Leipzig: Straßenbau (konkrete Projekte in Planung/Bau)

  • An der Semmelweisstrasse geht es auch zügig voran, hier ein paar Bilder.


    Bauupdate: 19.04.2009


    Im Bereich Kohlrabiezirkus.


    Blickrichtung, Semmelweisstrasse/Zwickauer Strasse


    Die Bordsteine bestehen aus Granit und glitzern in der Sonne.




    Blick über den Bereich Semmelweisstrasse

    Bilder: Dr.Faust

  • Gruß,


    Schönen dank für die Bilder Dr.Faust. Als ich am Wochenende dort herum ging stellte ich fest, dass der Bauzaun auf der Seite wo du deine Photos gemacht hast offen ist. Man kann direkt auf den Hügel gehen und die Station "Semmelweißbrücke" (richtig so?) anschauen. Auf der anderen Seite kommt man auch wieder runter, schöner Vorgeschmack auf die fertige Brücke...


    Die Station (oder der Haltepunkt) ist soweit fertig. Wer Interesse hat sollte einfach mal hingehen. Keine falsche Scheu, ich habe dort kein Wachpersonal gesehen und war nicht der einzige der dort herumlief..

  • "Semmelweißbrücke" (richtig so?)


    ...mit einem "s". ;)


    Das mit den Zäunen stimmt. Aber eigentlich kann man da schon seit Anfang des Jahres rumlaufen. Zumindest bei schönem Wetter. Auch unsere Freunde der sprayenden Zunft haben schon ihre Spuren hinterlassen.


    Ein paar Ergänzungen zum baulichen Fortschritt:


    Der Straßenausbau geht auf der östlichen Seite wirklich zügig voran. Fast schon erschreckend schnell. Auf der westlichen Seite sind die Parkbuchten zwischen den Bäumen im Bereich des östlichen Endes der Kurt-Eisner-Straße auch schon so gut wie fertig. Zudem wird derzeit das Gleisbett für die Schienen in Angriff genommen.

  • Tangentenvierecks Nord


    Der Entwurf des Bebauungsplans für den Abschnitt Leibnizstraße bis
    Löhrstraße des "Tangentenvierecks Nord" soll gebilligt und ausgelegt werden. Im Juni 2009 soll der Stadtrat darüber entscheiden.


    Das Tangentenviereck beginnt am Knoten Leibnizstraße/Emil-Fuchs-Straße und verläuft über die Emil-Fuchs-Straße zur Uferstraße und Berliner Straße
    und endet am Knoten Wittenberger Straße/Rackwitzer Straße.


    Mit Eröffnung im Frühjahr 2011 von Gondwanaland soll das Tangenten4Eck fertin sein. Die Emil-Fuchs-Straße wird zweispurig mit Radstreifen und Gehwegen ausgebaut. Baubeginn soll 2010 sein.

  • Die Autobahn A 72 von Chemnitz nach Leipzig ist ein Straßenprojekt, das zwar nicht direkt im Leipziger Stadtgebiet verläuft, aber doch von gewisser Bedeutung für Leipzig ist. In Leipzig scheint das Projekt kein großes Interesse zu wecken. Dabei kann gerade Leipzig von diesem Infrastrukturprojekt profitieren. Im Großraum Chemnitz wohnen gut verdienende Menschen, die dem Handel in der Leipziger Innenstadt neue Impulse geben oder dem Leipziger Flugplatz zu einer besseren Auslastung verhelfen könnten.


    Die Freie Presse Chemnitz hat dem Thema A 72 jüngst sogar eine Doppelseite gewidmet. Danach fühlt sich Chemnitz von der Entwicklung in Leipzig abgeschnitten und entwickelt Verschwörungstheorien.


    Interessanterweise setzen sich sogar Bündnisgrüne Politiker für die A 72 ein. Dagegen wettert Die Linke gegen das ihrer Meinung nach sinnlose Milliardengrab Citytunnel Leipzig.



    Die zukünftige A 72 endet an der A 38. Geplant war der Ausbau der B 2 als Autobahn bis zum Leipziger Zentrum. Hierzu meint die Freie Presse süffisant:
    "Über diesen Abschnitt spricht keiner mehr."





    Im Schneckentempo von Chemnitz nach Leipzig





    Fa. Arlt aus Frankenhain bei Leipzig





    Nie alle Kräfte konzentriert





    Zelebrierung der Langsamkeit

  • Wobei man, wenn man die Artikel liest, konstatieren muß, daß die Gründe für die Verzögerungen eher außerhalb Leipziger Einflußmöglichkeiten liegen: ob EU-Umweltschutzrichtlinien, Einsprüche von Landwirten oder fehlende Unterschriften in Bundesministerien: nirgends ist etwas zu erkennen, was die Konklusion, Leipzig würde bremsen, ergäbe. Daß der City-Tunnel in Leipzig überflüssig, sinnlos und überteuert sei, darüber kann man sich schon gar nicht mehr richtig aufregen.

  • Richtig, die Verzögerungen kommen eher aus der Einbindung des Projektes in den Bundeshaushalt.
    Allerdings hätte ich eher eine Sonderseite zu diesem Thema in der Leipziger Volkszeitung und nicht in der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse erwartet.


    Wie schon erwähnt, werden in anderen Bundesländern ganz andere Projekte verwirklicht. Das die im Autobahnbau oder beim Citytunnel verbauten Gelder nicht zur Behebung von Winterschäden an Kreisstraßen verwendet werden können, scheint in dieser polemisch geführten Diskussion uninteressant zu sein.

  • Es fällt schon auf, daß die Herstellung des Baurechtes im Leipziger Regierungspräsidium doppelt so lange dauert wie im Chemnitzer. Auch der fehlende Leipziger Einsatz für dieses Verkehrsprojekt stößt im Raum Chemnitz-Zwickau vielen sauer auf - und das bei einem Bundesverkehrsminister Tiefensee. Gebaut wird nämlich heutzutage nur dort, wo am lautesten getrommelt wird. Wenn man sich den fanatischen Widerstand, der beispielsweise in Baden-Württemberg gegen große Verkehrsprojekte geleistet wird, kennt, kommen einem auch die Verweise auf angebliche Widerstände in der Bevölkerung sehr vorgeschoben vor.
    Für mich ist es jedenfalls erfreulich, daß bis Borna jetzt endlich Land in Sicht ist - die folgenden Abschnitte bis zur A38 sind wohl intern schon auf den Sankt-Nimmerleins-Tag eingeplant. Insgesamt dürfte der Chemnitzer Raum durch die Anbindung an Flughafen, Logistikbranche, Schienenfernverkehr und die Automobilwerke deutlich mehr profitieren als Leipzig.


  • Die zukünftige A 72 endet an der A 38. Geplant war der Ausbau der B 2 als Autobahn bis zum Leipziger Zentrum. Hierzu meint die Freie Presse süffisant:
    "Über diesen Abschnitt spricht keiner mehr."


    Das stimmt so bekanntlich nicht ganz. Wie schon an anderer Stelle geschrieben, überlegt man die B2 im Zuge des Um- und Ausbaus zur A72 zwischen den Abfahrten "Seenallee" und "Goethesteig" zu untertunneln, da die heutige Brückenkonstruktion ohnehin in mittlerer Zukunft sanierungsbedürftig ist und damit den heute beeinträchtigten Park vom Verkehrslärm zu befreien.

  • Noch eine kleine Ergänzung: Ich kann mir durchaus vorstellen dass die Chemnitzer mit ihren Vorwürfen gegenüber der Landesdirektion Leipzig Recht haben. Der Grund dürfte vor allem auch in den mangelhaften Straßenverbindungen im Leipziger Süden liegen, die ich kapazitätsmäßig derzeit (noch) für unzureichend erachte. Erst wenn die Prager Straße ausgebaut (im Herbst gehts los) ist und mit der neuen, schon fertiggestellten S38a als Zubringer zur Autobahn dient, kann man wohl erstmals davon sprechen. Wobei ich das Teilstück des Mittleren Ringes zwischen Richard-Lehmann-Straße/Prager Straße und B2 entlang der Bahngleise als wesentlich wichtiger erachte. Auch, da dadurch endlich die Harkortstraße entlastet werden würde.


    Die negativen Behauptungen zum Citytunnel zeugen jedoch von absoluter Unwissenheit. Der ist absolut notwendig. Und Kosten sind bekanntlich immer relativ.

  • Ich weiß nicht , obs auch andere schon mitbekommen haben , auf der A14 wird derzeit mit dem nächsten Bauabschnitt zwischen Taucha und neuer Messe begonnen . Die Bagger sind schon eifrig am wühlen und weitere Rodungen werden durchgeführt . Auch sind Baustellenschilder und Markierungen schon vorbereitet , was zu ein paar kleinen verkehrsbehinderungen führt ;)

  • Insgesamt dürfte der Chemnitzer Raum durch die Anbindung an Flughafen, Logistikbranche, Schienenfernverkehr und die Automobilwerke deutlich mehr profitieren als Leipzig.


    Da liegt glaube ich der Hase im Pfeffer. Natürlich ist eine stärkere Nutzung von Flughafen, Logistik, Messe usw. auch von Vorteil für Leipzig, für den normalen Leipziger ändert sich durch die Autobahn nicht viel (so oft fährt man ja nicht ins Osterzgebirge). Insofern ist es doch nur natürlich, wenn in Chemnitz auch öffentlich mehr Wert auf die Anbindung gelegt wird als umgekehrt.

  • Aktueller Stand Kurt-Eisner-Str. / Semmelweißstrasse

    Die Baumaßnahmen in der Kurt-Eisner-Straße sowie der Semmelweißstraße kommen gut voran. Zunächst zur Übersicht die Bauzeichnung:


    Im Mittelstreifen der Kurt-Eisner-Straße entsteht ein schmalerer Parkstreifen. Habe ich so desöfteren bereits in Berlin gesehen. Dadurch werden es zwar weniger Parkplätze als möglich, dafür bleibt die Straße grüner:


    Blick Richtung Brücke - der Kohlrabizirkus rückt direkt viel stärker ins Blickfeld:


    Wie man sieht, wird es an der Lößniger Straße keine Kreuzung geben, was den Durchgangsverkehr sicherlich spürbar senken wird. Für die Nord-Süd-Erschließung ist dann parallel zur Arthur-Hoffman-Straße die Altenburger Straße vorgesehen. Ich nehme an, dass diese nördlich der Kurt-Eisner-Straße dann relativ bald bis zur Kreuzung Körnerstraße/Kohlenstraße verlängert wird.


    Die Fußwege in der Kurt-Eisner-Straße werden erstaunlich breit, dafür ist man bei der zweispurigen Straße wohl auf die minimal mögliche Straßenbreite gegangen. Vielleicht wird dann mittelfristig auch dieser hintere Teild er Kurt-Eisner-Straße im Erdgeschoss gewerblich genutzt. Zunächst der breite Fußweg:


    ...hier die schmale Straße:


    Und noch einmal der Blick aus der Semmelweißstraße:

  • ^ Eine schöne Zusammenfassung mal wieder. Mit der himmlichen Ruhe in der oberen Kurt-Eisner-Straße wird es bald vorbei sein, so dass die Anwohner von dem Bauvorhaben wohl alles andere als begeistern sein dürften. Ich bin anfänglich davon ausgegangen, dass die legendäre Distillery aufgrund des Ausbaus weichen muss. Dem ist scheinbar nicht so.

  • Cowboy: zumindest können die Anwohner nicht behaupten, dass der Ausbau plötzlich kommt :) ich denke mal, dass die bessere Erschließung für den Individual- und öffentlichen Verkehr sowie die optische Aufhübschung der Straße durch die Baumreihen vor den Gebäuden da einiges wieder ausgleicht und der Gesamteffekt für das Viertel durch die "Beruhigung" der Lößniger eher positiv ist.


    Thema Distillery: die Gerüchte haben sich jahrelang gehalten, mich würde nicht wundern, wenn man vor einigen Jahren das Gebäude tatsächlich noch abgerissen hätte. Eine entsprechende Benamung der Haltestelle wäre natürlich eine schöne Würdigung der Historie des Clubs. (Das Thema hatten wir übrigens bereits mal auf Seite 2 dieses Threads.)

  • ^ Dass die Haltestelle nach dem Club benannt werden soll, ist ja klasse und gewissermaßen auch eine Wertschätzung der Leipziger Subkultur. Ich wusste bislang gar nicht, dass dies in Deutschland möglich sei. Nächster Halt: Distillery! Next Stop: Distillery! Le prochain arrêt: Distillery!

  • In der Tat erstaunlich das man soviel Flexibilität beweist, eine sehr schöne Würdigung für Ostdeutschlands zweitältesten und ältesten noch existierenden Club feiner elektronischer Klänge. Bleibt nur zu hoffen, dass diese wichtige städtebauliche Maßnahme nicht dazu führt, dass die Tille zukünftig vom Mainstream überrannt wird.


    Distillery! Rettet die Kultur! :cool: