Leipzig: ZOB + 2 neue Hotels am Hauptbahnhof (Bauphase)

  • ^ Nope, siehe dieser Thread. Die Hotels befinden sich vor dem Fernbusterminal in Richtung Ring, über den Bussteigen befindet sich ein Parkhaus. Steht auch so im Artikel.

  • Hinter der Bezahlschranke heißt es weiter, dass durch einen Flächentausch die Stadt in den nächsten zwei bis drei Jahren 30 Bus-Stellflächen in der Nähe der Brandenburger Brücke errichten wird, die sie gebührenpflichtig bewirtschaften möchte. Für die Übergangszeit wird die Fläche ab März 2017 planiert. Die Busse dürfen demnach nur kurz am ZOB halten und müssen - bei längerem Aufenthalt - besagte Stellflächen ansteuern. Ich denke, wir können damit die Diskussion, ob 10 bis 12 Haltestellen für Fernbusse ausreichend sind, als beendet betrachten.


    Durch den Flächentausch bekam der Busbahnhof-Investor, die Firma HBL aus Stuttgart, den Ministreifen vorm Hauptbahnhof, den er für den Bau der zwei Hotels benötigt. Baustart ist im Juni.



    Noch eine Visualisierung des Hotels an der Brandenburger Straße im Querschnitt.

    Bild: gerberarchitekten.de

  • ^ Nächste Woche Donnerstag ist Grundsteinlegung. Zurzeit ist man noch beim abtragen der Asphaltdecke dabei, wie auf Cowboy's Foto zu sehen ist.

  • Grundsteinlegung für ZOB

    Heute wurde der Grundstein für den ZOB (mit elf Bussteigen, beheiztem Warteraum, Snack Verkauf, Toiletten und Fahrgastinformation in Echtzeit) samt das Parkhaus (mit 550 Stellplätzen) an der Ostseite des Hauptbahnhofes gelegt. Schon Ende des Jahres soll dann der Probebetrieb beginnen. Rund 15 Millionen kostet der Bau.


    Parallel dazu beginnen im Sommer die Bauarbeiten zweier neuer Hotels (Ramada- und H2-Hotel mit insgesamt rund 530 Zimmern) auf dem vorderen Gelände. Das Investitionsvolumen für das Hotelprojekt beträgt ca. 65 Millionen Euro.


    Das Gesamtinvestment, welches die S&G Development an der Ostseite des Hauptbahnhofs realisiert, liegt somit bei rund 80 Millionen Euro.


    Es ist interessant zu erfahren, dass das H2-Hotel etwas anders aussehen (unten im Bild) wird als der ursprüngliche Entwurf (oben im Bild). Seht selbst:



    © S&G Development


    Größere Abbildungen 1 + 2 + 3

  • Es ist interessant zu erfahren, dass das H2-Hotel etwas anders aussehen (unten im Bild) wird als der ursprüngliche Entwurf (oben im Bild). Seht selbst:


    In der größeren Visu sieht es so aus als ob man das Ramada davor im gleichen Stil verändert hat. Hoffentlich hat man es nicht verschlimmbessert - der Ursprungsentwurf war eigentlich ganz ok.

  • Hinter der Bezahlschranke heißt es weiter, dass durch einen Flächentausch die Stadt in den nächsten zwei bis drei Jahren 30 Bus-Stellflächen in der Nähe der Brandenburger Brücke errichten wird, die sie gebührenpflichtig bewirtschaften möchte. ...


    Des weiteren wird dort ein Service Pavillon entstehen, in dem sich ein kleiner Laden/Imbiss, WCs, Duschen, etc. befinden. Die neuen Angebote bleiben dabei nicht nur den Reisenden sondern auch Busfahrern vorbehalten. Lageplan siehe hier.

  • ^ das müsste dann direkt neben der Brandenburger Brücke sein.



    Generell lässt sich sagen, dass sich die Raumwirkung des gesamten Gebiets völlig verändern wird. Mit diesen Projekten genau wie mit den geplanten neuen Quartier direkt gegenüber, wird der Blockrand an der Hauptbahnhof Ostseite komplett geschlossen.

  • Danke Miumiuwonwon


    Gibt es auch einen Gesamtplan zur Lage dieser geplanten Straße (hinter dem?) OBI? Die Skizze macht erst mal deutlich, dass und wie man sich generell das Thema Reisebusse behandelt wünscht. Für viele PKW-Nutzer wird es eine Umstellung, die heute mal eben fix dort stehen und ein/ausladen oder bringen/abholen....

  • ^ Der Parkplatz zieht sich an der Dresdner Bahn vom Parkplatz hinter OBI bis zur Brandenburger Brücke (die LVZ hatte mal so berichtet). Der Parkplatz ist dann auch wirklich nur als kostenpflichter Busparkplatz geplant, ist also für Autofahrer irrelevant. Ein- und Ausladen wird sicherlich weiterhin gehen (bei Bedarf könnte man die straßenseitigen Parkplätze an der Sachsenseite mit einem Parkverbot versehen), man kann halt nur nicht wie heute den Busparkplatz für längere Pausen oder gleich zum Parken benutzen.


    LEonline - zumindest scheint beim vorderen Gebäude die Zahl der Obergeschosse gleich geblieben zu sein. Ich fand die Höhendifferenzierung jedenfalls nicht ganz unwichtig und fände es sehr schade, wenn das ganze arg zu sehr homogenisiert umgesetzt werden würde.

  • Ein Kasten bleibt ein Kasten bleibt ein Kasten!


    Ich hasse mittlerweile diese gesichtslosen Allerweltsbauten, die völlig charakterlos überall, landauf und landab, aus dem Boden wachsen. Man kann ja über 70-er Jahre Bauten denke wie man will, aber die hatten wenigstens noch einen Architekturstil, auch wenn ich diesen für unglaublich desturktiv für die Urbanität in unseren Städten halte.


    Aber das hier, das ist einfach nix mehr. Viereckiger Würfel, viel Glas und dann verteilt man seine 1000 qm Naturstein, fertig. Ich halte das mittlerweile für eine Frechheit, was da an Nichtarchitektur abgeliefert wird.

  • Moin Leute, darf ich die überarbeitete Version (unten im Bild) für das Ramada-Hotel vorstellen:


    Nein, lieber nicht!


    Spaß beiseite – der etwas höhere Baukörper ist jetzt nicht unbedingt ein Nachteil für diese Ecke allerdings sieht man mal wieder deutlich was so ein paar Spiegelungen in der Visu ausmachen – in der neuen Ansicht wirkt die Fassade nun relativ „stumpf“. Auch die veränderte Breite der unteren Geschossbänder ist m.M.n. unvorteilhaft.

  • Wieso kann man diese Fläche nicht frei belassen, wie sie ist? Und eine Brachfläche ist sie für mich ganz und gar nicht. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, wo es dicht bebaute Viertel geben muss, und die Straße nur drei Meter breit ist, damit man ordentlich ins Schlafzimmer des Nachbarn schauen kann. Man will doch auch mal noch freie Räume haben. Ich gehöre jetzt keinesfalls zur Park-statt-Neubau-Lobby, aber ich finde, dass die Ostseite des Hauptbahnhofs, so wie sie jetzt aussieht, unbedingt frei bleiben muss.

    Auch der Blick auf die gegenüberliegende Seite hat(te) seinen Reiz...




    Bin jedenfalls auch der Meinung, dass es hier nicht unbedingt einer weiteren Bebauung bedurft hätte (und schon gar nicht mit einem verkehrspolitisch
    fragwürdigen und ästhetisch minderwertigen Parkhaus).
    Eine möglichst filigrane Überdachung der Bushalteplätze und eine Gestaltung der Freiflächen mit sympathischem Kleingrün wäre völlig ausreichend gewesen
    (aber halt nicht so profitabel...).



    Wenn man sich allerdings für diesen Entwurf entschieden hätte...



    :D



    Und noch ein Bild vom WE:


  • für liebhaber innerstädtischer brachlandschaften bietet sich sachsen-anhalt weiterhin als lohnendes ausflugsziel an.

  • ^
    Keine Ahnung, was an diesem Einzeiler inhaltlich sinnvoll sein soll?


    Nur so viel: Die Flächen waren genutzt, wenn auch nur als Parkplatz. Es lag nicht brach und war überwuchert. Der Hotelneubau ist an Banalität kaum zu überbieten. Nichtarchitektur trifft es bestens. Da nehme ich lieber eine Parkfläche in Kauf und warte noch 3 Jahre, bis ein Architekt mehr Qualität liefert.
    Und nochmal nebenbei erwähnt: Das Busterminal ist mit gerade einmal 10 Bussteigen sehr dünn gestrickt.
    Ich erinnere mich gern nochmal an einen Ort in Schweden. Stadt ca. 100.000 EW; 27 Bussteige direkt am Bahnhof, d.h. man konnte vom Bahnsteig (Zug) direkt in den Busbahnhof gehen (Aufenthalt überdacht) ... Die Bussteige waren für alle Busarten, d.h. Nahverkehr, Fernverkehr zusammen angelegt...
    Wenn Leipzig wirklich weiter so stark wächst, werden 10 Bussteige kaum ausreichen, Platz für Erweiterung gibt es durch den Hotelneubau dann auch keinen mehr. Für mich wirkt das wie "schnell bauen" und nicht langfristig genug durchdacht.

  • ^ Ach ja, das hatten wir lange nicht gehabt, dein Auslandsbeispiel, bei dem andere User zwar schon drauf hingewiesen haben, dass dein Vergleich hinkt, aber was kümmert's dich? Dennoch 'ne gerissene Taktik von dir: Gar nicht direkt darauf eingehen, andere haben ja keine Ahnung, sondern lieber mal zwei Jahre warten, um dann mit der ollen Kamelle nochmal um die Ecke zu kommen. Bravo!


    Was an dem Entwurf an Banalität kaum zu überbieten ist, bleibt hier hingegen im Dunkeln. Ebenso, was ein anderer Architekt mehr an Qualität bringen könnte. Mich dünkt, es geht hier wieder einmal nur dadrum, Dampf abzulassen.

  • @ Altbaufan


    Deine Meinung sei Dir gegönnt. Aber geht das auch sachlicher? Das Wort "Nichtarchitektur" ist ganz und gar nicht passend. Es scheint eine generelle Krankheit unserer Zeit zu sein, allen anderslautenden Meinungen und Auffassungen die Existenzberechtigung absprechen zu wollen...


    Zum Objekt selbst:


    => Ja, es ist ein Kasten. Baut man halbwegs funktional und sinnvoll, dann wird das logischerweise immer die Grundform sein. Ich mag mir kein Wohnzimmer mit kreisförmigen Grundriss vorstellen. Sofa und Schrank wären nicht mehr zu platzieren ;)


    => In meinen Augen vermitteln die Natursteinfassade und die Glasflächen des Hotelneubaus ganz gut zwischen dem wuchtigen Querbahnsteig und den filigranen Gleishallen. Der Neubau wirkt in meinen Augen deshalb dezent und scheint kein störender Fremdkörper zu werden.


    => Der Busbahnhof hat keine 27 Bussteige. Gut so! Was würden wir uns beschweren, so ein Monstrum in so guter Lage ertragen zu müssen! Gründe: a) Der ÖPNV am Bahnhof und am Ring basiert auf Straßenbahnen, die im separaten Gleisbett fahren. Fangen wir an noch Linienbusse um den Ring zu schicken, ersticken wir in Smog und Verkehr. b) 27 Bussteige würden für einen Großteil der Zeit als Busparkplatz genutzt oder leer bleiben. Das wäre Platzverschwendung. Effektiv zum Ein- und Ausstieg benötigt man keine 27 Bussteige gleichzeitig. Geht man von einer Aufenthaltsdauer von 20 Minuten pro Bus aus, dann kann man bei 10 Bussteigen locker 30 Busse die Stunde abfertigen - das entspricht allein in der Zeit von 7-20 Uhr ganzen 390 Bussen. Meiner Meinung nach ist das absolut ausreichend für den Fern- und Regionalverkehr. Zum Parken wird ja extern Platz geschaffen.


    => Beide Bauten tragen dazu bei, dass eine bisher nie urban geprägte Fläche städtebaulich genutzt wird. Das ist kein "schnell bauen", sondern Zeichen einer Trendwende. Wir bewegen uns in Leipzig rapide darauf zu, an die Perspektiven der Stadtentwicklung der 1920er Jahre anzuküpfen. Betonierten Freiflächen (wofür auch immer genutzt) sollten wir dabei keine Träne nachweinen. Leipzig ist durch Parks und Wald gut durchgrünt und kann deshalb das Plus an Urbanität verkraften - Etwas wovon die meisten Ostdeutschen Städte derzeit nur träumen können.

  • Städtebaulich gesehen halte ich das Gesamtprojekt für sinnvoll. Mit einer Investition von 15 Millionen Euro weniger wird in Aachen ebenso am Hauptbahnhof auf einer ebenso großen Fläche das Projekt realisiert. Volltext hier.