Stadtquartier City West (Hertzalle Nord und Süd)

  • Denkt man "groß", wird irgendein Nazi, gerne Herr Speer aus der Kiste gezaubert. Vor allem bei einem Vorschlag, die TU auf Tegel (war ja nicht meiner, sondern kommt u.a. von der TU) und Zoo und Tiergarten zusammenzulegen auf Tempelhof (sucht man nicht ein Nutzungskonzept?). Letzteres spart u.a. Kosten und ist artengerechter. Merkste selber, ne? *maximalkopfschüttel*


    Was ist denn das für ein Blödsinn? Speer war kein Hinweis auf böse Nazi-Intentionen, sondern schlicht auf schwachsinnige, geschichtsvergessene Gigantomanie. Wobei mir Speer ohne Weltkrieg und Teilung insgesamt lieber gewesen wäre.


    Das, was du schreibst, ist ein Godwin-Godwin-Bonus. Kritisiert irgendjemand etwas zurecht, wird ihm ein vermeintlicher Nazivorwurf, der keiner ist, zum Vorwurf gemacht.


    Und jetzt zum Tierpark/Zoo: Selbst der Tierpark in Ostberlin hat eine beeindruckende und eigentümliche Geschichte. Den wollen die in der DDR sozialisierten Menschen bestimmt nicht in Tempelhof haben.


    Ihr wißt doch selbst, daß das Irrsinn ist. Was soll das? Das Riesenrad-Areal soll gemischt sowohl an die Uni als auch an Investoren gehen. Es sollte eine ganzheitliche Mischung dort entstehen.


    Davon abgesehen ist das TU-Areal an der Straße des 17. Juni wirklich ziemlich trostlos und verbesserungswürdig.

  • spandauer: Ich würde an deiner Stelle nicht mit Moral argumentieren, vor allem weil es sich um deine persönliche Meinung handelt und nicht um allgemeingültige gesellschaftliche Normen. Ich wäre an deiner Stelle auch vorsichtig, deine Argumentation auf solche Schlagwörter wie 'Neoliberalismus' oder 'Kapitalisten' zu bauen, denn mit Verlaub, solche Phrasen aus der Klamottenkiste des Klassenkampfes verdient diese Diskussion nicht und du hast es eigentlich auch nicht nötig.


    Wie schon mehrfach erwähnt braucht die TU nach eigenen Angaben mehr Platz, nämlich nicht nur für die eigenen Fakultäten sondern auch für die Schaffung neuer Institute und für Gründerzentren, wo die in der Uni entwickelten Techniken durch Kooperation von Firmen zur Marktreife gebracht werden können. Man kann natürlich dieser kommerziellen Nutzung kritisch gegenüberstehen, aber erstens ist dies heutzutage üblich, zweitens bringt es Geld ein und drittens können auch die Studenten durch praxisnahe Forschung profitieren. Natürlcih betrifft dies hauptsächlich technische oder naturwissenschaftliche Fächer, bei Literaturwissenschaften oder ML dürfte das Kooperationsinteresse geringer sein. Leider ist der Platz in der City recht teuer und man wird wahrscheinlich früher oder später sowieso nach Tegel gehen müssen. Die Alternative wäre die weitere Fragmentarisieung der Uni über die Stadt, also wenn man immer dort baut wo gerade Platz ist. Ich vermute mal, dass dies ersten teurer ist (oder man hofft auf Subventionen der Stadt beim Kauf von Immobilien am Kudamm) und zu ebenso langen Pendelfahrten für die Studenten führt.

  • ^ @ Echter Berliner Zitat: "Blödsinn... Irrrsinn..."... Dein Niveau macht deine Argumente nicht richtiger. Und deine Speer-Godwin-Anti-These ist natürlich falsch.

    Speer war kein Hinweis auf böse Nazi-Intentionen, sondern schlicht auf schwachsinnige, geschichtsvergessene Gigantomanie. Wobei mir Speer ohne Weltkrieg und Teilung insgesamt lieber gewesen wäre.


    Speer war aber ohne Nationalsozialismus nicht möglich. Der Mann war "Generalbauinspektor der Reichshauptstadt" und "Reichsminister für Bewaffnung und Munition". Unabhängig davon hat er das persönliche Gedankengut von Hitler in Berliner Stadtplanung und Architektur namens Germania übersetzt. Ein Speer-Einwurf in Zusammenhang mit Berliner Stadtplanung ist kein reiner lustig-witziger Einwurf "Größenwahn" sondern "nationalsozialistischer Größenwahn". Sonst möge man bitte Gigantomie oder Größenwahn schreiben. Eine solcher Einwurf ist polemisch und zielt darauf ab zu diffamieren. Die anschließende Diskussion (die ich ja jetzt zum Teil führe) ist vollkommen unnötig, sie untergräbt das eigentliche Thema und verhindert so sachdienliche, gepflegte Konversation. Daher ist das zu vermeiden bis zu unterbinden. Jedenfalls wenn das Thema weit von der eigentlichen Speerschen Planungen abweicht. Und ich wüsste nicht, dass Speer den Zoo oder die Uni verlagern wollte. Oder Campus und Zoo (mit Nachnutzungskonzeptansätzen für Tegel und Tempelhof) was mit Zerstörung von Quartieren, Einschüchterungsarchitektur oder Germania und Grosse Halle zu tun haben. Was bitte soll das? Also lassen wir das doch einfach bitte.


    Zum Thema:


    Keiner bestreitet, das Tierpark und auch Zoo selbst total geschichtsträchtige und wertgeschätzte Standorte und in West eher als Ost kaum "wegzudenken" sind. Und das ist genau der Grund warum man das mal durchdenken sollte. Innovation entsteht immer, wenn Konventionen gebrochen werden. Als erstes folgt immer strukturkonservative Empörung, Ablehnung, Abwertung aber null Argumente ausser "Ich möchte nicht nach ganz weit draussen zur Uni fahren, hab selbst an der TU studiert und fand es da schön". Nun paart sich das mit DDR-Nostalgie oder den Tierpark als Referenz für verzerrte DDR-Verklärung.


    Eine "Privatisierung" des Areals der TU nebst Bestandsgebäuden plus Zoo und Teile von Friedrichsfelde bringt garantiert Mittel für Umzüge und Neuanlagen Campus und Tempelhofer Zoounion. Vielleicht nicht alle. Aber viele. Ich versteh auch die TU nicht, die einerseits selbst den Campus Tegel will und von Investitionen bis zu 1 Mrd. redet (die keiner hat und die die TU vom Bund fordert) und gleichzeitig prinzipiell Anspruch auf Areale am Zoo anmeldet.

  • ..... Als erstes folgt immer strukturkonservative Empörung, Ablehnung, Abwertung aber null Argumente ausser "Ich möchte nicht nach ganz weit draussen zur Uni fahren, hab selbst an der TU studiert und fand es da schön".


    Das Interessante an Grundstücken nahe des Bahnhofs ZOO ist die zentrale Lage mit sehr guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die TU ist eine Einrichtung mit etwa 32.000 Studierenden und 8.000 Angestellten. Wobei der Großteil der Studierenden vermutlich über kein Auto verfügt. Das ist also eine sinnvolle Nutzung für diesen Standort. Der einzige Nachteil des Standortes ist dass Grundstücke für Erweiterungsbauten knapp und relativ teuer sind. Allerdings sind die reinen Grundstückskosten im Vergleich zu den Bau- und Unterhaltskosten nur von relativ geringer Bedeutung.


    Der Zoo ist eine Einrichtung die jährlich von etwa 3 Millionen Besuchern (Touristen und Berlinern und Brandenburgern aus dem ganzen Stadtgebiet und Umkreis) besucht wird. Auch das ist wohl eine sinnvolle Nutzung für ein zentrales Grundstück am Bahnhof. Zumal es zum Naherholungsgebiet Tiergarten gehört.


    Außerdem sind Grundstücke für neue Hochhäuser an den Bahnhöfen Alexanderplatz und Hauptbahnhof vorhanden und vorgesehen so dass da keine Knappheit herrscht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Chandler ()

  • ^ Chandler:


    Tegel wird brach liegen. die U5 ist über Turmstraße nach Jungfernheide eh geplant. Man möge sie bis Tegel verlängern oder/und eine Spange von der U6 (ca. Scharnweberstraße) auf Tegel leiten (günstigere, ca. 2 km lange oberirdische Variante, die sich nur durch die mögliche Landebahnquerung neu ergibt). Denn Tegel muss angeschlossen werden für jede Nachnutzung. Im Ergebnis ist Tegel kurzfristig mit einfachen Mitteln U61 (siehe oben) oder langfristig durch eine U5 mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar.

    2 Mal editiert, zuletzt von libero ()

  • Hallo zusammen,


    meiner Meinung nach ist der von Hr. Kleihues und Hr. Mausbach gezeigte Entwurf sowohl als auch geeignet Bürostandorte, höher preisiges Wohnen und exellente Bürostandorte miteinander zu vereinen. Einige der 30m hohen Blöcke könnten besagte Fakultäten der TU aufnehmen, welche unentbehrlich in die nähe des Hauptcampus gehören und nicht nach Tegel. Andere Fakultäten sollten den Sprung nach Tegel aber nicht scheuen. Was mir besonders am Entwurf gefällt ist die Vernetzung des neuen Viertels mit dem bestehenden Strassennetz sowie die kleinteilige Strassenführung innerhalb der Planung. Es klingt altbacken, aber nur so kann eine lebendige und auch urbane Stadtlandschaft entstehen...Berlin tut gut daran diesen Entwurf beherzt aufzunehmen, ihn weiterzuentwickeln und die derzeit sehr gute Stimmung in Berlin zu nutzen hier Fakten zu schaffen. Der gezeigte Entwurf sollte dabei aber nun wirklich nur als Massenstudie verstanden werden. Natürlich muss hier frische architektonische Vielfalt prängend sein. Ein hin- und hergeziehe wie beim Beispiel Mediaspree führt zu den faulen Kompromissen die wir dort jetzt mitansehen müssen.

  • spandauer. Kompromissvorschlag.Alle Ausgliederungen der TU gehen nach Spandau :).Platz gibt es ja genügend am Oberhafen rund um die Schulenburgstraße. Ja an so einer Lage wie dem Riesenradgrundstück soll auch Geld verdient werden.Durch die Stadt und die Investoren.Da wo Investoren nichts verdienen können,investieren sie auch nicht und es herrscht Stilstand.Die Urbanisierung der Umgebung durch die TU reicht an Wochentagen in den Vorlesungszeiten von 8-20 Uhr.


    Ich stehe einer TU Verlagerung nach TXL kritisch gegenüber.Lieber einige Institute ins nahegelegene Gewerbegebiet Salzufer bringen.Die TU Bestandsgebäude werden sich nicht veräussern und einer wirtschaftlich darstellbaren Nachnutzung zuführen lassen.


    Zu TXL.Ich bin ein großer Freund des Flughafengebäudes.Aber IMHO hat es keine Zukunft.In Berlin lädt man sich viel zu sehr Ballast auf,indem man nicht mehr benötigte Zweckbauten unter Denkmalschutz stellt und sie krampfhaft ursprünglich nicht angedachten Nachnutzungen zuführen will.




    Meine Meinung zum Flughafenkomplex Tegel. Abreissen.Schweren Herzens,aber dass ist langfristig der beste Weg.Und sich ganz auf Adlershof,Buch und einige kleinere Standorte als Hochtechnologie Gewerbe/Forschungsgebiete konzentrieren.So wie in Dahlem bei der FU.Adlershof ist längst noch nicht voll.Sonst verliert sich Berlin immer mehr in zu großen Einzelprojekten.Adlershof,Buch,diverse andere Objekte und Standorte.


    Chandler. Ja die obersten Stockwerke mit meist sehr großen Wohnungen sind sehr,sehr teuer.Aber es gibt in Mailand z.B. auch Wohnungen in gehobenen Preissegment ( ~ 4000-5000 € / m²)


    Bezüglich der Namensgebung von neuen Arealen stimme ich mit der hier geäusserten Kritik vollkommen überein.Das bringt keinen einzigen zusätzlichen Investor / Käufer,teilweise sind die Namensgebungen klingen die Wortschöpfungen peinlich und dümmlich.

  • Keiner bestreitet, das Tierpark und auch Zoo selbst total geschichtsträchtige und wertgeschätzte Standorte und in West eher als Ost kaum "wegzudenken" sind. Und das ist genau der Grund warum man das mal durchdenken sollte. Innovation entsteht immer, wenn Konventionen gebrochen werden. Als erstes folgt immer strukturkonservative Empörung, Ablehnung, Abwertung aber null Argumente ausser "Ich möchte nicht nach ganz weit draussen zur Uni fahren, hab selbst an der TU studiert und fand es da schön". Nun paart sich das mit DDR-Nostalgie oder den Tierpark als Referenz für verzerrte DDR-Verklärung.


    Eine "Privatisierung" des Areals der TU nebst Bestandsgebäuden plus Zoo und Teile von Friedrichsfelde bringt garantiert Mittel für Umzüge und Neuanlagen Campus und Tempelhofer Zoounion. Vielleicht nicht alle. Aber viele. Ich versteh auch die TU nicht, die einerseits selbst den Campus Tegel will und von Investitionen bis zu 1 Mrd. redet (die keiner hat und die die TU vom Bund fordert) und gleichzeitig prinzipiell Anspruch auf Areale am Zoo anmeldet.


    Sorry aber ich dachte bei Deinem ersten Beitrag zum Thema wirklich erst, Du meinst das Ganze als Überspitzung oder ironisch... Ich finde nämlich eigentlich nicht, dass man zwangsläufig alles hinterfragen muss was sehr viel Sinn zu machen scheint und offenbar auch funktioniert. Aber wenn man es schon tut, sollte man mE zumindest fundiert dagegen argumentieren können. Widerstand gegen die geforderten Veränderungen schon als Bestätigung zu sehen (ist doch bloß reaktionäres Gehabe, Nostalgie etc.) ist für mich kein entsprechender Ansatz.


    Mal ein paar Argumente nur zu den beiden Tiergärten, die mE alle entsprechenden Pläne als reine Hirngespinste ohne Realisierungschance entlarven:


    Zum Umfeld:
    - Zoo und Tierpark haben ihre jeweilige Umgebung über Jahrhunderte bzw. Jahrzehnte geprägt und ihr auch den Namen gegeben. Alleine daher wäre der Umzug ein Identitätsverlust für ganze Stadtquartiere. Auch moderne Bauten wie Zoofenster und der neue Zoobogen beziehen sich ("schauen") noch bewusst auf den Zoo und auch die öffentlichen Vogelvolieren am Kranzler-Eck sind ein deutlicher Bezug.
    - Sie sind beide bereits dicht umbaut und werden daher von vielen Anwohnern und Passanten als grüne Oasen wahrgenommen.
    --> Würden sie also in Bauland umgewandelt, glaube ich kaum an einen großen Hype für die Umgebung sondern eher an einen Wertverlust.


    Zu den Anlagen:
    - Beide Anlagen wurden ursprünglich (zumindest in Anteilen) von Lenné gestaltet und weisen entsprechend ihrer Funktion diverse gestaltete Grünflächen wie auch Forstbestand und Wasserflächen, Kanäle etc. sowie ein komplexes Wegesystem auf. Die teils historischen Häuser und Anlagen für die Tiere haben zusammen hunderte Millionen gekostet. Einige stehen unter Denkmalschutz und man müsste sie beim Verkauf des Geländes stehen lassen. Eine Nachnutzung wäre aber sehr schwierig, da es nun einmal Tierhäuser sind. Auch eine Neugestaltung der oft ungünstig parzellierten Flächen dürfte sehr, sehr aufwändig werden.
    --> Alleine die Kosten für eine Abwicklung des Betriebs wären gigantisch während eine Nachnutzung der Flächen und Gebäude mE fragwürdig erscheint.


    Zu der zoologischen Arbeit:
    - In den beiden Tiergärten leben zudem tausende (teils überaus seltene) Arten, die oft auch züchten. Manche davon züchten nirgendwo sonst so gut wie hier. Schon eine unvorsichtige Umgestaltung einer Anlage kann diese Arbeit auf lange Zeit beenden. Alleine der Umzug der Tiere wäre somit ein wahnsinniges Unterfangen!!!
    - Ganz davon abgesehen hängt die Reputation einer solchen Einrichtung auch mit ihrer Historie und somit auch ihrem Standort zusammen.
    --> Für die Tiere wäre ein neuer Standort zunächst nur Stress, für die Zoologen und ihr Werk ein existentieller Schnitt. Da der Zoo eine gemeinnützige AG ist dürfte da auch keine Zustimmung zu holen sein. Da müsste schon eine Enteignung her.


    Zur Demokratie:
    - Auch diese für sich dürfte schon ein unüberwindbares Hidnernis darstellen. Beide Einrichtungen haben (mE völlig zu Recht) eine sehr starke Lobby, die genau über das Geschehen wacht. Versuche den Tierpark abzuwickeln scheiterten entsprechend stets am Widerstand der Bevölkerung. Der Zoo hat sogar noch mehr Rückhalt bei den Menschen. Viel Spaß beim Propagieren der Pläne.
    --> Die Menschen werden es nicht zulassen. Man sieht ja schon wie viel Freude es macht, für Wohnungen oder auch nur eine Neugestaltung auf dem Tempelhofer Feld zu werben. Wenn man nun gleich bei drei Standorten den radikalen Wandel erzwingen will, wird man man die reaktionären Kräfte diese Stadt mal erst so richtig kennen lernen ;)


    Für die TU ist die Sache natürlich etwas anders gelagert, aber im Grunde bin ich auch dort höchstens für einen thematisch passenden Ableger in Tegel. Das kann sowohl die TU weiter entwickeln als auch Impulse für Tegel geben. Übrigens ist gerade eine technische Universität kein reiner Subventionsempfänger sondern ein Inkubator von Unternehmensgründungen und Wertschöpfungsprozessen. Wer glaubt, Immobilien für sich brächten den großen Wohlstand, hat da was nicht so ganz verstanden. Unis und Hochschulen sind ein Glücksfall für jeden Stadtteil und müssen sich mE nicht am Stadtrand verstecken.

  • Zitat von libero

    Nun paart sich das mit DDR-Nostalgie oder den Tierpark als Referenz für verzerrte DDR-Verklärung.


    Jetzt mußt du nur noch erklären, was an DDR-Nostalgie schlimm ist. Oder was die Wertschätzung eines einzigartigen Landschaftstiergartens mit DDR-Nostalgie zu tun hat.


    Diese Art von Argumentationen gibt es leider immer wieder hier im Forum. Statt auf der Sachebene für eine Position zu argumentieren, benutzt man diverse Unterstellungen, die erstens nicht belegt und zweitens relativ irrelevant für's Thema sind.


    Also dieses undifferenzierte und mißmutige Austeilen stört einfach.


    Mal 'ne andere Frage: Ich bin ja auch für eine gute Entwicklung des Areals, aber was will man denn mit dem Busbahnhof machen? Hat man da einen Ersatz im Auge?

  • Da hat der gute Ralf Schönball ja was losgetreten. ;)


    Nun, jeder hat das Recht, seine meinetwegen auch etwas spinnerten "Visionen" zu äußern. Mehr sind es ja auch nicht. Wer den Berliner Zoo infrage stellt, wird mindestens gekreuzigt, dafür sorgen Ulli Zelle, Cathrin Böhme und die BZ schon. :D


    Auch ein Komplettumzug der TU ist m. E. unsinnig. Das heißt nicht, dass man (wie bei der HU mit Adlershof) einen zweiten Campus in Tegel oder sonstwo planen und realisieren kann, der Kernbereich muss aber am jetzigen Standort bleiben.


    Der hier angesprochene Bereich nördlich des ehem. Riesenrad-Standortes ist sicher entwicklungsbedürftig, außer der neuen TU Bibliothek stehen dort eher weniger bedeutsame Gebäude. Hier würde ich eine langfristige Umwidmung nicht so dramatisch sehen. Die schicke Visualisierung mit den zahlreichen Hochhäusern in dichten Blockbebauung ist aber mal wieder etwas utopisch geraten (und m. M. nach auch nicht wünschenswert). Kaum ist in Berlin mal wieder etwas Aufbruchstimmung zu spüren, dreht so manch einer wieder am Mega-Boom-Rad... Erinnert mich etwas an die hochfliegenden Pläne nach der Wiedervereinigung mit der 5 Mio Einwohner-Erwartung und so... was draus geworden ist, wissen wir ja.


    <ironie> Man könnte ja auch den Tiergarten in den Grunewald verlegen, was das für ein tolles hochwertiges Bauland in bester Citylage gäbe! Und diese wird durch schnöde Bäume verplempert! </ironie>

  • Auch ein Komplettumzug der TU ist m. E. unsinnig. Das heißt nicht, dass man (wie bei der HU mit Adlershof) einen zweiten Campus in Tegel oder sonstwo planen und realisieren kann, der Kernbereich muss aber am jetzigen Standort bleiben.


    Ganz richtig! Natürlich muss das Standbein der TU am Traditionsstandort Charlottenburg bleiben, das Spielbein künftiger Entwicklung sollte gemeinsam mit der Beuth-Hochschule Tegel werden. Ich verweise auf meinen Artikel im Tagesspiegel aus dem Jahr 2011.

  • Auch die Abendschau des RBB hat sich wieder einmal der Debatte um das geplante Stadtquartier in der City West gewidmet. Neben der TU haben inzwischen auch der Bezirk Mitte und die BVG Bedenken gegen die Pläne von Jan Kleihues angemeldet, der heute im Studio zu Gast war.

  • Jetzt mußt du nur noch erklären, was an DDR-Nostalgie schlimm ist. Oder was die Wertschätzung eines einzigartigen Landschaftstiergartens mit DDR-Nostalgie zu tun hat.


    Ne, muss ich nicht, weil DDR-Nostalgie auch nicht schlimm ist, sondern "nur" nostalgisch. Die Geschichte ist ja auch eher beeindruckend als Schlosspark aus meiner Sicht. Und so eine Verkettung ist dann eben nicht nur nostalgisch, sondern auch verklärend. Alles weitere bezog sich auf das hier:


    Den wollen die in der DDR sozialisierten Menschen bestimmt nicht in Tempelhof haben.


    Wenn du jetzt sagst, den wollen die Menschen nicht in Tempelhof haben. wärs was anderes. So ist es eben nostalgisch der in der DDR sozialisierten Menschen. Was aber wie gesagt nicht schlimm ist. Ausserdem ginge der "Landschaftsgarten" - der ja auch Schlosspark ist - nicht flöten, wären nur keine Tiere mehr da und ein paar Gebäude weniger. Mehr Garten, der kostenlos für alle zugänglich ist. Darüber freuen sich bestimmt die in der DDR sozialisierten Menschen! ;)


    Deine Formulierung ist ausserdem so gewählt, das davon auszugehen ist, dass du eben nicht in der DDR sozialisiert bist (würd auch keiner der in der DDR sozialisierten so sagen, jedenfalls die ich kenne). Sonst würdest Du ja auch von ich oder wir sprechen. Also nimmst Du an, dass diese ihn nicht in Tempelhof haben wollen (Aber der Garten bleibt doch da :) Das kann ja sogar sein. Es ist aber damit trotzdem nostalgisch und verklärend und darüber hinaus auch noch eine in den Raum geworfene Annahme eines anscheinend in der BRD sozialisierten Menschen.


    Irgendwie lustig das. :D


    Sorry aber ich dachte bei Deinem ersten Beitrag zum Thema wirklich erst, Du meinst das Ganze als Überspitzung oder ironisch...


    Ne, war wirklich ne ersthaft vorgetragene Idee. Aber deine Ausführungen machen selbst mir jetzt auf einmal klar, dass es niemals kommen wird *handgegendenkopfschlag*. ;)


    Wahrscheinlich hab ich nur richtig gegengehalten weil der Begriff "Speer" fiel. Zoo weg von Zoo war ja auch eine Redaktuersidee. Ich mach den Vorschlag, dass wir das ausdiskutieren, wenn die Zoo-Union auf Tempelhof vielleicht von selbigen in der Presse auftauchen sollte. (Grummel: zwei Zoos eine Stadt ist einer zuviel. Sinn macht es trotzdem und ist bezahlbar.)


    Das ganze wertende zwischendurch überles ich mal.

  • Speerallergie

    ^ und dann werden noch die Speerschen Pläne realisiert und auf der Museumsinsel wird der Louvre anstelle der fünf Bruchbuden gebaut. Der Fernsehturm und und der Funkturm werden getauscht als Zeichen der überwunden Teilung usw. :lach:


    Das hier hat als angeblicher Nazivergleich zu Ärger geführt. Dabei ist der Satz mit einem Lachgesicht als ironische Polemik eindeutig gekennzeichnet. Aber einige Foristen ignorieren sogar das. Obwohl weiter Unten - klar getrennt durchs Gesicht - absolut sachliche Argumente kommen.


    Wer die beiden historisch sehr wertvollen Berliner Zoos einfach mal kurz vernichten will, muss doch etwas Polemik aushalten, oder?
    Eine detaillierte Argumentation halte ich hier gar nicht für sinnvoll und habe die von libero deshalb auch nicht wirklich ernst genommen. Genau aus diesem Grund habe ich auch nicht mit so einer Empfindlichkeit gerechnet.


    Offensichtlich soll man sich hier im Forum politisch korrekt zurückhalten. Ich hingegen habe bisher eher auf einen nachvollziehbaren Sprachausdruck und Gedankengang geachtet und versucht kein Kauderwelsch abzusondern.


    Mit Godwin hat das übrigens gar nichts zu tun, denn der meinte ernsthafte Nazivergleiche und keinen harmlosen Witz über Speers Germaniapläne. Es ging doch einfach nur um Gigantomanie an sich, was meine weiteren polemischen Beispiele ja auch eideutig klar machen!


    Ich muss an dieser Stelle die anonymen Negativbewertungen im Forum grundsätzlich kritisieren, da ich hier offensichtlich ins Feuer geriet für eine Bewertung, die ich NICHT abgegeben habe, die mir aber offensichtlich zugeordnet wurde.


    Ich bewerte grundsätzlich nicht negativ. Aber eine Negativbewertung würde für den Kübel an Unsinn, der oben ausgekippt wurde auch nicht mehr ausreichen. Eine 180 Grad-Wende war ja auch mit dabei.


    Entschuldigt, dass ich so abgegessen reagiere, aber mehrfach mein angeblicher Nazi-Vergleich als wiederholte Rechtfertigung für Nonsens, dass kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Das wird meinen sicher teilweise polarisierenden und Stellung beziehenden aber in der Regel nicht unfairen Beiträgen im Forum auch nicht gerecht.

    15 Mal editiert, zuletzt von Rotes Rathaus () aus folgendem Grund: Titel

  • Ein weiterer Artikel über das Areal auf tagesspegel.de:
    http://www.tagesspiegel.de/ber…ie-forschung/7803270.html


    - Steinbach kritisiert die Haltung von Lüscher, die sich zu dem Masterplan der TU für das besagte Riesenrad-Areal nicht festlegen will
    - die TU will 80 Mio Euro für den Neubau haben, in dem sich die Mathematik-Fakultät der TU und anderer Universitäten sowie weitere Einrichtungen, die zurzeit über die Stadt verteilt sind, einrichten sollen.
    - weitere Planungen für das Fraunhofer-Insititut und dem ILR für die Müller-Breslau-Straße seien durch die Kleiheus-Pläne gefährdet.
    - die BVG habe bereits zugesagt den jetzigen Bus-Parkplatz auf ein anderes Gebiet zu verlegen und Platz zu schaffen.


    Last but not least ist eine weitere neue(?) Visualisierung des Areals zu sehen.


    Zum Thema Umzug nach Tegel scheint Steinbach davon mittlerweile abzusehen, was meiner Meinung nach auch gut ist, denn Charlottenburg ist nunmal der traditionelle Standort der Hochschule und so einfach ist ein Umzug auch nicht, allein schon wegen des Geldes wegen.
    Ich bezweifle, daß der Verkauf der Immobilien genug Geld für den Neubau in Tegel, den Umzug sowie unbedingt nötige Verkehrsverbindungen nach Tegel (bspw. U-Bahn) einbringen wird. Wir reden hier auch nicht von einer kleinen Schule, die man mal eben umziehen lässt, sondern eine Hochschuleinrichtung mit etwa 30.000 Studenten plus Personal und voll ausgebauter Infrastruktur (Institute, Versuchshallen, Fakultätsgebäude und schlussendlich die hervorragend Anbindung an S- und U-Bahn).

  • Warum währe es denn nicht möglich den TU Neubau mit zu integrieren?
    Das währe doch die Lösung. Umplanungen gibt es meist bei solchen Projekten, die sich bevor sie beginnen ab und an etwas ändern.
    Integrieren und die TU könnte auf ihren anspruch den Neubau ihrerseits beruhigt tätigen. Sie währen sogar mitten im neuen Stadtgeschehen, statt etwas weiter weg.

  • Und noch ein Artikel zum Thema Umzug nach Tegel.
    http://www.tagesspiegel.de/ber…tegel-campus/7808370.html


    Diesmal werden die Schwierigkeiten beschrieben den Standort Tegel für Hochschulen zu benutzen, u.A. weil Teile des Tegel-Grundstücks dem Bund (Bima) gehören und die Bundeswehr Tegel für Hubschrauber halten will.
    Auch unterstreicht Steinbach, daß es in absehbarer Zeit keine TU Nutzung in Tegel geben wird. Recht so.


    Garniert wird der Artikel mit einer Visualisierung eines möglichen Tegel-Campus.


  • Mal 'ne andere Frage: Ich bin ja auch für eine gute Entwicklung des Areals, aber was will man denn mit dem Busbahnhof machen? Hat man da einen Ersatz im Auge?


    in der Vorstellung im Stadt-A kam die Frage auch. Die Antwort: die Busse fahren vom Hardenbergplatz unter der S-Bahn hindurch, biegen direkt rechts ab und fahren Richtung Wirtschaftshof des Zoo. Unter einem der neuen Gebäude ist dann "im Keller" ein neuer Aufstellplatz samt allem, was dazugehört...

  • Studenten liefern Entwürfe für Kleihues' Stadtquartier

    Kleihues macht noch einmal auf seine Pläne aufmerksam. Zusammen mit einigen Kollegen leitete er Studenten der Potsdam School of Architecture“ dabei an, Machbarkeitsstudien für ein Quartier mit Wohntürmen auf dem knapp 120.000qm² zwischen Hardenberg- und Müller-Breslau-Straße sowie zwischen Jebens- und Fasanenstraße zu entwickeln.


    Er spricht bei dem avsisierten Mix aus Wohnungen, Büros, Geschäften und Räumlichkeiten für die TU von einem Gesamtkonzept als Beitrag "zur Wiederbelebung des westlichen Stadtzentrums".


    http://www.tagesspiegel.de/ber…-bahnhof-zoo/8949778.html
    http://www.bz-berlin.de/bezirk…m-zoo-article1750385.html


    Einige Entwürfe sind bereits öffentlich, mal sehen ob es bald noch mehr gibt:


    http://www.bz-berlin.de/multim…ochhaus-zoo1_45133528.jpg


    http://www.tagesspiegel.de/ima…rs/8952016/2-format36.jpg


    Quelle: Kleihues Architekten


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    Bato

  • Hierzu ist mal wieder was in der Presse zu lesen, dieses Mal im Tagesspiegel.


    Dieser berichtet, dass Finanzsenator Nußbaum das Riesenrad-Grundstück nicht zurückzukaufen will.


    Er weist darauf hin, dass der Senat eine Rückkaufoption vor einem Jahr verpasst hat und dass das Areal planungsrechtlich weiterhin als „Sondergebiet Riesenrad“ ausgewiesen sei. Der Eigentümer könne jederzeit die Verlängerung der Baugenehmigung beantragen. Zudem gelte weiterhin der bezirkliche Bebauungsplan für ein Riesenrad.