Goetheviertel: Junghof Plaza, ma'ro, Luginsland¹, Junghof Retail

  • Nur mal so als Laie in die Runde gefragt. Bleibt die Behauptung immer noch bestehen das es sich um einen Umbau und um keinen Abriss handelt und das nicht nur die Treppenhäuser bestehen bleiben?

  • Man kann sich natürlich an der Frage ob Umbau oder nicht auch abarbeiten. Aber wozu...
    Offiziell ist es ein Umbau, weil strukturelle Teile des Gebäudes bestehen bleiben - auch wenn das nur wenig Teile sind. Der Umbau folgt einem Zwang durch Anforderungen an Arbeitsplätze, der durch ein blosses Austauschen der Fassaden oder durch Einschnitte ins Gebäude nicht abbildbar gewesen wären.
    Juristen können das sicher auch erklären, ab wann es kein Umbau mehr ist.


    Fuer den neuen Aufbau werden die bisherigen Traggründungen genutzt und derzeit bereits zusätzliche innerhalb des Hauses eingebaut. In der Tiefgarage kann man die Bohrungen bereits sehen. Dort werden Stahlkonstruktionen bis zur Grundplatte durchgestossen und dann anschiessend ummantelt. Darüber erfolgt lediglich der Lastabtrag ab Erdgeschoss, die Untergeschosse werden mit den neuen Stützen nicht fest und tragend verbunden - eine Durchstanzbewaehrung wäre auch weder möglich, noch nötig, da die Untergeschosse bereits stehen und statisch funktionieren.

  • Und was bei RYAN-FRA ja auch schon mitklingt:
    Es sind nicht nur die Treppenhäuser, die stehenbleiben, sondern immerhin auch noch drei Untergeschosse.

  • Welchen signifikanten Vorteil bietet so ein Vorgehen denn gegenüber einem Komplettabriss und einem Neubau? Gerade der Abriss dürfte sich ja schwieriger Gestalten wenn man dabei Rücksicht auf den Erhalt der Statik der Treppenhäuser und der Untergeschosse nehmen muss. Wenn man sich nur mal überlegt was da alleine schon für ein Bohei gemacht wird wenn man nachträglich neue Leitungen im Beton verlegen lässt, da stellt sich doch die Frage was für Ansprüche hier für die jetzt zu erhaltenden Teile gelten müssen.

  • Ich bin Dauermieter in der besagten Tiefgarage und miete diesen Parkplatz von der Stadt. Könnte mir vorstellen, dass die Stadt vielleicht nicht ohne Entschädigung aus ihrem Vertrag mit dem Vermieter rauswollte bzw. auf mehere Jahre Mieteinnahmen mal eben so entschädigungslos verzichten wollte. Aus diesem Grund hat sich der Eigentümer vielleicht gesagt: Alle raus bis auf den Mieter der Tiefgarage und "umgebaut" wird drumherum. Dass sich an dem Verträgen mit der Stadt (und abgeleitet mit den Parkplatzmietern wie mir) nichts ändern wird, zeigt die Versendung der neuen Zugangstechnik, die ich in den letzten Wochen erhalten habe.

  • Komplettabriss bis wohin? Bis zur Bodenplatte oder mitsamt Bodenplatte?


    Wenn ein Architekt die vorhandenen unteren Stockwerke nutzen kann, warum sollte er das nicht tun - vor allem wenn nur eine Umbaugenehmigung vorliegt? Das Gleiche gilt für die Treppenhäuser. Wenn es so passt - dann gut. Und ein Treppenhaus solitär stehen zu lassen ist doch kein Problem. Man muss nur nicht mit dem Presslufthammer abreissen und eventuell Strukturen zerstören, sondern mit der Zange. Und geht man im rechten Winkel zur Wand vor, zerstört man auch nicht die Anschlusseisen für die Decken, die wieder für den Verbund gebraucht werden. Alles kein Problem. Man ist lediglich an die ursprüngliche Deckenhöhe gebunden.

  • @ Regent: Leider läuft der Link, den ich im Beitrag #157 gesetzt hatte, mittlerweile ins leere und die PM ist auch nicht mehr online. Dort sprach man von Abriss.
    In einer PM vom 13.08.2018 spricht Patrizia von einem Umbau.
    Das aktuelle Gebäude wird bis auf die oberirdischen Treppenhäuser und Untergeschosse angerissen bzw. zurückgebaut. Ich würde deshalb von einem Teilabriss sprechen.


    Zu deiner Frage: warum wird nicht alles abgerissen?
    Ein kompletter Abriss dauert länger und kostet mehr Geld, weil mehr Arbeitszeit und Bauschutt anfallen. Infolge dessen dauert die Wiederherstellung der Bodenplatte und Untergeschosse länger und mehr Baumaterial ist notwendig als wenn der vorhandene Gebäuderest einfach umgebaut wird. Die vorhandenen Treppenhäuser kann man ebenfalls problemlos baulich und architektonisch in den „Neubau“ integrieren. Wie RYAN-FRA ja schon schrieb: wenn bei den Abrissarbeiten handwerklich sauber gearbeitet wird lässt sich der Rest gut wiederverwenden.


    Nebenbei: lt. Umweltbundesamt fielen in DE im Jahr 2014 83,5 Mio. Tonnen Bauabfälle an (Verwertungsquote = 94,9 %). Diese setzten sich aus Bauschutt, Straßenaufbruch, Baustellenabfall sowie Bauabfall auf Gipsbasis zusammen. Nimmt man noch die 118,5 Mio. Tonnen Bodenaushub (Verwertungsquote = 85,7%) dazu, dann ergeben sich insgesamt 202 Mio. Tonnen mineralische Bauabfälle in DE (Quelle). Diese Menge steigt von Jahr zu Jahr. In die Diskussion auf die Umweltauswirkungen durch Feinstaub, NOx, CO2 usw. verursacht durch die Transportverkehre möchte ich jetzt nicht einsteigen weil sonst zu off-topic.

    5 Mal editiert, zuletzt von main1a () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Etwa einen Monat nach dem letzten Foto ist man bis auf kleinste Reste auf Niveau der Erdgeschossbodens angekommen.



    Alle Bildrechte liegen bei mir.

  • Stahlkonstruktion

    Schmittchens Beitrag (hier) kündigte uns die Stahlkonstruktion für den 23. Juli an, nun ist es Anfang Oktober geworden - die (massive) Behelfskonstruktion steht und macht Ein-und Ausfahrten in den Tiefgarage noch wesentlich bequemer.


    Bild von mir und heute Morgen:

  • Die bisher bekannten Visualisierungen zeigten nie die Westseite des neuen Junghof Plaza, also die Seite zur Tiefgaragenrampe. Den Wunsch nach einer Neuordnung des unansehnlichen Einfahrtsbereichs äußerte epizentrum hier (und war damit bestimmt nicht allein).


    Nun ist eine Ansicht öffentlich geworden, die gegenüber dem bisherigen Zustand in der Tat eine deutlich schmalere Zufahrtsrampe zeigt. Ein Baum ist zwar nicht vorgesehen (der Untergrund ließe wohl keinen Raum für Wurzeln), die bislang vorhandene LKW-Ladezone ist jedoch zugunsten einer breiten Passage entfallen, die sogar Platz für Außengastronomie bietet. Am nördlichen Ende ist weiterhin eine Treppe vorgesehen, über die dann vermutlich unter anderem das Hotel erreichbar sein wird. Vom "Ruby Louise" und damit der Fassade zur Neuen Rothofstraße war leider noch gar nichts zu sehen.



    Bild: Henning Larsen Architects / European Value Partners Junghof S.à r.l.

  • Auch das Junghof-Plaza hat nun einen schicken Bauzaun erhalten:



    Desweiteren wurde heute Kran Nr. 3 aufgebaut (ein TDK)!

  • Auf der offiziellen Homepage des Junghofplaza wurden endlich neue Fotos hochgeladen, dort bekommen wir nun auch Eindrücke vom Innenleben der Baustelle. Scheinbar wurde auch der Frankfurter Fotokünstler "Mr. Ariosa" für diese engagiert...

  • Übersicht

    Hallo,
    jetzt wo alle 3 Kräne stehen mal ein aktuelles Bild mit Blick über den schicken Bauzaun zur besseren Übersicht.


  • Nachdem in letzter Zeit einige Bilder von oben gezeigt wurden, jetzt mal wieder 2 Bilder von unten mit der Basis der 3 Krane - von der Neue-Rothofstraße



  • Aus einer anderen Perspektive betrachtet

    Nachdem es in letzter Zeit zahlreiche Beiträge mit Fotos von oben und aus Erdgeschossniveau gab, möchte ich mal ein paar Bilder von den aus statischen Gesichtspunkten im Moment sehr viel interessanteren Perspektiven zeigen.


    Fährt man in die Tiefgarage hinein, wird man, noch bevor man die Schrankenanlage, welche die Einfahrt zu den noch wenigen vorhandenen Parkplätzen reguliert, erreicht, zunächst von einer gewaltigen Abfangekonstruktion aus mächtigen HEM Trägern der Dimensionen bis zu ca. HEM 500 und hunderten ebenfalls nicht kleinen Schrauben empfangen. Diese Konstruktionen sind erforderlich um das mittlerweile wie ein Schweizer Käse zerlöcherte Parkhaus auch während der Bauarbeiten in Betrieb zu halten.



    Hat man die Schrankenanlage dann passiert, fühlt man sich ein bisschen wie im Wald, nur das es keine Bäume sind, die da rumstehen sondern zahlreiche Baustützen, welche die oberen Etagen während der Bauzeit abstützen.



    Auch wenn es nicht mehr allzu viele Parkplätze im Parkhaus gibt, so traut sich doch der ein oder andere Autofahrer sein Auto im Baustützendschungel abzustellen, wie das nächste Bild zeigt, findet sich irgendwo zwischen den Baustützen immer noch das ein oder andere Auto.


  • Tolle Bilder Statiker. Das Stahlfachwerk ist beeindruckend.


    Ist denn der Parhausbetrieb während der Bauphase aus rechtlicher Sicht notwendig damit das Ganze noch als Umbau genehmigt werden könnte?


    Wenn eine solche gravierende Anzahl an Parkplätzen nicht nutzbar ist macht der Betreiber weniger Umsatz / mehr Verlust. Inwieweit Mietminderung und wieviel vereinbart wurde um die Verluste zu decken wird im DAF sicherlich nicht kommuniziert werden. Aber es ist davon auszugehen das der Betreiber diese vereinbart hat.