Leipzig: Militärkasernen im Nordwesten werden Wohnparks

  • Ende April lief der Verkauf der Häuser im Quartier Siebengrün in sämtlichen Immobilienportalen an, Ende 2009 hatte die Licon AG bereits unter "News" das Projekt angekündigt. Wie ich jetzt aus der neu geschalteten Homepage entnehme, läuft das Projekt parallel und auch örtlich an anderer Stelle als zu den bereits fast fertiggestellten Kaisergärten. Ich hatte zwischenzeitlich gar vermutet, dass die Kaisergärten in Siebengrün umgetauft worden sind. Dem ist nun ganz offensichtlich nicht so. Das Quartier Siebengrün befindet sich in Gohlis-Mitte zwischen Viertelsweg, Treschkow-, Olbrichts- und Hans-Oster-Straße.


    Mir gefällt das Projekt auch sehr, weil sich eine denkmalgerechte Sanierung der vorhandenen Bausubstanz mit modernen Wohngebäuden hervorragend ergänzen sowie der ökologische Aspekt sowohl in der Bauweise der Wohngebäude, als auch in der Landschafts- und Wassergestaltung großen Respekt gezollt wird. Aller Voraussicht nach wird das Quartier öffentlich zugänglich bleiben, zumindest habe ich noch nichts gegenteiliges gelesen. In der Mitte des Quartiers soll zudem ein Marktplatz entstehen, auf dem lt. Visualisierung auch Gastronomie vorgesehen ist. Dies lässt vermuten, dass es öffentliche Wege geben wird. So sieht das brach liegende Gelände derzeit aus.


    Zur besseren Veranschaulichung eine bildliche Darstellung des Projekts:


    Übersicht des Quartiers Siebengrün



    So sehen die Parkvillen aus...



    ... und so die Stadthäuser...



    ... und so die Seehäuser. Allen dieser Häuser soll der freie Blick auf den See garantiert werden, einige erhalten zudem ein großes Atrium.



    Die einstöckigen Gartenhäuser gestalten sich so:



    Fast alle dieser sog. Seevillen erhalten einen Zugang zum See



    Bilder: Quartier Siebengrün / Licon AG

  • ^ Wahnsinn, wenn man sich überlegt, wie das Gelände noch vor einigen Jahren aussah. Das Gelände ist übrigens eines der wenigen Leipziger Wohngebiete, die besser über die S-Bahn als über die Straßenbahn angeschlossen sind und wird sicherlich zu einer weiteren Steigerung der Auslastung der S-Bahn Halle-Leipzig beitragen.

  • ^ Danke für die sachdienliche Erläuterung. Ich muss zugeben, dass ich mich in dieser Ecke noch gar nicht groß auskenne und die Informationen für mich ziemlich neu sind. Das scheint ein verdammt großes Projekt zu werden. Ich glaube, von den sanierten Gebäuden wurden schon einige im Bauerbe-Strang gezeigt (von Dottore Zott und dir, wenn ich mich nicht irre), wohl aber noch nicht von dem dahinterliegenden Gelände, wo jetzt die Neubauten entstehen sollen. Der See soll, das habe ich aus der Homepage irgendwo entnommen, von einem natürlichen Wasserlauf gespeist werden.

  • Momentan wird alles, was nicht historisch ist, beräumt: dies sind Schuppen und meines Erachtens sowjetische Stein-auf-Stein-Bauten. Alles andere - soweit ich weiß komplett in gelbem Backstein - wird erhalten. LICON scheint sich vom Bereich Viertelsweg Richtung Tresckowstraße durchzuarbeiten respektive von außen nach innen. Zuerst kommen die Sanierungen, wobei die flachen Gebäude momentan bis auf die Außenmauern entkernt werden.
    Erstaunlich ist, wie schnell die Häuser, nachdem die Gerüste fielen, innert kürzester Zeit nahezu vollständig vermietet sind. Gerade im Bereich der Olbrichtstraße hat man ja noch das komplette Areal des anderen Kasernengeländes, das aktuell eher wie Kriegsgebiet aussieht, gegenüber.
    Daran, daß die Bewohner die S-Bahnstation weitgehend ignorieren werden, glaube ich nicht. Die Zeit bis in die Innenstadt ist unschlagbar. Dies ist aber eher ein Bauchgefühl (nein, ich habe nicht Magen-Darm!:D)
    These: für die brach liegenden Gelände in der Umgebung finden sich alsbald Investoren, wenn LICON das nicht selber macht ....

  • @ leipziger: Im Waldstraßenviertel stehen auch dicke Autos herum, trotzdem wird der ÖPNV genutzt. Die Bewohner sollen mit der S-Bahn ja auch nicht in den Urlaub oder zu Kaufland fahren, sondern in die Innenstadt oder die anderen per S-Bahn erreichbaren Ziele. Bereits jetzt ist man in keineswegs siffigen, sondern Leipzigs modernsten S-Bahn Wagen in unschlagbaren 6 Minuten am Hbf, künftig dann im 15- oder 20-Minuten-Takt in 8 Minuten am Markt oder in 12 Minuten in der Südvorstadt. Angesichts dessen habe ich keinen Zweifel, dass die Bewohner des Gebietes die Nutzung des S-Bahn-Haltepunktes erheblich verstärken werden.


    Als Zielgruppe zur Vermietung oder zum Kauf würde ich mal Gutverdiener, die im Nordraum arbeiten, vermuten. Für die liegt das Gelände ideal, erst recht nach Freigabe der B6n.

  • ... wohl aber noch nicht von dem dahinterliegenden Gelände, wo jetzt die Neubauten entstehen sollen. Der See soll, das habe ich aus der Homepage irgendwo entnommen, von einem natürlichen Wasserlauf gespeist werden.


    Momentan werden gerade die einstöckigen Gebäude im Zuge Viertelsweg / Olbrichtstraße saniert, die wohl als "gründerzeitliche Stadthäuser" vermarktet werden. Dabei bleibt nichts stehen als die Außenmauern; dahinter wird schon neu gebaut. Gleichzeitig werden sowohl das Gelände weiter beräumt, als auch die größeren Gebäude im Zuge der Wiederitzscher Straße saniert.









  • Danke für die Fotos, DrZott. Dass nichts weiter stehen bleibt als die Außenmauern ist auch dem Exposé. Das erscheint wahrscheinlich auch sehr sinnvoll, da sich vergangenes Kasernenfeeling wohl nur schlecht mit modernen Wohnansprüchen in Einklang bringen lassen. Trotzdem schön, dass die anspruchsvollen Gebäudehüllen erhalten bleiben. Ich nehme an, der leerstehende Plattenbau im Hintergrund wird im Zuge des Projekts auch noch eingestampft werden.

  • Auch, wenn Sie es nicht glauben wollen: jener Plattenbau wird terassenförmig zurückgebaut (Terassenseite Richtung Süden / Innenstadt / auf dem Photo rechts) und saniert.
    Ich habe ihn mal absichtlich als drohende Wand hinter den ängstlich geduckten Einstöckern festgehalten.

  • ^ Das ist dann aber kein Teil des Projekts Siebengrün, oder? Auf der Karte ist die Platte erstmal nur als graues Gebäude ohne genauere Spezifikation festgehalten - ähnlich wie einige der Altbauten, die wohl nicht im Rahmen dieses Projekts saniert wurden bzw. werden.

  • ^ Diese Visualisierung gab es allerdings auch bereits vor 5 Jahren ;) die Frage wäre also, ob die Pläne noch aktuell sind und der Umbau zeitnah startet. Teil des Projektes Siebengrün scheint das Ganze aber schon einmal nicht zu sein.

  • Die Platte hatte dereinst einen ca. einfamilienhausgroßen fensterlosen Anbau gen Osten, der vor kurzem abgerissen wurde. Ansonsten steht die Kiste wie eine 1.

  • ich nehme auch an dass die große kiste verschwindet oder zumindest sehr stark runter gekürzt wird. ansonsten sieht das alles ein wenig komisch aus.


    das wurde hier schonmal gesagt aber ich sag es auch nochmal. das was hier mit dem alten kasernengelände passiert wäre noch vor zehn jahren undenkbar gewesen. zeiten in dem man dachte die stadt würde in den nächsten 50 jahrne nicht wirklich wachsen sind wirklich vorbei. jetzt lohnt es sich sogar solche projekte aus dem boden zu stampfen. es hat sich einiges verändert - schönes projekt.

  • Der Fuchshuber&Partner-Entwurf für den Plattenbau im Viertelsweg kenne ich auch seit Jahren. Ich glaube nicht, dass er 1. so wie zu sehen umgesetzt und 2. in das Quartier Siebengrün (ist allein der Marketingname nicht schon eine witzige Abwechslung vom Standard á la ...Höfen, ...Seen, ...Parks, ...Gärten etc?) integriert wird. Die Frage bleibt, ob die Platte stehen bleibt, abgerissen oder durch einen anderen Investor saniert wird. Aus den Visualisierungen entnehme ich, dass es wohl auf ersteres hinausläuft. Das wäre m.E. auch der Idealfall.

  • Um die Spekulationen etwas zu untermauern, anbei eine Visualisierung die man bei Dima-Immobilien finden kann und mir schon seit längerer Zeit bekannt ist.



    Bild: Dima-Immobilien.de


    Dort ist (leider) klar zu erkennen, dass der Plattenriegel inkl. modernem Anbau erhalten bleibt.


    MfG


    Steve