Ausbau HAM [Projekte, Chancen, Spekulationen]

  • Die Stadt Hamburg mit ihrer Verkersproblematik gleicht doch immer mehr einer Pannenstatistik, und mit dem Wegfall des eigenen Flughafens wäre dann wohl der absolute Gipfel der Dummheit der Hanseaten erreicht.


    - Es würden, nur beim Flughafen, 1000-2000 Arbeitsplätze von Hamburg nach S-H abwandern.


    - Die Idee, die Lufthansatechnik mit einer Landebahn weiter zu betreiben, wäre in der Tat weltweit einzigartig. Welche Großstadt der Welt könnte sich schon eine firmeneigene Landebahn mitten in der Stadt leisten? Nur so eine verrückte wie Hamburg.
    Sollte dann aber auch Lufthansa nach S-H ziehen, dann würde sowas schon einen Verlust von über 12500 Arbeitsplätzen bedeuten (Stand von heute, und mit dem Hotel und der "Airport Plaza" wären es noch mehr). Und wenn nicht nach S-H, wohin denn sonst? Nach Finkenwerder? ... Ich sehe schon wie sich unsere Bauern dort darauf freuen :)


    - Was soll bitte auf dem freigegebenen Gelände dann entstehen? Ein Park bestimmt nicht - dazu wären die Milliarden doch "zu schade". Büros garantiert auch nicht - die benachbarte City Nord kann ein Lied davon singen. Was übrig bleibt wären dann am Ende nur Wohnsilos für Immigranten. Wetten daß?


    - Über den Transrapid (oberirdisch oder via Tunnel) werden die ewig gestrigen Norddeutschen nicht mal nachdenken wollen, und was bleiben würde, wäre dann nur der "Keine 60 Minuten Bahnzeit von der City entfernt!" Spruch.


    - Das S-H einen, am liebsten natürlich den Hamburger, Flughafen möchte ist jedem klar. Dann sollen sie aber ihren eigenen bauen. Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft und es wäre mir auch lieber gelegentlich nach Kaltenkirchen, sogar per S-Bahn, statt nach Lübeck-Blankensee mit dem Auto fahren zu müssen.


    - 12 Mio Passiagiere hat Hamburg-Airport heute, und man behauptet, bei 16 Mio wäre endgültig Schluß.
    Das glaube ich nicht, vor allem wenn ich an z.B. London-Stansted denke. Mit einer einzigen Start- und Landebahn ist es dort möglich 25 Mio Passagiere im Jahr abzufertigen, und Hamburg hat es mit seinen 2 RWYs sogar etwas besser (zwei statt einer RWY bedeutet natürlich nicht die doppelte Start-Landefrequenz, da nur eine RWY praktisch aktiv im Betrieb sein kann). Interessant auch, daß Stansted die 25 Mio immer noch ohne ein echtes Slot-System schaft, was natürlich heute in Hamburg nicht mal in Ansätzen notwendig ist.


    Wo liegt also das Hauptproblem?
    Die Antwort ist ganz klar: in der Check-In Problematik.
    Jeder Flughafen möchte natürlich, daß sich seine Passagiere so lange wie möglich am Flughafengelände aufhalten und einkaufen, speisen, einkaufen, speisen, einkaufen ... Das ist auch der Grund warum die "Airport Plaza" in Hamburg gebaut wurde, und warum immer gefordert wird, schon zwei bis drei Stunden vor dem Abflug am Flughafen zu sein. Würde man aber die ganze Check-In-Prozedur optimieren und sich nicht bloß nach dem Einkaufen richten, dann wären auch in Hamburg deutlich höhere Passagierzahlen möglich.


    Ich habe sehr viele Jahre an Flughäfen in Asien gearbeitet, darunter auch in Hongkong, einer Stadt die ich besonders mag, und ich finde es sehr schön wie die Chinesen dieses Problem gelöst haben - mit vielfältigen Check-In Möglichkeiten eben.
    Bitte in der Wiki nachschauen, falls Interesse.


    So eine chinesische Lösung in Hamburg könnte demnach so aussehen ...
    1.Eine S-Bahn (Express-Bahn) vom Flughafen über Hauptbahnhof, Jungfernstieg bis zum Kreuzfahtterminal in der Hafencity, statt der halbherzigen S-Bahn-Verlängerung Ohlsdorf-Airport und U4-Verlängerung Jungfernstieg-Lohsepark.
    2.Check-In Möglichkeiten am Hauptbahnhof, am Jungfernstieg und am Kreuzfahtterminal, das sowieso die meiste Zeit im Jahr außer Betrieb ist.


    Leider, das was Chinesen können, können und wollen die Hamburger bestimmt nicht.

  • An-Di


    1: SH und HH sind ein eng verzahnter Wirtschaftsraum, eine Aufteilung nach Komperativen Kostenvorteilen ist hier Sinnvoll, den Flughafen in bester Citylage zu betreiben ist Wirtschaftlich auf Dauer nicht wirklich sinnvoll, HH braucht Wohnraum, SH hat Platz und plattes Land, beide Gewinnen


    2: Die Idee war nur interim rumgespinne von mir um Fuhlsbuettel kurzfristig zu entlasten, ich bezog mich auf die AIRBUS Landebahn, daher auch die gute Anbindung fuer das suedliche Einzugsgebiet


    3: Deutschland hat andere (hoehere) Standards als England was Sicherheit und Komfort angeht + Stanstad ist fuer Billigflieger, dort wird von 6am - 12pm im Akkord geflogen, fuer Touris ist die Zeit egal, ein Business/Mischflughafen hat geringere Kapazitaeten aufgrund der Zeitlichen einschraenkung die Businessflieger haben


    4: Darf man Fragen auf welchem Level du am Flughafen gearbeitet hast ?


    5: wenn man der 4t reichsten Wirtschaftregion der EU (Laut offizieller EU Statistik) schlechtes Wirtschaften vorwirft macht man sich denke ich nicht unbedingt glaubwuerdig, das ist dieses ewige Politiker Bashing was zu nix fuehrt.....

  • aber ich denke, das die konkurrenz SH-HH der zentrale Knackpunkt ist, der gegen die Flughafenverlagerung spricht.


    In Berlin war schoenefeld auch der mit abstand schlechteste Standort aus flughafensicht( was lärmbeeinträchtigung udn zukünftige Ausbaumöglichkeiten angeht, von 24h betrieb ganz zu schweigen), und man hat sich dafür entschieden, weil damit die Arbeitsplätze in Statdnähe bleiben, und nicht komplett in ein anderes Bundesland verlagert werden.
    Im Artikel steht was von einem Potential von bis zu 50 000 Arbeitspltätzen, die ein Grossflughafen mit folgearbeitsplätzen genrerien könnte.
    Und da sind wir dann wieder beim Thema Länderfusion/Nordstaat.... :(


    MUC2 wäre auch nie gebaut worden, wenn er bereits in einem anderen Bundesland liegen würde. ( hab ich schon erwähnt, das sich die Diskussion im kreis dreht... ;) )

  • @all: Das sind doch hier wieder typische Phantomdiskussionen: Er wird in unserer Lebenszeit keinen Flughafen in Kaltenkirchen geben – der Hamburg Airport ist grade erst mehr oder weniger komplett neu errichtet (vom alten Flughafen Fuhlsbüttel ist ja quasi nichts mehr übrig) und die Anbindung dorthin ist noch im Bau. Insgesamt wurden und werden in den Flughafen, die S-Bahn, die Stadtautobahn, etc Milliarden investiert.


    Leider ist es im Forum doch so, dass bei einigen die Logik aussetzt und das Glitzern in den Augen überwiegt, sobald wir es mit Großprojekten zu tun haben.


    Man kann dann lesen, dass sich unsere „alten“ Flughafenterminals ja prima als Messe eignen würden. Wie praktisch, da die ach-so-alte Hamburger Messe ja schon fast fertig gestellt ist. Egal. Dafür fahren wir dann mit dem Transrapid nach Kaltenkirchen. War ja klar, dass es nicht lange dauert bis einer im Zusammenhang mit dem Flughafen auf den Transrapid kommt. Was kommt als nächstes? Vielleicht das Olympia 2024-Gelände in Fuhlsbüttel? Ich finde das schon sehr verwunderlich.


    johnsopb: Hamburg hat genug Platz. Räumliche Enge ist in Hamburg nicht das Problem. Solange in wenigen hundert Metern von der Innenstadt noch endlose Altauto-Lagerplätze bestehen (Hammerbrook) und wir es und leisten einen Quadratkilometer in innenstädtischer Lage neun Monate im Jahr brach liegen zu lassen um dort ab und zu ein Volksfest zu feiern (Heiligengeistfeld), lasse ich das Platzargument nicht für eine Flughafenverlagerung gelten.


    Zu Hamburg vs. Stansted: Der Hamburger Flughafen ist übrigens zu einem Großteil ein Touri-Aiport. Business ist leider ab Hamburg eine Schwäche.


    Nebenbei: Airbus in Finkenwerder ist NICHT gut angebunden. Airbus und deren Rechtsvorgänger beklagen sich seit Jahrzehnten darüber.

  • wir reden von 2018 - 2025 oder ?


    Die Neuen Terminals wurden so gebaut, das sie sich Kostenguenstig in Bueroraum umwandeln lassen, ausserdem sind die 300mio die da investiert wurden durchaus allein fuer die 10 - 15 Jahre bis KK kaeme sinnvoll


    Heiligengeistfeld gross ? als Veranstaltungsflaeche ja, als Planungsobjekt siche nicht, ausserdem sind 4*3 Wochen Dom + Zirkus + Harley Days +++ nicht eben wenig Auslastung, so eine Zentrale Flaeche braucht denke ich jede Grossstadt


    Der Altautolagerplatz wurde Gerade von der Stadt gekauft und wird aufgrund der hoeher als erwarteten Nachfrage in der Hafencity gebraucht um fuer weiteren Bueroraum zu sorgen.


    Touriflughafen ? da wuesste ich gerne eine Vergleichsstatistik zu Stansted, Billigairlines hast du ja nur Easyjet aufgrund des Kapazitaetschubs durch den kuerzlich erfolgten Ausbau oder ?


    Finkenwerder: wie gesagt, ne spinnerei wo ich mal wissen wollte woran sowas scheitern wuerde, i.e. warum so eine Landebahn die meiste Zeit ungenutzt bleibt, fuer nen mitterlgrossen Flughafen braeuchte man ja nicht gleich Autobahanschluss....

  • Germanwings fliegt mittlerweile auch viele Ziele von Hamburg an.
    Allerdings ist mit "Touriflughafen" wohl eher der hohe Anteil an Charterflügen in die Urlaubsgegenden gemeint.

  • pflo777
    "aber ich denke, das die konkurrenz SH-HH der zentrale Knackpunkt ist"
    Ja, denke ich auch. Schon die Art wie das aktuelle Gutachten entstanden ist...


    johnsopb
    "1: den Flughafen in bester Citylage zu betreiben ist Wirtschaftlich auf Dauer nicht wirklich sinnvoll"
    Andere Städte machen es aber. Ein zweiter Flughafen/eine Landebahn außerhalb der Stadt wäre aber in der Tat eine Option.
    Wie ist die momentane Auslastung der RWY in Finkenwerder, so nebenbei? Für die (ehemalige) Olympiastadt Hamburg war diese sogar als Backup-Airport vorgesehen. Ja, ja, ich weiss schon. Die Bauern lecken schon das Blut :)


    "1: HH braucht Wohnraum"
    Kann nicht stimmen. In Hamburg leben auf einer Fläche von 755qkm nur 1,76 Mio Leute was weltweit rekordverdächtig ist.


    "3: Deutschland hat andere (hoehere) Standards als England was Sicherheit ..."
    Ich habe mit London ganz andere Erfahrungen gemacht, und trotz der Tatsache an den Flughäfen "zu Hause" zu sein, fühle ich mich dort oft schlicht und einfach schikaniert zu sein.


    "4: auf welchem Level du am Flughafen gearbeitet hast?"
    Als Ing. im Bereich Airport-Design.


    "5: wenn man der 4t reichsten Wirtschaftregion der EU..."
    Hmmmm, da lege ich im "Bashing" noch nach :)
    Warum kann sich so eine reiche Stadt wie Hamburg nicht leisten im Sinne des Umweltschutzes die Ticketpreise (HVV) zu senken, statt sie in immer kürzeren Zeitabständen zu erhöhen?

  • Weil die reiche Stadt Hamburg, oder besser gesagt, der HVV möglichst wirtschaftlich arbeiten will (und dadurch auch der am ehesten kostendeckende Verkehrsverbund - mit rund 80% Kostendeckung - in Deutschland ist.).


    Von der Stadtfläche musst du die Hafenflächen, die Landwirtschaftsflächen und die Naturschutzgebiete abziehen, um eine mehr oder weniger tatsächliche Siedlungsdichte zu erhalten. Ehrlich gesagt, möchte ich die Vierlande nicht voller Neu-Allermöhes haben.


    Der Stadtstaat Hamburg ist übrigens hoch genug verschuldet. Die Bürger Hamburgs sind im Durchschnitt reich. Ein kleiner aber gewichtiger Unterschied.

  • An-Di:
    Ich fliege viel beruflich ueber Heathrow und privat ueber Stansted, mit dem Standard eines Deutschen Flughafens, sei es Frankfurt, Hamburg oder Muenchen kann das meiner Meinung nach nicht mithalten, aber das ist wahrscheinlich ein anderes und langes Thema...


    Wohnraum: du vergisst das Hamburg ein Stadtstaat ist, sonst wuerden die ganzen Brachen im Sueden weit ausserhalb der Stadt garnicht in die Statistik eingehen, was bringen die Felder im Sueden oder die wirtschaftlich wichtigen Hafenanlagen an der Elbe wenn die Menschen im Norden der Elbe wohnen. Von den 20 am dichtesten besiedelten Bezirken Deutschlands liegen 10 in HH, darunter an Platz 1 Hoheluft, Fuhlsbuettel liegt eben in diesem Norden, dadurch der Hohe Wert des Grundstuecks....


    Was den HVV angeht: Digger bringts auf den Punkt, Vermoegen ist da, aber die Stadt hat Hohe Schulden und will diese eben unter Kontrolle bringen, diese Politik wird ja auch befuerwortet und wurde gewaehlt.

  • PS: wenn du Airport Design gemacht hast, kannst du mir sagen, warum man an soeine Werksbahn nicht einfach ein Airportzelt stellen kann wie es Ryanair ueberall bei den alten Militaerflughaefen macht ? Dann koennte man doch easy ein paar millionen Billigfliegerpassagiere ueber Finkenwerder lotsen ?? Luebeck hat glaub ich 1.5mio Passagiere im Jahr und da faehrt man auch ueber son Waldweg irgendwo ins nichts, also kann es doch die Anbindung nicht sein....

  • DiggerD21


    "johnsopb" schrieb aber von der "reichsten Wirtschaftregion" und nicht von paar reichen Hamburgern, die irgendwelche Statistiken verzehren.
    Wenn aber die HVV primär der Wirtschaft und nicht den Hamburgern dient, dann sollen sie statt "Hamburger Verkehrsverbund" "Verkehrsverbund in Hamburg" vielleicht heissen.
    Wirtschaft wichtiger als Umweltschutz - oder anders gefragt - Reichtum einer Minderheit wichtiger als die Umwelt? Das ist doch das Resultat dieser Logik, oder? :)


    "Von der Stadtfläche musst du ... ... abziehen, "
    Das wird in anderen Städten auch gemacht, und trotzdem ist die Bevölkerungsdichte in Hamburg verhältnismässig niedrig.


    "Ehrlich gesagt, möchte ich die Vierlande nicht voller Neu-Allermöhes haben."
    Auf dem Ex-Flughafen-Gebiet aber schon?


    BTW ... es wird auch oft behauptet, Hamburg bräuchte keine Wolkenkratzer weil es nicht unter Platzmangel leidet...

  • johnsopb


    Why not? Und mit paar Millionen mehr läßt sich sowas sogar als ein Luxus-Airport verkaufen :) Ich bin mir sicher, man macht sich schon heute darüber Gedanken, und sollte im Zuge der Entwicklung Airbus mehr und mehr Richtung Osten schauen, dann wird man solche Gedanken nicht mehr nur als Spinnerei bezeichnen.

  • Es geht nicht darum, dass der HVV primär der Wirtschaft dient. Es geht darum, das der HVV ohne Steuersubventionen auskommt. Dank gewisser Ticketmodelle wie die Profi-Card können die Ticketkosten auch teilweise auf die unternehmen abgewälzt werden, sofern sie diese Karte ihren Mitarbeitern anbieten. Am liebsten wäre mir ein HVV, der neue U- und S-Bahn-Strecken ganz ohne Subventionen bauen kann. Gibt ja genug Stadtteile, die nicht gut angebunden sind, andererseits aber auch zu zersiedelt sind, als dass es sich aus wirtschaftlicher Sicht lohnt, sie bahntechnisch anzubinden.

    Der Flughafen Fuhlsbüttel ist übrigens zu großen Teilen zentraler gelegen als die Vierlande, was eine Nutzung als Wohngebiet attraktiver macht.
    Außerdem sollte man nicht in Kleinstaaterei verfallen und den Flughafen auf Teufel komm raus auf hamburgischem Gebiet behalten. Der neue Flughafen auf SH-Gebiet kann ja zu gleichen Teilen dem Stadtstaat Hamburg und dem Flächenstaat SH gehören.
    Man könnte natürlich auch den neuen Flughafen in den Vierlanden bauen, wenn er denn unbedingt auf Hamburger Boden stehen soll.

  • bei 4t reichster wirtschaftsregion Beziehe ich mich auf das BIP der zusammengehoerigen Wirtschaftsregionen nach Definition der EU (NUTS3) pro Kopf, sowie auf das hoechste Verfuegbare Einkommen pro Einwohner (VEK) nach offizieller Statistik des Statischtischen Bundesamtes. Das hilft dem Senat nur nicht viel, wenn Steuern grossenteils an den Bund fliessen und Schuldenabbau nur ungern ueber die Veraeusserung von Eigentum der Stadt stattfinden soll.... ob der HVV teuer ist kann ich nicht beurteilen, aber wenn er gerade Kostendeckend arbeitet kann es ja so schlimm nicht sein.


    Deine Argumentation bezgl. der Bevoelkerungsdichte entspricht schlicht nicht den Tatsachen, noerdlich der Elbe gibt es soweit ich weiss keinen Bezirk der weniger als 10 000 Einwohner/qkm hat (Hoheluft 18k, Eimsbuettel 16k, Pauli 13k etc pp), inwiefern reden wir da aneinander vorbei ??

  • Es geht darum, das der HVV ohne Steuersubventionen auskommt.


    Warum sollte es mich interessieren was in Hamburg subventioniert wird und was nicht? Ich will nur schnell, umweltfreundlich und günstig in die City und es gibt doch tausende Artikel des täglichen Lebens wo Subventionen eine Rolle Spielen, was ich weder überblicken noch beurteilen kann. Wenn überhaupt, dann achte ich auf die Umweltverträglichkeit des von mir gekauften Produktes, oder ich darf mich ärgern, wenn z.B. in den Neu-EU-Staaten wie Polen, Sport- und Unterhaltungsstätten auch aus westlichen Steuermitteln direkt oder indirekt subventioniert werden. Weil auf der anderen Seite aber Hamburg so "arm" ist, nehme ich es auch bei gekauften Event-Tickets in Kauf, dass die hamburger Colorline-Arena zu über 90% privatfinanziert wurde.


    Welche Aussage wäre denn unserem 1. Bürgermeister lieber?
    1. Ich nehme heute mein Auto weil die U-Bahn subventioniert wird.
    2. Ich nehme heute die U-Bahn weil diese nicht subventioniert wird.
    Ist doch Quatsch.



    @johnsobp


    Egal wie und was man rechnet, Hamburg ist eine der reichten Städte Europas.


    Nochmals.
    Wenn sich Preissenkungen bei den öffentlichen Verkersbetrieben ein armes China leisten kann, warum findet man in Hamburg immer nur Ausreden, dass es hier nicht gehen darf.


    "Deine Argumentation bezgl. der Bevoelkerungsdichte entspricht schlicht nicht den Tatsachen"


    Warum? Sind 1.76 Mio auf 755qkm falsch? Ist doch Tatsache.
    Andere Städte müssen da mit viel weniger Fläche auskommen, trotz ebenfalls komplizierter Topografie.

  • Zurück zum Flughafen: Eigentlich müsstest du doch für eine Verlagerung des Flughafens aus der Stadt heraus sein. Denn Lärmschutz ist ein Aspekt des Umweltschutzes. Diesbezüglich hatte ich auch letztens einen Bericht gesehen, dass Lärm (besonders in der Nacht) einen hohen Blutdruck verursacht, und dieser auf Dauer das herzinfarktrisiko erheblich steigert. (Es ging um den Nachtfluglärm am Köln-Bonner Flughafen und einer erhöhten Zahl von Herzinfarkten in desen Einflugschneisen).


  • Warum? Sind 1.76 Mio auf 755qkm falsch? Ist doch Tatsache.
    Andere Städte müssen da mit viel weniger Fläche auskommen, trotz ebenfalls komplizierter Topografie.


    1.76 Mio auf 755qkm sind nicht falsch, aber Aussagelos, da die Metropolregion im Norden konzentriert ist... von den 4.3 in der Metropolregion leben halt ueber 3 noerdlich der Elbe und dass in deutlich hoeherer Dichte. Genau deshalb macht ein Flughafen im Sueden von HH auch keinen Sinn, da es die durchschnittliche anreise im Vergleich zu KK verlaengern wuerde. Warum denkst du ist die Ubahn komplett im Norden und erschliesst Teile von Schlesweig Holstein ? Die Stadt entlang der Staatsgrenzen zu analysieren macht Infrastrukturpolitisch keinen Sinn.

  • Warum denkst du ist die Ubahn komplett im Norden und erschliesst Teile von Schlesweig Holstein ? Die Stadt entlang der Staatsgrenzen zu analysieren macht Infrastrukturpolitisch keinen Sinn.


    Vorsicht: Ausgerechnet die U-Bahn ist ein ganz schlechtes Beispiel. Ihr Kernnetz wurde zu Zeiten der Kleinstaaterei gebaut - deutlich vor dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937. Die Trassierung der U-Bahn in Hamburg richtet sich oft völlig irrational nach (damaligen) Hamurger Stadt- und Staatsgrenzen und nicht nach den tatsächlichen Notwendigkeiten und Gegebenheiten (der damaligen Zeit).

  • @ Midas:


    guter Punkt ! aber das heutige Ubahn Netz reicht ja weit ueber die Grenzen Hamburgs die vor dem GrossHamburg Gesetzt bestand hatten hinaus, i.e. der Ausbau war bisher auf den Bevoelkerungsdichten Norden ausgerichtet, somit sehe ich mein Argument nicht voellig entkraeftet.
    Zurück zum Thema. Alle weiteren Beiträge in diese Richtung werden gelöscht. Danke! Samuel

  • Generell mal zurück zum „geplanten“ Großflughafen Kaltenkirchen: Ich glaube nach wie vor, dass es sich dabei um ein Phantomprojekt handelt, das nur jetzt mal wieder in den Medien auftaucht weil irgendein Institut aus Schleswig-Holstein eine fragwürdige Studie aus dem Ärmel zieht. Nebenbei eine Studie deren Aussagen bei der Flughafengeschäftsführung nur Achselzucken hervorrufen. Allgemein spricht eine ganze Reihe sachlicher Gründe nicht grade für das Projekt:


    Wie ich oben schon gesagt habe: Ein Flughafenneubau lohnt sich nur für einen Hub. Dieser Zug ist jedoch vor über einem Jahrzehnt abgefahren. Einfach nur einen „leicht größeren“ Flughafen komplett neu zu bauen ist wirtschaftlich überhaupt nicht tragbar und politisch so gut wie nicht durchsetzbar – insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Hamburger Flughafen recht modern ist und dass für Lufthansawerft und Airbus in jedem falle zwei Start- und Landebahnen an den bestehenden Orten bleiben müssten.


    Der Flughafen Hamburg hat auf absehbare ausreichend Kapazität – auch mit gekreuzten Landebahnen. Ein Grossteil des Wachstums entstand im Bereich der Billig- und Tourismusflieger, wo Start und Landezeiten zeitlich eher flexibel sind als bei Business und Intercontinentalflügen. Grade im Bereich Tourismus könnte viel Kapazität geschaffen werden, ohne einen einzigen Slot mehr zu verbrauchen. Solange sich der Verkehr auf die gängigen Destinationen verteilt, werden bei Wachstum eher entsprechend größere Maschinen fliegen, als mehr Maschinen. Das ist grade in Hamburg ohne weiteres möglich, wo im Ferienflugbereich bislang so gut wie keine Widebodys eingesetzt werden. Das Gros des Aufkommens tragen heute Maschinen um die 160 Sitzplätze, also die gängigen 737er und 320er.


    Im Gegensatz zu „früher“ können Staatscarrier auch weniger gezwungen werden einen bestimmten Flugplatz zu nutzen. (Lufthansa hat nicht zuletzt auf politischen Druck hin München stark ausgebaut.) Heute herrschen freiere Bedingungen. Sollte der Hamburg Airport von seiner Kapazität her in die Nähe seiner Grenzen kommen, werden simple Marktmechanismen greifen, zum Beispiel in der Preisgestaltung. Warum sollten Schleswig-Holsteiner Urlauber nicht von Lübeck nach Mallorca fliegen? Und Schweriner Reisende von Rostock-Laage? Für das südliche Umland sind Bremen und Hannover im Ferienflug-Sektor jetzt schon echte Alternativen. In der Metropolregion ist ausreichend „Luft“ in den Kapazitäten – auch ohne einen neuen Airport. Man braucht sich doch bloß das Ryanair Streckennetz ansehen um zu begreifen, wie sich der Markt geändert hat in den vergangenen Jahren: Beauvais? Skävsta? Hahn? Vor einem Jahrzehnt völlig unbekannt.


    Ich kann ja verstehen, dass einige von einem Großflughafen Hamburg träumen, von dem aus fast jedes Ziel der Welt erreichbar ist. Schade finde ich, dass sich für Luftschlösser immer so viel Engagement findet, während die für Hamburg teilweise wirklich dringenden Entwicklungen weniger Echo hervorrufen: Wo ist unser täglicher Fernost-Flug? Wo ist der Business-Low Fares-Carrier? Wo ist unsere Verbindung in die USA „abseits der Küste“? (Chicago, Atanta, etc) Was ist aus unserem ehemaligen Flug nach Südafrika gewoden?