Fischerinsel / Petriplatz / Breite Straße

  • ^ Ein mit Ziegeln verkleiderter Betonbunker. 😁 Gerade die verlinkte Visu lässt die Assoziation schon aufkommen. Keine Fenster links, winzige Schießschartenlöcher vorne, kantige und klobige Kubatur...


    Ich habe natürlich auch andere Visualisierungen gesehen und hoffe, dass es am Ende besser aussieht.

  • Das schlichte bzw schmucklose Äußere ist gewollt, ja sogar Voraussetzung für den Bau. Der "massive Ziegelbau" ebenso! Natürlich wirkt das Gebäude ohne Turm klobig.
    Schade nur, dass es so nah an der Straße stehen soll.

  • Ich finde es eigentlich recht logisch, den Bau von der Formensprache her recht neutral zu gestalten. Ein hoher, schmaler Turm sieht sofort nach Kirche, eine runde Kuppel nach einer Moschee aus. Deswegen ist wohl auch weder Kreuz, noch Halbmond oder Davidstern am Gebäude zu finden.

  • Wohnhochhaus WBM Fischerinsel

    In interessanter Artikel im Tagesspiegel: Am Beispiel des WBM-Projektes auf der Fischerinsel zeigt Baurechtsexperte Ulrich Battis, wie Bürgerbeteiligung falsch laufen kann. Zitat: "Der Fall Fischerinsel ist eine Kapitulation vor Einzelinteressen, im Grunde eine Selbstabschaffung der Politik."


    Er spricht sich nicht gegen eine Bürgerbeteiligung aus, aber für eine frühere.

  • Eine behauptete "Autonomie" der Bezirke in Baufragen gibt es nicht. Berlin ist eine Einheitsgemeinde, trotz der bezirklichen Gliederung. Und wenn gesamtstädtische Interessen berührt sind kann der Senat folgerichtig alle Bauvorhaben jederzeit an sich ziehen.


    Die Unsache für derlei Geschwätz ist entweder Klientelpolitik oder Feigheit. Oder natürlich beides.

  • Ehemaliges Kaufhaus Hertzog / Freifläche "dahinter"




    Das alte Kaufhaus schält sich raus. Die Fassade ist wunderbar, ich fand den sandigen Ton vor dem Umbau allerdings noch schöner. Ist im EG eigentlich eine öffentliche Nutzung geplant; oder repräsentative Büros? Wohnungen kann ich mir schlecht vorstellen.


    https://abload.de/img/dsc_09812lgkjl.jpg


    https://abload.de/img/dsc_09822uhjx4.jpg


    ^Ja, sieht wirklich sehr gut aus. Nur schade, dass es wieder ein Hotel? wird. Eine Nutzung als kleines Design-Kaufhaus oder ähnliches hätte mir sehr viel besser vorstellen können.



    --> Visus, Fotos, Fakten etc. - u.a. auch zur Historie: http://hertzog-berlin.de
    Demnach sind dort Büros und Wohnungen vorgesehen.


    Auf der Freifläche, also dem Standort des ehem. DDR-Bauministeriums und dem historisch dekontaminierten Standort des Ermelerhauses, soll die WBM 08/15-Wohnungsbau errichten. Wird sicher super.


    Quelle? Was die oben auch abgebildete Freifläche (Breite Str. / Ecke Scharrenstr.) betrifft, bin ich beim Durchforsten dieses Threads auf die Posts ab #757 gestoßen: http://www.deutsches-architekt…hp?p=521595&postcount=757
    --> Der dortige Link zur Quelle Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ist tot, gemäß den Visus dort muss es aber schon Pläne geben..

  • ^ Unglaublich das so ein Gebäude so lange einen Dornröschenschlaf halten kann. Sowas gibt es wohl nur in Berlin...

  • ^^ Verschwunden ist in den Weiten des Netzes viel. Das Areal ist ja schon seit über 5 Jahren Brache und der Wettbewerb zum Gebiet ist schon 12 Jahre her, die Überabeitung nun 9 Jahre. Ein Wohnungsproblem gibt es ja in Berlin nicht, wir haben alle Zeit der Welt. Da kann man sich mal ein paar Jahre nehmen um was Schönes zu entwerfen. Kann aber sein, dass morgen die Bagger anrücken...


    Zum Ermelerhaus: Hier lang.


  • Vielen Dank für den lesenswerten Wikipedia-Artikel, Konstantin. Ich habe gar nicht gewusst, dass das historische Ermelerhaus zuerst in der Breiten Straße stand und dann zu DDR-Zeiten ans Märkische Ufer versetzt wurde. Bisher kannte ich das Konzept "Wiederaufbau an anderer Stelle" nur vom Nikolaiviertel mit der Gerichtslaube (ehem. vor dem Roten Rathaus) und der Gaststätte Zum Nussbaum (ehem. auf der Fischerinsel). Vielleicht könnte man dieses Konzept ja auch bei künftigen Projekten anwenden (wie z. B. dem Klosterviertel oder dem Marx-Engels-Forum). Die Berliner Zeitung hat letztens über bedeutende Adelspalais und Bürgerhäuser berichtet, die man in der historischen Mitte als Leitbauten wiedergewinnen könnte:


    https://www.berliner-zeitung.d…sichtbar-werden--28549576

  • Wiederaufbau an anderer Stelle gilt heute in der Denkmalpflege als unanständig. Beispiele gibt es hierfür allerdings viele.

    Einmal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • ^^ Ein Wohnungsproblem gibt es ja in Berlin nicht, wir haben alle Zeit der Welt. Da kann man sich mal ein paar Jahre nehmen um was Schönes zu entwerfen.


    Ja, lieber noch ein paar Jährchen liegen lassen bis das Schloss fertig ist und seine Wirkung entfaltet. Die von RRG geförderte Allianz von WBM und DMSW-Architekten (Macher der städtebaulichen Voruntersuchung im Auftrag der SB) hat mit ihrer radikal belanglosen Architektur bereits an zu vielen Stellen in der Stadt ihr Unwesen treiben können.

  • Schön geworden. Ich hätte den Bau mehrfarbig gestrichen, um die Architektur zu unterstützen, aber die berliner Denkmalpflege will ja immer "milchkaffee"...

  • Im letzten Foto von Backstein sieht man einige Unebenheiten und Risse in der Fassade, ebenso wie Stellen, an denen Stuck abgebröckelt ist. Ist das unfertig, so gewollt oder hat man hier einfach unsauber gearbeitet?

  • Der Schüler: Dabei handelt es sich vermutlich um ein weiteres Beispiel des bizarren Ruinenkults, den die ideologisch geprägte Berliner Denkmalpflege an Gebäuden aus der Vorkriegszeit praktiziert. Siehe auch am "Wiederaufbau" des Neuen Museums und an der Treppenhalle der Staatsbibliothek Unter den Linden.

  • ^ Ich halte den Begriff des "Ruinenkults" (noch dazu eines "bizarren") im Zusammenhang mit ein paar erhaltenen Einschusslöchern für völlig unangemessen. Und auch mit dem Ideologie-Vorwurf sollte man vorsichtig umgehen – es könnte sein, dass man im Glashaus sitzt.