,2 heraus. Mit nem Ärzekongress in den Haupträumen und ner spärlich besuchten Kleinkunstdarstellung in nem kleinen Saal kommt deine 5000 Plätze Konzerthalle halt nicht über die 500 Personen-Schwelle hinaus an diesem Tag. und wenn der Herr Pianist vor dem grossen Konzert darauf besteht ein oder zweit Tage im grossen Saal alleine Üben zu können (das ist ja wohl das Problem in der Liederhalle, dass das nicht mehr immer geht), dann geht deine Frequenz unter 0,05 der Maximalplätze an diesem Tag herunter, an solchen Tagen bist Du aber nie in solchen Hallen. Ergo gehört so eine Halle nicht an den Haupbahnhof, und wenn dann nur so dass sie wichtigeren Nutzungen nicht den Platz wegnimmt.
    Und wenn Du meinst ÖV braucht es nicht mag das deine private Meinung sein, meine ist es nicht. Und warum man Konzerthallen automatisch interessanter gestalten kann als Büronutzungen oder ähnliches bitte mal erläutern. Die Hallen die ich kenne sicnd durchweg mehr oder minder häsliche Schachteln was sich aus der Kubatur der Sääle ergibt.


    Stell Dir das ganze z.B. auf dem Karee Rosensteinstrasse Mittnachtstrasse Rümelinstrasse vor, da sitzt aktuell eine Firma mit viel LKW-Verkehr, und hat zukünftig einen der 5 grussen S-Ban-Stationen direkt vor der Haustüre- vom Industriegebiet am Rande zum erweiterten Innenstadtgebiet. Dorthin passt so eine Halle im Zuge einer generellen Überarbeitung des Gebiets, bei dem fast kein Gebäude von Heute zu seiner zukünftigen Lage inder Stadt passt.

  • Tja, aber als solches bräuchte das Gebäude vie Platz um sich, was dann an der Mittnachtstrasse auf der anderen STeite zum Park hin möglich wäre, statt Wohnbebauung. Auf der anderen Seite wären andere, kompaktere Entwürfe möglich. Der angesprochene Bau aus Singapore würde zu heutigen Preisen etwa 500 Mio€ kosten, das reicht für mehr als Nordkreuz und Panoramabahn. Daher weiterhin mein Statement: erst mal die wichtigen, oft seit jahrzehnten drängenden Probleme angehen, dann kann man irgendwann auch mal wieder "nice to have" sachen angehen. Aktuell ist nicht die Zeit dafür.

  • Ich sehe auch nicht dass wir bis 2021 die wirklich wichtigen Investitionen auch nur annähernd abgearbeitet haben. So ab 2051 kann sowas interessant werden.

  • hfrik, wir werden sehen.


    Ich glaube aber, Du siehst das wirtschaftlich-soziale Gefüge etwas zu einseitig durch die Verkehrsbrille. Die Menschen sind einfach nicht so - das Bahnfahren ist auch nicht Selbstzweck. Von einer Großstadt mit regionaler, gar überregionaler Bedeutung erwarte ich zumindest auch ein kulturell vielfältiges und hochkarätiges Angebot, da kann Stuggi durchaus noch und immer wieder an sich arbeiten. Beim ÖPNV und Regionalschienenverkehr hingegen ist man hier durchaus gut aufgestellt. Meine Prioritäten liegen daher anders. Ab 2071 werden vielleicht Nordkreuz oder Panoramabahn als "Nice to have" interessant, vorausgesetzt, es gibt tatsächlich nach S21 noch Bedarf dafür. Aber ich fürchte, ich werde das nicht mehr erleben ;)

  • Von einer Großstadt mit regionaler, gar überregionaler Bedeutung erwarte ich zumindest auch ein kulturell vielfältiges und hochkarätiges Angebot, da kann Stuggi durchaus noch und immer wieder an sich arbeiten.


    Ein solches Angebot muss aber nicht zwangsläufig mit großen Bauprojekten zu tun haben. Bei der Elbphilharmonie zum Beispiel ist deren eigentliche Aufgabe, nämlich als Veranstaltungsort für Konzerte zu dienen, nur noch unwichtige Nebensache geworden. Das Gebäude dient praktisch ausschließlich der Selbstverwirklichung der Architekten und den Beutelschneidern.


    Eine Frauenkirche für einen Bruchteil des Preises der Elbphilharmonie hätte beispielsweise auch dicke gereicht, um schön musizieren zu können.


    Kirchen hat es in Stuttgart durchaus. Also könnte man sogar das kulturelle Angebot in dieser Hinsicht steigern, ohne auch nur einen Pfennig für neue Gebäude auszugeben.


    Ich würde sagen, dass jetzt erstmal das reichen muss, was da ist, und man sich nicht schon wieder in neue Prestigeprojekte stürzen muss.


    Ich fände es nämlich wesentlich besser, wenn ich z.B. über niedrigere Steuern selber entscheiden könnte, für welches Freizeitvergnügen ich mein Geld ausgeben möchte und nicht Dinge finanzieren muss, die ich gar nicht unbedingt nutzen will, denn daran mangelt es in Deutschland nun wirklich überhaupt nicht.


    Lasst die Bürger selber entscheiden, was sie machen wollen, als sie hier erneut staatlich zu bevormunden.

  • Bei der Elbphilharmonie zum Beispiel ist deren eigentliche Aufgabe, nämlich als Veranstaltungsort für Konzerte zu dienen, nur noch unwichtige Nebensache geworden. Das Gebäude dient praktisch ausschließlich der Selbstverwirklichung der Architekten und den Beutelschneidern.


    :confused:
    Ist die Elbphilharmonie denn schon in Betrieb? Wie sieht denn das die Bürger bevormundend-totalitäre Programm genau aus, für das sie gerade aus freien Stücken immerhin 68 Mio. EUR gespendet haben?


    EDIT:


    Hier die bekannte Sobek-Vision einer Schlossgartenphilharmonie mit Nebengebäuden (?) am S21-Hbf noch einmal in Groß.

  • Ist die Elbphilharmonie denn schon in Betrieb?


    Nein, wieso? Die Baukosten kann das Gebäude eh niemals an kulturellem Nutzen reinspielen. Gute Musik braucht keine hunderte Millionen schwere Bauten. Genauso wie gute Bildung auch keine Unsummen an Geld benötigt. Wird aber immer sehr gerne von der Politik so dargestellt.


    Wie sieht denn das die Bürger bevormundend-totalitäre Programm genau aus, für das sie gerade aus freien Stücken immerhin 68 Mio. EUR gespendet haben?


    Ist doch Armutszeugnis, dass das nicht reichen soll. An Ottos Stelle würde ich mich grün und blau ärgern, was mit meiner Spende gemacht worden wäre. Der Staat hätte bei der Summe gar nichts tun brauchen. Zumal aus architektonischer Hinsicht das Gebäude auch noch hässlich wie die Nacht geworden ist. Kein Vergleich z.B. mit der Oper in Sydney. Trotz exorbitanter Kosten.


    Deswegen meine ich, dass es mit Experimenten in dieser Hinsicht in Deutschland vorerst mal reicht. Ich gebe mein Geld jedenfalls lieber für andere Dinge aus. Und die Mehrzahl der Bürger tut das auch, wenn man sich so die Anzahl der Bürger ansieht, die in die Oper, ins Konzert oder ins Theater gehen.


    Wenn Du trotzdem meinst, dass Stuttgart sowas braucht, dann mach es doch privat finanziert! So wie das Goya in Berlin. Ca. 11 Mio. €, architektonisch super, leider aber trotzdem dauernd Pleite.


    http://www.kollhoff.de/de/PROJ…/69/Goya-im-Metropol.html


    P.S.: Genau so etwas, wie das Sobekteil, möchte ich nicht haben, denn das hat nichts mit Musik zu tun, aber sehr viel mit dem Vergnügen des Architekten seine Berufung auf anderer Leute Kosten ausleben zu können.


    P.S.2: Ich habe gerade mal überschlagen, wieviele Flügel man für die Elbphilharmonie hätte kaufen können: Locker 20.000 Stück. So ein Desaster braucht es in Stuttgart nicht!

  • Nein, wieso?
    Weil Du geschrieben hast, dass die Konzerte nur noch nebenbei betrieben würden, sonst der Bau der Selbstbefriedigung des Architekten diene. Dazu muss man logischerweise das Programm bewerten. Das kann man aber noch gar nicht.


    Die Baukosten kann das Gebäude eh niemals an kulturellem Nutzen reinspielen.
    Wie willst Du den Nutzen von Kultur in Geld ausdrücken?


    Ist doch Armutszeugnis, dass das nicht reichen soll. An Ottos Stelle würde ich mich grün und blau ärgern, was mit meiner Spende gemacht worden wäre. Der Staat hätte bei der Summe gar nichts tun brauchen. Zumal aus architektonischer Hinsicht das Gebäude auch noch hässlich wie die Nacht geworden ist. Kein Vergleich z.B. mit der Oper in Sydney. Trotz exorbitanter Kosten.


    Du hast den Kontext meiner Frage nicht erfasst. Immerhin haben die Bürger hier freiwillig gespendet, das heißt gerade nicht durch staatliche Einbahnstraße.


    Ich gebe mein Geld jedenfalls lieber für andere Dinge aus. Und die Mehrzahl der Bürger tut das auch, wenn man sich so die Anzahl der Bürger ansieht, die in die Oper, ins Konzert oder ins Theater gehen.
    Klar, bei Lidl, IKEA und Hooters ist sicher mehr los. Aber es darf sicher auch ein anderes Dland geben.


    Wenn Du trotzdem meinst, dass Stuttgart sowas braucht, dann mach es doch privat finanziert! So wie das Goya in Berlin. Ca. 11 Mio. €, architektonisch super, leider aber trotzdem dauernd Pleite.
    Eher eine Frage des Managements. Bedarf soll es ja geben, wie bereits mehrfach geschrieben. Aber warum sollten große Unternehmen in der Region nicht auch hier einen Beitrag leisten - halte ich für denkbar und sogar wünschenswert, wenn auch die Kulturförderung laut Verfassung natürlich erst einmal Staatsaufgabe ist.


    P.S.: Genau so etwas, wie das Sobekteil, möchte ich nicht haben, denn das hat nichts mit Musik zu tun, aber sehr viel mit dem Vergnügen des Architekten seine Berufung auf anderer Leute Kosten ausleben zu können.
    Ich kann mich sowohl an guter Architektur als auch an guter Musik etwa in ihr erfreuen. Wenn der Architekt selbst auch noch Vergnügen dabei hat, seine Arbeit zu tun, tut das meiner Freude zumindest keinen Abbruch.

  • Zu 1) Muß man nicht am Programm bewerten. Siehe zu 2).
    Zu 2) Kann man sehr gut in Geld ausdrücken. Speziell in der Musikbranche.
    Zu 3) Doch. Stimmt, dass sie freiwillig gespendet haben. Allerdings größtenteils sicher nicht in Erwartung, dass Sie damit ein solches Finanzdesaster auslösen.
    Zu 4) Das hat doch nichts mit Lebensmitteleinzelhandel, einem Möbeldiscounter oder einer Schnellrestaurantkette zu tun, wenn jedem selbst überlassen bleibt, wofür er sein Geld ausgeben möchte. Es soll Leute geben, die lieber in ein Popkonzert gehen, als dass sie ins klassische Konzert oder ins Theater gehen.
    Zu 5) Das ist in der Tat ein Problem. In Heilbronn kannst Du ein tolles Beispiel dafür an der Friedrich-Ebert-Brücke sehen, wohin das führt. Hat in den 80ern 400.000 DM gekostet. Für praktisch nichts. Leider kann ich es nicht per Google zeigen. In der Moltkestraße gibt es ein weiteres Beispiel und vor dem Amtsgericht noch eines. Profitiert hat eine Person, die ich hier aber nicht namentlich nennen möchte.
    Zu 6) Schön dass Du Dich daran erfreuen kannst, dann zahl aber bitte auch dafür und lass nicht andere zahlen.


    Man muss auch mal akzeptieren, dass es Grenzen gibt die Allgemeinheit finanziell zu belasten. Es wird jetzt in Stuttgart ein mehrere Milliarden schwerer Bahnhof gebaut, aber es scheint trotzdem immer noch nicht genug zu sein. Das ist für mich kaum noch nachzuvollziehen. Insbesondere dann, wenn es um Dinge geht, die nur einem sehr, sehr kleinen Teil der Bevölkerung Nutzen stiftet und man ja bereits eine nicht unerhebliche Infrastruktur hat.