Bauakademie - Rekonstruktion und Geschichte

  • Ja, steht ja im Text: "Art des Wettbewerbs


    Für die Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin als Nationale Bauakademie wird ein offener, anonymer, einstufiger Programmwettbewerb ausgelobt. Ziel des Verfahrens ist die Ermittlung von Grundlagen für die Auslobung des darauf folgenden, gleichnamigen offenen Realisierungswettbewerbs."

  • Weitere Informationen

    Ergänzend zur Pressemitteilung hier noch die "Ausschreibung zum Programmwettbewerb zur Wiedererrichtung der Bauakademie" (Website) sowie die "Machbarkeitsunterlage Wiedererrichtung Bauakademie 2017" (PDF, 72 MB). Letztere enthält übrigens viele historische Pläne von Schinkel bis Paulick und ist daher besonders lesenswert.

  • SPK will sich in Bauakademie einbringen

    Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz will sich laut einem rbb-Bericht in die Schinkelsche Bauakademie einbringen, die bis zum Jahr 2023 für 62 Millionen Euro rekonstruiert werden soll. Man stelle zwar keine Ansprüche auf die Räumlichkeiten, könne sich aber eine Einbeziehung bei der Nutzung des Gebäudes gut vorstellen. Da die Stiftung über den gesamten Schinkel-Nachlass und eine bedeutende Architektursammlung verfüge, sei eine solche Partnerschaft äußerst lohnenswert.


    https://www.rbb24.de/kultur/be…bauakademie-einbezog.html
    https://www.preussischer-kultu…uakademie-einbringen.html

  • Vielleicht ist es nicht ganz uninteressant was im vorläufigen Koalitionsvertrag der (wahrscheinlich) neuen und alten Schwarz-Roten Koalition im Bund zur Bauakademie steht.


    Die Bundesstiftung Baukultur wollen wir als wichtige Institution zur Förderung der Baukultur ausbauen. Mit der Wiedererrichtung der Schinkel‘schen Bauakademie werden wir ein nationales und internationales Schaufenster für Architektur, Baukunst, Handwerk und Stadtentwicklung schaffen.
    Koalitionsvertrag (PDF)

  • ^ Ich verstehe zwar den Bezug nicht den du herstellst zwischen Schloss und Bauakademie, denn für mich sind sie Antipoden, das eine Barock das andere der erste Vertreter einer maschinell vorgefertigten Industriearchitektur.
    Aber vielleicht hast du es ja auf das „Werden“ bezogen ;)


    Aber gut wäre die Rekonstruktion allemal. Auch und gerade mit der anvisierten Nutzung!
    Für mich nicht nachvollziehbar wieso die Bau-Lobby das noch nie so begriffen hat.

  • Entscheidung im internationalen Programmwettbewerb

    Pressemitteilung des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR) vom 07.05.2018:



    Quelle und weitere Informationen: http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/…ttbewerb_bauakademie.html

  • Die Entwürfe des Ideenwettbewerbs sind im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, bis 6. Juli. Mo – Fr 9 – 18 Uhr zu sehen.
    Im Tagesspiegel wird die Beliebigkeit der Ergebnisse kritisiert, was aber weniger an den Teilnehmern als an den Ausschreibungskriterien liegt. Hervorgehoben wird, dass vier der fünf Preisträger aus Berlin kommen.

  • Wenn ich die Ergebnisse richtig deute, sollte man sich rechtzeitig darauf einstellen, dass es keine vollständige äußere Rekonstruktion geben wird.
    Es ist auch immer nur die Rede von Wiedererrichtung, also mehr der Institution, als des Bauwerks. Oder sehe ich das falsch?

  • so wie ich das verstanden habe, wurde erstmal ein Ideenwettbewerb um den Inhalt der Bauakademie als Institution durchgeführt. Ein Architektenwettbewerb um das Gebäude soll darauf noch folgen. Damit ist es dann nicht so, wie beim Humboldtforum, wo man nach der Hülle noch schnell einen Inhalt finden musste.

  • ^ Genau, es ging hier letztlich allein darum zu belegen, dass unterschiedliche Nutzungen der Bauakademie möglich sind. Mit der Rekonstruktion oder dem Ausmaß der Rekonstruktion hatte der jetzige "Ideen"-Wettbewerb nichts zu tun. Dies geschieht erst im Realiserungswettbewerb. Der Tagesspiegel erwähnt dies auch, allerdings sind viele Formulierungen des Artikels von mangelndem Verständnis des Verfahrens geprägt. Das Ergebnis des Wettbewerbs lautet nun allein: Verschiedene Nutzungen sind möglich. Die zum Teil äußerst schwachen Entwürfe sind hinfällig.
    Eine weitgehende Rekonstruktion der Fassade kann man aber auch nach Abschluss des Realisierungswettbewerbs erwarten, da ein Verzicht darauf auch politisch kaum zu vermitteln wäre. Das Planenhaus mit der rekonstruierten Ecke ist immerhin seit 14 Jahren prägend für das Bild des Schinkelplatzes. Interessant bleiben die Frage der zukünftigen Nutzung und die Möglichkeiten der Rekonstruktion unter der Baugesetzgebung.

  • Ich weiss ehrlich gesagt nicht, warum hier immer über die Gestaltfindung einer neuen Bauakademie diskutiert wird. Der bisherige Wettbewerb war ein NUTZUNGSweittbewerb, der mit diversen Gewinnen ohne jede klare Entscheidung ausging. Es gibt also durch den Nutzungswettbewerb keinerlei verbidnliche Vorgaben, wie eine neue Bauakademie - in welcher Form auch immer genutz werden soll.


    Deshalb wird der nächste Schritt sein, dass der Bund als Bauherr die Nutzungs bestimmt. Erst hernach soll ein Architekturwettbewerb die Gestaltfindung klären unter dem Motto "soviel Schinkel wie möglich".


    Alles andere ist Säbelrasseln und Zeitgeistgequatsche. Ohne Nutzungsbestimmung wird niemand einen Wettbewerb ausloben oder einen Bauantrag erarbeiten. Hier sind wohl der BM Bau, die BStM Kultur, die SPK und das AA die Beteiligten. Eine überzeugende Nutzungsidee habe ich bis dato nicht gehört.


    Am nächsten an der ursprünglichen Nutzung wäre eine Verlegung des Architekturstudiengangs der Traditionsnachfolgerin der Schinkelschen Baugewerkschule, der Beuth-Hochschule. Alles andere läuft auf irgendeinen multifunktionalen Tagungshybriden wie die Kommandantur heraus, der stets die Entkernung des Inneren bedeuten würde.

  • Ich weiss ehrlich gesagt nicht, warum hier immer über die Gestaltfindung einer neuen Bauakademie diskutiert wird.


    Außer den zwei Zeilen von "Baukörper", die zudem als Frage formuliert sind, tut dies doch offenbar seit einem Jahr niemand. Die zwei Antworten zuvor weisen zudem in die gleiche Richtung.


    Am nächsten an der ursprünglichen Nutzung wäre eine Verlegung des Architekturstudiengangs der Traditionsnachfolgerin der Schinkelschen Baugewerkschule, der Beuth-Hochschule.


    Die Idee, die Architekten der Beuth hier anzusiedeln, halte ich für überaus charmant. Allerdings glaube ich, dass es - in Nähe zur Museumsinsel und zum Humboldt Forum - vornehmlich auf einen Ort für architekturgeschichtliche Sammlungen herauslaufen wird. Dafür wird die SPK sorgen und politische Rückendeckung gibt es auch.

  • Ich dachte immer, es soll weitere Musealisierung der Mitte geben sondern ein Konzept mit Leben in der Bude. Da wäre eine akademische Ausbildungsstätte das beste. Ein Architekturmuseum - na, dafür ist die Konkurrenz vor Ort ja groß.


    Zudem hatte doch immer das AA Interesse an irgendeinem Tagungshybriden.Gibt es da Neues?

  • Ich habe versucht, mich durch darüber verlinkten Wettbewerbsergebnisse durchzuwühlen, doch von den Fassaden wird dort wenig gezeigt - auf einer Visualisierung wurde die schon mal exemplarisch erstellte Ecke anders als der Rest dargestellt. Ich kann nur hoffen, dass die Fassaden detailgetreu rekonstruiert werden - im Inneren kann man flexibler werden, wurde beim Schloss genauso gemacht. Was an Funktionen reinkommt, ist nicht vom Namen her entscheidend - auch ein Museum bringt Leben, wenn es Besucher gibt - während Ausbildungsstätten meist nur Studenten und Dozenten frequentieren.


    Mich ärgert die Denke, in die wenigen erhaltenen oder rekonstruierten historischen Ensembles mit Gewalt irgendwelche "Akzente" (letztes Foto links) einzubringen, als ob Berlin nicht aus über 99,9% aus welchen bestünde. In diese Kategorie gehört die Wippe auf der anderen Flussseite - versuchte Fassadenverhunzung hier wäre ein weiterer Fall. Schon schlimm, dass die benachbarten Neubauten nicht besonders überzeugend sind - als ob ein stimmiges Ensemble etwas ganz schlimmes wäre, was es unbedingt zu verhindern gilt.

  • ^ In der Tat Tomov, so sah es aus das historische Ensemble.
    Es tut wirklich gut das ab und an mal wieder zu sehen. ;)
    Umso unverständlicher wie so mancher an etwas klebt was er noch nie zu Lebzeiten gesehen hat.
    Aber soweit ich weiss gibt es keinen Dissens darüber, dass wenn die Akademie wiederersteht, sie mit dem Antlitz ersteht, das wir von verblichenen Fotos und alten Stichen und Gemälden her kennen.

  • Wie das historische Ensemble aussah, kann man in der Humboldt-Box sehen (Thumb, klickbar):



    Bild: https://abload.de/img/berlinbauakadresvs.jpg



    Die Kolonnaden vor dem Schloss sind genauso umstritten wie die Wippe - am besten sollte weder das Eine noch das Andere vor den Eingang gequetscht werden. Dann rutscht die Bauakademie in die Rolle der Einfassung des Schloss-Vorplatzes. Laut Modell hatte sie sogar schon mal ein Glasdach über dem (kleinen) Hof, diese Lösung würde man vermutlich übernehmen. (Überdachten Hof hat z.B. auch das British Museum - und das Berliner Zeughaus genauso).


    Auch schlechte Witze können die Frage nicht wegwischen, wieso nicht ein Ensemble stimmig und zum Entspannen sein darf. Als etwa das Märkische Museum gebaut wurde, 1899-1904 im Stil der Gotik, bemühte man sich um eine möglichst stimmige Gesamtwirkung - statt überall ständig zu erinnern, dass es eigentlich eine andere Zeit ist. Das weiß doch jeder auch so. So ähnlich hier - sofern man dies mit der Funktion vereinbaren kann, sollte außer den Fassaden auch möglichst viel von den Grundrissen, Innengestaltung der Original-Bauakademie übernommen werden.


    Es gibt ein Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin, eher abseits gelegen. Man könnte es doch in die wiederaufgebaute Bauakademie verlegen und die alten Räume anders nutzen?


    Wie einmal schon ausdiskutiert wurde, Museumsbetrieb ist heute meist u.a. mit Gastronomie verbunden. Ein Cafe sollte auch hier möglich sein - am besten so, dass man rein könnte selbst wenn man das Museum nicht besucht (dann wäre die Bude sowas von belebt). Räume an der Spree mit Schlossblick wären bestimmt am besten.