Rund um den Domplatz

  • Ohje. Lässt man sich Zeit. Anscheind hatte man mit dem Bestand mehr zu kämpfen als man dachte.


    Wieso passiert auf dem Domplatz noch nichts. Sollte der nicht bereits im Frühjahr eröffnet werden?

  • Neuigkeiten: Der Spatenstich für die Umgestaltung erfolgt morgen. Ansonsten alles wie gehabt: Provisorium für ca. 10-12 Jahre, große Rasenflächen, Stahlmauern zeichnen den Wallverlauf aus dem 10. Jhd. nach.

  • Nach der ganzen Schwarzmalerei von mir und anderen versuche ich dem Projekt zum Abschluss etwas Positives abzuringen.


    Erstens, bekommen wir einen annehmbaren, wenn auch nicht bewegenden, Platz. Die Ideen sind nett und vielleicht deutlich interessanter als ohne jegliche Bürgerbeteiligung
    Zweitens, kostet der ganze Spaß gerade einmal 1,2 Millionen. Wenig, wenn man bedenkt, dass eine der schlimmsten Stadtbrachen (und das an der Keimzelle der Hansestadt) verschwindet. Der Parkplatz ist passé und mit ihm die wüste Durchgangsatmosphäre.
    Und Drittens, wir bekommen keinen Glasklumpen!

  • Latest News

    Auf dem Platz vor der Hauptkirche St Petri entsteht bis Jahresende ein Gemeindehaus. Zusehen war das ja schon auf den Visualisierungen zum Domplatz als Baumassenstudie. Dazu wird das kircheneigene St.-Petri-Haus am Speersort abgerissen.
    Der "Schmuddelbereich" zwischen Mönckebergstraße und Speersort zu einem "attraktiven Platz" umgestaltet. Das Pastorat zieht dann in einen gläsernen Kubus, der im Kircheninnern gebaut wird.


    Mir fehlen die Worte. Das innere der Kirche wird durch den Glaskubus zerstört. Keine Kritik, keine Wertung nimmt das Abendblatt hier vor. Der Neubau des Klotzes wird in einem Nebensatz abgetan und um die lustige Überschrift "Ein gläsernes Haus im Haus für die Kirche" ergänzt. Traurig.


    Anfang 2009 wird dann das Eckhaus am Speersort abgerissen. Weil der Hauptmieter, Radio Hamburg, zum Oktober auszieht, hat sich die Kirche zum Verkauf des Gebäudes entschlossen. Danke für den Abriss, aber auch da ist Vorsicht geboten. Ein Neubau könnte die triste Ecke aufwerten oder sie mit Zeitgeistspielereien auf Jahre völlig entwerten.
    Die Norddeutsche Grundvermögen ist übrigens als Investor für die gesamte Neugestaltung in und um St. Petri zuständig.


    Das Fundament des Bischofsturms soll Besuchern in Zukunft weiterhin in einem gut zugänglichen Café präsentiert werden. Danke auch dafür. Ein Café am Platz ist essenziell für einen belebten Domplatz. Das die Fundamente nun wirklich öffentlich zugänglich werden, und das 7 Tage die Woche, ist eine wunderbare Entwicklung.


    Momentan überlegt der Bezirk den am Kirchplatz vorbeiführenden Teil des Speersorts für den Verkehr zu sperren. Grandios! Nicht nur die WBS zerschneidet die Altstadt. Genauso deplaziert ist der 4-Spurige Speersort. Gerade, weil man über die Domstraße/Schmiedestraße leicht an die Mö' bzw. den Rathausmarkt kommt, sollte die Sperrung verkehrstechnisch kein Problem sein. Außerdem, und so steht es auch im Artikel, rückt der Petri-Kirchehof näher an den Domplatz, da nur noch eine Straße die beiden Platzteile trennt.
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    Insgesamt durchwachsen, was da passieren soll.
    Negativ:
    Glaskubus (!!!)
    Neubau des Gemeindehauses vor dem Kirchenschiff (!!)


    Positiv:
    Mögliche Sperrung des Speersorts für Autos (!!!)
    Abriss des Radio-Hamburg Gebäudes (!!)
    Cafenutzung am Domplatz (!!)
    Fundamente des Bischofsturms werden in ein Cafe intigriert (!!)

    Noch außerhalb der Wertung:

    Neubau Ecke Speersort/Domstraße
    Nachzulesen im heutigen Abendblatt

  • Ein Café auf dem Platz ist positiv, positiv ist auch, dass die Ausgrabungen länger zugänglich sein werden, aber die Bindung der Kulturstätte an einen kommerziellen Cafébetrieb erscheint mir mehr als unglücklich. Zugang zur Ausgrabungsstätte nur, wenn man vorher einen überteuerten Kaffee bestellt? Selbst wenn der Zugang auch so erlaubt sein sollte, wird doch eine Hemmschwelle errichtet.

  • Stimmt schon. Behaupte aber, dass jetzt weniger Leute vom Bischofsturm wissen, als in ein/zwei Jahr, wenn die Massen aus der Mö' in den dortigen Balzac, Starbucks World Cofffee, Double Coffee oder was auch immer rennen. Die rein öffentliche Nutzung wurde ja bisher nicht besonders gut angenommen.

  • Am Domplatz steht auch schon ein Baustellenschild,



    Es fällt auf, dass hier der Speersort noch wie gehabt, einschließlich Parkplätze, eingezeichnet ist.
    Der Parkplatz ist geräumt.

  • Domstraße 18:


    Decke für das 1.OG wird wohl im Süd-Teil (Gr. Reichenstr.) morgen oder übermorgen geschüttet, Dornbuschseite ist noch nicht ganz soweit. Der zentrale Versorgungs/Fahrstuhlschacht ist bis zum 2. geschüttet und im 3.OG sind Verschalungsarbeiten in Gange.


    Fotos folgen bei etwas besserem Licht

  • Domstraße 18 /Gr. Reichenstr./ Dornbusch


    also: hier kommen mal Fotos von heute:


    Fassaden-Demo:

    Übersicht:

    Vorbereitung für das Schütten der Decke zum 2. OG:

    Es werden Schläuche für die Klimaanlage mit eingeschüttet:


    alle Fotos zum Objekt

  • Vielen Dank, für den promten Statusbericht.
    Bei dem verhältnismäßig kleinen Grundriss werden 11 Obergeschosse positiv formuliert "sehr urban" wirken. Vielleicht doch ein wenig zu viel für den Standort.


    Allerdings gefällt schon jetzt die verwinkelte Gebäudeform. Erfrischend anders neben all den Kästen drumherum.


    Mit der Fassadendemo ist klar, was wir nun zu erwarten haben. Bin leider ziemlich genügsam geworden, was das angeht und deshalb recht zufrieden. Auch hier kann man euphemistisch die "Brücke zwischen Altstadt und HafenCity" hineininterpretieren.

  • Nix mehr mit Ausgrabungen auf dem Domplatz. Obwohl die Artefakte, die man dort fand, weder zur Hammaburg noch zum Mariendom gehörten, sondern zum Johanneum und zur Domburg (Befestigungswall aus dem 9. oder 10. Jahrhundert zum Schutz des Doms, siehe #186), dachte ich, dass man Teile davon in die Gestaltung des Platzes einbeziehen wollte. Der Platz ist aber jetzt komplett planiert worden:




    Gegenüber auf der Petrikirchenseite befinden sich aber Ausgrabungen, die nach Zimmern aus dem 19. oder 20. Jhd. aussehen. Vielleicht das Johanneum.


    Bilder von Freitag und von mir.

  • Überraschend...

    ...stellte ich heute fest, dass die Gerüste nach vielen Jahren H&M endlich gefallen sind und sich die Südseite der St. Petrikirche nun frisch restauriert zum Domplatz präsentiert. Gesamtansicht Südwest:

    und aus Südosten


    Detailaufnahmen der behutsamen Restaurierung.



    Johannes mit dem Adler





    Bilder von mir.


    Die Art und Weise in der verfahren wurde gefällt. Es wurde wohl wirklich nur dort gearbeitet, wo akuter Handlungsbedarf bestand. So sind die alten Steine z.B. gut erkennbar. Schön, das hier nicht (typisch Deutsch) totsaniert wurde.


    Außerdem: Die Restaurierung und Erweiterung der von Rudolf von Beckerath gebauten Orgel, die 2006 nach ihrer Restaurierung und Erweiterung wieder geweiht wurde, wurde ausschließlich aus Spenden finanziert. Das Instrument verfügt heute über vier Manuale und Pedal, 66 Register und 4.724 Pfeifen.
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    Der Domplatz ist mittlerweile planiert. Vielleicht sieht sowas ja unter Glas nach mehr aus.

  • mal wieder Domstr. 18

    Mittlerweile wird die Decke des 6. OG geschüttet. Das heisst: Hälfte der Endhöhe.


    Das wird ein ganz schöner Brocken


  • Aus der Perspektive wird man das Gebäude zum Glück kaum sehen, vor allem wenn man bedenkt, dass es bis zum oberen Bildende reichen wird. Vom Domplatz bzw. vom Nikolaifleet aus, wird es ja optisch viel schmaler wirken, aber dadurch wohl noch höher.


    Vom Rathaus kommend wurde das Gebäude durchgestaffelt. An der Domstraße hingegen kragt es bei zunehmender Höhe weiter über das EG hinaus (erinnert mich an Fachwerkhäuser). Dadurch wird es noch massiver wirken. Zumdem ist das Gebäude recht spartanisch gehalten, bin mir also noch nicht so sicher, wie das alles wirken wird.
    Dennoch: Zwischen dem Glaskasten von früher und dem zukünftigen Bau liegen Welten. Ein bisschen schade ist es schon, wenn ich mal wieder sagen muss: "Wenigstens aus Backstein."


    Weißt du etwas über den Verbleib dieser Skulptur, wmeinhart?