Sanierung Deutsche Bank-Komplex (künftiger Sitz BMG)

  • Deutsche Bank-Komplex (künftiges Gesundheitsministerium)


    Beitrag entsprechend geplittet, da dieses BV nun einen eigenen Strang hat.


    Am früheren Deutsche Bank Komplex, der wohl zum Regierungsviertel gehören dürfte, finden Bauarbeiten statt.
    Bilder: Architektur-Fan
    img_20180621_133231ztsv7.jpg


    Die Seufzer-Brücke in der Französischen Straße. (Und ich dachte immer, die Seufzer-Brücke wäre in Venedig :) )
    img_20180621_1331196esgv.jpg


    mehr Bilder zum Regierungsviertel gibt's hier:
    http://www.deutsches-architekt…php?p=606860&postcount=10

  • Zukünfiger Sitz des Bundesgesundheitsministeriums

    ^ Passend zu den Fotos: https://de.wikipedia.org/wiki/Gebäudekomplex_der_Deutschen_Bank


    Außerdem, allerdings aus einem anderen Thread :)

    Das Gesundheitsministerium soll 2020 in das ehemalige deutsche Bank Areal umziehen, wo zuletzt dauerhaft das DDR Innenministerium seinen Sitz hatte. Davor wird umfassend saniert. Toll, das dieser Komplex einer neuen Nutzung zugeführt wird und dann ein Bundesministerium, auch wenn es nur Zweitsitz ist.


    Quelle
    https://www.deutsche-apotheker…tz-des-bmg-bleibt-in-bonn


    In der Tat ne gute Nachricht. Eine Fassadenreko ist wohl kaum zu erwarten, aber dieser riesen Komplex ist ne ziemliche Bruchbude. Die Fassaden scheinen zwar gemacht worden zu sein, aber die Fenster sind alt und morsch, die Gitter vorm Souterrain verrostet usw. Innen (z.B. die sanitären Anlagen) wirds auch nicht besser sein.


    Ja, das ist eine von den Gegenden, der man den fehlenden Masterplan ansieht.
    Eigentlich gibt es tolle Gebäude in zentraler Lage und trotzdem scheint seit der Wende noch kaum was geschehen zu sein.


    Gibt's für diese Lage tatsächlich keinen Masterplan?


    PS: Bisher sitzt das Bundesgesundheitsministerium - mit seinem 2. Dienstsitz [1. Dienstsitz ist in Bonn] - an der Friedrichstraße, neben der Großbaustelle des "Tacheles"..


    PPS: https://www.tagesspiegel.de/be…lionen-euro/13351440.html
    Demnach wird das Gesundheitsministerium selbst nur das so genannte „Haus 1“ mit rund 34 000 Quadratmetern nutzen. Das „Haus 2" - mit 29 000 Quadratmetern und durch die Brücke über die Französische Straße mit „Haus 1" verbunden - wird gleich mitsaniert, angeblich (Bonn soll weiterhin 1. Dienstsitz bleiben) für andere Ministerien..

    3 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Zukünfiger Sitz des Bundesgesundheitsministeriums

    Passend zu obigen Posts #1134, 1135:


    "Abendschau"-Beitrag vom 08.09.2018: https://www.rbb-online.de/aben…80908_1930/Sanierung.html
    Demnach wird der frühere Sitz der Deutschen Bank und dann des DDR-Ministeriums des Inneren derzeit für 300 Mio. Euro bis 2021 saniert.


    Zu sehen sind auch Innenaufnahmen:


    Neben einem Treppenhaus aus der Kaiserzeit mit historischem Heizkörper und Gitterwerk sind die "historischen Schichten" aus DDR-Zeiten freigelegt, so z.B. ein Empfangssaal.
    Die tageslichtdurchflutete Kassenhalle wurde nach dem Krieg zum Kinosaal umgebaut.

  • Ich verstehe es nicht. Man investiert 300 Mio. und lässt die Fassade so entstuckt und geschändet wie sie ist?! :Nieder:
    Ich gehe ja noch mit bei dem Argument, die Leute würden nicht in einem Museum arbeiten wollen, weshalb man im Innenraum modern rekonstruiert, aber wieso man in unmittelbarer Nähe zum Stadtschloss nicht die Chance nutzt, um Berlin endlich einen Hauch von dem Glanz zurückzugeben, der diese Stadt einst auszeichnete, ist mir ein völliges Rätsel. Auch der absurde Parkplatz vor so einem Schmuckstück ist eine einzige Schande. Warum fühlen sich die Menschen in z.B. Wien so wohl? Wegen der vielen Bäume?! Warum checkt eigentlich keiner was für ein riesen Potential hier verschenkt wird? :nono:


    https://c1.staticflickr.com/4/…18318994_e155b29c7e_b.jpg
    https://abload.de/img/berlin_mitte_mauerstrz3fgb.jpg


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddateien wurde in Links geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato

  • Naja das ist doch total simpel. Das würde total viel Geld kosten und die eingesetzten Mittel stehen dabei komplett außer Verhältnis zum Nutzen. Glaub es ist auch schwierig zu vermitteln, wieso Regierungsgebäude alles kleine Paläste wären, wenn in Schulen das Geld fehlt um Möbeln aus den 70igern auszutauschen.

  • ^^ Vor einer Woche, am Tag des Offenen Denkmals, habe ich eine Führung durch das Gebäude der Bezirksregierung Düsseldorf gemacht. Dem Fassadenschmuck fehlt nichts, doch auch im Inneren wurde die Ausstattung vor einigen Jahrzehnten vereinfachend verunstaltet - und in den letzten Jahren aufwändig restauriert. Der Bau wirkt durchaus wie ein Königspalast, der Plenarsaal wie ein Thronsaal - das Treppenhaus wurde laut Wikipedia vom Schloss Versailles inspiriert. Und dennoch ist es Architekturgeschichte, die restauriert und erhalten gehört - dass irgendwo anders Geld fehlt (und es fehlt immer irgendwo), kann keinen Kahlschlag begründen.

  • ^ Welcher Kahlschlag denn? Das Gebäude wird für 300 Mio. Euro saniert. Es wird lediglich darauf verzichtet, wilhelminischen Pomp zu ergänzen, den es seit Jahrzehnten nicht mehr gibt.

  • Auch wenn es unglücklichere Beispiele für vereinfachten Wiederaufbau gibt, hätte man wenigstens die prachtvolle Hauptfassade des südlichen Gebäudeblocks an der Mauerstraße wiederherstellen sollen.


    Warum denn? Das ist ein Gebäude, welches für die Deutsche Bank als deren repräsentativer Hauptsitz errichtet wurde. Heute wird es zu Bundes-Ministerumsbüros umgebaut. Wäre es noch in privater Hand, könnte ja der Eigenümer gerne entscheiden, auf seine Kosten die historische Fassade wiederherzustellen, wären dann wohl nur Peanuts.


    Die Lage ist heute auch nicht mehr 1. Wahl, zumal die Hauptfasade nicht von weitem zu sehen ist und daher nur geringe städtebaulche Bedeutung hat.
    Die geplante Fassadensanierung wird wohl völlig ausreichen.


    M.E. gibt es beim Bau von Bundesimmobilien städtebaulich wesentlich dringendere Stellen, z.B. die Bebauung des Grundstücks ggü. dem Finanzministeriums in der Wilhelmstraße!


    Bau-Lcfr: Das von Dir genannte Beispiel passt nicht! Das Gebäude der Düsseldorfer Berzirksregierung ist ein weithin sichtbares stadtbildprägendes öffentliches Gebäude und eins der wenigen in Düsseldorf erhaltenen Originale von Anfang des 20. Jh. Das alles trifft für das Gebäude in der Mauerstraße in Berlin nicht zu.

  • Sehr gut, dass hier eine angemessene Nutzung kommt. Beeindruckend ist auch bei diesem Gründerzeitbau, wie gut er wirkt, obwohl ihm soviel seiner Gestaltung fehlt. Ich finde es dennoch ebenfalls schade, dass eine partielle Wiederherstellung nicht in Frage kommt. Mehr Sinn für Baukultur würde Berlin auch hier guttun.


    Kommt die Gebäudebrücke aus DDR-Zeiten weg?

  • Kommt die Gebäudebrücke aus DDR-Zeiten weg?


    Das habe ich mich auch zuerst gefragt, es scheint aber in der Visualisierung eher darum zu gehen auch den Block II abzubilden, von dem man, wie in Natura, aus dieser Perspektive mit Brücke nicht viel sieht. Erkennen kann man es an dem dargestellten Mauerdurchbruch, der weiter als Durchgang abgebildet ist (und nicht als Fenster).


    Das wäre aber schon eine Verbesserung, wenn die Brücke verschnwinden würde, auch wenn es dort schon früher eine gab.

  • Wo wir schon bei der Brücke sind: Was passiert mit dem Gebäude am anderen Ende der Brücke? Auch ziemlich runtergekommen und in seiner Form einfach mal unurban. Das einzige erhaltenswerte sind vielleicht Glasmosaik-Fenster...

  • ^Das verstehe ich nicht. Wieso wirkt das Gebäude unurban? Was ist das überhaupt, dieses unurban? Unurbaner als das Gebäude der ehemeligen deutschen Bank?


    Ich finde, dass die Brücke und das Gebüde erhalten bleiben müssen. Die Terassierung, die Mosaike und der leichte Knick geben dem Gebäude etwas besonderes. Ich könnte mir auch einen Öffnung im EG vorstellen. klick

  • Warum denn? Das ist ein Gebäude, welches für die Deutsche Bank als deren repräsentativer Hauptsitz errichtet wurde. Heute wird es zu Bundes-Ministerumsbüros umgebaut. Wäre es noch in privater Hand, könnte ja der Eigenümer gerne entscheiden, auf seine Kosten die historische Fassade wiederherzustellen, wären dann wohl nur Peanuts.


    Ob ein Gebäude vom Staat oder von einer Privatperson genutzt wird, spielt für die Fassadenreko keine Rolle. Wenn man am Alex Fassaden aus der DDR-Zeit rekonstruiert (wie z. B. beim Haus des Berliner Verlags), kann man hier auch Fassaden aus der Gründerzeit rekonstruieren.

  • Wenn man am Alex Fassaden aus der DDR-Zeit rekonstruiert (wie z. B. beim Haus des Berliner Verlags), kann man hier auch Fassaden aus der Gründerzeit rekonstruieren.


    Der Vergleich hinkt aber mal ganz gewaltig. Kosten und Aufwand dieser beiden Rekonstruktionen sind kaum zu vergleichen, zumal Bundesbehörden mit ihrer Architektur auch meist Modernität und Fortschritt darstellen wollen.

  • Wenn man am Alex Fassaden aus der DDR-Zeit rekonstruiert (wie z. B. beim Haus des Berliner Verlags), kann man hier auch Fassaden aus der Gründerzeit rekonstruieren.


    Natürlich kann man das machen, aber warum? Wie ich schon schrieb, finde ich dass das Gebäude keine besondere städtebauliche Funktion hat, ganz zu schweigen, dass noch gar nicht besprochen wurde, was da eigentlich für eine Fassade rekonstruiert werden würde. Sie war ja schon zur Bauzeit eine Replik, also italienischen Renaissance um die Jahrhundertwende in Deutschland.


    Wenn ein Privatinvestor das abgestimmt machen würde, okey, aber der Staat sollte dafür keine Steuergelder verschwenden, zumal die jetzige Fassade ja nicht aus schäbigen Aluprofilen oder so besteht, sondern auch ohne Rekonstruktion schon akzeptabel aussieht.


    Beim Haus des Berliner Verlags ist es wieder anders, das Gebäude braucht eine Fassadensanierung, der Privatinvestor könnte was modernes verwenden, was dann wahrscheinlich auch kaum einem gefällt, oder man rekonstruiert halt die Originalfassade und hat dann womöglich einen Klassiker wie z.B. beim Bikinihaus.


    Ich bin da nicht so begeistert, aber man kann ja nicht immer pauschal sagen: Oh, ein Gebäude aus dem Kaiserreich - hurra, das wird rekonstruiert aber bei Gebäuden aus der DDR - das kann weg... :nono:

  • Baukörper: Bei so vielen inhaltlichen Fehlern in deinen Beiträgen weiß man gar nicht, wo man mit der Korrektur anfangen soll:


    • In diesem Fall wäre nur eine Reko der bauzeitlichen Fassade möglich gewesen - sonst gab es keine andere.
    • Die alte Hauptfassade des südlichen Gebäudeblocks war weder "Replik" noch "Renaissance", sondern Original und Neubarock.
    • Ich habe nicht gesagt, dass man DDR-Bauten abreißen und Gründerzeitbauten rekonstruieren sollte, sondern mich für eine Reko sowohl moderner (Haus des Berliner Verlags) als auch historischer Fassaden (Komplex der Deutschen Bank) ausgesprochen.
  • [*]Die alte Hauptfassade des südlichen Gebäudeblocks war weder "Replik" noch "Renaissance", sondern Original und Neubarock.


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    Bezogen auf die Renaissance-Fassade hast Du recht, das habe ich vertauscht. Der nördliche Block I ist im Stil italienischer Renaissance Paläste gebaut worden, der südliche Block II hat eine Hauptfassade ähnlich dem italienischen Barock und die Nebenfassaden ähnlich dem Jugendstil. Das ganze wird laut Landesdenkmalamt doch eher als historisierende Architektur und im Stile anderer Epochen und nicht einem konkreten Stil aus der tatsächlichen Bauzeit wie dem Neobarock zugeordnet.
    Daher verwendete ich auch den Begriff Replik, weil der Bauherr sich in Berlin einen italienischen Renaissancepalast und einen italienischen Barockpalast errichten ließ.


    Ich finde, dass ein derartiger Stilmix, der dem damaligen Zeitgeist entsprang und eher der Repräsentation bzw dem Prunk diente, kein Anlass für heutige Rekonstruktion sein sollte.