Dom-Römer-Areal: die Planung

  • ^^
    Das ist ein sehr guter Punkt! Bloß keine reine (nur den Blick von unten zugrunde gelegte) Fassadenreko wie die Mainzer Markthäuser bzw. Neubauten mit Möchtegern-Dächern! In Dresden sind zum Glück nicht alle Dächer als Fakedächer gestaltet: British Hotel oder die Zeile mit dem "Haus zum Schwan" direkt an der Frauenkirche neben dem Coselpalais haben echte Dächer mit First. Das Köhlersche Haus und die Schützresidenz glaube ich auch. Dresden hat definitiv Vorbildwirkung bzgl der Fehler, die man machen kann und die es zu vermeiden gilt und wie man´s eben auch richtig machen kann.

  • In der gestrigen Print-FAZ (RMZ Seite 44) sind weitere Angaben zum Wunschzettel der Koalition zum Stadthaus:


    • Stadthaus soll den Grundriss der karolingischen Königshalle aufnehmen
    • der Archäologische Garten soll auch nach der Überbauung von außen sichtbar und natürlich belichtet sein
    • steiles Satteldach
    • wie bereits erwähnt an der Höhe der "Goldenen Waage" orientiert, also elf bis zwölf Meter hoch
    • zwei Vollgeschosse mit jeweils fünf bis sechs Metern Höhe
    • das untere Geschoss soll der Darstellung des Archäologischen Garten dienen
    • das obere Geschoss ist geplant als multifunktionaler Raum für ca. 200 Personen, genutzt für kulturelle und politische Veranstaltungen
    • alle Funktionsräume, also Küche, Büros, Lager sowie Aufzüge und Treppen, sollen in einem der Häuser am Krönungsweg untergebracht werden


    Heute schreibt die FAZ, dass die überarbeiteten Entwürfe der Architekturbüros bereits am 4. Juni vorgelegt werden sollen. Vom Wunschzettel der Koalition sollen die Büros bisher nicht wissen! Nun zunächst im Wettbewerbsverfahren ein Sieger bestimmt werden. Dieser soll den Entwurf dann nochmals auf Grundlage des Wunschzettels von CDU und Grünen überarbeiten.

  • Entscheidung für das Stadthaus fällt im Juli


    Die Pläne für das Stadthaus wurden nun überarbeitet. Am gestrigen Tag haben die vier Preisträger des Architektenwettbewerbs ihre überarbeiteten Entwürfe bei der Dom-Römer GmbH eingereicht. Im Juli soll die Entscheidung über das geplante Gebäude fallen.


    Derzeit werden die Entwürfe von der Dom-Römer GmbH sorgfältig überprüft. Am 24. und 25. Juni werden Vertreter der Dom-Römer GmbH, der Wettbewerbs-Jury und des Gestaltungsbeirats letzte Details mit den Architekten klären. Die Dom-Römer GmbH wird dann den Entscheidungsträgern der Stadt eine Beschlussempfehlung unterbreiten.


    Im Rennen sind noch die Entwürfe der Architekten Kleihues + Kleihues (Berlin), Winking und Froh (ebenfalls Berlin), Braun & Schlockermann (Frankfurt) sowie Meurer/CBA aus Frankfurt und Luxemburg (Quelle).

  • 15 weitere Rekonstruktionen möglich

    Die Dom-Römer GmbH hat weitere Parzellen ausgesucht, auf denen Rekonstruktionen entstehen können. Sofern sich Interessenten finden. Dies berichtet die FAZ heute.


    Die Interessenten müssen sich innerhalb einer Frist bis zum 31. Juli für den Kauf eines der Gebäude bewerben. Diese Frist gilt auch für die schon beschlossenen acht Rekonstruktionen. Der Dom-Römer GmbH liegen bisher 54 Anfragen vor.


    Um welche Parzellen geht es? Dazu ein Plan in der FAZ. RMA, vielleicht kannst deine Visualisierung aus #86 aktualisieren?


    Etwas überraschend sind zwei Grundstücke an der Braubachstraße dabei. Nämlich die Hausnummer 25 (Nr. 4 der Dreysse-Studie) und die Hausnummer 29, Zum Glauburger Hof. Ein Jugendstil-Gebäude (Nr. 6). Unverständlich, warum die dazwischen liegende Hausnummer 27 (Nr. 5) ausgenommen wurde. Am Dokumentationsstand des ebenfalls in Jugendstilformen ausgeführten Gebäude kann es jedenfalls nicht liegen, der ist nach Dreysse sehr gut.

  • Das ist doch klar, auch wenn du das wieder nicht gerne hören wirst. Es ist politisch einfach nicht gewollt, dass man durchgehend historische Sichtachsen hat. Das Ganze wird ja, wie du schon ganz richtig gesagt hast, an der Braubachstraße offenbar, wo es schlicht und ergreifend totaler Blödsinn ist zu behaupten, dass das eine Gebäude nicht rekonstruierbar wäre. Mir sind über die Dreysse-Studie hinausgehende Planunterlagen bekannt, die ganz klar belegen, dass dort nicht mehr oder weniger da ist als bei den anderen zwei Gebäuden. Lieber Gott behüte uns dann bitte nur davor, dass dann durch städtebauliche Sensibilität berüchtigte Büros dort irgendeinen Gruselkasten hinstellen dürfen. Am Ende wird dann frei nach Dresden wieder gemault, wie sowas passieren konnte...


    Ebenfalls unverständlich sind die fehlenden Rekomöglichkeiten an der Nordseite des Markts zwischen Steinernem Haus und Hühnermarkt (Nr. 30–34). Wirklich nachvollziehbar ist die geringe Praktikabilität (nicht Machbarkeit!) von Rekos dagegen im Südblock zwischen der Goldenen Waage und der Grünen Linde (Nr. 37 + 38) sowie zwischen Hühnermarkt und Rebstock (Nr. 19, 21 + 22, wohl v.a. aufgrund der Parzellenzuschnitte oder weil hier städtebaulich wenig bedeutende klassizistische Neubauten standen). Ausgenommen Markt 12 (Nr. 20), einer der bedeutendsten Vertreter eines barock umgestalteten gotischen Hallenhauses am Markt (das zudem mit völlig falscher Parzellierung im FAZ-Plan steht). Dass Markt 8 (Nr. 18) nicht kommt, war ja von vorneherein schon klar.


    Anbei ein aktualisierter Plan:



    (Klicken zum Vergrößern)


    Wer sich nochmal die einzelnen Häuser zu den Nummern angucken will, hier gibt es die Dreysse-Studie:


    http://www.stvv.frankfurt.de/parlisobj/B_509_2006_AN1.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von RMA ()

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Es ist fraglich, ob man dem Projekt mit der starren Festlegung der Meldefrist bis zum 31. Juli 2010 einen positiven Dienst erweist. Die Gründe für diese harte Terminsetzung und eventuell mögliche, abgemilderte Alternativen wurden meines Erachtens noch nicht ausreichend beleuchtet. Jochem Heuman erläuterte in einer Ausschusssitzung einmal, es müsse alles schnell und in einem Zug gebaut werden und dürfe nicht zehn Jahre dauern. Es sind aber nach meiner Meinung durchaus auch weichere Zwischenlösungen denkbar.

    In einem Artikel vom 11. Juni 2010 beleuchtet die fnp-online den Problempunkt des modernen Anbaus am Steinernen Haus (Kunstverein), der eklatant weitere Rekonstruktionen erschwert oder gar verhindert.
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…t_rmn01.c.7814879.de.html


    Laut Altstadtforum steht das Gebäude nicht unter Denkmalschutz. Über die Finanzierung für Um- und Neubau würden bereits Gespräche geführt. Es werden sogar zusätzliche Einnahmen für die Stadt durch die optisch reizvolle Verdichtung vorgerechnet.

    Im Sinne eines weitgehend erlebbaren Altstadtensembles und eines möglichst stimmigen Wiederaufbaues auf dem Areal ist dieses Engagement nicht hoch genug einzuschätzen.

  • Und doch gilt natürlich auch für die Braubachstraße 27 (Nr. 5 der Dreysse-Studie) der Beschluss der Stadtverordentenversammlung, wonach rekonstruiert werden kann, wenn sich ein Investor findet. Das sieht Michael Guntersdorf nicht anders, wenn er gegenüber der FNP (Artikel) sagt, dass die Auswahl nicht als Dogma zu verstehen ist und darüber hinaus noch Rekonstruktionen denkbar sind.


    Alles in allem ist die Sache doch auf einem guten Weg. Deutlich weiter, als man es noch vor ein, zwei Jahren für möglich gehalten hätte. Also abwarten.

  • Mod: Editiert, bitte fremde Rechte beachten und keine Zeitungsartikel ins Forum kopieren (Richtlinien)! Link zum FAZ-Artikel von gestern in #104.
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    Grade den Glauburger Hof finde ich interessant, da ich auf Jugendstil stehe ;) Ich habe grade schon gegooglet und da bin ich immer wieder auf den Nürnberger hof gestoßen. Handelt es sich bei dem Nürnberger und dem Glauburger Hof also um das selbe Gebäude?


    Hier eine historische Ansicht die ich gefunden habe: Link

  • @ Schmittchen: Da gebe ich dir Recht. Guntersdorf war in der Tat ein echter Glücksgriff, da er wirklich frei von jeglichen Dogmatismen ist.


    @ Freeeak: Glauburger Hof war der ältere Name für den Nürnberger Hof. Nach der Zerstörung der Burg auf dem Glauberg flohen die Überlebenden, die staufische Reichsministeriale waren (nach neueren geneaologische Forschungen vermutlich aus Wetzlar), in das unter den Staufern aufblühende Frankfurt am Main und bauten sich dort zwischen Markt und der damals noch als Kanal fließenden Braubach eine große Hofanlage. Als der Hof in der frühen Neuzeit in andere Hände wechselte, kam der Begriff Nürnberger Hof auf, weil hier traditionell die Nürnberger Kaufleute einkehrten.


    Beim Bau der Braubachstraße 1904–06 wurde der nahezu perfekt in einem Zustand des 15. Jahrhunderts (im Kern vermutlich noch romanische) Hof in großen Teilen zerstört. Die historisierenden Häuser an der Braubachstraße erinner(te)n in ihrer Architektur nun an bestimmte Gebäude des Nürnberger Hofs.


    Die Nr. 6 war beispielsweise eine Interpretation des Renaissance-Hauptgebäudes des Nürnberger Hofs, etwas zurückgesetzt sogar fast auf dessen ehemaliger Parzelle, auf diesem Bild ganz gut zu sehen:


    http://commons.wikimedia.org/w…gerhof_innere_Ansicht.jpg


    Zur Orientierung: die auf dem Bild rechts zu sehende Spitzbogendurchfahrt ist die, durch die man noch heute von der Braubachstraße zum Markt gelangt. Und ja, die Nr. 6 war neben dem Kaufhaus Wronker wohl das bedeutendste Bauwerk des Reformstils in Frankfurt am Main überhaupt.


    Der jüngere nördliche Teil, der sogenannte Schmidthof (einst eigenständig und erst später mit dem Nürnberger Hof vereinigt) blieb an der Schnurgasse erhalten. Hier überstand dieser selbst den Zweiten Weltkrieg und wurde 1954 für den Bau der Berliner Straße abgerissen (drei im Kern noch gotische Häuser!). :nono:


    Das Bild hier zeigt die Reste 1949 (!):


    http://www.altfrankfurt.com/Sp…1949ABGERISSEN_1953-0.htm


    Nur der (barocke) Torbogen steht heute noch im Hinterhof des Hauses Braubachstraße 28.

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Der Gestaltungsbeirat empfiehlt nach der Überarbeitung den ursprünglich zweitplatzierten Entwurf für das Stadthaus des Berliner Büros Kleihues + Kleihues. Michael Gunterdorf wollte das aber noch nicht bestätigen. Der Beirat habe eine Empfehlung abgegeben, die politisch Verantwortlichen hätten sich aber das letzte Wort noch vorbehalten.

    Die fnp-online berichtet am 26. Juni 2010:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…e_rmn01.c.7875990.de.html

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    21 Rekonstruktionen möglich, schreibt die fnp-online im Artikel vom 21. Juli 2010:
    http://www.fnp.de/fnp/region/l…h_rmn01.c.7974727.de.html


    Die Dom Römer GmbH habe für originalgetreue Nachbauten nun 21 Grundstücke im Angebot.
    Durch das Angebot der Füllbauten haben sich viele Interessenten umorientiert, sagte Michael Guntersdorf im Gespräch mit der FNP.

    Im Konkurrenzfall zwischen moderner und historisierender Bebauung bei einer Parzelle, würde die Politik entscheiden, so Michael Guntersdorf. Im Übrigen habe er kein Sorgen, dass es zu wenige Investoren für die insgesamt 30 Parzellen gibt.

    Anfang August soll die Ausschreibung für die Neubauten veröffentlicht werden. In sieben Lose wird das Areal aufgeteilt damit eine möglichst große Gestaltungsvielfalt erreicht wird. Es können einzelne Gebäude oder auch zusammenhängende Blöcke entworfen werden.


    Mehr im Altstadt-Salon

  • Neues in der FAZ: Insgesamt 16 Gebäude werden voraussichtlich rekonstruiert. Damit werden ungefähr auf der einen Hälfte der Parzellen Rekonstruktionen, auf der anderen Hälfte Neubauten nach Maßgabe der Gestaltungssatzung gebaut. Im einzelnen:


    • neben den von den Stadtverordneten beschlossenen acht Rekonstruktionen entstehen etwa acht weitere
    • damit rund die Hälfte dessen, was nach Ansicht der Dom-Römer-Gesellschaft noch möglich wäre
    • Bewerbungen von Kurzentschlossenen sind auch ein paar Tage nach Fristende am 31. Juli noch möglich
    • die meisten zusätzlichen Wiederaufbauten wird es am Hühnermarkt und an der Nordseite des Krönungswegs geben
    • Interessenten hierfür u. a. die Porzellanwerke Höchst und die Binding-Brauerei
    • 80 Bewerbungen gingen für Neubauten ein, 25 für Rekonstruktionen, 17 für einzelne Gewerbeeinheiten
    • an der Braubachstraße ist ein Hotel geplant, am Hühnermarkt ein kleineres Gästehaus



    • der offene Architekturwettbewerb für die Neubauten wird Mitte August 2010 ausgeschrieben
    • 18 Büros sind gesetzt, darunter Franken, Landes und Franzke, andere können sich bewerben
    • es wird im Wettbewerb zwölf Lose zu je drei bis vier Häusern geben
    • der Wettbewerb soll im Januar 2011 entschieden werden
    • Baubeginn ist im späten Frühjahr 2011 geplant
    • mit der Rekonstruktion des Rebstocks soll begonnen werden
    • die Fertigstellung des gesamten Projekts ist 2015 vorgesehen
  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Wohl aus ähnlichem Anlass berichtet auch die fnp-online in ihrer eigen Art etwas süffisant mit Stand vom 03. August 2010:
    Die neue Altstadt wird modern.

    http://www.fnp.de/fnp/region/l…n_rmn01.c.8022319.de.html


    Die Modernisten haben die Nase vorn, die höheren Baukosten schrecken offenbar viele ab.

    Bis Ende Juli haben sich mehr als 120 potenzielle Investoren gemeldet.

    Die "grobe" Anzahl der zu rekonstruierenden Gebäude stehe nun fest.

    Derzeit sind erfahrene Architekten damit beauftragt, die Kosten der Rekonstruktionen zu berechnen.

    Im Herbst 2010 werden die Vorverträge mit den Interessenten abgeschlossen.

    Das Wettbewerbsverfahren biete auch die Möglichkeit, einen Architekten mit der Gestaltung eines einzelnen Gebäudes innerhalb des Loses zu beauftragen.



    3 Mal editiert, zuletzt von RobertKWF () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Der Frankfurter Architekt Michael Landes will am "Markt" das Areal des "Alten Kaufhauses" modern bebauen aber eventuell mit der alten Fassade. Dazu noch die Parzelle des Hinterhauses "Hinter dem Lämmchen", schreibt die fr-online mit Datum 03.08.2010, mit einigen Leserzuschriften im Anhang:
    http://www.fr-online.de/frankf…2798/4530156/-/index.html


    Mal sehen wie sich die Dom Römer GmbH zu einer "nur" Fassade stellen wird.

    Der Innenhof böte den Raum zur Erschließung, so Landes. Im Erdgeschoss hätte er gerne seinen Italiener drin, im ersten Stock Büros, darüber dann Wohnungen.


    Laut Dom Römer GmbH bewirbt sich gegenüber vom Roten Haus an der Nordseite des Plätzchens (?) (einiges ist hier für mich noch verwirrend und scheint geographisch nicht ganz richtig zu sein) ein Elsässer Bäcker.
    Für Markt 28, "Zum Würzgarten", bewirbt sich die Parfümerie Albrecht, der Wurzeln ihrer Gründung 1732.
    Das Haus "Kleiner Vogelsang" scheint nun fest im Visier von Heidrun Christensen zu sein.

    Dem Presseclub hat Michael Guntersdorf das Haus "Klein Nürnberg" versprochen, heißt es weiterhin.
    Eine Art Hotel an der Braubachstraße soll mit dem Gasthaus "Goldenes Lämmchen" verbunden werden.
    Der Unternehmer Claus Wisser habe Guntersdorf zugerufen "Ich kaufe zwei Häuser". Manche Anfrage sei noch unbearbeitet und Claus Wisser komme bald drann.



  • ^ Den Artikel hatte ich gestern Abend auch gefunden und mich gefreut, dass bezüglich der privaten Rekonstruktionen die ersten konkreten (Häuser-)Namen gefallen sind. „Nordostseite des Plätzchens“ hat mich zunächst auch irritiert. Da es im oben zitierten Zeitungsartikel im Absatz vorher um den Hühnermarkt geht, nehm ich mal an, dass dann auch dieser mit Plätzchen gemeint ist. Wenn man sich eine Karte vom Hühnermarkt ansieht, könnte man sagen, dass das Rote Haus an dessen südwestlicher Ecke liegt (Nr. 41, s. Dreysse-Studie). Die nordöstliche Ecke könnte also das Haus zum Schildknecht, Hühnermarkt 18 (Haus Nr. 23 in der Studie), sein. Leider ist nicht herauszulesen, ob die Bäckerei sich die Ladenfläche in einem Neubau oder einer Rekonstruktion sichern will, vermutlich wäre beides möglich. Auch wenn mir eine Rekonstruktion des schönen Eckbaus (mit Belvederchen!) wegen dessen außergewöhnlichen Form bedingt durch den Grundstückszuschnitt mehr zusagen würde :)

  • Umbau der Tiefgarage

    Mitte Juli wurde die Tragwerksplanung für den Umbau der Tiefgarage Dom/Römer und die Herstellung der Gründungsebene für Hochbauten ausgeschrieben. Die Kurzbeschreibung findet ihr an dieser Stelle.


    Wurde andernorts schon erwähnt: Wegen des Grundwasserdrucks wird das Technische Rathaus nur bis zur Ebene der Decke über dem Erdgeschoss abgebrochen. Quasi ein Riesen-Bungalow bleibt uns also erst einmal erhalten. Später erfolgt der Abbruch des Erdgeschosses und Teilen der beiden Untergeschosse wegen der zu gewährleistenden Auftriebssicherheit sukzessive mit den Umbaumaßnahmen der Untergeschosse. Eventuell sind hierbei zeitweise Ballastierungen notwendig.


    Ehemalige Kellerflächen des Technischen Rathauses im 2. UG werden später Teil der Tiefgarage. Umgekehrt werden Tiefgaragenflächen im 1. UG zu Kellerräumen der neuen Bebauung. Als Zufahrt zur Tiefgarage wird ein Tunnel von der Domstraße durch das Haus am Dom ins 1. Untergeschoss der Tiefgarage gebaut. Während der Umbaumaßnahmen bleibt die Tiefgarage in Teilbereichen in Betrieb.

  • Letzteres ist übrigens bei der Ostbebauung des Römerbergs Anfang der 1980er genauso gemacht worden. Dies kann man aus deren finalen Wiederaufbauplänen (die übrigens auch das Gerücht, dass sie im Inneren von einer modernen Konstruktion gehalten wird, widerlegen) in einer Ende 1983 von der Stadt Frankfurt am Main anlässlich der vollendeten Rekonstruktion kostenlos herausgegeben Broschüre entnehmen:



    (Klicken zum Vergrößern)


    Man beachte, dass sogar die für das 15. Jahrhundert in Frankfurt typischen liegenden Dachstuhlkonstruktionen auf dem Kleinen Dachsberg / Schlüssel und dem Großen Laubenberg rekonstruiert wurden.


    Da die Broschüre kostenlos herausgegeben wurde, denke ich mal, dass es okay geht, hier diesen Auszug zu zeigen.

  • Heute berichtet die FAZ, dass die vier Preisträger des Stadthaus-Architektenwettbewerbs ihre Entwürfe nochmals überarbeiten sollen. Und zwar bis zum 23. September 2010, dann sollen die Arbeiten während der Sitzung des Sonderausschusses Dom-Römer vorgestellt werden. Alle vier Entwürfe sind wohl noch im Rennen. Die überarbeiteten Entwürfe sollen mehr Abstand zur Schirn halten, um die Kunsthalle nicht zu verschatten und um eine Belebung der Bendergasse zu ermöglichen. Zudem soll das Stadthaus an den Domturm heranrücken. Ziel ist ein attraktiver Platz neben der "Goldenen Waage". Auch soll der gesamte Archäologische Garten zugänglich bleiben, nicht nur der Bereich der Grundmauern der karolingischen Königshalle.


    Nach Aussage von Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH, ist das Interesse am Erwerb von rekonstruierten Häusern gering. Während an Rekonstruktionen interessierte Bewerber Mühe mit der Finanzierung hätten, sei vielen Interessenten an modernen Grundrissen gelegen. Daher sei nur noch mit zehn bis zwölf rekonstruierten Häusern zu rechnen.


    In Bezug auf das "Rote Haus" ist laut Guntersdorf zu erwägen, das benachbarte Haus "Zum Kummern" zu rekonstruieren. Dies weil sonst Teile der Fassade des "Rote Hauses" erfunden werden müssten. Die Quellenlage soll sehr gut sein. Dazu müsste allerdings Dietrich Bangerts Betontisch abgerissen werden. Auf dieser FAZ-Karte ist das Haus mit "N" gekennzeichnet.

  • Die Begründung mit den Grundrissen ist ja mal ziemlich unglaubwürdig. Als ob durch einen Neubau der Grundriss grundsätzlich anders wird... Gut, man kann die konkrete Raumaufteilung komplett neu planen, aber auch bei einer Rekonstruktion hätte man mehr als ausreichende Freiheiten. Allein in dem Haus in dem ich wohne, sind mittlerweile so viele Wände verschoben worden, da braucht mir keiner erzählen, die Raumaufteilung in einem rekonstruierten Fachwerkhaus wäre unabänderlich...
    Ich möchte nicht wissen, was die wirklichen Beweggründe sind, dass auf einmal von mehr als 30 Rekonstruktionsinteressenten gute 20 freiwillig abgesprungen sind, kann ich mir nicht wirklich vorstellen.
    Die ursprünglich 21 als rekonstruierbar eingestuften Gebäude waren eigentlich das absolute Minimum, wenn jetzt am Ende wirklich nur 10-12 rekonstruiert werden sollten, wäre das ein enormer Rückschlag. Allein am Hühnermarkt sind es 7 zusätzliche Gebäude wo zumindest die Wiederherstellung der Fassade absolut unablässlich ist, das Haus zu den 3 Römern und einige weitere Gebäude entlang des Markts sind da noch gar nicht mitgezählt. Und ich wage zu bezweifeln dass moderne anstelle von rekonstruierten Fassaden bei diesen Gebäude auch nur ansatzweise als adäquater Ersatz betrachtet werden können.


    Auch beim Stadthaus schlägt man den völlig falschen Weg ein. Gerade das Einhalten des Grundrisses der Kaiserpfalz war die eigentliche Stärke des Siegerentwurfs. Auf keinen Fall sollte das Gebäude noch näher an den Dom heranrücken, und damit die Goldene Waage in einen völlig ahistorischen städtebaulichen Kontext gestellt werden indem die Bauflucht der Höllgasse grundlos zerstört wird.


    Dass man den Schirn-Tisch vielleicht doch nochmal auf den Prüfstand stellt, ist da schon die einzige positive Nachricht.

  • Neugestaltung Dom-Römer-Areal – Planungs- und Bau-Thread

    Hier die drei Frankfurter Presseartikel die sich mit der erneuten Überarbeitung der Entwürfe zum Stadthaus beschäftigen zusammengefasst. Ein ermüdendes Thema. Eigentlich nichts wirklich Neues. Dazu noch der Neverending-Hickhack um die Häuser die originalgetreu wieder aufgebaut werden sollen/können/müssen. Die armen Rekonstruktionsbefürworter sind daran schuld!


    Erstaunlich neu ist aber das Engagement von Michael Guntersdorf um den notwendigen Abriss des Tisches ("Debatte über den Tisch der Kunsthalle neu führen") für die notwendigen, westlichen Nebengebäude am Roten Haus.

    faz.net vom 25.08.2010: Ein bisschen Hoffnung.
    http://www.faz.net/s/Rub3DFC0DABC5664C30AC70700DD10A965D/Doc~E62FA8A2D343E4CF885FBD50344DF171E~ATpl~Ecommon~Scontent.html


    faz.net vom 26.08.2010: Stadthaus-Entwürfe werden überarbeitet.
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~EC66556BEA4BF47E0A44CC8BB7479EA9B~ATpl~Ecommon~Scontent.html


    fr-online vom 26.08.2010: Neue Runde in der Altstadt.
    http://www.fr-online.de/frankf…2798/4592508/-/index.html
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