Benetton Mega Store [fertiggestellt 2006]

  • Man hätte das Gebäude auch anders gestalten können, ohne nicht zu vertretende Mehrkosten oder nennenswerten Nutzflächenverlust zu riskieren. Arkaden im Erdgeschoss, Betonung der Ecksituation, eine andere Gestaltung des Dachbereiches etc., es gibt viele Möglichkeiten. Es geht nicht um Meisterwerke, sondern um ein Mindestmaß an ästhetischer Stadtgestaltung im Interesse der Allgemeinheit. Diese Kiste steht für nichts anderes als die totale Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Ist es das, was wir wollen?

  • Diese Kiste steht für nichts anderes als die totale Kommerzialisierung des öffentlichen Raums. Ist es das, was wir wollen?


    Also ehrlich gesagt - ja! Das ist doch genau das was hier im Forum von nicht gerade wenigen ständig propagiert wird. Da muss man sich eben auch mit solchen Kommerzbauten anfreunden können.


    Übrigens: Niemand bezweifelt, dass es für ähnliches Geld auch eine architektonisch ausgefeiltere Lösung gegeben hätte. Die Frage ist doch eher, warum sich ein Investor damit herumschlagen soll, wenn die Architektur von der Stange genauso viele Kunden anzieht... die bauen schließlich um Geld zu verdienen und nicht um die Stadt zu verschönern (siehe auch Karstadt-Anbau).

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    Die Frage ist doch eher, warum sich ein Investor damit herumschlagen soll, wenn die Architektur von der Stange genauso viele Kunden anzieht... die bauen schließlich um Geld zu verdienen und nicht um die Stadt zu verschönern (siehe auch Karstadt-Anbau).
    Leider hast Du Recht, so wird auch gedacht. Anderseits bin ich mit rec der Auffassung, dass man sich ein bisschen mehr Mühe machen sollte: Denn die Fußgängerzonen sind faktisch auch Schaufenster für Dlands Architekten.

  • Denn die Fußgängerzonen sind faktisch auch Schaufenster für Dlands Architekten.


    Das wäre schön, tatsächlich sind die deutschen Fußgängerzonen aber nichts als ein Sammelsurium von Kommerzbauten. Ein durchgängiges Konzept für eine in sich geschlossene und architektonisch stimmige Fußgängerzone habe ich in noch keiner deutschen Stadt gesehen. Für jedes Eckchen in der Stadt scheint es einen übergeordneten Masterplan zu geben, nur für die Fußgängerzone nicht - da wuchern die Bauten einfach so vor sich hin.

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    Ich würde jetzt nicht unterscheiden zwischen Kommerz- oder was auch immer für Bauten in Fußgängerzonen. Auch wird man ein Großstädten jedenfalls keine "architektonische Geschlossenheit" hinbekommen. Ich meine nur, dass die Fußgängerzonen hin und wieder (insbesondere moderne) Hingucker brauchen, um nicht allzu monoton, billig oder beliebig zu wirken, sei es in der Kaufinger Str., der Zeil oder auf der Königstr. Es fehlt mir einfach ein Stück Spannung.

  • Ich meine die Münchner Fußgängerzone hat bereits genug "Hingucker". Darum scheint man weder willig noch bereit zu sein derartige Qualitäten bei Neubauten einzufordern. Genaugenommen sind praktisch alle Nachkriegsbauten in der Fußgängerzone sehr zurückhaltend, bis auf den - zurecht - umstrittenen Kaufhof am Marienplatz.
    Der so oft proklamierte Schutz des "gewachsenen Stadtbildes" ist dabei eine zusätzliche indirekte Langweiligkeitsverordnung für Neubauten. Was hier von euch gefordert wird ist also fast die Quadratur des Kreises!


    Anmerkung: Ich beziehe mich auf die architektonische Qualität im Allgemeinen und nicht auf das konkrete Einzelprojekt (das ist eh schon gebaut und für die Betrachtung zukünftiger Entwicklungen darum eher uninteressant).

  • Der S.Oliver Store wird wohl ein Glaskasten werden... es ist zwar kein Rendering verfügbar, aber der "luftige" Rohbau lässt kaum einen anderen Schluss zu.

  • Das sieht recht aehnlich aus. Hab grad mal gesucht, habe aber bei mir kein Bild gefunden. Wenn ich mal drandenke und vor Ort bin, werde ich das nachholen.