2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • Was für ein Rumgeiere. Im November platzt das Ganze dann wohl und man steht vor dem großen Nichts.


    Man sollte sich in München vielleicht mal überlegen, ob es nicht auch Möglichkeiten gibt den ÖPNV zu verbessern / die S-Bahn-Stammstrecke zu entlasten, die sich auf finanzieren lassen. Sprich Südring, U-Bahn-Ausbau ....


    Wenn es dann mal Klarheit hat kann man auch Projekte, wie den Hauptbahnhof angehen, dessen Neubau ja wegen dieser unseligen zweiten Stammstrecke immer weiter aufgeschoben wurde.

  • Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass man das Stammstreckenkonzept teilweise aufgibt und z.B. die sog. „Taktverstärker“ nur noch von Pasing und Ostbahnhof jeweils stadtauswärts schickt, sodass zwar auf den Außenästen ein 10-Minuten-Takt garantiert wäre, auf der Stammstrecke selbst hingegen eine leichte Taktausdünnung stattfinden würde.

  • ^^


    Wobei man dann gleich in einer Art Südring-Vorvariante einen Bahnhof mit Wendeanlagen in der Poccistraße errichten kann und einige der Taktverstärker dorthin schicken. Damit hätte man zumindest direkten Anschluss an 4 U-Bahn Linien. Die Frage ist nur, ob die U3/6 derart viel Kapazität übrig hat, um nochmal massig Menschen von der Poccistraße aufzunehmen. Vor allem das Wenden der Verstärker im Ostbahnhof wird problematisch, da man von dort wieder nur in stark ausgelastete S-Bahnen Richtung Westen oder in die U5 umsteigen kann.


    So oder so wird sich damit das Problem in der Innenstadt weiter verschärfen. Man sollte sich jetzt möglichst schnell entscheiden, welches Konzept man langfristig weiterverfolgen will in München. Müssen wirklich alle S-Bahnen durch die Innenstadt? Ist München bereit für eine neue Stadtplanung mit Subzentren um die Poccistraße und den Heimeranplatz, die dann über den Südring bedient werden? Oder will man zusammen mit der Flughafenanbindung einen wie auch immer zu führenden Nordtunnel bauen? Ich glaube ernsthaft, dass keine der 3 Alternativen wirkliche Nachteile für München mitbringen wird. Alle Lösungen sind mit entsprechender Stadtplanung gleichwertig. Daher sollte gehandelt werden, egal wie!

  • Ich verstehe nur nicht warum für viel Geld eine Kosten/Nutzen-Analyse durchgeführt wird, bei der die zweite Stammstrecke mit Abstand am besten abschneidet und als einzige förderungsfähig ist, nur um dann alles wieder über den Haufen zu werfen.
    Das macht doch keinen Sinn und ein Nordtunnel, der jetzt 10 Jahre lang geplant wird, der ist im Jahr 2021 sicher auch net günstiger zu haben als die Stamm2 heute.
    Die Politiker scheinen den Bezug zur Realität verloren zu haben.

  • Die U5 ist keine Alternative zur 2. Stammstrecke. Eine Ausweichroute, wenn die Stammstrecke dicht ist, ja, aber kein normale Alternative für den S-Bahnverkehr.


    Auch wenn es immer wieder behauptet wird.

  • Ich finde viele Argumente der MVG gegen die U5-Verlängerung wirken arg gewollt. Nur weil es Probleme während des Oktoberfests geben könne eine Verlängerung abzulehnen, die ja auch laut MVG für viele Fahrgäste attraktiv wäre. Außerdem verlangt doch niemand sofort eine teure 2-System-Bahn einzuführen, die oberirdisch am Pasinger Bahnhof einfädelt....


    Wie oft kommen denn Störungen auf der Stammstrecke vor? Laut Wikipedia nicht allzu häufig http://de.wikipedia.org/wiki/S…_gegen_den_Zweiten_Tunnel

  • Wie oft kommen denn Störungen auf der Stammstrecke vor? Laut Wikipedia nicht allzu häufig http://de.wikipedia.org/wiki/S…_gegen_den_Zweiten_Tunnel


    In der Tat interessant! Die meisten Störungen finden also auf den Außenästen statt und werden dann in die Stammstrecke hineingetragen. Diese Problem hätte man also bei einer Zweiten Stammstrecke immer noch, was die Meinung unterstützt, dass man zunächst mal die Außenäste besser ausbauen muss.

  • Da durch die 2. Stammstrecke auf beiden Stammstrecken dann mehr Zeitbuffer vorhanden wären, wären Störungen von den Außenstrecken auch leichter verkraftbar.

  • ^^


    Es war aber auch immer Stand der Diskussion, dass es sich um einen ganzheitlichen Ausbau des S-Bahn Systems handeln muss. Ich weiß nicht, warum jetzt wieder Ausbau Außenäste gegen Neubau Innenstadtquerung gegeneinander ausdiskutiert werden. Ein geschickter Schachzug der Politik? Tatsächlich müssen für die 3 Millionen Menschen im Ballungsraum München zum Jahr 2025 beide Maßnahmen kommen!

  • Also wenn zb bis 2025 nur 0,5 Milliarden im Knoten München investiert werden, muss schon überlegt werden, wo es am besten ausgeben wird. Alle Maßnahmen werden eh nicht kommen, auch wenn es wünschenswert wäre.

  • ^^


    In Anbetracht des Finanzierungsaufwandes von Projekten wie S21, Brennerbasistunnel oder Neubaustrecke nach Berlin und sogar derzeit laufender Maßnahmen zur Verbesserung des Autobahnnetzes wäre eine Investitionssumme von 500 Millionen im Eisenbahnnetz um München für die nächsten 15 Jahre wirklich ein Schlag ins Gesicht für die Bewohner des Großraumes. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Politiker aus der Region so schlecht verkaufen können, dass am Ende diese Summe rauskommt.

  • Und in Norddeutschland hegt man den Verdacht, dass mindestens ebenso wichtige und seit Jahrzehnten geplante Infrastrukturprojekte (z.B. Y-Trasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover zur Entlastung des Güterverkehrs und besseren Anbindung der Häfen) zugunsten der 2. Münchner Stammstrecke und Stuttgart21 auf den St.Nimmerleinstag verschoben werden.


    Ich würde behaupten, München hat bereits das dichteste und beste schienengebundene Nahverkehrsnetz aller deutschen Großstädte. Als ich in München U- und S-Bahn gefahren bin, hatte ich nicht das Gefühl, dass das Streckennetz unbedingt noch ausgebaut werden muss. Dagegen:


    - In Hamburg gibt es noch viele Stadtteile mit ausreichender Bevölkerungsdichte, die schon lange auf eine Schienenanbindung warten, und viele S-Bahn-Stationen sind so versifft, dass man sie am liebsten abreissen würde. Das Stadtbahn-Projekt wurde "aus Kostengründen" gecancelt.


    - In Berlin ist die S-Bahn ein noch viel größeres Trauerspiel.


    - In Köln ist die Stadtbahn in der Innenstadt offenbar sehr langsam (aber vielleicht hat sich das mit dem Umbau am Breslauer Platz geändert).



    Vielleicht kann München mal die anderen Städte beraten, wie man den Nahverkehr auch ohne Bundesmittel verbessern kann, und wie man reiche autofahrende Bürger vom Nahverkehr überzeugen kann, damit sie dessen Ausbau nicht mehr behindern?

  • Dass nun Hamburg und Berlin in Sachen S-Bahn nix auf die Reihe bekommen ist jetzt nicht unbedingt die Schuld Münchens, wo es anscheinend noch Leute gibt, die sich für die weitere Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs einsetzen. Gerade die S-Bahn ist in München das Rückgrat des weiteren Wachstums, da man wie in der Vergangenheit auch in Zukunft die meisten Menschen in Vororten unterbringen will. Ich glaube gerade bezogen auf Stadtraum wächst München doch deutlich schneller als Hamburg oder Berlin.

  • Zweite S-Bahn-Stammstrecke: Jetzt tut sich was!


    http://www.abendzeitung-muench…5a-bc50-f96a0e2b804d.html


    Wegen diesem wichtigem Projekt würden viele Finanzierungsmodelle geprüft so heist es. Von den geschätzten Baukosten für den zweiten S-Bahn-Tunnel in Höhe von zwei Milliarden Euro sind erst etwa die Hälfte gedeckt. Der Freistaat soll nun angeblich bereit sein über seine bisherigen Zusagen hinaus weitere 300 Millionen Euro vorzustrecken.Die gleiche Summe solle die Stadt München vorfinanzieren. Mal schauen was daraus wird.

  • Sry, aber ich seh das nicht so positiv. Ich befürchte, in der Politik weiss man bereits, dass das Projekt kurz vor dem Scheitern steht. Deshalb probiert jetzt die bayerische Staatsregierung (CSU/FDP) noch schnell die Verantwortung auf die Stadt München (SPD/Grüne) zu übertragen.