Checkpoint Charlie - div. Projekte (u. a. Trockland)

  • Der nördliche Teil der Friedrichstadt gehört zu Mitte. Die südliche Friedrichstadt, die bekanntlich bis zum Mehringplatz reicht, gehört zu Kreuzberg. Daher kam meine Frage, ob die Traufhöhe bisher für die ganze Friedrichstadt gegolten hat oder eben nur für den nördlichen, zu Mitte gehörenden Teil?

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    Es geht hierbei um GRZ und GFZ. Diese sollen demnach künftig bei maximal 0,8 und 3,0 in urbanen Gebieten liegen. In der Berliner Praxis werden die Obergrenzen bei Neubauten in der City aber eh schon regelmäßig überschritten. Bedeutet: für die Realisierung eines Vorschlags wie dem von Braunfels wäre auch weiterhin die Erstellung eines B-Plans notwendig.

  • Jetzt ist auch der Tagesspiegel auf das Thema aufgesprungen. Zwar wird in diesem Artikel auf die planungsrechtlichen Probleme eingegangen, verwunderlich ist aber schon, wie man mit einem realitätsfernen Projekt hier so einfach in die Medien kommt...

  • @ Bato


    keine Ahnung um wieviel höher, das wiederum müsste ja auch in Relation zur Dichte stehen.


    @ KaBa1


    zum Tagesspiegel Artikel. Interessant sind ja auch die Leserkommentare. Immerhin scheint Braunfels ja auch als Diskussionsstarter immer der Richtige zu sein.

  • Herr Braunfels ist ein Meister darin, irgendwelche Visus zu basteln und zu lancieren, um sich als Visionär und kritischen Geist in Szene zu setzen. Ich erinnere an seine Ideen zum Humboldtforum, die nie eine Chance auf Realisierung hatten, weil sie erst kamen, als die Bauarbeiten am Stella-Entwurf längst begonnen hatten. Trotzdem tat die halbe Stadt wochenlang so, als handele es sich um einen ernstzunehmenden Plan, den man noch alternativ zu Stella verwirklichen könnte.


    Auch hier geht es nur um geschicktes Marketing: Bildchen verschicken, irgendwelche Thesen in den Raum stellen ("Traufhöhe ist Vorkriegszeit") und sich freuen, in den Feuilletons tagelang den eigenen Namen zu lesen. Braunfels schreibt laut Tagesspiegel, Traufhöhe sei an "der berühmtesten Grenzstelle der Berliner Todesmauer, am geschichtsträchtigsten Ost-West-Übergang der Welt" nicht angemessen - und legt als Gegenprogramm zwei Wackeltürme vor, die man genauso auch am Strand von Dubai oder in der Hafencity bauen könnte. Soll er machen, seriös oder auch nur einleuchtend muss man das nicht finden.


    Davon abgesehen bin ich mit der Höhenbeschränkung in der Friedrichstadt sehr einverstanden - sorry, Camondo ;). Französischer und Deutscher Dom bilden zwei Höhendominanten, die für sich selbst stehen. Hochhäuser hat es in der Leipziger, am Potsdamer Platz und (hoffentlich zunehmend) am Alex. Irgendwo dazwischen und ohne Cluster noch zwei Stück hinzusetzen, wäre mir zu unruhig.

  • keine Ahnung um wieviel höher, das wiederum müsste ja auch in Relation zur Dichte stehen.


    In diesem Fall gar nicht höher. Siehe Beitrag w.o.


    Architektenkind
    Das sehe ich ganz genauso. Seine Begründung warum seine Vorschlag so gut zu diesem Ort passe klingt mir auch arg konstruiert.

  • ... das was mich am ehesten stören würde ist die Schaffung einer erneuten Torsituation. Hochhäuser werden in Berlin zumindest innerhalb des S-Bahnringes fast nur als Torsituation gebaut und dann noch gleich hoch. Das ist wirklich nichts Neues mehr.
    Ansonsten begrüße ich jegliche Initiative die in dieser Stadt verkrustete Strukturen aufbricht und sei sie nur aus reinem Selbstzweck initiiert..

  • Ich schlage vor, dass wir uns über Hochhäuser am Checkpoint Charlie dann unterhalten, nachdem am Alex die vorhandenen Kapazitäten für Hochhäuser ausgeschöpft worden sind. Es ist ja nicht so, dass den Bauherren dass Bauen in die Höhe grundsätzlich untersagt wäre. Wer hoch bauen will, der soll hoch bauen - und zwar zuerst einmal am Alexanderplatz. Bitteschön! Dort warten wir schon seit Jahren (vergeblich) auf das Streben in die Höhe.

  • Ich denke Herr Braunfels wird mehr und mehr zum Profilierungsneurotiker. Es ist für mich nicht mehr seriös, wie er glaubt für jedes wichtige Projekt die richtige Lösung zu haben, ob Schloss, Kulturforum oder nun am Checkpoint Charlie. Dabei weiß er genau, dass seine Vorschläge allesamt null Realisierungschancen haben und er sich bestimmt auch nicht beliebt macht bei Investoren und anderen Verantwortlichen, ganz zu schweigen bei seinen Architektenkollegen.
    Er muss ja wissen was er tut.

  • Danke für die Info zum Baustart. Das Projekt ist ein echter Lichtblick. Hier nochmal die Projektseite:


    http://graftlab.com/de/portfolio_page/charlie-living/


    Das ganze wird zwar als Einheit aus dem Boden gestampft, ist aber heterogen gestaltet und von den Grundrißen her, sowohl bei den Zuschnitten der Etagen wie auch der Grundflächen der Bauten, nicht einfach nur rechtwinklig, sondern abwechslungsreich:


    http://graftlab.com/wp-content/uploads/2017/01/D_DARK.jpg


    Und mit dem Dachgarten wird zusätzliche Erholungsfläche geschaffen.


    Ein wohltuender Kontrast zu den üblichen, fantasielosen weißen Styroporwürfeln mit verzinkten Blechen.

  • Fragen

    Eine Frage, wird das Projekt auf beiden Seiten als Blockrand an die Straße herangezogen oder bleibt der "Die Welt" Ballon im Hintergrund bestehen und der helle Gebäudeteil schließt irgendwo davor auf der grünen Wiese ab?


    Wenn es die zweite Variante ist bedeutet dies, dass der Ballon zur permanenten Institution wird oder wird der helle Gebäudeteil von Living Charlie irgendwann in die Blockmitte genommen und von weiterer Blockrandbebauung umgegeben die bis an die Wilhemstraße heranreicht?


    Ich denke, dass die Niederkirchner/Zimmerstraße aufgrund diverser spannender Institutionen zu einem ein Boulevard ausgebaut werden könnte, wenn noch ein paar Korrekturen vorgenommen werden.


    Links neben dem Berliner Abgeordnetenhaus besteht auch eine Baulücke. Ist hier was geplant?

  • Nein, das wird nicht bis zur Wilhelmstraße herangezogen. Der Welt-Ballon ist mEn wie die angrenzenden Grundstücke an der W-Straße ein Grundstück des Bundes zur Reserve für den vollständigen Umzug aller Ministerien aus Bonn.


    Gleiches gilt für das Grundstück neben dem Abgeordnetenhaus, dort ist eine Erweiterung des dort ansässigen Umweltministeriums sogar schon angedacht und könnte demnächst mit dem neuen Besuchereingang des Bundesrats die Lücken dort schließen.

  • Charlie Living

    Zwar ist das Wetter zur Zeit nicht so prickelnd, dennoch wollte ich noch ein paar Bilder von heute beisteuern:





  • Living Charlie (Zimmerstraße 92-94)

    ^ Update, bei etwas besserem Wetter:






    Zwei Bilder von hinteren Teil der Baustelle, vom Hof des benachbarten Gebäudes an der Zimmerstraße aus fotografiert: