Flughafenausbau mit Neubau Terminal 3 (Bauphase)

  • Kommt die S-Bahn-Anbindung des T3 früher als geplant?

    Es scheint, als könnte die S-Bahn-Anbindung des T3 früher kommen als bisher anzunehmen war. Der Grund für diese Annahme liegt in einer Information über Planänderungen beim Umbau des Knotens F-Stadion, 2. Baustufe, über die an anderer Stelle berichtet wurde.


    Bisher war der S-Bahn-Anschluss Teil der Neubaustrecke Rhein-Main/Rhein-Neckar (vulgo: Frankfurt-Mannheim). Dort gehörte die Ausschleifung der S7 zum T3 in den Planfeststellungsabschnitt 1, der vom Knoten F-Station bis zur Kreisgrenze südlich von Zeppelinheim reichte. In diesem Abschnitt sollten Fernverkehr, Güterverkehr und Regionalverkehrs/S-Bahn gleismäßig getrennt werden. Das schon über 10 Jahre alte PFV für die NBS kam aber nicht voran und wurde im vergangenen Herbst wegen konzeptioneller Änderungen auf Antrag von DB Netz eingestellt (der Güterverkehr soll jetzt die Schnellfahrstrecke nachts mitbenutzen); die Einstellung des Verfahrens würde zugleich die Planungen für die S-Bahn-Anbindungen stoppen und aus unbestimmte Zeit verzögern.


    Tatsächlich scheint das aber nicht der Fall zu sein, denn der mehrgleisige Ausbau zwischen F-Stadion und Bf. Zeppelinheim wurde in die 3. Baustufe für den Umbau des Knotens F-Stadion übernommen und damit vom Schicksal der NBS Frankfurt-Mannheim entkoppelt. In dem z.Z. offen liegenden E-Bericht zur 2. Baustufe heißt es :


    Der mehrgleisige Ausbau des Abschnittes Bahnhof Frankfurt(M)-Stadion bis Bahnhof Zeppelinheim ist nicht mehr im Projekt Neubaustrecke Rhein/Main-Rhein/Neckar vorgesehen, sondern im Vorhaben Knoten Stadion, 3. Baustufe. Die Teilinbetriebnahmen der 2. Ausbaustufe und der 3. Baustufe sind so miteinander verzahnt, dass die Fertigstellung zeitgleich erfolgt. Ein temporärer eingleisiger Abschnitt entsteht dadurch bedingt nicht mehr.


    Diese zwei Sätze begründen die Aussicht, dass der S-Bahn-Anschluss mit Eröffnung des T3 fertig werden könnte, wenn nämlich die Bauarbeiten der 2. und der 3. Baustufe zeitgleich in Betrieb gehen sollen und die Arbeiten für die 2. Baustufe Ende 2018 spätestens 2019 beginnen sollen, müsste dies auch für die 3. Baustufe gelten. Da die Planungen für den PFA 1 der NBS schon recht weit fortgeschritten waren (es gab schon zwei Offenlagen) könnte daran angeknüpft und die Planfeststellung alsbald beantragt werden. Ich nehme deshalb an, wir werden bald wieder davon hören.

  • Da muss ich dich leider enttäuschen. Im PFV für die NBS war die Anbindung des T3 nicht enthalten, das wäre so oder so ein eigenes Projekt mit eigenen Planungen geworden. Ob die Neuzuschneidung der Abschnitte von Knoten Sportfeld und NBS hier eine Beschleunigung der T3-Anbindung bringt würde ich dann auch eher bezweifeln. Denn ohne NBS ist die Anbindung mangels Kapazität auf der bestehenden Riedbahn südlich des Bahnhofs Zeppelinheim (Einfädelung der NBS Köln-Frankfurt, also genau da wo das Projekt Sportfeld in Zukunft enden soll) so oder so nicht machbar.

  • Fraport erhält Baugenehmigung für Flugsteig G

    Das Frankfurter Bauamt hat die schon seit langer Zeit erwartete Genehmigung für den vorgezogenen Bau von Pier G erteilt. Bekanntermaßen soll der Flugsteig zunächst von den Low-Cost-Airlines genutzt werden. Bedingt durch die eingetretenen Verzögerungen kann nun erst im Frühjahr 2019 mit dem Bau begonnen werden. Die heutige Pressemitteilung der Fraport AG:


    Die Fraport AG hat die Baugenehmigung für Flugsteig G von der Bauaufsicht der Stadt Frankfurt am Main erhalten. Mit dem vorgezogenen Bau des neuen Flugsteigs reagiert der Flughafenbetreiber auf das Passagierwachstum. Flugsteig G wird zunächst mit einer Kapazität von 4 bis 5 Millionen Passagieren voraussichtlich zum Sommerflugplan 2021 in Betrieb gehen.


    „Wir freuen uns über die Baugenehmigung für Flugsteig G. Jetzt müssen wir allerdings angesichts der langen Genehmigungsdauer prüfen, wie wir den Bauablauf des Flugsteig G im Hinblick auf das starke Luftverkehrswachstum optimal strukturieren. Ziel bleibt es, möglichst bald zusätzliche moderne Abfertigungskapazitäten anbieten zu können und Terminal 1 und 2 zu entlasten. Es ist geplant, den Auftrag bis Anfang 2019 an einen Generalunternehmer zu vergeben“, sagt ein Sprecher der Fraport AG.


    Der neue Flugsteig wird als ein vollwertiges und modernes Abfertigungsgebäude errichtet und perspektivisch in das neue Premium-Produkt Terminal 3 integriert. Flugsteig G ist auf schlanke Prozesse ausgerichtet und bietet Fluggästen direkte Wege, um ihre Flüge schnell und unkompliziert zu erreichen.


    Die Bauausführung soll durch einen Generalunternehmer erfolgen. Die EU-weit ausgeschriebene Leistung soll bis Anfang 2019 vergeben werden. Die Fraport Ausbau Süd GmbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Fraport AG, übernimmt die Bauüberwachung und Projektsteuerung.



    Pier G auf der Visualisierung unten im Vordergrund, mit Flugzeugen, hier bereits mit Anschluss an das erst später fertig werdende Terminalgebäude:



    Bild: Fraport AG


    Die Mitteilung enthält auch Zahlen, Daten, Fakten zum Terminal 3:



    Text/Daten: Fraport AG

  • Ein, zwei Wochen nach Erteilung der Baugenehmigung hat Fraport Visualisierungen von Pier G ins Netz gestellt. Für mich hat der Bau, jedenfalls innen, den Charme einer Messehalle, sehr roh alles und low-cost-mäßig kommt es mir vor, als wolle man nur so schnell wie möglich fertig werden. Vielleicht wird der Innenausbau von Pier G nach Anschluss ans T3-Hauptgebäude ja noch angepasst/nachgebessert.




    Grafiken: Fraport AG


    Und noch ein hübsches Luftbild des Bauplatzes:



    Luftbild: Fraport AG

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    Was Du als "Charme einer Messehalle" siehst, sieht Fraport so:

    "modern und attraktiv gestaltet", "klare Wegführung am gesamten Flugsteig", "gradlinige Funktionalität und moderne Gestaltung", "übersichtliche Architektur" und "funktionales, modernes Design"


    Hier der ganze Text.


    So kommt man z.B. (erstes Bild) völlig ohne Beschilderung aus ;). Bei dem, was ich auf diesem Bild sehe, wird es jedenfalls nicht die Haustechnik sein, die die Fertigstellung verzögert.
    Immerhin gibt es schon Durchbrüche in den (Fertigteil-)Unterzügen, um später mglw. noch Belüftung/Klimatechnik zu installieren. Leuchten sind offenbar vorhanden, aber unsichtbar.


    Es sind eben Visualisierungen, und wir alle wissen, dass es so nicht aussehen wird ...

  • Fraport hats mit dem Pier G wirklich eilig. In der obigen PM hieß es noch, der GU solle Anfang 2019 beauftragt werden, Projektmanagement liege bei Fraport. Jetzt wird ein Projektmanager gesucht. Der Ausschreibung zufolge wird der Pier G als vorgezogene 2. Bauabschnitt des Neubaus Terminal 3 seinerseits in drei Bauphasen realisiert.


    Diesen ersten Bauabschnitt nennen sie „wettbewerbsfähige Abfertigungsanlage (Pier G) als vorgezogener 2. Bauabschnitt des Neubaus", Baubeginn I. Quartal, Ausführungsdauer 30 Monate, sozusagen der vorgezogene Bauabschnitt des vorgezogenen 2. Bauabschnitts des T3. Unter "wettbewerbsfähiger Abfertigunganlage" stelle ich mir ein basales Konstrukt vor, das schon als Abfertigungsanlage taugt, aber eigentlich noch keine ist, Substandard, aber wettbewerbsfähig. Frankfurt-Hahn lässt grüßen.


    Nach Fertigstellung dessen beginnt die Ausführung der 2. Baustufe, Dauer 45 Monate. Wahrscheinlich haben sie in den Verhandlungen mit den GU-Bewerbern festgestellt, dass ihnen die Fertigstellung des gesamten Pier G zu lange dauert.

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    Das interpretiere ich (aufgrund der geplanten Fertigstellungstermine) etwas anders:


    Obwohl Du der Ausschreibung die Realisierung von Pier G in 3 Bauphasen entnimmst, glaube ich nicht, dass in den 30 Monaten nur ein "vorgezogener Bauabschnitt des vorgezogenen 2. Bauabschnitts des T3" (also nur eine Bauphase) erstellt werden soll.
    Wenn Pier G zum Sommerflugplan 2021 in Betrieb gehen soll, beziehen sich die 30 Monate auf alle Phasen von Pier G, also den gesamten vorgezogenen 2. Bauabschnitt (= Pier G). Mit den 45 Monaten ist der (nachgeschobene) 1. Bauabschnitt (= Terminalhauptgebäude mit Piers H und J) gemeint, der ja zum Winterflugplan 2023 in Betrieb gehen soll.


    Meinst Du die PM vom 16.8.18? Eine jüngere konnte ich nicht finden ...


    Ergänzung: Ich fand meine Interpretation vorhin noch logisch, aber ich habe dazugelernt. Offenbar wird Pier G zunächst noch nicht in der vollen, geplanten Länge errichtet, sondern tatsächlich nur ein erster Teil ("Phase 1"), der dann auch rechtzeitig 2019 in Betrieb genommen werden kann.

    3 Mal editiert, zuletzt von Baufrosch () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Ja natürlich wird erstmal nur das kurze Pier gebaut. Die Ausführung in Sichtbeton mit recht einfacher Struktur ist der knappen Zeit bis zur geplanten Inbetriebnahme geschuldet.
    Wettbewerbsfähig heisst: funktionierend als vollwertiges Terminal in allen Abfertigungsstufen.


    Das Abfertigungsgebäude, das dem Pier die vorläufige Wurzel gibt, ist ja noch notwendigerweise hinzu geplant worden. Es kann also auch für die Zeit der Vollfunktion des T3 genutzt werden, bspw. speziell für LCC. An diesem Gebäude sieht man eben auch, dass es nicht ein "eigentlicher" Bestandteil des T3 ist, sondern eben ein Sonderkonstrukt. Und ich finde es garnicht schlimm, dass es etwas spartanischer gestaltet ist - mit der Möglichkeit der Nachrüstung. Und es wird nicht nur Licht geben, sondern auch Zu- und Abluft. Logisch.


    Pier G1.0 mit Hahn zu vergleichen finde ich nicht so ganz passend. Es ist schliesslich keine Blechhalle. Schaut euch den LCC-Terminal in TXL an oder Terminal 2G in CDG: da kann man sagen billig, Blech und nicht wirklich nett.


    Ich wünsche mir lediglich ein wenig mehr Kontraste bei der Gestaltung, vielleicht auch einen sandfarben durchgefärbten Sichtbeton und den Einsatz von Großflächigen Bildern (notfalls von Mainhattan und Umgebung).

  • Mit einem Flughafen verbinde ich hohe lichtdurchflutete Hallen. Das zeigt auch die Architektur der grossen Flughäfen der Welt.


    Die massive Betonarchitektur mit den niedrigen Decken erinnert an die Bunker der Rebellenbasis in Krieg der Sterne.


    Ich denke man kann günstig bauen und bessere Ergebnisse erzielen. Es muss aber schon die Frage erlaubt sein, warum Fraport, die im Wettbewerb mit anderen Städten stehen, nihct mehr in gute Architektur investiert.

  • Es ist nur Pier G gerade für die Billigflieger. Wenn ich daran denke wo Ryanair Flüge zur Zeit abgefertigt werden in FRA dann ist Pier G ein meilenweiter Fortschritt.


    Der Rest des Terminal 3 wird dann in besserer Qualität gefertigt und gebaut. Es gibt andere Flughäfen auf der Welt, auf denen alte Terminalgebäude für den Inlandsbetrieb oder Billiglinien verwendet werden.


    Beim Pier G wollen die Kunden und Carrier es billig und sie bekommen es billig: Wer für 30 EUR irgendwo hinfliegen möchte, sollte sich nicht darüber beschweren, dass er in Zukunft aus einem Terminal abfliegt, dessen Gebäude nicht optisch an den Rest des Flughafens heranreichen aber dafür vollkommen neu und funktional sein wird.

  • Rohbauarbeiten beginnen im Januar

    Anfang 2019 beginnt das Bauunternehmen Anton Schick mit den Rohbauarbeiten für Pier H samt Turm für die Vorfeldkontrolle. Der Flugsteig wird auf den Schengen-Verkehr ausgerichtet. Die heutige PM von Fraport:


    Die Vergabe der ersten Rohbaumaßname von Terminal 3 ist heute durch die Fraport Ausbau Süd GmbH, ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Fraport AG, erfolgt. Den Zuschlag für die Errichtung von Pier H hat die Anton Schick GmbH + Co. KG erhalten, die bereits beim Neubau der Feuerwache 3 am Frankfurter Flughafen beteiligt ist. Der Baubeginn des neuen Piers H vom zukünftigen Terminal 3 ist für Januar 2019 geplant. Die Vergabe umfasst den Rohbau des Pier-Stegs mit dem integrierten Vorfeldkontrollturm. Geplante Rohbauzeit sind ca. 24 Monate. Danach schließen sich Fassadenarbeiten und die Technische Gebäudeausstattung an. „Die Vergabeentscheidung zu Pier H ist der Startschuss für den Rohbau von Terminal 3. Ab Januar 2019 wächst das neue Terminal nach umfangreichen Tiefbauarbeiten Schritt für Schritt in die Höhe“, sagt Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG.


    Pier H ist Teil des ersten Bauabschnitts von Terminal 3. Der Flugsteig ist 400 Meter lang und auf Reisen in den Schengen-Raum ausgerichtet. Zehn Gebäudepositionen stehen Flugzeugen für den direkten Zu- und Ausstieg zur Verfügung. Teil des Flugsteigs ist auch der Vorfeldkontrollturm, der im Übergangsbereich zwischen Terminal-Hauptgebäude und Pier H errichtet wird. Vom 69 Meter hohen Turm aus wird später die Rollverkehrsführung im südlichen Vorfeldbereich gelotst.


    Ebenfalls im ersten Halbjahr 2019 wird neben dem Terminal-Hauptgebäude auch der Rohbau des Flugsteigs J erfolgen. Die notwendigen Vergaben hierzu laufen noch. Pier J wird auf Non-Schengen Verkehre ausgerichtet und über 14 Gebäudepositionen verfügen – vier davon für Großraumflugzeuge wie dem A380. Die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnitts von Terminal 3 mit einer Kapazität von 14 Millionen Passagiere pro Jahr ist für 2023 geplant. Unter http://www.Terminal3.info können Interessierte den Baufortschritt von Terminal 3 multimedial und interaktiv verfolgen.


    Luftbildvisualisierung mit hervorgehobenem Pier H:



    Ausschnitt in Originalauflösung, Klick vergrößert:


    Bild: http://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/terminal_3_fraport_11.2018_03.jpg


    Innenansicht von Pier J, dem 200 Meter längeren Zwilling:



    Bilder: Fraport AG

  • Start für die Verlängerung von Pier G

    Kurz nach Erteilung der Baugenehmigung für Pier G im September 2018 war die Vergabe eines ersten Bauabschnitts an einen GU für Anfang 2019 angekündigt worden. Der hat noch gar nicht begonnen, da sucht Fraport mit einem Aufruf zum Wettbewerb schon einen GU für die Verlängerung von Pier G.


  • Eine komplett neue Perspektive des Terminals mit den ersten beiden sich in Bau befindenden Abschnitten (Pier G mit realisierter Bauphase 2.1) hat die Fraport AG veröffentlicht. Klick vergrößert:



    Bild: Fraport AG

  • Pier H: Beginn des Rohbaus

    Anknüpfend an #612 gibt es ein paar Details zum Rohbau:


    Der Bau von Flugsteig H mit integriertem Vorfeldkontrollturm ist als 1. BA im November 2018 vergeben worden, inzwischen haben die Arbeiten an der sogenannten Pierwurzel begonnen, die den Flugsteig mit dem Hauptgebäude des Terminals verbindet. Ebenfalls im ersten Halbjahr 2019 fängt der Rohbau des Flugsteigs J an und wird innerhalb von 24 Monaten fertiggestellt. Mit zeitlicher Überlappung erfolgen dann die Fassadenarbeiten sowie die Technische Gebäudeausstattung.


    Der Rohbau der Flugsteige birgt eine Besonderheit: anders als beim gewöhnlichen Hausbau, werden die Piers nicht auf voller Länge in einem Guss von unten nach oben gebaut. Stattdessen werden einzelne nahezu identische Teilbauwerke dicht nebeneinander errichtet (bei Pier H sieben, bei Pier J acht) im Abstand von einem Meter zueinander. Nach ihrer Aushärtung werden die Meterspalte ausgegossen. Aus sieben Einzelgebäuden von Pier H entsteht so ein zusammenhängender Flugsteig, der trotz seiner 400 Meter Länge im Endzustand einen fugenlosen Rohbau hat. An den sieben Teilbauwerken wird parallel gearbeitet.


    Dies ist zwar komplexer in der Erstellung des Rohbaus, ermöglicht aber viele konstruktive Vereinfachungen im späteren Ausbau und Betrieb des Flugsteigs. Denn es muss kein Spielraum für die Ausdehnung der Materialien bei Temperaturveränderungen eingeplant werden. Die Gebäudetechnik kann nahezu in einem Stück verlegt werden.


    Q

  • Grundsteinlegung für das Terminal-3-Hauptgebäude ist am 29. April 2019. Das teilte Fraport gestern bei der Bilanzpressekonferenz mit. Was sonst noch bekannt wurde:


    • der Spezialtiefbau für das Terminal-Hauptgebäude ist weit fortgeschritten
    • das Investitionsvolumen für Terminal 3 einschließlich Parkhaus und Autobahnanschluss wird auf 3,5 bis 4,0 Milliarden Euro beziffert
    • Kostenanstieg wegen des Entschlusses, ein Parkhaus mit rund 10.000 Stellplätzen zu errichten
    • Eröffnung des ersten Bauteils 2021, der übrigen Teile bis 2023


    Nach Daten von Wikipedia stünde dann das größte und das zweitgrößte Parkhaus Deutschlands am Frankfurter Flughafen.

  • Im Vorfeld der am Montag zu feiernden Grundsteinlegung für das Terminal 3 beruhigt Fraports Vorstand Stefan Schulze unbescheiden: "Das wird kein BER, keine Sorge". Es würden für diese Kapazitätserweiterung um bis zu 25 Mio. Passagieren p.a. insgesamt 3,5 - 4 Mrd. Euro investiert. Flugsteig G wolle man 2021 eröffnen. Ganz so schnell wie 2017 erhofft, ist man dann doch nicht. Das hätte - in Deutschland - auch an ein Wunder gegrenzt. (Q)


    Im Verlauf des Jahres soll lt. Fraport die Erweiterung des Autobahnanschlusses A5 Zeppelinheim im 2. Quartal 2019 "Form annehmen" (was immer das heißt). Im 3. Quartal möchte man mit dem Bau des Parkhauses beginnen, im 4. Quartal mit dem neuen PTS-System (ab Werkstattgebäude neben T2). Apropos: Der T2-Anschluss der bestehenden "SkyLine" wird ab morgen abend für acht Wochen außer Betrieb genommen, weil man (EDIT: ) Strom- und Signalschienen austauscht. (Q mit Bild)


    Es lohnt sich, regelmäßig einen Blick in die T3-Website von Fraport sowie in das zugehörige Fotoalbum zu werfen. Anfang 2019 und vor ein paar Wochen wurden neue Visualisierungen eingestellt, und die von Anfang 2018 (Erstellung 10/2017) hatten wir hier im Forum noch nicht gesehen. Am und um das Hauptgebäude wurde die Planung verfeinert und im Detail auch geändert. Ganz frisch sind die Aktualisierungen von Pier G, dem "Billig-Terminal", das zuerst in Betrieb gehen soll und innen vor allem durch Sichtbeton "glänzt" (in den Visualisierungen mit starker Textur in großporiger Ausführung dargestellt):



    Der Check-In-Bereich wird durch riesige Löcher von oben belichtet:



    Von der Seite sieht man den Knick in der Glashaut des Hauptgebäude sehr schön. Er soll übrigens helfen, Radarstrahlen der Flugsicherung zu streuen und durch Reflektionen entstehende, störende Phantomobjekte zu vermeiden. Ebenfalls gut erkennbar sind die mit (wohl Naturstein-) Platten verkleidete Seite, die schmalen, dunklen Fensterprofile sowie die mäckler-typischen umlaufenden Fenster:



    Die PTS-Station:



    Auf dem Bilder der Vorfahrt sieht man bspw., dass die Glasbrüstungen in den Betonaussparungen Konstruktionen aus Metall wichen, die farblich mit dem den Pfeilern und dem Dach des Terminals korrespondieren. Rechts vorne steht das G-Abfertigungsgebäude, das es auf den älteren Darstellungen noch nicht gab:



    Ergänzende Luftbilder: (Das erste Bild ist ein Ausschnitt aus der großen Perspektive).




    Visualisierungen: Christoph Mäckler Architekten, Fraport AG (Frankfurt)


    Organisch gestaltet könnte der Marktplatz werden - Arbeitstitel "Lava". Allerdings stammt die Visualisierung von 2012 (veröffentlicht 2017):



    Visualisierung: Moka Studio (Hamburg), Christoph Mäckler Architekten (Frankfurt)

  • Hatte vor Monaten bereits eine T3-Baustellentour für heute gebucht. Schon witzig, daß just morgen die Grundsteinlegung stattfindet. Das dazugehörige Zelt für die Honoratioren dürfte das Folgende sein (ob dieses wirklich eigens für den Festakt aufgestellt wurde, war allerdings nicht in Erfahrung zu bringen, dafür sieht es mir eigentlich überdimensioniert aus, gerade wenn man bedenkt, daß einige wichtige Herrschaften abgesagt haben...;)):


    Ein Blick von einer extra eingerichteten temporären "Besucherplattform" aus Stahlgerüsten reichte zwar auch nicht wirklich in die Baugrube für den H-Finger, aber in der Bildmitte vor dem Ryanair-Flieger erkennt man zumindest das H2-Schild. Bei den Positionen in Zweierschritten (H2, H4, H6 etc.) handelt es sich bereits um die Endgültigen!


    Ein Teil der Baugrube des Terminals steht aktuell unter Wasser, da die Grube tiefer liegt als das Grundwasser. Taucher betonieren mit unter Wasser härtendem Beton gerade eine Bodenplatte, danach wird das Wasser abgepumpt und in den im Hintergrund zu erkennenden blauen Silos aufbereitet:


    Der westliche Vorfahrtzubringer zum Terminal (sorry, verwackelt aus fahrendem Bus fotografiert), als Thumb:


    ...und der Östliche (links neben den blauen Wassertanks):


    Die neue Feuerwache für das T3 im Rohbau in Hektik aus dem fahrenden Bus:


    Abschliessend noch ein paar Facts, die vlt. noch nicht bekannt waren:
    -Im Vollbetrieb zu Spitzenzeiten sind bis zu 5.000 Bauarbeiter am Tag im Einsatz
    -Es wurden 400.000 Kubikmeter Erde ausgehoben
    -Über 50 Kräne bis zu 85m Höhe werden einmal gleichzeitig im Einsatz sein

    13 Mal editiert, zuletzt von skyliner () aus folgendem Grund: Klaro Kubikmeter. Danke :-)

  • Er liegt, der Stein:



    Bild: Fraport AG


    Die Fraport-Pressemitteilung, leicht gekürzt, und eine Übersicht der Projektdaten:


    Die Fraport AG hat heute am Flughafen Frankfurt den Grundstein für das Terminal 3 gelegt – eines der größten privatfinanzierten Infrastrukturprojekte Europas. Zahlreiche Gäste und Bauarbeiter nahmen an der Zeremonie teil, die den Start des Hochbaus symbolisiert. Als Erinnerung an diesen Meilenstein haben Teilnehmer eine Zeitkapsel befüllt und eingemauert. Daran beteiligten sich unter anderem Dr. Thomas Schäfer, der hessische Staatsminister für Finanzen, der Architekt Prof. Christoph Mäckler, Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, und der Aufsichtsratsvorsitzende der Fraport AG, Karlheinz Weimar. Auf der Baustelle werden in Spitzenzeiten täglich bis zu 5.000 Bauarbeiter arbeiten. In den kommenden Monaten prägen etwa 75 Hochkräne den Blick auf die Baustelle, während Terminal 3 Meter für Meter in die Höhe wächst.


    „Mit Terminal 3 bauen wir die Zukunft – für den Flughafen Frankfurt, die Rhein-Main-Region und weit darüber hinaus. Mit modernster Technik, smarten Prozessen und einer hohen Aufenthaltsqualität lösen wir unser Versprechen ein: ‚Gute Reise! Wir sorgen dafür‘. Damit schaffen wir bis 2023 zusätzliche Kapazitäten für etwa 21 Millionen Reisende pro Jahr“, sagte Fraport-Chef Schulte. „Bereits heute ist Frankfurt international führend in der Konnektivität. Von keinem anderen Luftverkehrsdrehkreuz in der Welt erreichen Sie mehr Flugziele als von Frankfurt – ganz gleich ob als Geschäftsreisender oder als Tourist. Deutschlands Tor zur Welt wird mit Terminal 3 noch besser.“


    „Heute legen wir nicht nur den Grundstein für ein neues Flughafengebäude, sondern schaffen auch die Grundlage für weitere Arbeitsplätze, Zukunftschancen und Wirtschaftskraft. Der Bau von Terminal 3 ist ein wichtiger Schritt für die Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens und damit auch für den Wirtschaftsstandort Hessen. Die Fraport AG investiert dazu in den nächsten Jahren bis zu vier Milliarden Euro in den Neubau. Dadurch können viele neue Arbeitsplätze entstehen. Die größte Arbeitsstätte Deutschlands wird weiter an Bedeutung gewinnen“, erklärte Finanzminister Schäfer. „Auch wenn der Flughafen der Herzmuskel der hessischen Wirtschaft ist, ist das kein Freifahrtschein. Die Landesregierung wird von der Luftverkehrsbranche weiter ein hohes Engagement einfordern, die Lärm- und Umweltbelastungen zu reduzieren.“


    Im Süden des Frankfurter Flughafens entsteht bis 2021 zunächst der Flugsteig G mit einer Kapazität von bis zu fünf Millionen Passagieren. Der Flugsteig wird ein vollwertiges und modernes Abfertigungsgebäude und später in das Premium-Produkt Terminal 3 integriert. Die Fertigstellung des Terminal-Hauptgebäudes mit den Flugsteigen H und J ist für 2023 geplant. Damit steigt die Kapazität auf bis zu 21 Millionen Fluggäste. Zu einem späteren Zeitpunkt kann Terminal 3 um den Flugsteig K erweitert werden. Die Kapazität steigt mit dem Vollausbau auf 25 Millionen Passagiere.


    „Der Flughafen Frankfurt ist ein Qualitätsprodukt. Dafür spricht die anhaltend wachsende Nachfrage von und über Frankfurt zu fliegen. Mit Blick auf das starke Passagierwachstum wird es höchste Zeit, dass die Terminalkapazität erweitert wird. Deshalb ist es gut, dass ein Flugsteig vorgezogen realisiert werden kann. Flugsteig G schafft bereits 2021 neue Kapazitäten. Ein wichtiger Beleg dafür, dass die unternehmerische Entscheidung gut war, sich für einen flexibel an den Bedarf anpassbaren Architekturentwurf von Terminal 3 zu entscheiden“, sagte Aufsichtsratsvorsitzender Weimar.


    „Fluggäste suchen vor oder nach einem Flug vor allem Ruhe und Entspannung. Diese besondere Qualität herauszuarbeiten war neben einer größtmöglichen technisch-funktionalen Flexibilität des Gebäudekomplexes das Leitmotiv für das Konzept von Terminal 3. Die lichtdurchfluteten Räume sind mit hochwertigen Materialien in warmen Naturtönen ausgestattet und werden eine angenehme Atmosphäre ausstrahlen, die zum Verweilen und Entspannen einlädt. In dieser Haltung wird das neue Terminal international das erste unter den modernen Terminals sein“, führte Architekt Mäckler aus.


    Die Fraport Ausbau Süd GmbH, eine hundertprozentige Fraport-Tochter, überwacht und steuert das Bauprojekt. Das eingeplante Budget liegt bei 3,5 bis 4 Milliarden Euro. Für die Fraport AG ist das die bislang größte Einzelinvestition in Frankfurt. Sie besteht aus etwa 500 Einzelvergaben. Aufgrund der kleinen Stückelung können zahlreiche mittelständische Bauunternehmen von Aufträgen profitieren – auch in der Region.