City Center wird zur Rathaus Galerie [realisiert 03/2010]

  • Ja, damit kann man leben. Hauptsache, die investieren in den Standort, weil sie es für gerechtfertigt halten und das scheint bei der Summe ja zu stimmen.:daumen:


    Mal was anderes: Die Mittelebene im U-Bahnbereich soll ja auch aufgemöbelt werden. Wie schauts denn mit der U-Station an sich aus? Finde nämlich, dass an dem Bahnhof unbedingt etwas gemacht werden muß.

  • Durch einen prägnanten Eingang und eine neue Fassadengestaltung über der Schützenbahn soll die hervorragende Lage des Centers in der Essener Fußgängerzone hervorgehoben werden.


    Genau das hat man doch erst vor ein paar Jahren versucht - woher die Gewissheit, es soll jetzt besser werden? (Meine Meinung: Es wird schlechter - ein Riesenkasten vorne und ein paar chaotisch angebrachte Kästchen links und rechts davon). Kommen wir zur Ära der saisonalen Architektur, die höchstens 10 Jahre dient?

  • Manche Visualisierungen wirken ein wenig wie Bilder aus einem Kinderbuch. Gerade eben habe ich solche Visualisierung eines aktuell gebauten EKZ gefunden - ich weiß, etwas gewöhnungsbedürftig, ist es aber nicht wenigstens mutig beim Nutzen historischer Formensprache? Kann jeder mit Hand auf dem Herz sagen, dass ihm die Bilder weiter oben wirklich mehr zusagen würden?

  • Mutig?

    Kann jeder mit Hand auf dem Herz sagen, dass ihm die Bilder weiter oben wirklich mehr zusagen würden?



    Mit beiden Händen auf dem Herzen... vor Schreck über das soeben Gesehene! Es gibt auch jenseits jeglicher Dogmatik Grundlagen der Gestaltung.

  • Mit beiden Händen auf dem Herzen... vor Schreck über das soeben Gesehene! Es gibt auch jenseits jeglicher Dogmatik Grundlagen der Gestaltung.


    Ich schreibe nicht, man sollte gerade diesen Entwurf in Essen 1:1 nachahmen, denn der wurde für die konkrete Situation in Liegnitz (wo das EKZ gerade gebaut wird) entwickelt: Der untere Teil korrespondiert mit den Bürgerhäusern der Alstadt, den oberen wird man von den schmalen Altstadtstrassen kaum wahrnehmen. Man hat jedoch den Mut gezeigt, immun gegenüber den vergänglichen Möchtegerne-Architekturmoden zu bleiben.


    Das Essener City-Center wurde Ende der 1970er Jahre gebaut, nach einigen Jahren umgebaut - es ist noch nicht mal 30 Jahre alt, schon lechzt man nach dem dritten (mindestens) Aussehen. Ich kenne viele Zentren wie die Düsseldorfer Kö-Galerie oder etliche Pariser Passagen wie auch die Brüsseler Galerie Hubert, die seit der Eröffnung erfolgreich geblieben sind - zum Teil über 100 Jahre lang, die Kö-Galerie seit über 20 Jahren. Irgend etwas macht man also in Essen falsch - und woher die Gewißheit, die -zig Umbau-Millionen wären richtig angelegt, wenn man die Richtung nicht hinterfragt?


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    Nachtrag: Stand nicht einst ungefähr in der Nähe des Eingangs zur Passage die Essener Stadtmauer? Ich könnte mir schon vorstellen, dass man ein Stück dieser mit einem der Stadttore als Haupteingang zum EKZ nachbaut - oder wenigstens die unteren Teile davon (ca. 3-4m der Mauer, 7-10m des Stadttors). Den Rest darüber kann man wie gehabt in Glas und mit Firmenlogos ausführen. Es wäre wenigstens etwas, was kein EKZ der Region hat. Eine Analyse der Immobilien Zeitung vom 10.01.08 bescheinigte bessere Entwicklung u.a. als Einzelhandelsstandort Städten mit historischer Substanz wie u.a. Hildesheim (ich glaube, Hildesheim gehörte neben Osnabrück zu den untersuchten) - und dort bemüht man sich um noch mehr. In Essen ignoriert man das sehr wohl einst existente Erbe - bis auf zwei Statuen am Rathauseingang - und scheitert immer wieder.

  • Zitat von Bewacher: Ich schreibe nicht, man sollte gerade diesen Entwurf in Essen 1:1 nachahmen, denn der wurde für die konkrete Situation in Liegnitz (wo das EKZ gerade gebaut wird) entwickelt: Der untere Teil korrespondiert mit den Bürgerhäusern der Altstadt, den oberen wird man von den schmalen Altstadtstrassen kaum wahrnehmen. Man hat jedoch den Mut gezeigt, immun gegenüber den vergänglichen Möchtegerne-Architekturmoden zu bleiben.


    Also ich finde den Entwurf für Liegnitz vom Ansatz her gar nicht so schlecht, wenn auch hier und da verbesserungswürdig. Wie Du schon schriebst, ist dieser Entwurf speziell für die Liegnitzer Altstadt entworfen wurden und nicht unbedingt umsetzbar für Essen.


    Zitat von Bewacher: Das Essener City-Center wurde Ende der 1970er Jahre gebaut, nach einigen Jahren umgebaut - es ist noch nicht mal 30 Jahre alt, schon lechzt man nach dem dritten (mindestens) Aussehen. Ich kenne viele Zentren wie die Düsseldorfer Kö-Galerie oder etliche Pariser Passagen wie auch die Brüsseler Galerie Hubert, die seit der Eröffnung erfolgreich geblieben sind - zum Teil über 100 Jahre lang, die Kö-Galerie seit über 20 Jahren. Irgend etwas macht man also in Essen falsch - und woher die Gewißheit, die -zig Umbau-Millionen wären richtig angelegt, wenn man die Richtung nicht hinterfragt?


    Ich meine, wir sollten nicht Pariser Passagen oder die Kö-Galerie in Düsseldorf mit dem CityCenter vergleichen. Die von Dir genannten Passagen sind für höhere Ansprüche konstruiert worden. Ähnlich verhält es sich ja auch mit der Theater-Passage oder der Lindengalerie in Essen. Außerdem zielte das Posting von verano ja auch erstmal nur in Richtung äußeres Erscheinungsbild und da lassen sich zumindest die Kö-Galerie und das CityCenter gar nicht gegenüber stellen. Das eine wurde in eine vorhandene Blockbebauung hinein konzipiert, dass andere auf eine Brückenkonstruktion gesetzt. Da ist die Außengestaltung des Einkaufzentrums beschränkt.


    Das City-Center wurde seinerzeit gebaut, um eine Anbindung ans Rathaus zu schaffenden. Ursprünglich war hierfür sogar nur eine Art Piazza vorgesehen, also eine großflächige Brücke mit Platz vor dem Rathaus. Dann entschied man sich aber dafür, diesen Übergang mit Geschäften und Gastronomie zu versüßen. Ähnlich wie im Bochumer Ruhrpark hatte man sich für eine Marktlandschaft mit kleinen Büdchen und Gassen entschieden. Ein richtiges Center wurde es meiner Meinung nach erst mit der Neugestaltung und der damit verbundenen Überdachung. Und wenn man ehrlich ist, müsste das CityCenter nicht unbedingt neu gestaltet werden oder?


    Zitat von Bewacher: Nachtrag: Stand nicht einst ungefähr in der Nähe des Eingangs zur Passage die Essener Stadtmauer? Ich könnte mir schon vorstellen, dass man ein Stück dieser mit einem der Stadttore als Haupteingang zum EKZ nachbaut - oder wenigstens die unteren Teile davon (ca. 3-4m der Mauer, 7-10m des Stadttors). Den Rest darüber kann man wie gehabt in Glas und mit Firmenlogos ausführen. Es wäre wenigstens etwas, was kein EKZ der Region hat. Eine Analyse der Immobilien Zeitung vom 10.01.08 bescheinigte bessere Entwicklung u.a. als Einzelhandelsstandort Städten mit historischer Substanz wie u.a. Hildesheim (ich glaube, Hildesheim gehörte neben Osnabrück zu den untersuchten) - und dort bemüht man sich um noch mehr. In Essen ignoriert man das sehr wohl einst existente Erbe - bis auf zwei Statuen am Rathauseingang - und scheitert immer wieder.


    Ich wünsche mir wie Du auch einen etwas besonnenären Umgang mit unserem historischen Erbe. Allerdings sind außer dem Karstadthaus und der Apotheke keine historischen Gebäude am Limbecker Platz mehr vorhanden und deswegen finde ich, dass der jetzige Einkaufspalast da ganz gut rein paßt. Vielmehr wäre ich für eine Revitalisierung eines ganzen Ensembles, so zum Beispiel des Kopstadtplatzes mit dem Colosseum und den Gründerzeithäusern oder dem Marktplatz mit altem Rathaus und Marktkirche in ihrem ursprünglichen Zustand. Diese Plätze gehörten zweifelsohne zu den schönsten der Stadt und wären heute eine riesige Attraktion über Essens Grenzen hinaus. Ein Traum wäre auch der Wiederaufbau des alten Bahnhofs sowie der Rückbau der alten Hotels wie Handelshof und Essener Hof in ihren damaligen Zustand. Oder warum setzt man dem Eickhaus (Ansons) nicht wieder seinen Hut (Pagoden-Dach) auf.


    Finde die Ideen in Hildesheim, Braunschweig und Regensburg beispielhaft. Dort (Regensburg) hat man in den sechziger Jahren große Teile der Altstadt wieder aufgebaut. Und selbst Frankfurt hat mit seinem Römer ein Lob verdient, wie ich finde. Dagegen hat man in Essen-Steele in den Sechzigern die noch gut erhaltene Altstadt abgerissen und durch Betonklötze ersetzt. Ich frage mich, wann lernen unsere Politiker endlich, dass historisches etwas heimisches und geborgenes ausstrahlen, einfach Urbanität versprühen?

  • Und wenn man ehrlich ist, müsste das CityCenter nicht unbedingt neu gestaltet werden oder?


    Die letzte (gegenwärtige) Gestaltung sagt mir persönlich mehr zu als die aus den Zeichnungen darüber - ich weiß nicht, was die sich davon versprechen.


    Vielmehr wäre ich für eine Revitalisierung eines ganzen Ensembles, so zum Beispiel des Kopstadtplatzes mit dem Colosseum und den Gründerzeithäusern oder dem Marktplatz mit altem Rathaus und Marktkirche in ihrem ursprünglichen Zustand.


    Ach, das wäre schön... :) Bislang gab es ein (leider nur ein) schönes, romantisch wirkendes Ensemble: Den Dom, die Schatzkammer und das Baedecker-Haus auf der anderen Seite des begrünten Platzes ist auch kein Schandfleck. Da "müssen" die sowas tun - diese angebauten Kästchen machen doch die ganze Wirkung kaputt. Ich weiß wirklich nicht, was das an Attraktivität für Besucher bringen soll.

  • ^^
    In Duisburg ist der übrig gebliebene Rest eine wichtige Sehenswürdigkeit. Wie man dort liest, in den 1960er Jahren hat man einen Teil am Kuhlenwall neu aufgebaut (leider auch mehrere abgerissen, was man heute bedauert). Jetzt steht eine Renovierung für eine Mio. EUR an (vide Duisburger Threads). Wenn Duisburg es kann, warum Essen nicht?


    In Düsseldorf hat man vor einigen Wochen versucht, einen ausgegrabenen Teil der Stadtmauer zu heben und neu aufzustellen.

  • Weiß auch nicht, was das wieder soll. Die Decke in der Zwischenebene wurde schon abgerissen, Kabel baumeln herum. Zudem ist die ganze Unterführung in einem, milde ausgedrück, wenig schönen Zustand. Ich dachte eigentlich, dass die Bauarbeiten schon begonnen hätte und jetzt hört man, dass sich Management und Stadt nicht einig geworden sind. Ob es um die Gestaltung der Ebene ging oder es eine Geldfrage war, bleibt dabei offen. Trübt bei mir schon ein wenig die Freude auf die neue Galerie.:mad:

  • Ja, dass ist das Bild von dem Plakat, das an den bereits geschlossenen Lokalen hängt. Sieht ein wenig edel aus, finde ich. Allerdings frage ich mich, aus welchem Material die Fassade besteht.

  • Das aktuelle CC hat doch eine schöne, helle, freundliche, einladende, verglaste Denke. Dieser Quaderförmige Gang mit winzigen Oberlichtern verbreitet doch den Charme des Rüttenscheider Hallenbads. Und was sind das für Flecken an der Wand links und rechts des Eingangs?

  • Ich muss Phillip da recht geben.
    Der Eingang sieht wirklich nicht einladend aus.
    Für mich ist da viel zu wenig Glas und Tranzparenz.
    Aber was ich nicht verstehe ist, was jetzt aus dem Porscheplatz wird. Wie schon genannt wurde, wurde ja die Decke schon abgerissen und einiges schon verändert. Wie soll das nun rückgängig gemacht werden???

  • Gebe zu, dass der Eingangsbereich mit der Glasfront etwas unterproportioniert wirkt. Deswegen stellt sich mir ja auch die Frage, aus welchem Material die restliche Fassade sein wird.

  • Mir gefällt es nicht, dass es wieder ein geschlossener Raum wird. Der offene Eingang hat mich mehr angesprochen. Mir hätte es eigentlich schon gereicht, wenn man für den Vorplatz des Rathaus ein Glasdach gebaut hätte.


    Und der vordere Bereich der Rathaus-Galerie gefällt mir gar nicht. Diese "Strandpromenade" mit seinen neuen Bodenbeleg und Laternen passen meiner Meinung nicht in die Umgebung. Ich hoffe, dass man es nicht umsetzt. Und ein paar Pflanzen wären auch nicht schlecht ;)

  • Ich hoffe, dass man es nicht umsetzt.


    Schon zu spät glaube ich
    :confused:
    Die selbe Grafik hängt nun überall am "CityCenter"
    mit der Schrift " Das CityCenter wird zur Rathaus-Galerie".


    Ich glaube, ich bin nicht der einzige, der der Meinung ist, dass ein Bau überflüssig ist. Das CityCenter war bei langem nicht in einem Zustand, der dringend erneuerungsbedürfdig schien, zumal das Geld auch wo anders gebraucht wäre.:nono:

  • Schon in wenigen Tagen, Anfang April, beginnen die Bauarbeiten zu einem der wichtigsten Meilensteine des Projekts: der Neugestaltung des Eingangsbereichs in Richtung Kettwiger Straße. Die beiden heutigen Zugänge werden dabei durch ein einziges, repräsentatives Eingangsportal zur Mall ersetzt. Der Gesamtumbau zur Rathaus Galerie soll Ende 2009 beendet sein. Er erfolgt in mehreren Phasen und bezieht auch den Rathausvorplatz mit einer neuen Glasüberdachung ein.
    http://www.city-center-essen.de/index.php?id=180