Mediaspree: Bauprojekte am Ostufer (Friedrichshain)

  • Wow, in echt wirken die geschwungenen Formen des Gebäudes noch eindrucksvoller als in den Visualisierungen... ich glaube, das Gebäude wird echt schick. :)

  • Wave

    Im westlichen Gebäudeteil wurde nach dem fast abgeschlossenen Fensterbau nun mit der Dämmung begonnen (Blick von der Stralauer Allee):




    Westliche Seite:





    Spreeseite:




    Spreeseite, westlicher Gebäudeteil:




    Spreeseite, östlicher Gebäudeteil:




  • Wave

    Auch im östlichen Gebäudeteil ist der Fensterbau nun fast vollständig.


    Östlicher und westlicher Gebäudeteil von der Elsenbrücke aus:



    Östlicher Gebäudeteil, ebd.:



    Westlicher Gebäudeteil, ebd.. Hier kann man auch die Dämmarbeiten zur Spree hin erkennen:





    Vom gegenüberliegenden Ufer aus:









  • WDVS-Dämmplatten?


    Sorry, das kann ich kaum glauben. Für das Gebäudeensemble zeichnen schließlich GRAFT-Architekten verantwortlich. Die werden doch wohl kaum bräsige Styroporkisten an das Flussufer stellen!? Das würde deren Bauten ja kaum besser machen als die Gebäude von Tobias Nöfer oder Stephan Höhne. Die Tatsache an sich würde hier doch sicherlich ebenfalls bei einigen zu einem Aufschrei der Entrüstung führen.


    Schließlich wurde hier an anderer Stelle als Kritik an einem Nöfer-Bau geschrieben, dass WDVS-Fassaden schlecht altern und getränkt seien mit Fungiziden und Herbiziden, die sich bald verflüchtigen. Als Folge werde nach ein paar Jahren der Putz von allem möglichen Gammel befallen sein und dann einfach nur räudig aussehen. Eine nachhaltige Bauweise sähe anders aus. Diese Architektur sei eine Methode, das Bling Bling der Visualisierungen für einen begrenzten Zeitraum in die Wirklichkeit zu übertragen.


    Insofern kann es doch wohl kaum sein, dass so etwas von GRAFT verbaut wird?

  • ^Ihre Polemik können Sie sich sparen. Auch bei GRAFT ist das Verbauen von Styropor zu kritisieren. Zufrieden? Trotzdem sehen die Graft-Bauten immer noch frischer aus als die neue deutsche Langeweile von Höhne und co.

  • Wärmedämmverbundsystheme müssen ja nicht aus Styropor bestehen, ich kenne auch Hausbesitzer, die ihre Häuser z.B. mit Holzfaserplatten, Kork oder Phenolplatten gedämmt haben. Aus Kostengründen wird aber wohl meistens EPS verwendet. Ich als Selbstdämmer habe auch Phenolplatten verwendet, da sie bei besserer Dämmwirkung auch deutlich einfacher verarbeitbar sind als Styropor und bin mit dem Ergebnis im Winter wie Sommer hochzufrieden.


    Für die optische Wirkung ist aber nicht der Dämmstoff sondern die Oberfläche verantwortlich. Das Schimpfen hier im Forum über styroporgedämmte Fassaden ist daher wie Schattenboxen. Wenn ordentlich und aufwendig veputzt wird, und da mangelt es leider am meisten und abschließend ebenso ordentlich gestrichen wird, kann ein hervorrsgendes und langlebiges Ergebnis erziehlt werden (bzgl. des Brandschutzes sieht es natürlich nochmal anders aus!).


    Entscheidend für die langfristige Wirkung ist neben der Putzoberfläche insbesondere die Frage ob Regenwasser und damit auch Schmutz an die Fassade kommt. Ein ausreichender Dachüberstand ist da schon hilfreich aber genau der fehlt leider oft.


    Die zuletzt hier gezeigten Gebäude werden wahrscheinlich ziemlich nassregnen (irgendwann regnet es auch mal wieder in Norddeutschland :D) und das wird besonders an den Schattenseiten, wo die Feuchtigkeit nicht schnell wieder abtrocknet, unabhängig von der Dämmstoffart, Spuren hinterlassen.


    Ähnliche Effekte gibt es natürlich auch durch Fehler bei der WDVS-Fassade, z.B. wenn zuviel Wasserdampf durch die Fassade tritt und außen nicht abtrocknen kann und auch bei ungedämmten Häusern, z.B. in unzureichend geheizten Bereichen.

  • Trotzdem sehen die Graft-Bauten immer noch frischer aus als die neue deutsche Langeweile von Höhne und co.


    Das ist ja wohl an Subjektivität nicht mehr zu überbieten. Was hier frisch oder nicht aussieht, liegt einfach im Auge des Betrachters.

  • Schon damals wurde hier als Antwort auf meine oben zitierte Kritik konstatiert, dass die Verrisse der Höhne- oder Nöfer-Bauten belustigend seien, da so gut wie jeder Neubau in Berlin heutzutage eine kostengünstige Styroporfassade verpasst bekäme. Sobald ein Gebäude jedoch eine etwas traditionelle oder überhaupt nur eine Art von Fassadengliederung erhalte, ginge das Gegeifer der üblichen Verdächtigen los.


    quod erat demonstrandum würde ich sagen :)


    Was an dem GRAFT-Ensemble nun "frisch" wirken soll, kann ich auch nicht nachvollziehen. Auch wenn ich die GRAFT-Bauten regelmäßig durchaus für gelungen erachte; die hier zur Diskussion stehenden Bauten sehen wie die kantigen "Verwandten" des wenige hundert Meter weit stehenden Gebäudes zwischen der Coca Cola-Zentrale und dem ehemaligen MTV-Neubau mit dem tollen Namen "The White" aus.

  • Entscheidend für die langfristige Wirkung ist neben der Putzoberfläche insbesondere die Frage ob Regenwasser und damit auch Schmutz an die Fassade kommt. Ein ausreichender Dachüberstand ist da schon hilfreich aber genau der fehlt leider oft.


    Ein Dachüberstand ist natürlich der Inbegriff des anti-Moderne, der führt direkt in die Hölle der Traditionalisten. Der Frevel des aktuellen Bauens ist, dass die gebaute Objekte von einer Mehrheit der Menschen nicht mehr mit Häuser, oder Behausung assoziert werden können, sondern sich zu solitäre Architektur-Objekte verselbständigt haben. Die Bandbreite der gebauten Objekte pendelt zwischen wesenloser Abstraktismus und exaltierter Formalismus. Die Grafts gehören eindeutig in die letzte Kategorie und können deshalb mit den hier hervorgebrachten Bedenken gegen Styroporverwendung wahrscheinlich wenig anfangen.

  • ^ Dem verlinkten Artikel stimme ich immerhin darin zu, dass die klassische Moderne als Leitbild längst der Vergangenheit angehört. Dort heißt es, das heutige Problem mit schlechter Architektur sei weniger die bewusste Entscheidung für einen bestimmten Stil, als die Rendite-Dominanz im Bauwesen und das (Nicht-)Verhältnis von Bauherr und Nutzer. Ich finde, genau so ist es. Aus gutem Grund glaubt seit 35 Jahren kaum noch jemand ernsthaft an das Programm, das Le Corbusier & Co. vor 100 Jahren entwickelt haben. Wäre dem anders, hätte es das Mediaspree-Gebiet in seiner heutigen Form gar nicht gegeben. Richtig ist, dass gewisse Begriffe aus dem Repertoire der Moderne dafür verwendet werden, Billigbauweise mit den Weihen der Theorie aufzuwerten. In dieser Sorte Marketinglyrik bleiben aber nur leere Worthülsen übrig, ohne Zusammenhang mit ihrem ursprünglichen Kontext.


    Was den "wesenlosen Abstraktismus" und den "exaltierten Formalismus" betrifft, so sind das große Worte mit begrenztem Erkenntniswert. Ein abstraktifizierender Umgang mit architektonischen Formen kann interessante Ergebnisse liefern, sofern es tatsächlich um den gestalterischen Ausdruck geht und nicht um Selbstzweck oder Sparzwang. Und um zu verstehen, was Du mit "wesenlos" meinst, müsstest Du dazusagen, worin für Dich das Wesen eines Gebäudes besteht – das ist ja alles andere als exakt definierbar. Noch unklarer ist mir der Formalismus-Vorwurf gegen Graft. Man muss das "Waterside-Living"-Ding nicht für große Architektur halten, aber Formalismus meint im Allgemeinen eine Überbetonung von Äußerlichkeiten zum Schaden von Zweck oder Inhalt. Vielleicht kannst Du ja mal ausführen, woran genau Du Deine Kritik festmachst.


    Off Topic: Im Ostblock war der Formalismus-Vorwurf die Allzweckwaffe der Herrschenden, um ihre jeweilige kulturpolitische Linie durchzusetzen. Er hatte sich als praktisch erwiesen, weil er inhaltlich derart unterbestimmt ist, dass man ihn auf alles münzen kann, was einem gerade missfällt: auf die avantgardistische Malerei, auf moderne Architektur, auf kritische Literatur oder auf die Musik von Schostakowitsch – wobei Letzterer, kurz nachdem er nur durch Glück dem Gulag entgangen war, für die gleiche Musik mit dem Stalinpreis ausgezeichnet wurde. War dann wohl doch kein "Formalismus". Damit will ich nicht sagen, dass der Formalismus-Vorwurf notwendigerweise beliebig ist. Ich will nur sagen, dass man ihn angesichts seiner Vorgeschichte in jedem konkreten Fall gut begründen sollte.

  • Wave

    Hier wurden in den letzten Monaten die Dachterrassen samt Aufgängen fertiggestellt. Im westlichen Bauteil ist mittlerweile selbst das Dachgeländer montiert:



    Von der Stralauer Allee aus:


    Östliches Gebäude:



    Westliches Gebäude:





    Auch am Umfeld wird gearbeitet:



    Spreeseite:




  • Wave

    Beim Wave fallen nun die ersten Gerüste am fertiggestellten Obergeschoss des westlichen Gebäudes auch zur Stralauer Allee hin:





    Die Umfeldgestaltung ist weiter fortgeschritten:




    Sie passt sich der bekannten Gestaltung des Osthafengeländes in westlicher Richtung an:



    An der Westseite fehlen noch die kleinen Balkonbrüstungen:




    An der Spreeseite hingegen ist das erste lange Geländer montiert: