Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • Ach Endokin. Nur weil du etwas nicht so siehst (und gerne mal als "F A K T !" bezeichnest) ist es noch lange kein "100%iger Schmarrn".


    Auch differenzierst du nicht zwischen selbstgenügsamen Stolz, das kann auch ein Dorf ohne Bevölkerungswachstum haben, insb. in Bayern, sowie dem, was ich gesagt habe. Ich habe den Münchnern nirgendwo mangelnden Lokalpatriotismus nachgesagt, wie käme ich dazu, man wird in Europa kaum ein stolzeres Volk als das der Bayern finden. Das kleiner machen bezieht sich einzig und allein auf die wirtschaftliche Expansion und deren Folgen. "Ah, des brauchts net" ist die stereotype Kleinmach, hoffentlichbleibtalleswieesist, Antwort, die ich diesbezüglich noch bestens aus meiner Zeit in Südbayern kenne. Und dazu sag ich, doch des brauchts scho.

  • Aber wer sagt denn wo iwas von "das brauchts net". Was irgendwelche Ureingeboren in sinnlosen Bezirkstreffen sagen oder was jene dort auch immer propagandieren ist doch uninteressant.
    Aber gerade bei der wirtschaftlichen Expansion sind wir in D und M sehr gut aufgestellt und sagen das auch! Manchmal auch mMn etwas zu übertrieben siehe 3.Startbahn.

  • Ureingeborene? Uninteressant? Ich rede hier von Münchner bzw. bayrischen Großfamilien, bei denen irgendein Nachkömmling soviel Geld, Land, ganze Wohnblöcke, Häuser, etc. geerbt hat, daß Du wohl 1.000 Leben bräuchtest, um dieses Geld auch nur zu 10% zu verdienen.


    Und die sollen keinen Einfluß auf die Baupolitik bzw. Stadtplanung in München haben?


    Da mußt Du aber wohl selbst lachen, oder?


    Aber ich kenne mich in München ja leider nicht so gut aus :) ! Ironie off!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Munich_2030 ()

  • ^^


    Die These ist natürlich statistisch nicht wirklich belegbar. Es liegt aber auf der Hand, dass es so ist. Neben Privatleuten spielen auch Kirche, Kommune selbst und der Freistaat Bayern eine sehr mächtige Rolle in der Macht um Stadtplanung. Ich gehe stark davon aus, dass z.B. innerhalb des Altstadtringes leicht 50 % der Immobilien den oben genannten Größen gehören. Dann ist auch klar, warum diese eben die Stamm2 unterstützen und keinen Südring mit massiver Stärkung von Subzentren.

  • Endokin, man muss doch wirklich keine Fantasie entwickeln um zu erkennen, dass die "Geldigen" in Oberbayern jedes Interesse daran haben den Immobilienmarkt so knapp wie nur irgend möglich zu halten. Angebot und Nachfrage. Und es ist nicht nur einträglicher, es ist auch bequemer, wenn Mieter nicht als Kundschaft behandelt werden müssen, was sie ja eigentlich sind, sondern als Bittsteller, als "Antragsteller", sich zum Hans Wurst machen und sich für Wohnungsbesichtigungen anstellen und 2.000 € Abstandszahlung für irgendwelche alten Küchen leisten, um die Maklerkosten ganz legal wieder reinzuholen und was da sonst so in München alltäglich ist.


    Und der Wert unbebauter Grundstücke steigt sogar noch schneller als die Rendite aus der Nutzung von Grundstücken, spekulativer Erwerb und brach liegen lassen von Immobilien (eine Immobilie ist im deutschen Recht das Grundstück!), ist eine uralte Anlagestrategie in überhitzten, lokalen Immobilienmärkten. Ohne irgendwelche Mühe oder Zeit in die Immobilie zu stecken steigt und steigt das Anlagevermögen. Dieser mühelose Vermögenszuwachs wird durch jede Entspannung am Immobilienmarkt gestört und durch jede Verknappung nur immer weiter intensiviert.


    U. v. m., ohne jetzt auf jeden anderen Mechanismus einzugehen sollte klar werden, was hier für massive Interessen der einflussreichen und bestens vernetzten Eliten tangiert sind. Nein, ich meine damit in der Tat weniger die Laubenpieper in der Bezirksversammlung.


    Ich war in meiner Zeit im Raum München selbst mit einem Bauernsohn befreundet, dessen Familie nur so im Geld geschwommen ist, einzig wegen den einstigen Äckern der Vorfahren, auf denen jetzt Betongold steht. Der alte Begriff für Mietshäuser ist "Zinshaus". Je höher die Miete, desto höher die Verzinsung des Anlagevermögens.


    München täte es vermutlich gut, wenn die SPD abgewählt wird. Bei so langer Dominanz einer Partei in einer Stadt entwickelt sich früher oder später immer der sogenannte Filz.


  • München täte es vermutlich gut, wenn die SPD abgewählt wird. Bei so langer Dominanz einer Partei in einer Stadt entwickelt sich früher oder später immer der sogenannte Filz.


    Jede andere alternative Regierungspartei würde mit großer Wahrscheinlichkeit weniger bauen, wenn man sich die Aussagen der Protagonisten so anschaut.

  • Naja, viel Fantasie muß man wahrlich nicht haben. Eine Belegbarbeit dieser These gibt es natürlich auch nicht. Wo auch :)?


    Allerdings sind es ja keine Dinge, die ich aus der Luft gegriffen habe. Darum war auch meine Frage, ob Endokin in MUC geboren ist und weiß, wie diese Stadt bzw. Bayern tickt?


    Ich lebe hier jedenfalls lange genug, um diese Infos(die von endokin als schmarrn bezeichnet wurden) aus 1. Hand zu haben.


    Und zwar durch Freunde, bekannte Familien meiner Eltern, einen Vater der Bauingenieur war, einen Onkel der Architekt war, etc., etc. !


    Und ich glaube kaum, daß mir diese Leute da irgendwelche Märchen erzählt haben.


    Wie soviele Dinge von Endokin ist das jetzt nunmal wirklich: F@CKT!!!

  • Jedenfalls verbitte ich mir eine Sache hier aufs Äußerste: Und das sind Dinge wie die Postings von anderen als "größten Schmarrn" zu bezeichnen. Das geht gar nicht!


    Vor Allem, wenn man von der Stadt München ja augenscheinlich 0,0 Ahnung hat. Vielleicht dann Besser in einem Berlin Forum posten (falls man sich dort Besser auskennt?).


    Möchte mich jetzt auch nicht persönlich auf einen Sockel stellen: Allerdings würde ich mal ganz bescheiden behaupten, daß ich über diese Stadt sehr viel mehr weiß, hier erlebt habe und auch genug interne Einblicke habe, als viele andere hier.


    Dennoch bezeichne ich deren Postings, wo oft nur heiße Luft rauskommt, auch nicht als "den größten Schmarrn".


    Danke !

  • Reißt man jedoch vieles von dem alten Schrott ab, dann ist eben gerade im Osten 20-30% unbebaut.


    Reißt man die Münchner Altstadt ab, so ist auch diese unbebaut :D.


    Hat München also 45-70 in Planung


    In Summe, ja. Bratislava hat zwar deutlich weniger in Planung (einfach aufgrund der Größe), dafür die deutlich interessanteren Projekte und prozentual auf EW bezogen dürfte dort auch mehr los sein in Sachen HH Bau.


    Denke mal eine Reise nach Bratislava wäre interessanter gewesen, als Kopenhagen


    Das nutzt nur nichts, wenn man mal Dänemark kennen lernen möchte. Bratislava ist mir beruflich auch nicht unbekannt.


    Das die Flächen zwischen den Gleisen im Besitz der Bahn bleiben, das muß ja nicht für immer so sein.


    Das ist richtig. Leider ist die DB aber nicht dafür bekannt effizient und schnell zu handeln.


    Das ist mir völlig neu, daß gerade dort an der Friedenstr. eine größere Baustelle für Stamm 2 sein soll?


    Mein Fehler. Ich bezog mich auf die Flächen ggü. wo die Autohändler sind. Die Flächen an der Friedenstraße gehören aber leider halt auch der Bahn, da hat die Stadt wenig Einfluss.


    Bin Gestern an den beiden Flächen an der Unterführung vorbeigegangen. Da ist definitiv kein Wendeplatz der Tram. Es werden dort gerade Bäume gepflanzt.


    Welche Flächen meinst du denn dann genau? Diejenigen die du verlinkt hast, sind mit der Tram Wendeschleife belegt.


    Ok, vielleicht sind es 15-20km². Aber weniger nicht.


    Also könnten 70% der kompletten Fläche Bogenhausens weg? Interessant.


    Zitate Pumpernickel:


    und es ist nicht nur einträglicher, es ist auch bequemer, wenn Mieter nicht als Kundschaft behandelt werden müssen, was sie ja eigentlich sind, sondern als Bittsteller, als "Antragsteller",


    Meine Erfahrung zeigt: Nein, ist es nicht. Allerdings gibt es eben leider auch Fälle, wo ein respektvoller Umgang mit Eigentum Anderer nicht möglich zu sein scheint, solche Mieter brauchen sich dann nicht wundern.


    Ohne irgendwelche Mühe oder Zeit in die Immobilie zu stecken steigt und steigt das Anlagevermögen.


    Viele Grundstücksbesitzer können sich ein Bebauen gar nicht leisten. Entweder der Grund steht dann leer oder er wird verkauft. So geschieht dies z.B. im Herzogpark, einer der nobelsten Viertel Münchens gerade Reihenweise. Alte Leute sterben weg, vermachen ihre alten Häuser den Nachkommen, denen ein Abriss und Neubau aber finanziell nicht möglich ist und verkaufen dann -wenn nicht in schwieriger Erbengemeinschaft- an einen Luxusinvestor. Andernfalls verfällt das Haus. Nicht immer steckt also Kalkül dahinter. Freie, bebaubare Grundstücke, die in Privatbesitz sind und ohne aufwendiges Bebauungsplanverfahren der Stadt penetriert werden würden, gibt es in München kaum. Die meisten freien Flächen sind de facto kein Bauland und sind dementsprechend kaum etwas wert. Die Stadt will dies z.B. bei MNO ausnutzen und Ackerland für 10/qm aufkaufen, um dann anschließend daraus Bauland zu machen.


    @Parteienfrage: Am fortschrittlichsten wäre wohl die FDP. Die ist allerdings kaum existent, daher passt das mit der SPD schon ganz gut. Wichtiger als die Partei, scheint ohnehin der Charakter des OBs zu sein. Da gab es bei CSU und SPD schon beide Welten. Die heutige CSU wäre für München, glaube ich, nicht sonderlich gut.

  • Wo wir schon beim Ratschen sind, was ist nur mit deinem Avatar passiert MiaSanMia?

  • Ohne zu sehr die Avatar-Debatte stören zu wollen:


    ... Sondern rein auf Hochhausprojekte. ... Hat München also 45-70 in Planung oder wie kommst Du auf 135? ...


    Glücklicherweise findet man diese Übersicht der Hochhausprojekte - die Zahl um 40-50 dürfte in etwa stimmen. Dass Werksviertel Ostbahnhof ganz besonders geeignet für Nachverdichtung und eine kleine Skyline wäre, habe ich schon mal geschrieben. Etwas überraschend finde ich, dass gleich an zweiter Stelle [URL='https://www.google.de/maps/place/48%C2%B008'51.9%22N+11%C2%B036'05.8%22E/@48.1470009,11.6016716,496m/data=!3m1!1e3!4m5!3m4!1s0x0:0x0!8m2!3d48.14776!4d11.60161']Bogenhausen[/URL] steht - der Stadtteil gilt als ein Villenviertel, die Google-Karte scheint es zu bestätigen. Dennoch - dort ist die Lage zentrumsnah, aber weit genug von der Altstadt, zumal die Isar eine deutliche Zäsur bildet - bis auf die lokale in Villen wohnhafte Prominenz sollte niemand etwas gegen Nachverdichtung haben?

  • Hahaha, woran merkt man, daß sich in einer Stadt in Sachen neuer Projekte seit Monaten nichts mehr tut?


    An den Diskussionen untereinander, z.b. was man für einen Avatar hat, was wer zu wem gesagt hat, usw.


    Und das an Silvester?


    Während unsere Stadtbauräte bzw. -planer seit Wochen (oder eher Monaten) bereits im Urlaub sind, diskutieren wir hier sogar an Silvester weiter.


    Ich wünsche Allen einen tollen Silvesterabend und guten Rutsch.


    Für die architektonische Weiterentwicklung in München wünsche ich mir, daß im Jahr 2017 mal wieder ein paar richtig tolle, große Projekte in die Wege geleitet werden (sowohl Bürotower, als auch Wohn HH), so wie es mal eine Zeit lang von 2013-2015 der Fall war.


    In dieser Beziehung war es 2016 leider absolut ruhig.


    Prost :) !

  • Munich_2030:


    In dieser Beziehung war es 2016 leider absolut ruhig.


    Ja, die ganz großen HH-Projekte wurden nicht mehr angekündigt. Leider bleibt es meist unter 90m, die Architektur daher zu oft nur Mittelmaß. Was München braucht, ist ein neues Leuchtturmprojekt. Ein Projekt das diese magischen 100m knackt und Mut beweist, welches das Selbstverständnis und den bayerischen Stolz, wie es Pumpernickel erwähnte, zum Ausdruck bringt.
    Interessant wäre zu wissen, ob es Investoren gibt, die bereits solche Pläne bei der Stadt eingereicht haben oder ob sich tatsächlich keiner traut.


    2016 wurde dafür endlich einmal Stamm-2 beschlossen, wodurch sich ein dicker Knoten in der Infrastrukturplanung aufgelöst hat (Tram Westtangente, Nordring, U9, Tunnelbau S8) und es wurden wichtige Weichenstellungen für künftige Neubaugebiete gestellt, u.a. wurde die Zielzahl von 8500WE pro Jahr aufgestellt. Zudem fiel die Entscheidung zum Bau eines neuen Konzertsaals im Werksviertel.


    Für 2017 wünsche ich mir also dieses eine Leuchtturmprojekt - oder, dass dieses zumindest in eine greifbarere Nähe rückt - einen tollen Entwurf für den Konzertsaal, ein Ende der Mietpreissteigerungen und, dass die 3.Startbahn beschlossen wird.


    P.S. Von Dir, lieber Pumpernickel, wünsche ich mir noch dazu eine ausstehende Erklärung auf Deinen Post Nummer 1034 ;)

  • Für 2017 wünsche ich mir ein Leuchtturmprojekt, das wieder einmal architektonische Grenzen der Stadt auslotet (zB auch in der Höhe) und schöne Entwürfe für das neue Konzerthaus.
    Wünschenswert wäre auch, wenn die Stadt anfängt die großen Flächenreserven zumindest einmal in Betracht zu ziehen, sie auch wirklich einmal bebauen zu wollen - einen zweistelligen Ackeranteil bei den Prozenten beim Flächenverbrauch brauchen wir auf Stadtfläche nicht.
    Und wenn der Nordring einmal konkret angegangen wird, fände ich es auch super.

  • Ja, schaun wir mal, was 2017 passiert. Einfluß darauf werden wir sowieso keinen haben.


    Nach meinem letzten Stand (Email Konversation mit dem Baureferat im Juli 2016) ist ein solcher Investor nicht in Sicht.


    Wird einem ja als Investor, wie schon an anderer Stelle öfter erwähnt, auch nicht gerade leicht gemacht.


    Sehr verstörend fand ich auch bei den vielen Konversationen, die ich dieses Jahr mit Stadplanern, Oberbürgermeistern, etc. geführt habe, folgende Aussage:


    Man werde sich auch weiterhin an der 100m Höhenmarke orientieren.


    Am ehesten hoffe ich noch auf eine tolle Entwicklung im Werksviertel.


    Daher erwarte ich leider nicht so wirklich viel.

  • Frohes Neues Jahr an alle hier. Und hoffentlich gabs bei jedem einen guten Rutsch. Bei mirs ganz gut. Habe die Verwandschaft aus Mailand (Onkel) da gehabt. Später kams ganz unvermeidlich zur Diskussion Mailand vs. München. Da habe ich 2 interessante Fakten erfahren.
    1. Die Mailänder bauen an einer neuen U-Bahn, Metro 4, die schon 2015 fertig sein sollte, jetzt aber erst 2022. 7 Jahre Verzug. So was scheint einfach überall so zu sein.


    2. Diese 15km Metro kostetn die Mailänder nur schlappe 1,7mrd €. Die Strecke geht einmal komplett durch die City von West nach Osten. Es sind von den 21 Stationen 7 Umsteigestationen.


    Das verdeutlicht die 4 -6 Mrd € der Stamm 2 doch nochmal sehr gut.