Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • ... und somit über 43% mit der Aussage "Ich will das Nationaldenkaml wiederhaben" und der Annahme, dass das in der Öffentlichkeit ähnlich ist...


    Und das soll für die Zerstörung der Reste sprechen? Wenn ich mir in der Glotze die Demokratischen Schlammschlachten anschaue, wüsste ich nicht, wieso sie jeder vergangenen Regierungsform derart überlegen sein sollten, dass man jede Erinnerung an diese zerstören sollte - was übrigens nicht wie Demokratie, sondern wie 1984 wirkt. Es geht schon gar nicht darum, die Kolonnaden aufzubauen, die unangenehm den Schlossvorplatz von der Spree isolieren - bloß die Artefakte denkmalgerecht erhalten und zur Schau stellen. Im Foyer eines städtischen Baus in Neuss kann man mittelalterliche Mauerreste mit antiken Fundamenten bewundern - entstanden unter einem Kaiser. Niemand kommt auf die Idee, sowas zerstören zu wollen.


    In Warschau stammen zwei Wahrzeichen aus vergangenen Jahrhunderten, darunter die Sigismundsäule mit einem König darauf, erbaut vom anderen König - den Kommunisten käme nie in den Sinn, stattdessen irgend so eine Lenin-Säule aufzustellen. Sie haben gar die Königssäule wiederaufgebaut. Was sagt es über die Demokratie, wenn aus politischen Gründen ungenehme Denkmäler (den Denkmalschutz gibt es hier ja) zerstört werden sollten? (Und falls die Demokratie wieder einmal zusammenbrechen sollte, dann bestimmt aus ganz anderen Gründen als die Existenz einiger Denkmalreste.)

  • Und das soll für die Zerstörung der Reste sprechen?


    Ich bitte darum einmal darzulegen, was diese Formulierung rechtfertigen würde.


    Der Sockel wurde gerade zur Aufnahme des Denkmals saniert und die pommerschen und preußischen Wappenmosaike können wir ja nach Warschau schicken.


  • Der Sockel wurde gerade zur Aufnahme des Denkmals saniert und die pommerschen und preußischen Wappenmosaike können wir ja nach Warschau schicken.


    Oder nach Burkina Faso. Sicher können sie darlegen, was man in Polen mit diesen Mosaiken anfangen soll bzw. wo da irgendeine Beziehung zu besteht.

  • Liebe Forennutzer!


    Ich lese schon seit langer Zeit in diesem hochinteressanten Forum mit und bin von den vielen fundierten Beiträgen sehr angetan. Diesmal hat mir ein sehr gut gemeinter Beitrag von Saxonia (#1156) ins Auge gestochen, sodass ich mich registriert habe.



    Lieber Saxonia!


    Auch gerade Ihre Beiträge lese ich mit großem Interesse. Was Sie aber über Österreich nach 1945 in Bezug auf Desintegrationen und Wiedervereinigungen gschrieben haben, möchte ich gerne aus dem Wissen eines Österreichers ergänzen:
    Doch, es gab auch nach 1945 trotz wirtschaftlicher Not und massiven Drucks durch die Besatzungsmächte (welche bekanntlich Deutschland so klein wie möglich sehen wollten) und die von ihnen zugelassenen Parteien und Politiker immer noch deutschnationale Regungen und Bewegungen. Gleich 1945 äußerte noch der von den Sowjets eingesetzte Staatskanzler Dr. Karl Renner (SPÖ) - in Verkennung der Lage und der Absichten - die geneigten Siegermächte mögen doch wenigstens den sogenannten "Anschluss" ans Reich als "einzige positive Errungenschaft" des untergegangenen Regimes belassen. Doch die Siegermächte übten ihren Druck dahingehend aus, dass Österreich nur dann eine "Sonderbehandlung" in Aussicht stünde (Freispruch von "Kriegsschuld"), wenn es sich willig der unterbreiteten These vom "Opfer" unterwarf. Das Angebot schien verlockend, es führte zu guter Presse im Ausland, Ansehensgewinn und letztlich zum Staatsvertrag 1955, einschließlich des Abzugs aller Besatzungstruppen und damit der Verschmelzung der vier österreichischen Besatzungszonen.
    Das Lehrfach Deutsch wurde demzufolge in den ersten Jahren nach 1945 konsequenterweise als "Unterrichtssprache" in den Zeugnissen ausgewiesen. An den Universitäten wurde zunächst allerdings weiterhin traditionell "Deutsches Recht" (wie auch "Römisches Recht") gelehrt, was erst später zu einem "Österreichischen Recht" abgeändert wurde. Das seit deren Gründung im 19. Jahrhundert von linken wie rechten Parteien erbrachte selbstverständliche Bekenntnis zum Deutschtum wurde mit den Jahren nach 1945 zunehmend als anrüchig (bis hin zu staatsgefährdend) empfunden und nur noch als politisch "rechts" klassifiziert. Dennoch war das Gefühl, Teil des deutschen Volkes zu sein, in weiten Kreisen der Bevölkerung - aller politischen Anschauungen mit Ausnahme der Kommunisten - noch sehr lange verbreitet. Wahrscheinlich kann man sagen, dass dieses Jahrhunderte alte Gefühl mit seinen menschlichen Trägern den natürlichen Weg eines lebendigen Einzelwesens gegangen ist. Denn die nachfolgenden Generationen wurden durch die Schule zu einem reinen "Österreichbewusstsein" erzogen, die sich zunehmend weltbürgerlich verstanden und sich aus Staatszugehörigkeit und Volkstum wenig machten. Übrigens soll sogar das Parteiprogramm der ÖVP noch in den 1960er-Jahren das Bekenntnis zur deutschen Kulturgemeinschaft enthalten haben, welches erst danach gestrichen worden sein soll. Mit Sicherheit kann ich sagen, dass die FPÖ, die erst 1949 als "Verband der Unabhängigen" gegründet werden durfte, von Beginn an bis zum heutigen Tag dieses Bekenntnis im Programm enthält. Dass diese Tatsache jedem FPÖ-Mitglied, geschweige denn jedem FPÖ-Wähler bekannt wäre, bezweifle ich allerdings stark.


    Bis in die letzten Jahre verlor das Bekenntnis - egal zu welchem Volkstum - in unserer "Konsumgesellschaft" zunehmend an Bedeutung. Neuerlich zu ändern scheint sich dies nun langsam im Zuge der neuesten globalen Wanderungsbewegungen.


    Gesagt werden muss, dass im heutigen Österreich ein auch nur halböffentliches Bekenntnis zum Deutschsein automatisch Zeitgenossen auf den Plan bringen kann, die darin einen Verstoß gegen das am 8. Mai 1945 von der provisorischen Staatsregierung eingeführte "NS-Wiederbetätigungsgesetz" (oder auch einfach "Verbotsgesetz") vermuten.


    Vermutlich aus all den erwähnten Gründen werden die um uns wohnenden Deutsch-Südtiroler, Deutsch-Untersteirer, Ungarndeutschen oder die Sudetendeutschen usw. in den letzten Jahren neuerdings offiziell zunehmend als "Altösterreicher" bezeichnet.


    Diese Tatsachen bitte ich beim Thema Österreich freundlichst in Rechnung zu stellen und freue mich bereits auf weiter folgende Beiträge.

  • Und das soll für die Zerstörung der Reste sprechen?


    Es geht doch weniger um Zerstörung, sondern vielmehr um Nutzung als Fundament für was Neues. Und das ist doch gar nicht schlecht. Das Mosaik kann dafür ins Museum.


    Wenn ich mir in der Glotze die Demokratischen Schlammschlachten anschaue, wüsste ich nicht, wieso sie jeder vergangenen Regierungsform derart überlegen sein sollten,


    Abstatt zu glotzen: Studiere mal lieber Berichte über die Schlachten, die die 'vergangenen Regierungsformen' so verursacht haben !!!
    Königgrätz, Verdun, Stalingrad, Berlin... , vielleicht siehst du dann klarer!

  • ^ Wie jemand kürzlich schrieb, dieses Neues könnte viel einfacher auf einem neuen Fundament woanders aufgebaut werden. Das Festbeissen am gerade diesen Standort kann man nur durch die Absicht erklären, etwas kaputtzumachen.


    Wenn man schon Schlachten auflistet - soweit ich mich entsinne, für Stalingrad und Berlin war ein Populist aus Österreich/Bayern zuständig, der sich zuerst mal Wahlen stellte und in diesen recht viele Stimmen erhielt - als die Demokratie das vorletzte Mal ihren Tiefpunkt erreichte. Einen Kaiser gab es seit Jahrzehnten nicht mehr, sondern eine (Weimarer) Republik. Ich wüsste nicht, was da gegen einen Sockel des einstigen Denkmals mit dem Kaiser sprechen sollte.

  • ^ Das ist ein sehr entlarfender Beitrag von Dir. Das braucht man auch nicht kommentieren, alles sprich für sich.
    Aber um es doch klar zu sagen:
    Du liegst völlig falsch !!! Sowohl beim Thread-Thema, als auch bei Deiner politisch-historischen Sicht! :Nieder:

  • ^ Auch wenn manche es nicht hören wollen - das System in der Weimarer Republik war nicht sehr anders als heute, dennoch ist es denkbar schief gelaufen. Es ist auch keinesfalls so, dass die Wählerschaft immun gegen Populismus geworden wäre. Mit genügend Pech könnte sich die Geschichte sogar wiederholen - darf man nicht diese Gefahr sehen?


    Umso rätselhafter bleibt, was man da so sehr feiern will, dass dafür denkmalgeschützte Denkmal-Reste zerstört werden sollten - obwohl es woanders ohne Zerstörung ginge. Wie etwa westlich vom Reichstagsgebäude auf dem großen Rasen (bzw. "Platz").
    Übrigens - nach dem Bundeswahlgesetz 1869 gab es auch unter dem von manchen so ungeliebten Kaiser (der mit dem früheren Denkmal und Sockel) ein Parteiensystem und Wahlen, nur minimal anders als heute. Viele Unterschiede wie kein Wahlrecht für Frauen gab es in etlichen Ländern Europas 1:1 genauso - und was davon soll die Zerstörung der Sockelreste sowie der Schloss-Sicht rechtfertigen?

    3 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Wenn ich das mal zusammenfasse, lautet Ihre Position in etwa so: Man sollte überlegen, ob man die Berliner Republik zugunsten einer konstitutionellen Monarchie opfert, um einen zweiten Faschismus zu verhindern. Klar soweit? Und was das "nur minimal anders" betrifft: Vielleicht googlen Sie mal "Kulturkampf", "Sozialistengesetze" und "Reichsfeinde", bevor Sie sowas schreiben.

  • @ Bau-Lcfr: Oje, Dein Verständnis ist schon sehr begrenzt. Wie Du ja selbst schreibst, gab es kein Frauenwahlrecht aber auch das Wahlrecht für Arme war sehr eingeschränkt usw.
    Da ist es eine Farce zu behaupten, das damalige Wahlrecht wäre nur minimal anders als heute ! :nono:


    Dein beharrliches Behaupten, der alte Denkmalsockel, wäre zu wertvoll, um darauf das geplante Denkmal für die Freiheit und Einheit des modernen Deutschlands zu errichten, macht die Sache nicht richtiger.


    Unabhängig davon, ist denn überhaupt die geplante Zerstörung irgendwie belegt? Das meiste von dem was man heute sieht, wird doch auch mit dem neuen Denkmal zu sehen sein. Das oft genannte Mosaik ist im Moment eh nicht mehr da, ob es so einzigartig, schön und wertvoll ist um es voll sichtbar zu erhalten stelle ich in Frage.

  • Baukörper:
    Tja, du kannst in Frage stellen was immer und soviel du willst, das ist dein gutes Recht.
    Nur Denkmalschutz ist Denkmalschutz ob dir das paßt oder nicht!
    Belegt ist, daß dieser in diesem Falle mit Füßen getreten wird.
    Was am Sockel erhaltenswert ist bzw. zu wertvoll wäre haben hier einige schon reichlich erläutert.


    Da dich allerdings Denkmalschutz und architektonische Belange in diesem Fall scheinbar nur am Rande, bis garnicht interessieren wird dich das sicher nicht dazu bewegen endlich diese faktischen Beweggründe anderer wenigstens zur Kenntnis zu nehmen.


    Du reitest lieber immer weiter auf politisch teilweise auch nicht gerade sauberen Scheinargumenten rum.
    Das du einen ausgeprägten Haß zur deutschen Geschichte entwickelt hast war hier schon oft genug zu lesen.


    Und bitte versuche jetzt nicht auch mich in irgendeine ewig gestrige, reaktionäre, monarchistische oder sonsteine Schublade zu packen, denn da passe ich sicher nicht rein.


    Ich bin allerdings im Gegensatz zu dir in der Lage unsere Geschichte zu reflektieren ohne die Vergangenheit haßerfüllt auslöschen zu wollen und diese wie jedes andere zivilisierte Volk auch in der Öffentlichkeit in Form von Denkmälern zu akzeptieren (ausdrücklich das dritte Reich ausgenommen) ohne jene Zeiten zu verherrlichen.


    Übrigens braucht dir niemand einen detailierten Bauplan vorlegen um zu wissen, daß man die Wippe nicht an "Siemenslufthaken" aufhängen wird.


    Um eine derartige tonnenschwere Konstruktion sicher zu errichten braucht es eine ausreichende Gründung.
    Das sich im Sockel befindliche Gewölbe war in seiner Anordnung auf das alte Denkmal ausgerichtet um dieses tragen zu können.
    Für die Wippe wäre die Anordnung aber völlig unpassend und somit müßten an entsprechenden Stellen Stahlkonstruktionen durch das Gewölbe getrieben werden und/oder man müßte im Gewölbe irgendeine Stahlbetonkonstruktion unterbringen.


    Egal welche Variante einer Gründung umgesetzt würde, jede würde das denkmalgeschützte Gewölbe beinträchtigen bis teilzerstören.
    Aber auch das wurde hier im Strang schon reichlich behandelt, könnte man demnach auch alles hier nachlesen.



    Gruß, Jockel

    3 Mal editiert, zuletzt von Jockel HB () aus folgendem Grund: die böse Rechtschreibung

  • Abstatt zu glotzen: Studiere mal lieber Berichte über die Schlachten, die die 'vergangenen Regierungsformen' so verursacht haben !!!
    Königgrätz, Verdun, Stalingrad, Berlin... , vielleicht siehst du dann klarer!




    Mal abgesehen davon, dass die Bundeswehr als Besatzer in mehreren Laendern steht und der dritte Weltkrieg nur knapp verhindert wurde, brauchen Sie gar nicht soweit zu laufen. Tun Sie sich nicht so schwer. Gehen Sie einfach ins naechste Klinikum. Jedes Jahr werden ungefaehr 100 000 Bebies mit einen Metalldraht umgebracht. Abtreibung nennt sich das.
    Die Koerper werden dann verbrannt.


    Wenn einer hier das jetzige Systeem kritisiert wie der Vorredner das gemacht hat, heisst das nicht das derjenige das jetzige Systeem abschaffen will wie Sie das Ihm jetzt Unterstellen!
    Diejenigen die das jetzige Systeem aendern wollen verlaengern dessen Halbwertszeit. Es ist Bedauerlich, dass viele Politisch korrekte das nicht verstehen! Niemand will einen kompletten Bruch mit dem "Heute". Nur leichte Aenderungen. Und das faengt nun mal mit Kritick an.
    Die "angeblichen Feinde" sind dessen (das Systeem) Medezin zur Genesung!


    Lasst uns daher bitte zwei Denkmaehler bauen!

  • Um wieder zum Thema zurückzukehren und die Frage von Baukörper zu beantworten: Ja, die zum Bau der Einheitswippe erforderlichen Zerstörungen sind z. B. in diesem Bericht des Tagesspiegels belegt. Neben den bereits entfernten Mosaiken (die übrigens keine deutschen Wappen, sondern kaiserliche Monogramme zeigten) müssen 35 Meter lange Pfeiler durch das historische Gewölbe getrieben werden - und das, obwohl der gesamte Sockel denkmalgeschützt ist und erst vor Kurzem aufwendig saniert wurde!


    Des Weiteren gibt es auch eine Kontinuität zur DDR: Bekanntlich ließ Walter Ulbricht das Kaiser-Wilhelm-Denkmal abreißen, um ein Marx-Engels-Denkmal auf dem Sockel zu errichten. Aufgrund der historischen Vorbelastung des Standorts wurden die Pläne dann jedoch verworfen. Schließlich ließ Erich Honecker das Marx-Engels-Denkmal auf dem gleichnamigen Forum errichten. Vor diesem Hintergrund ist es schon merkwürdig, dass man die ursprünglichen Pläne heute in anderer Form als Einheitswippe am selben Standort ausführen will.

  • Mmh,


    In dem verlinkten Artikel ist allerdings beschrieben, dass diese Gründungsmassnahmen in einem nicht zugänglichen Teil des Sockels installiert werden. In den der Öffentlichkeit zugänglichen Gewölben wird also nichts von einer "Zerstörung" zu sehen sein...

  • Da der Mühlgraben fast mittig unter dem Sockel verläuft und von einem einzigen Bogen überspannt wird ist mir schleierhaft wie man die Gründung verstecken will wenn die Wippe ebenfalls relativ mittig platziert werden soll.


    Soll heißen, entweder stehen dann die Pfeiler zumindest teilweise im Mühlgraben oder man müßte sich eine Art Brückenkonstruktion über den Mühlgrabenbogen einfallen lassen.
    Eine unterirdische Brückenkonstruktion wäre dann im Mühlgrabenbogen auch wieder sichtbar.
    Bliebe nur eine oberirdische Brückenkonstruktion die sich auf die Aufstellhöhe der Wippe ungünstig auswirken würde.
    Wie man allerdings bei einer Brückenvariante die Pfeiler zwischen den bestehenden Gewölbebögen verstecken will wäre die nächste Frage da diese sehr eng aneinander stehen und dazu noch relativ dünnwandig sind.


    Übrigens stand das ehemalige Reiterdenkmal gerade wegen seines Gewichts auf festem Grund neben den Gewölben, selbst die hinteren Löwen befanden sich noch neben dem Mühlgrabengewölbe.


    Ich meine mich zu erinnern, daß selbst bei der auf den Visus dargestellten, sprich relativ niedrigen Aufstellhöhe, wegen der behindertengerechten Rampen (zu große Neigung) schon Schwierigkeiten auftraten diese wegen der zu geringen Platzverhältnisse einigermaßen unterzubringen.


    Die Aussage im Artikel "Sicherlich lösbar" halte ich unter denkmalschützerischer Sicht für sehr optimistisch und aus finanzieller Sicht ebenfalls.



    Gruß, Jockel



    P.S.: Wenn die Deutung von Architektator zutreffen sollte dann würde das heißen man müßte auf garnichts Rücksicht nehmen, weil die Gewölbe nicht öffentlich zugänglich sind? Ich bin gerade mittelschwer geschockt.

  • ^ Außer der Frage der Fundamentierung bleibt noch die kaputtgemachte Sicht auf die Schloss-Hauptfassade, was nur auf eine Art lösbar ist - die Wippe ganz woanders bauen (wenn überhaupt - die täglichen Nachrichten sind immer weniger zum Feiern von irgend etwas). In dieser Hinsicht ist Warschau als Vorbild sowas von passend - was um die Wahrzeichen-Denkmäler an Altbauten steht, wurde nach dem Krieg genauso wiederaufgebaut wie die Schlossfassaden wiederaufgebaut wurden (3 von 4 zumindest) - und die Sigismundsäule steht vor dem (wiederaufgebauten) Königsschloss. Da wurde nie ein Marx-Engels-Denkmal oder irgend eine Riesenschaukel auch nur erwogen, die die Ensemblewirkung tangieren könnten. Dass es ein wiederaufgebautes Ensemble ist, reichte als Rechtfertigung der Verhunzung nicht - etwas, was man sich in Deutschland abschauen sollte.


    Übrigens - unter #1174 wurde eine "historische Vorbelastung des Standorts" zitiert. Diese Magie der Orte scheint nach dem Fall des Kommunismus fortzubestehen - mal ist eine Kirche in Potsdam irgendwie kontaminiert, mal soll es am Schloss irgend eine Art kosmischer Strahlen geben, die angeblich nach einer Wippe rufen (oder so ähnlich). Irgendwann sollte man sich davon lösen. Falls man wirklich ehrlich ein Ereignis ehren will, geht es ein paar Schritte weiter in vergleichbar prominenter Lage genauso.

    5 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • PP.S.: Wenn die Deutung von Architektator zutreffen sollte dann würde das heißen man müßte auf garnichts Rücksicht nehmen, weil die Gewölbe nicht öffentlich zugänglich sind? Ich bin gerade mittelschwer geschockt.


    Nein, so wie ich das verstehe waren die Gewölbe bisher ja nicht zugänglich. Seit man die Fledermäuse umgesiedelt und die Gewölbe restauriert hat, sollen später die Gewölbe für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.


    Da macht es doch auch keinen Sinn, Pfahlgründung durch die Gewölbe hindurch zu treiben...


    Nach wie vor ist diese Wippe aber auch durch die entsprechenden Auflagen aber soweit von dem künstlerischen Entwurf entfernt dass es wirklich grotesk wirkt.


    Die ursprüngliche Idee von Sasha Walz war "eine Fläche, die sich aus der Ebene erhebt, fast schwebend, die sich leicht neigt wenn eine Anzahl Menschen die Ebene betritt."


    Mit den Rampen, Geländern, etc. ist das Teil nach wie vor eine Farce, unabhängig davon wo es aufgestellt wird.

  • Da dich allerdings Denkmalschutz und architektonische Belange in diesem Fall scheinbar nur am Rande, bis garnicht interessieren wird dich das sicher nicht dazu bewegen endlich diese faktischen Beweggründe anderer wenigstens zur Kenntnis zu nehmen.


    Zitat gekürzt.
    Bato


    Jockel, das ist schon dreist von Dir, mir das Recht abzusprechen eine Gegenargumentation gegen diesen Stuss von Bau-Lcfr zu führen.


    Ich nehme auch deren Beweggründe zur Kenntnis, aber ich kann solche Sätze wie, "Wenn ich mir in der Glotze die Demokratischen Schlammschlachten anschaue, wüsste ich nicht, wieso sie jeder vergangenen Regierungsform derart überlegen sein sollten,.." nicht so stehen lassen.
    Und ich finde, wenn Du so auf mich eindrischst, solltest Du auch Bau-Lcfr's oder gar Bohnenstanges Beiträge kritisiern, zumal Du ja nicht in eine derartige Schublade gesteckt werden möchtest. Das was Du für Dich beanspruchst, machst Du übrigens gerade mit mir!


    Meine Abneigung gegen Phasen der deutschen Geschichte richtet sich überwiegend gegen jene die größenwahnsinnige Weltmacht- und Eroberungspläne schmiedeten und menschenverachtende Eroberungskriege planten.
    Das Nationaldenkmal lehne ich ab, weil ich keinen Grund sehe, heute ein Denkmal wiederzuerrichten, das einen Kaiser verherrlicht, der mit seiner Weltsicht völlig konträr zu unserer heutigen Gesellschaft steht.


    Es ist außerdem so, dass hier jüngst noch kein Verteidiger des Sockels dargelegt hat, was denn unterirdisch dort so wertvolles verborgen ist! (ich bin aber auch nicht bereit, über 1100 Beiträge in diesem Thread durchzulesen ;) ).
    Die Fotos die ich aus "Dunkle Welten" kenne, zeigen jetzt nicht nicht gerade etwas das fürs UNESCO Weltkulturerbe taugt. Vielleicht schafft es ja nochmal einer der Sockel-Fans das hier aufzuarbeiten.
    Da ich nicht so verbohrt bin wie Du annimmst, könnte sich das lohnen. Vielleicht ändere ich ja meine Meinung, wenn dort z.B. ein Kulturgut allerersten Ranges verborgen ist.


    Dazu kommt noch, dass ich in Frage stelle, ob die befürchtete Zerstörung überhaupt eintritt. Immerhin ist die Denkmalschutzbehörde ja in das verfahren involviert!
    Gibt es vielleicht die Möglichkeit, dass das Gewölbe gar nicht so zerstört wird, dass die Pfahlgründungen durchs Mauerwerk und nicht durch die Räume gehen könnten, dass die wertvollen Räume (soweit es sie gibt) geschont werden?

  • Jockel, das ist schon dreist von Dir, mir das Recht abzusprechen eine Gegenargumentation...

    Da hättest du meinen ersten Satz im Post 1172 nicht ignorieren sollen.
    Wobei sich das nur auf deine Anmerkung zu den Mosaiken bezog (vielleicht hätte ich das besser zitieren sollen) und nicht auf euren Polittalk, den ich versucht habe auszublenden.


    Da ich nicht so verbohrt bin wie Du annimmst, könnte sich das lohnen. Vielleicht ändere ich ja meine Meinung...

    Da schätzt du mich jetzt falsch ein.
    Ich habe sicher nicht vor hier jemanden auf Teufel komm raus zu bekehren.


    Aber in einem hast du recht, ich hätte mehr verdeutlichen sollen, daß mir dieses verzerrende Politgeschwurbel in dieser Diskussion von allen auf die Nerven geht.


    Andererseits habe ich mehrmals versucht das Vorhaben denkmalschützerisch zu beleuchten und meine persönliche bautechnische Einschätzung darzulegen.
    Dabei habe ich bewußt versucht mir politische Bemerkungen zu verkneifen um die Diskussion wieder in sachbezogenere Bahnen zu lenken.


    Alle sachbezogenen Fragen die du oben stellst habe ich mehrfach versucht zu beantworten.
    Mag sein daß dir das nicht genügt, allerdings will ich ja wie oben geschrieben niemanden bekehren.
    Ich will es aber auch nicht ständig wiederholen müssen.



    Gruß, Jockel