Neues aus dem Osten

  • In Pirna wurde die letzten Wochen über ein sowjetisches Ehrenmal im "Friedenspark" diskutiert. Der Park soll umgestaltet werden und der Obelisk stehe dabei im Wege. Das Denkmal soll aber nicht zerstört werden sondern lediglich auf die sowjetische Kriegsgräberstätte zurückkehren. Dort stand es schon einmal bis zur Versetzung 1953, angeblich anlässlich des Todes Stalins.


    Beim Bürgermeister trudelte derweilen sogar Post vom russischen Botschafter ein, der seinen Unmut über die von der CDU geforderte komplette Entfernung als Möglichkeit äußerte.
    Jetzt beschloss der Stadtrat nach einer Debatte die Versetzung des Mahnmals.


    http://www.sz-online.de/Nachri…erbannt/articleid-3112326

  • Anlässlich des Startes einer Schlössertour durch Sachsen, hatte die Freie Presse vor dem dramatischen Verfall von Herrenhäusern gewarnt. Etliche seien schon jetzt kaum noch zu retten. Und das trotz des Bereits dezimierten Bestandes durch Abriss von hunderten Gebäuden nach dem SMAD Befehl 209 von 1947.
    http://www.freiepresse.de/NACH…edroht-artikel8046639.php


    Jetzt widmet sich auch die FAZ mit einem Artikel der schwierigen Situation in der ganzen ehemaligen DDR.
    http://www.faz.net/aktuell/wir…hlossretter-11849849.html

  • Der 160 Jahre alte Eisenbahnviadukt im Lichtenauer Ortsteil Ottendorf nahe Chemnitz soll 2015 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Völlig unverständlich für mich warum ein so altes Industriebauwerk einfach beseitigt werden kann. Die Brücke ist nur wenige Jahre jünger als der Leubnitzer Viadukt welcher als Vorbild für die berühmten Elster und Göltzschtalüberführungen diente.


    http://www.freiepresse.de/LOKA…ruecke-artikel8167416.php

  • OMG, sowas müsste doch definitiv unter Denkmalschutz stehen!? Und dieser quitschbunte Entwurf strotzt ja nur vor Geschmacklosigkeit.

  • Rekonstruktion in Frankfurt an der Oder

    Die Stadt Frankfurt baut das im Krieg zerstörte Bolfrashaus an der Ecke Große Oderstraße/Bischofsstraße wieder auf. Der Renaissancebau prangt seit einiger Zeit schon als Illusionsmalerei am nun zum Abriss frei gegebenen 50er Jahre Bau.
    Vergleichsbild: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/17582075


    Das Projekt wird als deutsch polnisches Projekt von der EU gefördert. In der ehemaligen Dammvorstadt, dem heutigen Slubice, soll der ebenfalls im Krieg zerstörte Kleistturm wiederaufgebaut werden. Baustart ist nach MAZ im Frühjahr.
    http://www.maerkischeallgemein…aus-und-Marienkirche.html

  • Wunderbar. Steht der giebelständige Bau links daneben denn noch?


    Das ist vollkommen richtig angelegtes Geld, in einer Zeit, in der Werte so schnell vergehen, Technik so schnell veraltet und Menschen so leichtfertig ihrer Heimat den Rücken kehren. :daumen:

  • Nein, die Stadtmitte wurde ziemlich gründlich zerstört und abgeräumt. Auf dem gegenüber liegenden Grundstück steht ein Nachkriegsbau mit Flachdach. Drumherum im wesentlichen Brachland. Insofern ist die Reko natürlich eine absolute Bereicherung aber leider auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

  • "Der Spiegel" in der Kritik

    Der Spiegel druckte in seiner neuesten Ausgabe einen Artikel von Gordon Rempinski. Dabei handelt es sich um eine Art Portrait des aus dem Senegal stammenden SPD-Politikers Dr. Karamba Diaby. Dieser hat gute Aussichten als erster Deutscher mit schwarzafrikanischen Wurzeln in den Bundestag einzuziehen. Rempinski bezeichnet Halle unter anderem als eine "rechte Hochburg". So habe es bei der letzten Landtagswahl Viertel mit 10% NPD Wählern gegeben.
    Artikel: http://www.spiegel.de/spiegel/…g/bild-892282-479709.html


    Postwendend kam Kritik aus der Stadt die einen Imageschaden fürchtet und die schlechte Recherche des Autors kritisiert. So handele es sich bei dem "Viertel" mit 10% NPD Wählern anscheinend um das Industriegebiet Nord (Trotha). Hinter den NPD-Wählern verbergen sich dort aber lediglich 9 Seelen. Die restlichen Ergebnisse rangieren meist um den Durchschnitt oder darunter. http://www.mz-web.de/halle-saa…t-,20640778,22259650.html


    Auch Diavy selbst fühlt sich missverstanden und äußert heftige Kritik am Tenor des Spiegel Artikels http://hallespektrum.de/nachri…er-spiegel-artikel/38914/


    Der Autor selbst rechtfertigte sich heute, zeigt aber meiner Ansicht wenig Einsicht und gesteht keinerlei Fehler ein.
    http://www.spiegel.de/spiegel/…n-bundestag-a-892282.html


    PS: Ich hab den Eintrag hier verfasst da ich die bestehenden Halle Threads nicht verwässern wollte. Bei Notwendigkeit bitte dahin verschieben wo es besser hinpasst.

  • Der SPIEGEL weiss schon, dass Hamburg einen guten Nährboden für braunes Gedankengut bildet. Auch dank des in Hamburg sozialisierten CHRISTIAN WORCH konnte sich in Leipzig ein aktiver und aggressiver Linksradikalismus entwickeln. Ich muss direkt mal recherchieren, ob der SPIEGEL den gut findet.

  • ^ Es ist wohl einem breiten Bündnis aus Antirechts-Initiativen, Stadt und Polizei zu verdanken, dass in Leipzig eine allgemeine Sensibilsierung gegen braunes Gedankengut über die Jahre entstanden ist, wie ich sie mir anderswo in Ostdeutschland auch wünsche. Dies an 200 bis 300 gewaltbereiten Antifa-Aktivisten in der Stadt festzumachen, finde ich ein wenig zynisch.


    Mir geht die einseitige Berichterstattung (west-)deutscher Medien auch gegen den Strich, aber das ändert nichts daran, dass es im Osten durchaus so etwas wie national befreite Zonen gibt. Die sächsische Regierung ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass Verharmlosen, Stillschweigen, Aussitzen und das Kriminalisieren linker Kräfte als Gegengewicht zum Rechtsextremismus das Gegenteil bewirkt. In den 1990er-Jahren galt lediglich die Sächsische Schweiz als Hochburg brauner Gesinnungskameraden in Sachsen. Heute erfreut sich der Freistaat gleich mehrerer solcher Gebiete, und zwar zunehmend auch im Leipziger Umland. In Nordsachsen, im Raum Geithain-Colditz, im Erzgebirge, in Mittelsachsen und natürlich weiterhin in der Sächsischen Schweiz gibt es mehr oder weniger gefestigte Strukturen aus NPD, freien Kameradschaften und politisch agierenden Sportkameraden mit Faible für die 3. Halbzeit. Während die NPD-Stammwählerschaft fast überall in Deutschland gegen Null tendiert, liegt sie Experten zufolge in Sachsen schon bei knapp 3 Prozent. Wenn dies stimmt, braucht die NPD das nächste Mal nur noch 2 weitere Prozent Protestwähler zu mobilisieren und sie wird auch 2014 wieder im Landtag vertreten sein. Tillich scheint dies schon zu ahnen, so wie er sich in letzter Zeit für ein NPD-Verbot einsetzt.


    Wer glaubt, dass alles nicht so schlimm sei, kann sich ja mal an Vatertag als Senegalese verkleiden und durch ostdeutsche Bierzelte tingeln...

  • Mir sind einige schöne Projekte aufgefallen, die in den letzten Jahren in kleineren Orten im Osten fertig geworden sind und hier im Forum noch nicht erwähnt wurden (jedenfalls hab ich nichts gefunden).


    In Lutherstadt Eisleben wurde das Zentrum Taufe der St.-Petri-Pauli-Kirche nach Entwürfen von aff architekten aus Berlin neu gestaltet. Das Luther-Geburtshaus wurde um Ausstellunggebäude ergänzt, Architekten waren Heidenreich & Springer.


    In Wandlitz wurde letztes Jahr der Neubau für das Agrarmuseum eröffnet, Architekten waren rw+ aus Berlin (haben mit Chipperfield bei Neuen Museum in Berlin zusammen gearbeitet).


    In Wittstock wurden für eine Kindertagesstätte (Kinderland) alte Schulgebäude am Kirchplatz mit einem Neubau ergänzt nach Plänen von Kleyer, Koblitz, Letzel, Freivogel Architekten aus Berlin.


    Als Baulückenschluß in der Friedrich-Franz-Straße in Warnemünde wurde das Wohn- und Geschäftshaus Duett realisiert, Archtekten Löser Lott, Berlin.


    Zum Schluß noch der im Sommer letzten Jahres eröffnete Neubau für das Kunstmuseum Ahrenshoop von Staab Architekten, Berlin (Bauwelt Artikel).

  • Ahrenshoop Kunstmuseum

    Hier ein paar Fotos vom, schon vor einiger Zeit fertiggestelltem, Kunstmuseum Ahrenshoop von letzter Woche. Ein m.E. wirklich gelungenes Beispiel moderner Architektur in einem sehr sensiblen Umfeld eines mondänen Urlaubsortes. Zuletzt erwähnt von Atze Bauke im Beitrag #199