Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • @ Squiggles


    Die Sandaufschüttung am Humboldthafen dürfte für die am 8.6. beginnende Sandsation sein, allerdings ist der Standort nicht neu, denn zumindest seit letztem Jahr (eher schon seit 2 Jahren) ist die Sandsation an diesem Standort.


    Bzgl. Grundstückdeal an dieser Ecke: Das in Post 122 erwähnte Grundstück ist das am südöstlichen Ende des Humboldthafen gelegene, jetzt wird entgegengesetzt des Uhrzeigersinns bis 2009/2010 versteigert, sprich das von Dir angesprochene Grundstück dürfte innerhalb eines Jahres verkauft sein.

  • Blickwinkel,


    bis vor kurzem hätte ich ihnen auch sofort zugestimmt. und ginge es um die gewölbedecke im untergeschoss, täte ich es noch jetzt. was allerdings das dach angeht, bin ich unsicher, ob ich die verlängerung noch gut fände:


    nicht nur die schienentrasse überquert den humboldt-hafen, auch der noch zu überdachende bahnsteig ragt etwa bis zur hälfte des hafenbeckens. wenn letzteres nun mit schicken wohn- und geschäftshäusern umbaut wird, könnte es m.e. ziemlich ungelenk wirken, wenn da nun so eine halbe bahnhofshalle hineindrängt. darüber wird sich gmp keine großen gedanken gemacht haben. (zeitgenössische architekten haben ja leider meist nur ihren eigenen bau im kopf und nicht das umfeld, imho.)

  • OMG, wenn der Verkehr auf der Stadtbahn wirklich für zwei bis drei Monate komplett gesperrt werden müsste, fallen die real enstehenden Kosten bestimmt höher als die veranschlagten 53 Mio € aus. Meine Güte :nono:

  • Laut Netzeitung gehen von den veranschlagten 53 mio ca. 16 mio für die Sperrung und Umleitungen drauf. Die Dachverlängerung wird nicht nur wegen der im Regen stehenden Passagiere vorgeschlagen, sondern eher noch wegen des Schallschutzes, da das längere Dach den Zuglärm besser vom späteren "Lehrter Stadtquartier" abhalten würde.
    Falls das wirklich so unemotional begutachtet wurde könnte ich mit einer 2-3 monatigen Beeinträchtigung durchaus leben. Veränderung ist nicht immer bequem, und lauter bereits fertiggestellte Glasscheiben die am Ostbahnhof ewig vor sich hin lagern zeugen nur noch mehr von verschwendetem Geld.

  • Finde ich sehr schön, dass die Deutsche Bahn (höchstwahrscheinlich) das Dach verlängern darf. Die Scheiben liegen bereits zur Abholung bereit in einer Halle am Ostbahnhof


    Mich stören besonders die Lautsprecher unter freiem Himmel. Diese kann man mehrere 100 Meter weit hören. Sicherlich kein positives Argument dafür, seinen Stand- bzw. Wohnort ausgerechnet ins Lehrter Quartier verlegen zu wollen.

  • Das muss ich dir recht geben Tannenschnaps, die Lautsprecher kann man tatsächlich auf dem 300-400 m entfernten Charité-Campus noch deutlich vernehmen wie ich beim Spazieren gehen schon öfters festgestellt habe, aber das würde sich ja durch ein längeres Dach nicht wesentlich verbessern, da die Öffnung halt in diese Richtung zeigt, aber für das Quartier seitlich davon sicherlich.

  • necrokatz:
    zu 2) es steht seit ein paar Wochen ein riesiges Werbeplakat, das den Bau ankündigt. Allerdings glaube ich mich erinnern zu können, daß es erst Ende des Jahres oder nächstes Jahr losgeht.

  • necrokatz:
    zu 1)


    Wie konkret, ist schwer zu sagen. Nach dem Tagesspiegel-Artikel (http://www.tagesspiegel.de/ber…uptbahnhof;art270,2555589) will der Bundestags-Ausschuss für Bauen und Verkehr nächste Woche entscheiden, eine Mehreheit dafür ist demnach "so gut wie sicher".
    Die Bahn soll die Verlängereung bezahlen, aber selbst wenn die Kosten letztendlich der Steuerzahler tragen muss (was zu befürchten ist), wird eine Mehrheit auch im Haushaltsausschuss erwartet.


    Ich persönlich wäre trotz der damit verbundenen Kosten und der 2-3 monatigen Stadtbahnsperrung absolut dafür und hoffe, dass es auch wirklich zur Komplettierung des Daches kommt.

  • Warum dauert die Sperrung eigentlich 3 Monate? So wie ich das mitbekommen habe wird das Dach neben dem Hauptbahnhof zusammengebaut und dann mittels Kran "angedockt".


    Trotzdem: alleine schon aus dem Grund, dass die vom Steuerzahler bereits bezahlten Teile fertig in einer Halle vor sich hingammeln, sollte das Dach komplettiert werden.

  • Warum dauert die Sperrung eigentlich 3 Monate? So wie ich das mitbekommen habe wird das Dach neben dem Hauptbahnhof zusammengebaut und dann mittels Kran "angedockt".


    Laut Berliner Zeitung sollen in den Gleisen Gerüste erstellt werden. Das macht eine Sperrung dann logischerweise absolut notwendig.

  • Ich meine, eine Verlängerung des Daches sollte unterbleiben. Alle Pro-Argumente sind eingängig. Dagegen spricht jedoch nicht nur die notwendige lange Sperrung sondern auch ein ästhetisches Moment:


    Würde das Dach verlängert, reichte es etwa bis zur Hälfte des Humboldthafens. Das allein würde schon etwas ungelenk wirken. Stellt man sich jetzt aber die neue Randbebauung des Hafenbeckens vor, entstünde eine wirklich unschöne städtebauliche Situation mit dem schönen Quasi-Platz, in dessen Mitte eine halbe Bahnhofshalle vordringt.

  • Deine persönliche Meinung kann ich akzeptieren, Gralsritter, deine Argumentation jedoch nicht.


    Bei der östlichen Verlängerung handelt es sich um maximal 40, eher 30 Meter. Die betroffenen Bahnsteige (mit oder ohne Dach) reichen mitnichten bis zur Mitte des Hafenbeckens, wie du in #128 schreibst, sondern nur bis zum Westufer des Kanals, der den Humbodthafen mit der Spree verbindet bzw. genau die Südwestecke des Humbodthafenbeckens. Somit würde das Dach auch nicht die "Mitte eines schönen Quasi-Platzes" stören, der ja hauptsächlich aus der Wasserfläche bestehen wird.


    Unabhängig davon finde ich es eher "ungelenker", wenn da nur die Beton-Bahnsteigbrücke mit nackten Oberleitungsmasten reinragt, als das m. E. elegante Dach. Ich als Mieter/Bewohner einer dieser wie auch immer entstehenden schicken Wohn- und Geschäftshäuser hätte wesentlich lieber das Dach zwischen den Gebäuden als die nackten Bahnsteige. Ist natürlich auch Geschmacksache.


    Ich glaube auch nicht, dass gmp sich keine Gedanken bzgl. des Umfelds gemacht haben. Die prinzipielle Umbauung des Humbodthafenbeckens war auch damals schon geplant.


    Wie genau diese Umbauung mal aussehen wird, konnte gmp damals natürlich genausowenig hellsehen wie wir heute.


    Der deutlich größere funktionale und ästhetische Effekt der Dachverlängerung betrifft zudem vor allem den westlichen Teil der Bahnsteige.


    Eine Sperrung von 2 oder 3 Monaten finde ich vertretbar, damit kann man leben. Mehr dürfte auch nicht nötig sein, da auch der Bau des bereits realisierten Ost-West-Daches seinerzeit recht fix ging und ich mich damals schon gefragt hatte, ob die fehlenden Teile wirklich so viel Bauzeit einsparen konnten oder ob doch eher andere Gründe dahintersteckten.


    Na, mal sehen, was passiert.

  • Momentan wirkt aber der Bahnhof selbst ein wenig ungelenk. Dadurch, dass in der Mitte diese Bügelbauten relativ hoch sind, wirkt das verkürzte Dach disproportional.

  • Sehe ich genauso. Auf mich wirkt das Ganze wie eine von den gotischen Kathedralen Albions mit den großen Vierungstürmen, z. B. Canterbury, Durham oder Salisbury, bloß das das Westwerk und der Chor fehlen. Wenn die verlängerung der Dachseiten abgeschlossen wären, würden die Proportionen wieder stimmen.
    Ich weiss, das meine Sicht sehr subjektiv klingt, aber habt ihr einen besseren Vergleich?

  • Backstein,


    weil die "Platzfläche" aus Wasser bestehen wird, schrieb ich ja auch "Quasi-Platz". Doch, wiewohl man ihn nicht begehen kann, wird er durch die klar definierten Kanten eine gewissen Platzcharakter haben.


    Ich weiß zugegebenermaßen auch nicht, wie weit das Dach tatsächlich verlängert werden soll, aber der begehbare Teil reicht, wie Sie auf diesem Bild sehen können, bis fast zur Mitte des Zuflußkanals und damit auch das Hafenbeckens. Das sieht sogar aus, als wären es weniger als 30m.


    Über fehlende 10% bis zur tatsächlichen Mitte mag ich mich nicht streiten. Sie können gerne meinen ersten Beitrag als entsprechend korrigiert fingieren.



    (PD) Wikipedia


    Dieser Plan sagt genau dasselbe:



    (CC) Wikipedia

  • Hallo Gralsritter,


    ich werde auch nicht um den cm feilschen.
    Auf dem von dir eingestellten Bild wird das verlängerte Dach wohl bis wenige mm rechts neben den Schornstein reichen, entsprechend des Brücken-Bahnsteigsockels, der zu erkennen ist.
    In Google Earth kann man diese Kante gut sehen, das Bahnsteigende reicht bis exakt zur Wasserkante (im Süden), der verbreiterte äußere Brückenbereich, der möglicherweise die Außengrenze des verlängerte Dachs darstellt, reicht ca. 10-12 m ins Wasser rein.
    Vom Nord- und Nordostufer des Hafenbeckens aus wird man das Dach dann klar sehen. Aber m. E. ist das dennoch der atrtraktivere Blick als der auf die nackten Bahnsteige. Sollten die zu bauenden Gebäude neben dem Dach sehr spektakulär ausfallen, kann es natürlich auch andersrum sein.
    Letztendlich wird man es erst beurteilen können, wenn die Planungen (oder besser die realisierte Bebauung) abgeschlossen sind.


    Der westliche Verlängerung des Daches dürfte weniger umstritten sein, oder siehst du das anders?

  • Laut Tagesspiegel bleibt die Bahn noch fürs nächste Jahrzehnt im Bahntower am Potsdamer Platz.
    Das wars dann wohl für den "Cube" am Hbf. Stellt sich natürlich noch die nächste Frage; bleiben die Bügelbauten jetzt noch länger leer?