Leipzig: Freiheits- und Einheitsdenkmal

  • ach solch ein schönes ei... aber warum man diesen schneeleopardfleckenmarmor da nehmen musste? der bildet weder kontrast noch harmonie mit glocke und rotem pflaster.
    ;p

  • Und hört man diese Glocke jetzt auch irgendwann mal schlagen oder bleibt sie ein goldenes Ei am Rande des Platzes, das man nur per Zufall sieht?

  • Und hört man diese Glocke jetzt auch irgendwann mal schlagen oder bleibt sie ein goldenes Ei am Rande des Platzes, das man nur per Zufall sieht? > Am letzten Samstag sollte sie das erste Mal für die Öffentlichkeit schlagen, doch bei der örtlichen Abnahme letzten Donnerstag (glaube...) hat sie dann gleich sechs Mal einwandfrei geschlagen.


    Sie schlägt jeden Tag zwischen 8 und 20 Uhr mit verschieden-vielen Anschlägen bzw. um 10.30 Uhr. Am 9. Oktober jenen Jahres zusätzlich zwischen 18.30 und 20.30 Uhr.


    Außerdem steht auf dem Ring des Ei(s) noch eine Innschrift, ist mir auch erst später aufgefallen. Das letzte Mal stand ich jedoch am 9.10. vor Ort.. :D

  • ^ Nicht ganz. Laut Lizzy schlägt die Glocke jeden Montag um 18.35 Uhr und an jedem 9. Oktober um 10.30 Uhr jeweils zwölf mal. Zusätzlich zwischen 8 Uhr und 20 Uhr innerhalb jeder vollen Stunde ein Mal - und zwar nach dem Zufallsprinzip mit einem bis zu zwölf Schlägen.


    Die fehlende Erläuterung ist mir im Übrigen auch negativ aufgefallen - unbedarfte Menschen werden damit nicht viel anzufangen wissen.

  • Noch ist kein Wettbewerb zum Einheis- und/oder Freiheitsdenkmal in Leipzig gestartet, aber ein Antiquitätenhändler präsentierte der LVZ bereits sein Modell von "seinem Denkmal". Es ist ein Wall, das kreisförmig um dem Platz gebaut, mehr als 2 Meter hoch ist und an 4 Seiten durchbrochen wird. Es soll somit für die Berliner Mauer stehen. Die Innenseiten sollen die wichtigsten Lösungen der friedlichen Revolution festhalten. Das zweite Denkmal steht für die Einheit Deutschlands mit zwei Ringen.


    Norbert Keup will sein Modell der Stadt präsentieren, wenn sie sich für einen Standort entschieden haben. Der Wettbewerb soll am 9. Oktober 2010 starten. Er wolle sich gern mit seiner Idee einbringen. Hoffen wir also, dass es ein öffentlicher Wettbewerb wird. Denn auch ich würde gern teilnehmen. Bis jetzt werden Vorschläge und Ideen beim Kulturamt leider nicht berücksichtigt.


    Weitere Infos auf > http://www.foto-music-film.com/LVZ_291209_Einheit.pdf


    Dazu folgt ein Brief, welcher, der für kein Denkmal ist > http://www.foto-music-film.com/LVZ_291209_Brief.pdf

  • Glaubt noch jemand daran, dass der Leipziger Ableger des Einheits- und Freiheitsdenkmals kommt. Die sogenannten Experten bezweifeln dies inzwischen, wie die LVZ weiß. Kritisiert wird das offen verlaufende Wettbewerbsmodell mit zwar vielen, aber in der Regel unbrauchbaren Vorschlägen. Der hier zitierte Günter Nooke meint, die Säule an der Nikolaikirche (ein Projekt der Kulturstiftung Leipzig) werde von der Bevölkerung nicht oder nicht genug angenommen. Ich frage mich an der Stelle natürlich, worin für ihn eine Annahme bestände: dass sich allmontaglich andächtig meditierende Menschenmengen darum versammeln? Ich persönlich kenne die Säule, finde als Symbol passend und aussagekräftig und in ihrer Schlichtheit perfekt. Mehr Denkmal brauche ich nicht.

  • Mehr Denkmal brauche ich nicht.


    Dem kann ich mich nur anschließen.
    Wo sollte auch ein solches Denkmal noch hin?
    Der Nikolaikirchhof als authentischer Ort hat die Nikolaisäule, den Brunnen,
    der ja auch eine Art "Wendedenkmal" ist und vor allem aber die Nikolaikirche als das eigentliche Denkmal.
    Nun ist auch noch die Demokratieglocke (die mich immer an einen Kurzzeitwecker erinnert) und ein Mauerstück vor der ehem. Stasizentrale hinzugekommen. Es reicht!

  • Jetzt hast du mir einen Ansatz gegeben, Kai-Uwe :D


    Zwei Orte für einen Platz mit Denkmal stehen zur Auswahl: Augustusplatz: Sollte seinen Namen auf jeden Fall behalten, Denkmal ist dort zwar nicht fehl am Platz, ganz im Gegenteil, aber wo sollte es hin? Vor dem Opernhaus? Das Freiheitsdenkmal hätte dann auf diesem musikalisch-schauspieler-wisschaftlichen Platz keine Verbindung. Wilhelm-Leuschner-Platz: Könnte in Platz der friedlichen Revolution umbenannt werden, auch mit Denkmal natürlich.


    Nur fällt mir da wie Lipsius und Kai-Uwe Arnold auch der Nikolaikirchhof mit der Friedenssäule als Denkmal, dem 10.000 €-Brunnen und der Nikolaikirche ein. Auch der Kirchhof ist ein historisches Denkmal, den auf diesen Steinen trafen sich montags immer die Leute. Wahrscheinlich ein Grund, warum bis heute dieser Platz nicht umgestaltet wurde. Den Nikolaikirchhof in Platz der friedlichen Revolution umzubenennen, wäre nicht schlecht. Nur würde der Kirche und vielen anderen wie mir der Name Nikolaikirchhof fehlen.


    Ein Platz mit diesem Namen und Denkmal gern, aber wo? Denkmale zur Einheit und Freiheit haben wir in Leipzig eigentlich genug: Nikolaikirche, Friedenssäule, Demokratieglocke, Berliner Mauer. Das ganze würde noch eine Revolutions/Freiheitsspur ähnlich der Notenspur abrunden.

  • Nein, einen Platz mit diesem sprachlich unsäglichen Namen
    Platz der Friedlichen Revolution lehne ich strikt ab.
    Beim Nikolaikirchhof, Augustusplatz, Königsplatz und sonst auch.
    Nein, diese Namen Straße der Waffenbrüderschaft, Straße der Oktoberrevolution,
    Straße des Roten Oktober (gab es alle in der DDR) oder eben Straße der Friedlichen Revolution, sind genauso künstlich herbeigeredet wie unpopulär.
    Lasst die Säule, den Brunnen und die Glocke nebst Mauer genug sein.
    Das Denkmal der Amerikanerin ist ja auch hoffentlich vom Tisch...
    Und auf dem Königsplatz wollten die Nazis ihre Freiheitssäule errichten, deshalb steht ja das Friedrich-August-Denkmal noch immer im Park des Gohliser Schlößchens.


    Am besten diese ganze Sache verschwände heimlich, still und leise...

  • Wieviele Denkmäler zur Völkerschlacht gibt es gleich noch einmal in und um Leipzig? Die bisherigen kleinen Denkmäler an den Orten des Geschehens (Nikolaikirchplatz, Augustusplatz, Runde Ecke) entsprechen für mich ebendiesen Apelsteinen, fehlt nur noch (wenn auch nicht annähernd in der Wucht & Dimension) eine zentrale "Gedenkstätte". Ebendiese würde das angedachte Denkmal schaffen. Mit 5 Mio. Euro lassen sich ganz andere Dinge umsetzen als ein kleiner Brunnen oder eine Eieruhr. Was blöderes, als sich diese kostenlose Gelegenheit zur Stadtverschönerung entgehen zu lassen, kann Leipzig gar nicht machen. Leider ist diese, ohne hier jemanden beleidigen zu wollen, kleingeistige Sichtweise ist allerdings in Leipzig scheinbar recht verbreitet. Die Leserbriefe in der LVZ zum Citytunnel, zum Kanaldurchstich am Lindenauer Hafen oder zum Denkmal unterscheiden sich da kaum.


    Der Vergleich einer Straße des Roten Oktober mit einer Straße, die ein Ereignis ehrt, dass in Leipzig stattgefunden hat, ist absurd. Einen Verein zur Wiederaufstellung des Luther-Denkmals oder zum Wiederaufbau des Johanniskirchturms, lieber Kai-Uwe, gäbe es neben tausenden anderen existierenden Dingen, über die wir uns hier im Forum täglich erfreuen, ohne ebendiese nämlich nicht.

  • Natürlich würdige ich die Wende und freue mich täglich über die Deutsche Einheit, ohne die, die von DaseBLN angeführten Vereine in der Tat nicht gäbe.
    Deswegen muss es aber keinen Platz danach geben.
    Ich finde großartige Verkehrsbauvorhaben wie den Citytunnel oder die Komplettierung des Elster-Saale-Kanals wichtig und nicht mit der aufoktruierten Umbenennung des traditionsreichen Augustusplatzes in Platz der Friedlichen Revolution zu vergleichen.
    Kleingeistig ist da für mich eher der Zwang, diesen Namen irgendwo unterzubringen und den Leipzigern, die ihn nicht wollen aufzunötigen.
    Frag doch mal einer die Berliner, ob sie ihren Alexanderplatz in Platz des 4. November oder die Prager ihren Wenzelsplatz in Platz der Samtenen Revolution umbenennen wollen.
    So eine kleingeistige Idee hat da noch keiner.

  • Nimmt man diese Apelsteine überhaupt als das wahr, was sie sind? Oder werden sie einfach für Meilensteine oder Fahrradständer gehalten? Wer garantiert, dass das Denkmal auch eine Stadtverschönerung sein wird? Wenn ich mir dieses Ei oder generell zeitgenöss. Denkmäler anschaue, wär ich da nicht so optimistisch.
    Diesen langen Namen kann auch wenig abgewinnen. Sie sind oft Zungebrecher und/oder wirken sehr aufgesetzt/erzwungen. So z.B. der "Platz der Vereinten Nationen" in Berlin lässt mich auch immer schmunzeln. Inhaltlich ist das natürlich eine Verbesserung zum vorherigen Namen (Leninplatz), aber vom klang her...Und die Botschaft dahinter ist mal wieder die inflationär verpulverte "Offenheit, Toleranz und Bla der Weltstadt Berlin". Je öfter sowas betont wird, je unglaubwürdiger wirds (für mich). Im Falle Revolution hätte der Name aber wenigstens einen Ortsbezug.

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  • ^ Hauptsächlich geht es ja um ein Denkmal und nicht um eine Platzumbenennung. Garantieren kann eine hohe Qualität keiner, dies zu erreichen ist Aufgabe eines unaufgeregten öffentlichen Diskurses. Die finanziellen Voraussetzungen sind gegeben.


    PS: Die Apelsteine werden genauso als Gedenkorte wahrgenommen wie die Nikolaisäule auf dem Nikolaikirchhof. Das tut dem Grundgedanken m.E. aber keinen Abbruch.

  • Herr je, war ja nur ne Frage, keine Wertung...Es gibt schließlich genug Denkmäler, die man einfach hinnimmt, ohne zu wissen, was sie bedeuten. Und das ist bestimmt nicht nur bei sonen kleinen Steinsäulen der Fall. Ich bin mir sicher, die meisten Berliner wissen nicht, wofür die nicht zu übersehende Siegessäule steht. Ja, wahrscheinlich einen Sieg, aber über wen und wann und wo und wie? So weiß bestimmt auch nicht jeder Leipziger, was eigentlich diese Völkerschlacht war oder was es mit der Nikolaisäule auf sich hat, wobei es das vor allem bei dieser bestimmt ne Generationsfrage ist.

  • ^ Ich widerspreche dir doch gar nicht. Wer sich für seine Umgebung und/oder Denkmäler interessiert, wird um die Bedeutung wissen, alle anderen eben nicht. Ist aber auch okay so, ich finde, das hat keinen Einfluss auf Sinn oder Unsinn eines Denkmals.

  • ich kann lipsius nur zustimmen: die nikolaisäule ist - was symbolik, ästhetik und standort anbetrifft - kaum zu toppen.


    ein weiteres denkmal macht meines erachtens nur sinn, wenn es über qualitäten verfügte, welche die bisherigen erinnerungs- und aufarbeitungsstätten nicht haben. ich wüsste allerdings nicht, welche qualitäten dies noch sein könnten.

  • also da kann ich mich nicht anschließen.


    alle denkmaeler haben schon eine berechtigung nebeneinander zu existieren. die saeule auf dem hof als symbol der nikolaikirche als treffpunkt und zufluchtsort.
    die demokratieglocke als uhrenwerk der bestehnden demokratie in der wir uns befinden - sie sollte nicht aufhoeren zu schlagen.
    der teil der berliner mauer als symbol fuer die unsinnige teilung deutschlands und der barbarischen grenzanlagen.
    das einheitsdenkmal als errinnerung an die jenigen die es friedlich mit dem regime aufgenommen haben und es schlußendlich zu fall gebracht haben.


    nur finde ich die standortwahl teilweise nicht gelungen - zumindest von der demokratieglocke. auch den namen des augustusplatzes zu veraendern halte ich fuer nicht sinnvoll.


    Lipsius - man muß nicht immer glauben was abgeordnete argumentieren weil sie sich freuen ein interview geben zu koennen. der bundestag hat die 5 mil. fuer das leipziger denkmal verabschiedet - da hat die demokratie zugeschlagen.

  • AUF DEN SPUREN DER FRIEDLICHEN REVOLUTION


    Zwar ohne Bezug auf das Freiheits- und Einheitsdenkmal, aber passend.


    Endlich setzt man diese Idee um, Stelen mit Wissenswertem und Bildern entlang den Spuren der Friedlichen Revolution, ähnlich Neue Ufer und Leipziger Notenspur, aufzustellen.


    Somit sollen die ersten von 25 Stelen bereits am 9. Oktober 2010 stehen. Das Projekt stammt vom Leipziger Bürgerkomitee. Das Vorhaben kosten 100.000 €. Erste Standorte sollen der Nikolaikirchhof, Augustusplatz und die Grimmaische Straße sein. Es soll eine Geschichte zwischen Januar 1989 bis zur Volkskammerwahl am 18. März 1990 werden.


    Gesiegt haben die Frankfurter KW.Kommunikationsdesign mit ihrem Entwurf, welcher noch richtig angepasst wird. Sie nahmen auch am Wettbewerb für die Leipziger Notenspur teil.


    Quelle: LVZ