Leipzig: Adina-Hotel im ehemaligen Brühlpelzhaus (eröffnet)

  • ^ ganz ehrlich, die Stadt wird bei Investoren erheblich interessanter und es werden erheblich größere Summen - vor allem auch in der Innenstadt - investiert. Auf der anderen Seite hat die LWB immer noch über 600 Mio Euro Schulden, welche natürlich direkt auf die Stadt zurückgehen. Desweiteren ist es, meines Erachtens, in der Innenstadt nicht notwendig eine sozial-verträgliche Wohninsel zu schaffen. Sprich: wenn die Stadt der LWB nicht irgendwann den Auftrag zum Verkauf der beiden Wohnblöcke zwischen Alten Rathaus und Reichsstraße gibt, um Schulden abzubauen bzw. Neubauten der LWB andernorts zu finanzieren, dann weiß ich auch nicht! Aber das Thema hatten wir zur Genüge

  • Wobei Reichsflakbunker ja dafür bekannt sind, daß sie mit Sporthallen kombiniert waren, eine Porphyr-Fassade und dreieckige Grundform besaßen sowie allerlei Fenster und durchlässige Innenhöfe hatten ....


    Ja das haben, (daher der Name übrigens) S/S Architekten als Reminiszenz an die Hofpassage des Kaufhauses welches vor dem Krieg dort stand entworfen. Angeblich einladend, was aber mit der sehr massiven dem Erdboden entgegen strebenden Auskragung, eher Gegenteil bewirkt. Der Zweite Platz war halt der beste Entwurf für den Platz...... :) Nicht so ein Westdeutscher 70er Retro-Atombunkerkirchlein (an der Autobahnausfahrt auf der Wiese), der zeitgenössischer weiße eine Geckenhaft unehrliches Steinriemchen Kleid trägt damit der geneigte Architekt das inflationär benutzte Wort "Kontext" ohne Rot zu werden benutzen kann.....

  • Die alte Haut ist ab, die Skelettbauweise des früheren Brühlpelz-Gebäudes sichtbar und die ersten neuen Fenster sind bereits eingesetzt.




    Bilder: Cowboy

  • Die alte Haut ist ab, die Skelettbauweise des früheren Brühlpelz-Gebäudes sichtbar und die ersten neuen Fenster sind bereits eingesetzt.

    Zuvor wurde noch das passende Mosaik gesucht:


    Einmal editiert, zuletzt von Rundling ()

  • ...wenn die Baukosten stimmen müsssen, wird zur Not auch Toilettenkeramik im Außenbereich verwendet.


    *Polemik an*


    Ich hätte mir durchaus was anderes vorstellen können. Warum hat man nicht dem allseits beliebten mid-century-modern-Trend entsprechend eine auf Eloxal und Naturstein basierende Fassade entworfen? Es hätte dem Gebäude gutgetan. Stattdessen fabriziert man nun eine Imitation der industriell gefertigten Mosaikplatten. Diese Teile sind aus der puren Not entstanden, den Naturstein hat man lieber für Prestigebauten (Gewandhaus) verwendet und exportiert. Westliche Gebäude der gleichen Epoche greifen da auf hellen Kalkstein zurück oder andere Natursteinarten. Ich finde, die Bauherren verpassen die Chance einer wirklich Aufwertung. Zumal man per Vorhangfassade dem Haus beliebig etwas Neues überziehen kann. Es wird so wirken, als hat man einen noch verpackten DDR-Regenmantel im Jahr 2016 gefunden und sich übergezogen. Sieht irgendwie neu aus, richtig schick isses aber nicht.


    *Polemik aus*

  • Am kommenden Hotel wurde nun angefangen das neue Mosaik anzubringen. Sah auf den ersten schon überraschend gelblich aus...


    Hab das heute auch gesehen. Wirkung ist in natura viel heller als auf der Visu. Klar muss man das Endergebnis abwarten aber ich hab ab heute wenig Hoffnung dass das besser als die Originalfassade aussehen wird.

  • ^^ Auch ich hatte heute das Vergnügen... ich kann mir nicht vorstellen, dass man das so lässt. Das Mosaik hat derzeit in meinen Augen einen sehr deutlichen Stich ins P...gelbe - mag sein, dass sich das verguckt, wenn eine größere Fläche damit bedeckt ist, aber irgendwie bezweifele ich das.


    Ach ja, die Fenster oberhalb des EG scheinen mittlerweile wieder alle drin zu sein.

  • Ich habe am jüngsten Sonntag das Mosaik in der Sonne bewundern dürfen. Es sieht wie oben zunächst polemisch angemerkt auch in natura nach Toilettenkeramik aus.


    Hier wurde eine Chance vertan ein DDR-Standard-Bürogebäude in einen eleganten Bau zu verwandeln, der die besten Qualitäten des International Style herausarbeitet: grade Linienführung, Strenge in der Geometrie, Metallrahmen und edler Naturstein als Fassadelelemente. Stattdessen wird der nackte Beton ein weiteres Mal notdürftig bemäntelt. Schade drum.

  • Ich habe am jüngsten Sonntag das Mosaik in der Sonne bewundern dürfen. Es sieht wie oben zunächst polemisch angemerkt auch in natura nach Toilettenkeramik aus.


    Immerhin wird jedes einzelne Steinchen sorgfältig festgeklopft...


  • An der Südseite werden auch erste Fassadenelemente angebracht. Die Mosaike stießen ja hier bereits auf harsche Kritik. Bis jetzt kann man allerdings noch gar nicht ausmachen, wie die finale Gestaltung aussehen wird. Von daher würde ich mit Kritik warten.



    Bilder: Cowboy

  • Die p..gelb anmutende Verkleidung wurde inzwischen ausgetauscht. Leider hat man sich für eine zartgelb aussehende Variante entschieden und ist nicht wie in den Visus gezeigt eher in Richtung cognacfarben gegangen.


    Auf jeden Fall sieht es deutlich besser aus als vorher.

  • Das gefällt doch überraschend gut. Da wurde doch ausnahmsweise mal die Ganze Ästhetik der Moderne wieder hervorgehoben und der Bau wirkt wieder wohlproportioniert und dennoch nicht mehr so wuchtig. Bravo! Jetzt muss er nur noch besser eingebunden werden (d.h. die LWB-Platte an der Reichsstraße muss weg).

  • Ich finde es ganz langweilig und schrecklich. So ein großes Haus so öde und uniform. Leipzig ist dynamisch und abwechslungsreich. Motel one 2, Bernsteincarre und das hier. Immer wurden die hässlichsten Entwürfe umgesetzt. Wer bestimmt das denn nur immer? :-))

  • Nr. 3 natürlich. Das sieht am hochwertigsten aus, besonders. Zudem bricht es durch die Streifen den Klotz optisch etwas auf. Jetzt kleben sie wieder Fliesen ans Haus...warum man sowas macht, habe ich noch nie verstanden.

  • ^ So unterschiedlich sind die Geschmäcker, den finde ich persönlich furchtbar. Sieht für mich wie eine klassische Plattenbau-Sanierung in Russland aus - dort arbeitet man auch gern mit Blechverkleidungen für einen modernen Look, der nach ein paar Jahren bereits wieder verbraucht aussieht. Ich war ja aus städtebaulichen Gründen für einen Abriss, aber wenn schon eine Sanierung, bin ich eigentlich ganz froh über Details wie Dieses.

  • Nach drei herrlichen Wochen in Südfrankreich mein erster Beitrag.


    Das Ergebnis, was bis jetzt zu sehen ist, finde ich sehr überzeugend. Das neue Design spiegelt zwar nicht hundertprozentig die Architektursprache der 60er-Jahre wider, aber das Brühlpelzhaus ist in meinen Augen auch kein besonders herausragender Vertreter der Ostmoderne. Da gibt es in Berlin und Dresden bessere Beispiele.


    Als ich gestern vorbeikam, war man schon ein wenig weiter als auf den Fotos von miumiuwonwon. Ich bin auf die Neugestaltung des EG gespannt. Dort sind inzwischen stark spiegelnde Fenster eingesetzt worden.