NRW: Shop till you drop!

  • Um mal ein bißchen Schärfe rauszubringen...

    Ich gönne euch ja den Limbecker Platz. Auch ist die Freude die ihr empfindet, jetzt so kurz nach Fertigstellung, voll und ganz verständlich. Aber Attribute wie z.B. wieder die Nr.1 im Pott, einzigartig, etc. stimmen einfach nicht. Essen wird es in Zukunft sehr, sehr schwer haben, schwerer als z.B. Düsseldorf, Köln, Münster oder auch Dortmund. Tut eurem Einzelhandelsstandort was Gutes und meidet das EKZ.

  • Liebe Leute,
    wollt ihr hier nicht doch mal mit dem "Schwanzvergleich" aufhören? Die Stadtoberen tuen es, ECC gibt sich mit jeweils einem EKZ in jeder Satdt alle Mühe das ganze zu befeuern, und alle Pöttler springen auf den Zug auf und schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein. Wozu soll das denn führen? Im Mittelalter sind die Einwohner benachbarter Städte gerne mal in die andere zum plündern gegangen. Da dies nicht mehr möglich ist suchen sich die Konkurrenten jetzt andere Ventile. Hier allerdings handelt es sich doch um ein Forum für Architektur und Städtebau. Man könnte sich gegebenenfalls auch mal ohne Vergleiche über die Architektur unterhalten ohne beleidigend zu werden und den jeweiligen Standort nieder zu machen. Und wenn mal jemend Kritik abgibt, dann ist das nicht gleich persönlich gemeint.
    Wie schon oft gesagt, in Essen musste etwas passieren, denn die "Shopper" oder besser "Shopperinnen" sind der Stadt weggelaufen, Nach OB und so weiter. Da musste natürlich ein Angebot her und das ist jetzt passiert.
    Wie das ganze gelöst wurde wäre ein interessantes Thema. Aber doch sachlich wenn es geht.

  • @ Nick ich denke der Vergleich mit Essen hinkt sowieso, Dortmunder fahren nicht nach Essen zum Einkaufen oder nicht wirklich signifikant viele. Im Westen des Potts gibt es momentan nun einmal nur Duisburg, das Centro und Essen und die 3 Städte ringen um die Kunden aus den Städten + Mülheim + Kreis Wesel und vielleicht noch Kreis Velbert.


    Richtige Konkurrenz stellt Essen doch eh nur bei den Kunden aus dem Raum Bochum für Dortmund, dafür sind die Entfernungen einfach zu groß.


    Trotzdem muss ich Essen loben sie werden nicht die Probleme von Oberhausen haben und ähnlich wie Duisburg wird es zu einer starken positiven Stärkung der Innenstadt kommen. In Dortmund seh ich das Problem gar nicht groß in der Innenstadt dort sollte mehr an den Ringen getan werden, vorallem brauch Dortmund noch mehr Büroflächen, das gleiche Problem hat Duisburg momentan auch.

  • #6


    Du Nick, ich hatte mit keiner Silbe einen Vergleich mit Frankfurt gezogen. Es ging mir hier nur um die Gestaltung der Fassade der EKZ. Aber eigentlich lässt sich das auch schon wieder nicht vergleichen, da zum einen die Investitionen für MyZeil einschließlich der Hochhäuser mit ca. €800 Mio fast drei Mal so hoch waren wie am LP und der LP Schaufensterfronten an allen Seiten hat, was bei MyZeil nicht der Fall ist. Dies kann aber durchaus eine Rolle bei der Wahl der Fassadengestaltung spielen.


    BTW: Stimmt, Essen kann man wirklich nicht mit Frankfurt vergleichen. Frankfurt ist Zentrum einer Region. Essen, Dortmund, Duisburg sind Teil einer Region, eines polyzentrischen Gebildes, welches kein eindeutiges Oberzentrum zulässt. Die Städte nehmen sich beispielsweise Einrichtungen und Wirtschaftskraft gegenseitig weg, während sie in einem typischen Oberzentrum wie Frankfurt gebündelt werden. Hinzu kommen noch die industrielle Vergangenheit und der lange Weg des Strukturwandels. Aber das nur mal so am Rande.


    Nehme mal an, du hast Belege für deine Zahlenspiele. Ich habe jetzt leider nicht die Möglichkeiten, mir die Statistiken aus den 1980er rauszusuchen, in den Essen noch die Einkaufsstadt des Reviers war, sorry. Es ist aber allgemein bekannt, dass auf der Kettwiger zu diesem Zeitpunkt noch mit die höchsten Mieten aller deutschen Einkaufsstrassen erzielt wurden, die Nobelmeilen mal ausgenommen. Essen war zu jener Zeit für sein umfangreiches Angebot an Kaufhäusern und Spezialgeschäften bekannt und galt auf Grund dieses Umstandes neben Köln als die Einkaufsstadt Westdeutschlands. Mit den Baumärkten und EKZ auf der grünen Wiese und nicht zuletzt mit dem Kaufhaussterben endete diese Ära. Knackpunkt war das 1995 eröffnete Centro an der Stadtgrenze.


    Bezüglich der Ladenmieten habe ich nicht behauptet, dass diese auf der Kettwiger Strasse in Zukunft besonders steigen werden. Wie ich ja schon erwähnte, gibt es im Gegensatz zu Dortmund mehrere zentrale Einzelhandelsstandort in der City, als da wären Kettwiger- und Limbecker Strasse, LP und Rathaus Galerie. Westen- Ostenhellweg sind für mich praktisch eine durchgängige Strasse, die restlichen Geschäftsstrassen kann man nicht vergleichen.


    Übrigens müssen hohe Mieten und Besucherfrequenzen nicht zwangsläufig was über die Qualität eines Standortes aussagen. Nimmt man mal das Fallbeispiel Berlin, wo viele EKZ und Einkaufsstrassen das Stadtbild zieren. Da nimmt man sich die Kundschaft gegenseitig weg und das hat sicherlich auch Auswirkungen auf die Ladenmieten. Nicht umsonst gibt es keine Berliner Strasse, die unter den Top-Ten der am stärksten frequentierten Strassen zu finden ist. Und doch wird keiner behaupten wollen, dass Berlin kein großer und starker Einzelhandelsstandort ist. Ähnlich das Szenario im mittleren Ruhrgebiet.


    Auch wenn’s hypothetisch ist: Ich mag einfach mal bezweifeln, dass der Dortmunder Einzelhandel diese positive Entwicklung genommen hätte, gäbe es auf der Stadtgrenze das Centro und das RRZ. Umgekehrt hätte es ohne besagte EKZ wohl nie einen derart bedeutenden Einbruch im Essener Einzelhandel gegeben.

  • Turmbauer

    Wie du schon selber sagst: Alles sehr hypothetisch und Belege präsentierst du auch nicht. Daher sollte man deine Aussagen auch nicht zu sehr auf die Goldwaage legen. Die aktuellen Zahlen sind aber nun einmal so wie sie sind und das natürlich nicht erst seit gestern oder vorgestern. Im Übrigen ist die Stärke Dortmunds der Jahre alte Masterplan Einzelhandel. Zudem: Was hat die Einkaufsstadt Dortmund, mit der Einkaufsstadt Essen am Hut? Wenig bis gar nichts. Das Einzugsgebiet Dortmunds ist das östliche Ruhrgebiet, Teile des Münsterlandes, das Sauerland, usw, ein eindeutiges Oberzentrum also. Essen hat nicht erst mit der Eröffnung des Centros Düsseldorf oder Duisburg als Konkurrenten. Soll heißen: Dortmunds Position resultiert nicht aus Essens Schwäche, sondern aus eigener Stärke, das ist Fakt. Oder glaubst du, dass wenn in Essen die Ladenmieten steigen, sie in Dortmund fallen?! Da besteht null Zusammenhang. Ich habe auch noch nie einen Dortmunder sagen gehört: Yeah, komm wir fahren heute nach Essen einkaufen. In der Regel fallen da andere Städtenamen.;) Zu Berlin: Die 1A-Lagen in der Hauptstadt sind mit die teuersten in ganz Deutschland. Zum Abschluss: Ich wünsche den Essenern wirklich viel Erfolg in Zukunft und hoffe, dass sich eine der Säulen des Einzelhandels im Ruhrgebiet wieder berappeln wird. Das Beispiel Gelsenkirchener Innenstadt, €-Laden nebst €-Laden + hoher Leerstand, sollte nicht Schule machen, es wäre schlecht für die gesamte Region.


    Noch einmal kurz zu deiner Aussage, dass es in Essen mehrere zentrale Einzelhandelsstandort in der City gibt, in Dortmund aber nicht. Sorry, aber das ist totaler Quatsch. Neben dem Osten- und dem Westhellweg, beide sind zusammen übrigens 1,2 Kilometer lang, haben wir Teile der Kampstraße, den Alten Markt, die Brückstraße und nicht wenige Seitenstraßen mit überdurchschnittlichen Geschäften. Eine kleine Info noch: Selbst Randlagen scheinen begehrt zu sein. Beispiel: Am Wall, genauer im Grafenhof, gegenüber der Volkswohlbund-Baustelle, stand ein Ladenlokal ca. zwei Monate lang leer. Der Nachmieter ist das Einrichtungshaus Bretz. Ist jetzt nichts Weltbewegendes aber für Frauen durchaus ein Begriff.


    Bei dem ganzen Dortmund/Essen-Gelaber kommen sicherlich die anderen Ruhrgebietsstädte zu kurz. Deshalb noch einmal etwas zu Duisburg. Ich war das erste Mall vor knapp zwei Jahren in der Innenstadt (Spielbank) und war wirklich positiv überrascht. Die heute bereits fertig gestellten Projekte waren damals noch u/c, deshalb kann ich nicht sagen wie der Ist-Zustand ist. Eines wurde aber deutlich: Nach den Fertigstellungen kann die Duisburger Innenstadt durchaus mit den "Großen" mithalten. Problem hier sind sicherlich die Seiten- und Hauptstraßen, nicht die Einkaufsstraßen. Kleine Anmerkung noch: Ein ehemaliger Arbeitskollege wohnt in Düsseldorf. Seine Einkäufe tätigt er aber in Duisburg. So rum kann es also auch gehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Nick () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Meine Güte diese Dortmunder Arroganz ist doch wirklich anstrengend. Dortmund hat das Glück am Randes des Ruhegebiets zu liegen und Oberzentrum für einen großflächigen suburbanen Raum zu sein über welchen die anderen Ruhrgebietszentren gar nicht verfügen. Dortmund hat daher am wenigsten mit dem Problem der Polyzentralität zu kämpfen. Dortmund musste daher auch nicht in den Wettbewerb mit dem Centro, dem Rhein-Ruhr-Zentrum, dem Limbecker Platz oder gar dem Forum Duisburg eintreten. Daher brauchte und braucht man in Dortmund auch nie besondere Gedanken um die Entwicklung des Einzelhandels in der Innenstadt machen, aufgrund der Lage läuft das Geschäft so oder so. In Essen ist die Situation nunmal eine andere. Auf diese Situation hat man meiner Meinung nach innerhalb der eingeschränkten Möglichkeiten gut reagiert. Sicherlich hätte es bessere Varianten gegeben, die städtebaulich und architektonisch sinnvoller gewesen wären, doch die jetzige Lösung ist absolut akzeptabel. Über Architektur und Städtebau in der Innenstadt braucht sich Essen von Dortmund mit der schlechten Zugänglichkeit vom Bahnhof in Richtung City sowie Gebäuden wie dem WestLB-Haus oder der Bibliothek wohl kaum belehren lassen. Aber das nur am Rande.


    Wer wo zum Einkaufen hinfährt ist zum großen Teil die Frage nach dem Zusammenspiel von Entfernung und Attraktion. Den Weg nach Düsseldorf nehme ich höchstens in Kauf, um mal ab und zu am Rhein zu flanieren oder am Abend die Altstadt zu besuchen. Zum Einkaufen habe ich mich einmal in die schlecht beschilderte Stadt gequält und war eher enttäuscht vom dortigen Angebot. Auch der Weg nach Dortmund ist mir zu weit, da ich in Dortmund nichts finden kann, was es nicht auch in Essen gibt. Die Dortmunder Innenstadt gefällt mir zwar generell gut, aber das reicht für mich nicht aus, um extra nach Dortmund zu fahren. Genauso verhält es sich auch mit Duisburg. Alle Städte haben ihren eigenen Charme, aber zum größten Teil erledige ich meine Einkäufe in Essen und pendle zwischen City und Rüttenscheid. Da ich lange Zeit an der Stadtgrenze zu Mülheim gewohnt habe und das RRZ fußläufig erreichen konnte war ich auch dort oft zu Gast, aber nach einem Umzug bin ich aus Gründen der Bequemlichkeit er selten dort. Die Parkplatzfrage stellt sich für mich eher selten, da ich sämtliche Einkäufe, mit Ausnahme von Lebensmitteln, mit der Bahn erledige. So oder ähnlich wird es sicherlich auch anderen gehen. Wenn man einen längeren Weg auf sich nimmt, möchte man auch etwas geboten bekommen. Meiner Meinung nach kann der Limbecker Platz dies aktuell bieten. Die Essener Innenstadt kann es leider schon länger nicht mehr. Deswegen ist sind eine konsequente Weiterentwicklung und qualitative Verbesserung der Kettwiger und Limbecker Straße jetzt das Gebot der Stunde.


    Zur Höhe der Mieten in angeblichen 1A-Lagen: Diese Zahlen sagen für mich eher wenig über die Qualität eines Einzelhandelsstandortes aus. Wie bereits gesagt gibt es für viele aus dem Dortmunder Umfeld nur die eine Möglichkeit zum "Shopping" in die Dortmunder Innenstadt zu kommen. Folglich ist eine hohe Besucherfrequenz quasi "unvermeidbar". Das treibt natürlich die Mieten nach oben. Über die Vielfalt des Angebotes oder die Qualität kann man aufgrund dieser Zahlen nur schwerlich keine Aussage treffen. Man könnte genauso auch schlußfolgern, dass hohe Mieten den oft gewünschten traditionellen Fachhandel zerstören, da sie nur noch von Filialisten zu bezahlen sind. Man kann sich diese Zahlen drehen wie man möchte.


    Aber letztendlich wird Dortmund wohl doch irgendwann einmal Berlin als deutsche Bundeshauptstadt ablösen. Da geht sicherlich kein Weg dran vorbei ;)


    Meiner Meinung nach hat jede Stadt im Ruhrgebiet ihre liebenswerten Eigenheiten. Ein paar innovative und individuelle Konzepte für jede der Innenstädte wären wünschenswert. Das würde dem Image des Ruhrgebiets ganz gut tun.

  • #13


    Nick, es steht dir ja frei, die von mir gestellten Behauptungen zu überprüfen und ggf. zu widerlegen. Bis dahin solltest du mir nicht indirekt unterstellen, dass ich nur daher rede. Wohlmöglich gibt es beim Bund Deutscher Makler Zahlen aus vergangenen Zeiten, die meine Aussagen bekräftigen. Leider fehlt mir hierzu ein wenig die Zeit.


    Ich habe an den von dir präsentierten Zahlen auch überhaupt nichts ausgesetzt oder? Habe hier und an anderer Stelle sogar betont, dass Dortmund die höchsten Mieten erzielt und der Hellweg die höchste Passantenfrequenz aller Ruhrstädte aufweist.


    Der Vergleich Dortmund zu Essen kam deshalb auf, weil du dich bzw. Dortmund schon wieder mit diversen Zahlen selbst beweihräuchert hast. So kommt es nicht nur mir oft vor. Und hier wollte ich einfach mal relativieren. Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass Dortmund von der Situation in Essen profitiert hat, da die beiden Städte, was den Einzelhandel angeht nicht in direkter Konkurrenz stehen. Relativieren wollte ich, in dem ich dir versucht habe darzustellen, dass es mit Sicherheit keine so positive Entwicklung für deine Stadt gegeben hätte, wenn Centro und RRZ direkt auf der Dortmunder Stadtgrenze liegen würden. Da wäre euch jedes noch so gut gemeinte Einzelhandelskonzept um die Ohren geflogen. Denn was so ein EKZ im Gegensatz zur City bietet sind Sauberkeit, Sicherheit und kostenlose Parkplätze. Und um diese These aufzustellen, brauche ich kein Prophet zu sein, da reicht purer Realismus.


    Das mit den Nebenstrassen etc. hast du ebenfalls nicht richtig verstanden. Natürlich weiß ich, dass es noch andere Geschäftsstrassen in Dortmund gibt, aber stehen die in keinem Vergleich zum Hellweg. In Essen sind die von mir genannten Quartiere aber eher gleichberechtigt, weswegen die von mir gestellte Prognose, die Kettwiger wird nicht mehr die Mieten von einst erzielen, nicht aus der Luft gegriffen war. Um das noch mal deutlich zu machen: Kamp- oder Brückstrasse sind nicht vergleichbar mit der Kettwiger- und Limbecker Strasse, auch nicht mit dem LP oder der RG. Vielleicht verstehst du ja, was ich meine.


    Zur Entwicklung des Einzelhandelsstandortes Essen: Man muß natürlich nun vor allem die Kettwiger Strasse im Auge behalten. Letztendlich sind aber die Eigentümer der Immobilien diejenigen, die ein Stück weit mit entscheiden, wie sich die Kettwiger in Zukunft im Wettbewerb mit dem LP und auch den anderen Standorten im Ruhrgebiet aufstellt. Günstige Mieten bedeuten die Chance, unkonventionellen und subkulturellen Einzelhandel und Gastronomie anzubieten. Mit ihrem Angebot an Cafés und kulturellen Einrichtungen stellt diese Strasse eine Besonderheit bei den rein funktionalen Einkaufsstrassen zumindest in NRW da. Dazu kommen noch Herrenausstatter wie Peter Hahn, Walbusch, Wormland, Pohland, Ansons und Geschäfshäuser wie Kaufhof und P&C oder die benachbarte Theaterpassage. Alles in allem doch nicht so schlecht, wie man es derzeit gerne sieht.

  • :nono: o der besser :lach:


    Auch wenn's ein bisschen off-topic ist: ich kann mich beömmeln ob dieses Ruhrgebiet'schen Kirchturmdenkens: Essen vs. Dortmund. Welche Stadt ist größer und bedeutender? Schade dass nicht mehr Smilies zur Verfügung stehen.


    Zur Sache: der EZH-Vergleich Dortmund - Essen hinkt doch völlig wie hier bereits erwähnt. In beiden Städten gibt es dieselben Sortimente und Anbieter und das Publikum überschneidet sich auch in keinster Weise, völlig andere Einzugsgebiete. Wobei Dortmund den Vorteil seines weitläufigeren Einzugsbereichs ziemlich weit ins Westfälische hat, während Essen aufgrund seiner Insellage im Ruhrgebiet wesentlich mehr Standortkonkurrenten (BO, DU, OB, D) hat. Es geht doch darum ob ein EKZ Segen oder Fluch für eine City und die Nachbarstädte ist und deren innerstädtische Lage, ob integriert oder Randlage.


    Von daher kann ich mich über die Diskussion in diesem Thread nur amüsieren. (Ich muss mal schauen ob es auch einen Köln-Düsseldorf-Haudrauf-Thread gibt. Habe ich bisher noch nicht entdeckt.)

  • Turmbauer

    Fakt ist, von Dir kamen diese skurrilen Aussagen wie "wieder Nummer 1 im Pott" und ähnliches. Da liest man drei, vier Male drüber hinweg aber spätestens beim fünften Mal kann man nicht anders als einige Dinge richtig stellen. Nochmals: Die Zahlen sprechen noch immer für sich und ich wünsche dem Standort Essen nur das Beste. - Ganz nebenbei mag ich Einkaufszentren absolut nicht. Ich interessiere mich lediglich für die Errichtung und die Architektur. Nach der Eröffnung der Thier-Arkaden werde ich meine Taler zu 100 Prozent woanders ausgeben. -


    Zitat: Da wäre euch jedes noch so gut gemeinte Einzelhandelskonzept um die Ohren geflogen.


    Genau dieses Einzelhandelskonzept ist aber doch der Grund warum kein Centro oder RRZ direkt auf der Dortmunder Stadtgrenze errichtet wurde. Es handelt sich nämlich nicht um ein "Einzelhandelskonzept Dortmund", sondern um ein "Einzelhandelskonzept östliches Ruhrgebiet".;)

  • ^^^


    Du meinst einen Absatz aus diesem Post, nehme ich an? Mit dieser reagierte ich auf ollinrw, der wieder mal über den LP her viel und im gleichen Atemzug sein Duisburger Forum über den grünen Klee lobte. Auch mir wird es schon mal zu bund, sorry.


    Der Grund, dass es bei euch in Dortmund kein EKZ aller CentrO gibt, ist so banal wie einfach. Es gibt keine Nachbarstädte wie Mülheim oder Oberhausen, die über ein riesiges Einkaufs- und Vergnügungszentrum versucht haben, den Strukturwandel zu bewältigen und so mal eben zur Einkaufsstadt mutierten. Das soll hier keinesfalls argwöhnisch klingen, beschreibt aber trefflich die Realität und hat angesichts geflossener Steuergelder des Landes NRW schon ein gewisses Geschmäckle, zumal ja nicht wenig Arbeitsplätze an anderen Standorten vernichten wurden. Spätestens durch das CentrO wurde der Bauwahn an EKZ ausgelöst, der die gesamte Einzelhandelslandschaft im mittleren Ruhrgebiet durcheinander gewirbelt hat. Die Reaktionen aus Duisburg und Essen sind ja bekannt.


    Im Übrigen bin ich auch kein Freund von EKZ und wenn es nicht unbedingt sein muß, erledige ich meine Einkäufe in den Strassen der Stadt. Ich sehe den LP aber unter der von mir oben genannten Entwicklung als notwendig an, bin aber der Meinung, dass dieser Schritt hätte viel eher geschehen müssen.


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    #16 Benevolo


    Das gehört doch dazu, so lange es nicht ausufert und sachlich bleibt. Kann auch mal Spaß machen, glaubs mir.

  • Turmbauer und @alle

    Aus eigener Erfahrung weiß ich ja nur zu gut wie es ist Vergleiche zu ziehen. Bringen tut es nicht viel, es sorgt nur für böses Blut. Lasst es uns einfach abstellen und gut is. Denn eigentlich ist das Thema viel zu interessant.

  • Ich stimme Nick zu! Zumal es hier ja primär eigentlich um Architektur geht - deswegen ist diese durchaus interessante Diskussion ja auch schon in einen eigenen Thread verschoben worden. ;) Und diese Diskussion tritt momentan auf der Stelle.


    Zunächst sollte man einfach mal das wenig aussagekräftige Weihnachtsgeschäft und dann das nächste Jahr abwarten, welches wegen RUHR.2010 auch nicht sehr aussagekräftig sein wird. Bis dahin werden sich auch im Auftrag diverser Einzelhandelsverbände etc. ausreichend Statistiker und Interviewer in unseren Einkaufszonen getummelt haben, so dass man dann hoffentlich verlässliche Zahlen bezgl. der Käuferströme hat. (Wobei ich eine Befragung der auswärtigen 2010-Gäste bezgl. der Attraktivität unserer Innenstädte für sinnvoll halte. Nur so können wir ohne rosarote Brille über den Tellerrand und auf die eigenen Defizite schauen.) Momentan zanken wir uns ja über Vermutungen, und das ist wenig erquicklich. :daumen:


    PS: Wie ich hörte, plant man in RE auch ein innerstädtisches EKZ - Löhrhofcenter, oder so. Dann geht das ja schon wieder los...

  • ^^ das Löhrhof Center soll scheinbar an gleicher Stelle durch die "Recklinghausen Arcaden" ersetzt werden.
    Auf der Webseite sind Vorher-Nachherbilder als Flash-Animation zu sehen.
    Dass die Recklinghausener diesen ollen Bunker durch etwas schickeres ersetzen wollen, kann man ihnen wohl kaum verübeln.
    Ob durch den Neubau die Einzelhandelsfläche vergrößert wird, weiß ich nicht. Ich schätze mal, dass die unteren beiden (sichtbaren) Etagen für Geschäfte gedacht sind, und die oberen beiden als Parkhaus!?

  • Recklinghausen: Arcaden

    ^^
    Ich habe diesen Bauprojekt bereits in meinem ersten Beitrag verlinkt. [Hier ist der Beitrag]. Auch mir erscheint ein Abriss des Löhrhof-Centers, v.a. aus ästhetischen Gründen, mehr als berechtigt. Insbesondere aus Gelsenkirchen scheint sich jedoch massiver Widerstand gegen die geplante Ausweitung der Einzelhandelsflächen um 18 000m² in der Nachbargemeinde Recklinghausen zu regen. Nachdem es im Ruhrgebiet bislang noch keine autorisierte Instanz gibt, die kommunalen Einzelegoismen zu einer einvernehmlichen Lösung im Dialog zu zwingen, landet das geplante Bauprojekt nun auf Betreiben Gelsenkirchens vor Gericht.


    siehe auch:
    Zwei Städte streiten um neues Einkaufszentrum | Ruhr Nachrichten
    Video - Kampf um die Kaufkraft - WDR

  • ^^^^


    Wundern tut mich die Entwicklung in Recklinghausen nicht, zumal ja schon vor längerer Zeit im WDR davon berichtet wurde. War in Bochum nicht auch was geplant? Damit dürften dann alle großen Städte des Reviers ein EKZ haben, was meine Aussage von oben bestätigt. Mit dem Bau des CentrO wurde nachhaltig die gesamte Einzelhandelslandschaft im Pott neu strukturiert. Der Kunde hat mit den Füßen abgestimmt, möchte es bequem, sauber und sicher haben. Was ich allerdings schon ein wenig verwunderlich finde ist, warum die Städte über 10 Jahre brauchten, um auf die neue Konkurrenz zureagieren. Fehlte den Politikern und Einzelhändlern vielleicht der Mut und die Weitsicht oder hat man die Situation einfach falsch eingeschätzt??? Vielleicht fehlten ja auch seinerzeit auch Investoren. Man kann spekulieren...


    Welche Auswirkung die Schaffung neuer Einzelhandelsflächen für die einzelnen Städte hat, wird man in nächster Zei sehen. Was man schon sagen kann ist, dass sich die EKZ durchaus positiv auf einzelne Standorte ausgewirkt haben. So wurde und wird in Duisburg in den König-Heinrich-Platz und die Königsgalerie investiert, das Stadtfenster folgt in Kürze. In Essen viel der Startschuss für das Universitätsviertel und die Rathaus Galerie. Deichmann baute ein neues Schuhhaus und die gesamte Infrastruktur rund um den LP wurde neu gestaltet. Zudem sind in beiden Städten die Zentralkennziffern gestiegen. Ich denke mal, dass, wenn sich der Hype um die beiden neu eröffneten Center in DU und E gelegt hat, auch der innerstädtische Einzelhandel davon profitiert, wenn man es denn geschickt anstellt und sich neu strukturiert. Dazu ist es notwendig, dass sich die Eigentümer der Geschäftshäuser zusammen mit den Politikern der Stadt zusammenschließen und gemeinsame Konzepte entwickeln. Hier sehe ich noch den größten Handlungsbedarf.

  • Was an dieser ganzen Entwicklung im Ruhrgebiet bei mir Unbehagen auslöst, ist die Tatsache, dass man zwar dem Trend zum Bau innerstädtischer EKZ folgt, aber im Prinzip bereits wieder in die Vergangenheit investiert. Die neusten Entwicklungen von Einkaufszentren gehen hin zur nachgebauten Innenstadt mit Plätzen, Freiluftpassagen und historisch anmutenden Fassaden. In Deutschland ist diese Art von Einkaufszentren bisher kaum angekommen, im Ruhrgebiet leider gar nicht. Das in den Bestand integrierte Forum Duisburg kann zwar eine Sonderstellung einnehmen, wird sich aber auf Dauer auch überleben. Eine Attraktion wurde hier meiner Meinung nach nicht geschaffen. Was dieser Trend anzeigt ist jedoch, dass man offenbar die Qualitäten der klassischen Einkaufsstraße so zu schätzen weiß, dass man sie nachbaut. Investitionen in den Standort Kettwiger Straße würden sich in meinen Augen langfristig rechnen. Unabdingbar ist dabei aber ein gemeinschaftliches Engagement der Eigentümer und Mieter bezüglich Erscheinungsbild, Sauberkeit, Pflege, Aufenthaltsqualität und auch Sicherheit. Sowohl die Einkaufsstraße, als auch das Einkaufszentrum haben ihre Vor- und Nachteile. Wenn man sich innerhalb der City ergänzen kann wirkt ein innerstädtisches EKZ in der Tat belebend. Kann und will man das nicht ist die Verödung vorprogrammiert. Es liegt jetzt an den Händlern und Eigentümern auf der Kettwiger und Limbecker Straße ein attraktives Angebot zu schaffen und nicht das EKZ zu verdammen.

  • Letztlich hält jede Stadt im Pott noch einmal einen Strohhalm aus dem Sumpf, um die eigenen Bürger auch zum einkaufen in der eigenen Stadt zu bewegen. Das ist mehr als verständlich. Es führt allerdings nicht gerade zu einem Zusammenwachsen der "Ruhrstadt", wohl eher im Gegenteil. Es ist ein ständiges hin und her. Wer vor einem Jahr aus Essen noch ins Centro fuhr, bleibt jetzt zu Hause und Oberhausen, das bis Dato noch eher ein Gewinner des Wandels war bekommt vl. Probleme. Recklinghausen und Gelsenkirchen kämpfen um diejenigen, die noch nicht nach E oder OB fahren. Etwas weniger Sorgen mach muss sich wohl Dortmund auf Grund des Hinterlandes, aber wenn sich di Bochumer für ihre Stadt oder E entscheiden, dann auch gegen Do.
    Das ist alles verständlich, aber wird dem Pott leider nicht besonders helfen, weder beim Image noch beim Wandel. Hoffentlich irre ich.

  • Mal eine ganz dumme Frage aus der shoppingcenterverseuchten Hauptstadt:
    Beinhaltet die jetzt wieder auf den RVR übertragene Regionalplanungskompetenz eigentlich auch irgend eine Perspektive, die Genehmigung neuer EZH-Flächen oberhalb einer bestimmten Grenze vielleicht dieser Instanz vorzubehalten und somit dem kommunalen Verdrängungs- und Kannibalisierungswettbewerb zu entziehen?
    Hier in B hat allerdings eine zentral gesteuerte Senatsverwaltung für Stadtentwicklung seit den 90ern trotz sinkender Kaufkraft auch munter neue EZH-Flächen und EKZ zugelassen, natürlich nur, weil man durch die Brandenburger Speckgürtelcenter jenseits der Stadtgrenze dazu genötigt war...
    Hat auch funktioniert, die meisten Speckgürtel-EKZ dümpeln vor sich hin oder sind Investitionsruinen, dumm nur, daß als Kollateralschaden der kleinteilige Einzelhandel in den traditionellen kleineren Einkaufsstraßen auf der Strecke blieb...
    Dort ist jetzt in den bohemekompatiblen Lagen ein Paradies für Hipster entstanden, die dort eine Bar oder Galerie nach der nächsten aufmachen (teilweise sogar gefördert durch Zwischennutzungsagenturen, die die Räume für Umme+BK vermitteln), und in den weniger glücklichen Lagen muß man sich halt mit einer Mischung aus Trash und dauerhaftem Leerstand abfinden und darf sich an Wowis Spruch von wegen arm und sexy festhalten...
    Aber ich denke, daß eine Entwicklung von stagnierender bzw. sinkender Kaufkraft und immer mehr EZH-Fläche auf Dauer nicht gutgehen kann und eigentlich einer Steuerung bedarf sollte eigentlich doch einleuchtend sein.

  • Ich denke ein EKZ in City-Lage kann Fluch und/oder Segen sein. Entscheidend sind vor Allem die Größe, Lage und Mieter. Dass Zentren-Betreiber wie z.B. ECE möglichst viele Verkaufsflächen errichten möchten, wo genau ist ihnen eigentlich egal, liegt in der Natur der Sache. Wie sollte sich aber eine Stadt/Kommune verhalten? Zunächst einmal gilt es die ansässigen Händler und Immobilienbesitzer zu schützen. Ich nehme wieder einmal das Beispiel Dortmund (sorry, aber hier kenne ich mich am Besten aus), genauer das Sonae-Projekt 3do. Dieses hatte für mich von Beginn an einen sehr faden Beigeschmack. Einziges Pro war das geniale Hochhaus. Die Frage die ich mir stellte: Was passiert mit dem Westhellweg, wenn Abseits der 1A-Lagen ein neuer Konsumtempel entstehen würde? Aus heutiger Sicht glaube ich, dass ein Niedergang sondergleichen vorprogrammiert gewesen wäre. Statt in ein Riesencenter, fließen/flossen die Mio. nach dem Scheitern weiter in Richtung 1A-Lagen. Leerstände oder €-Shops sind Fremdwörter. Meine erste Erkenntnis ist somit: Ein innerstädtisches EKZ darf nicht Abseits der hochfrequentierten Einkaufsstraßen entstehen. Jetzt zur Größe: Wie schon gesagt, streben Zentrenbetreiber eine max. Größe an. Lässt man ihnen freie Hand, wird das Maximum aus einem Standort herausgeholt. Eine Stadt kann in der Regel nicht dieses Interesse haben. Ein Sonderfall dürfte Essen sein, das ist mir wohl bewusst. Die Kassen sind, wie in vielen deutschen Städten, leer und der riesige Krupp-Gürtel ist vor der Tür. Dass diese "Wunde" geschlossen werden muss, ist unstrittig. Aber wäre zumindest eine Beschränkung auf eine weit geringere Verkaufsfläche nicht sinnvoll gewesen? Ich glaube schon, denn: Weniger Verkaufsflächen = weniger Konkurrenz zur alten Verkaufsmeile. Ich nehme mal das Beispiel C&A. Zugegeben meine Klamotten kaufe ich woanders, aber festzuhalten bleibt, dass C&A ein Frequenz-Bringer ist, sozusagen ein Kundenmagnet. Durch den Umzug in den LP wurde somit ein Teil der alten Verkaufsmeile praktisch zum "Abschuss" freigegeben. Daher meine zweite Erkenntnis: Beschränkt die Größe auf ein erträgliches Maß, sodass kein Riesenmagnet entsteht, der nichts neben sich duldet. Auch noch interessant ist die Frage: Braucht eine Stadt überhaupt ein innerstädtisches EKZ? Das ist von Fall zu Fall verschieden. Düsseldorf sicher nicht. Essen, aufgrund des Centros, etc., definitiv. Eine Mischung von Düsseldorf und Essen dürfte Dortmund sein. Wie schon gesagt ist Leerstand ein Fremdwort. Zieht ein Geschäft aus, beginnen praktisch am nächsten Tag die Umbauarbeiten des Nachmieters. Dies hat zur Folge das Immo.-Besitzer Geld in die Hand nehmen und in ihre Objekte immer weiter investieren. Da aber Dortmund auch von seinem Umland lebt, muss man bedenken, dass z.B. in Hagen und Hamm bereits Center entstanden sind. Zu gravierenden Einnahmeverlusten hat dies in der Dortmunder City nicht geführt aber bemerkbar hat es sich sicherlich gemacht. Zum ECE-Projekt Dortmund: Das Thier-Areal ist eine Konsenslösung. Die Verkaufsfläche wurde sehr stark beschnitten (27.500 m² zusätzliche Flächen = kleiner als der Karstadt-Komplex am Alten Markt), zudem gab es Vorgaben zur zukünftigen Mieterstruktur. Diese Vorgaben (zukünftigen Mieter) sind natürlich nicht rechtsverbindlich aber dennoch macht es momentan den Anschein, dass ECE versucht das Versprochene umzusetzen. Daraus resultiert: Kein Kaufhaus wird seine Pforten schließen und ins neue Thier-Areal ziehen. Alles bleibt praktisch beim Alten. Dies belegen auch Analysten. Zurzeit wird davon ausgegangen, dass die Mieten in 1A-Lagen (Dortmund) in den nächsten zwei Jahren stagnieren (wohlgemerkt kein Sinken, sondern eine Stagnation auf hohem Niveau). Danach rechnet man wieder mit einem Anstieg des Quadratmeterpreises. d.h. Ein innerstädtisches EKZ und hohe Mieten/m² (1A-Lagen) müssen sich nicht ausschließen, siehe z.B. Frankfurt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Ein erfolgreiches und nachhaltiges innerstädtisches Einzelhandelskonzept, gibt es nur in Verbindung mit einem hohen Mietpreise/m². Ob ein EKZ existiert oder nicht ist sekundär.

  • #25


    Aleon, sehe ich im Prinzip genau so. Für ein zusammenwachsendes Ruhrgebietes sind dies natürlich die falschen Signale. Ähnlich verhält es sich ja auch zum Thema Veranstaltungshallen, Konzerthäuser oder das Anwerben von Unternehmen.


    Die Beweggründe sind immer die gleichen: Kaufkraft in die eigene Stadt zu bekommen.


    Die Erklärung für dieses Verhalten ist aber ganz einfach: Die klammen Kommunen müssen zu sehen, dass Geld in die Kassen kommt und nehmen dabei oftmals keine Rücksicht auf die Nachbarschaft. Kann man es ihnen verübeln? Zusammenarbeit ja, so lange man sich nicht ins Gehege kommt. Funktioniert z.B. da wo man große Mengen an Verbrauchs- und Gebrauchsgütern einkauft, bei stadtübergreifenden Flächennutzungsplänen oder auch, wie es aktuell geschieht, bei der Kooperation mehrerer Verkehrsbetriebe.


    Die einzige Möglichkeit, dies zu verhindern, wäre eine Stadtkammer für alle Kommunen.


    Der Präzedenzfall Centro ist ein gutes Beispiel dafür, wie es bisher allgemein im Pott lief und läuft: Der Versuch, den Strukturwandel mit großen Schritten zu bewältigen ist zu einem guten Teil gelungen, ging aber leider auf Kosten eigener Einrichtungen und die der Nachbarn. Man investierte in Branchen wie dem Einzelhandel oder der Konzert-/ und Veranstaltungsindustrie, welche in der Region bereits fest etabliert waren. Und diese Investitionen sorgten im Nachhinein für das derzeitige Hauen und Stechen unter den Revierstädten.


    Positiv ist vielleicht zu bemerken, dass moderne Einzelhandelsflächen entstanden und die Innenstädte nun gezwungen sind, sich aus ihrer Lethargie zu bewegen und zu handeln. Dies könnte die Chance sein, unsere Innenstädte zu verschönern und zu revitalisieren.


    ------------------------------------- (...)


    ^^^^ Nick


    Deine Fragen und Antworten stellen noch mal so ein wenig Sinn und Zweck bzw. Vor- und Nachteile von EKZ in den Kontext und machen deutlich, wie unterschiedlich zum Teil die Situation in den einzelnen Städten ist.


    Über die größte des LP kann man sicherlich streiten. Die einen finden ihn einfach überdimensioniert, die anderen sehen ihn als Gegenpol zum Centro und halten ihn daher für angemessen. Möchte an dieser Stelle aber noch mal zu darauf aufmerksam machen, dass schon der alte Limbecker Platz mit Karstadt, Karstadt Sport und Sinn/Leffers über größere Einzelhandelsflächen verfügte. Wie viel es genau waren, kann ich nicht sagen, aber Sinn/Leffers hatte alleine 8000qm. Ich schätze die Gesamtfläche der Kaufhäuser mal auf um die 25.000qm. Vielleicht weiß hierzu jemand mehr.


    Der Wegzug von C&A ist natürlich eine dicke Kröte, die die Kettwiger Strasse nun zu schlucken hat. Mit dem Kaufhof und P&C sind aber noch zwei große Geschäftshäuser am Standort, außerdem 3 x H&M (!), NewYorker und die Herrenausstatter Peter Hahn, Hallhuber, Walbusch, Ansons, Wormland und Pohland. Daher sehe ich die von den Medien und Immobilienmaklern tot gesagte Kettwiger Strasse keinesfalls am Ende. Wie schon mehrfach hier geschrieben wurde, kommt es nun auf den Einzelhandelsverband und die Geschäftsleute an, sich neu zu erfinden und in den Standort zu investieren. Von ihrem Handeln wird die zukünftige Position der Kettwiger Strasse abhängen.


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    Einmal editiert, zuletzt von Turmbauer () aus folgendem Grund: Nachtrag # Nick