Bangkok - Stadt der Engel

  • Bangkok - Stadt der Engel

    Es ist kaum zu glauben, aber es gibt in der DAF-Galerie aktuell keinen funktionierenden Strang zu Bangkok, oder wie die Stadt auf Thai heißt: Krung Thep Mahanakhon. Da ich die Urlaubsbilder bisher weder sortiert, geschweige denn bearbeitet habe, werden in loser Folge immer mal wieder neue bebilderte Beiträge hinzukommen. Ich hoffe, es gefällt euch :)



    -alle in diesem Strang gezeigten Bilder von mir-

  • Ankunft in der Stadt

    Von Frankfurt aus gestartet erreicht man nach knapp elf Stunden Flug, etwa 9.000km und fünf Stunden Zeitverschiebung Bangkok. Der 2006 eröffnete Flughafen Bangkok-Suvarnabhumi (= "Goldenes Land") empfängt den Besucher mit einem ausgesprochen eleganten und gut klimatisierten Terminal. Da ich nach dem langen Flug ziemlich gerädert war, habe ich nur zwei Fotos vom Flughafen gemacht. Etwas ergiebiger ist da die entsprechende Seite bei wikipedia. Suvarnabhumi lag was das Passagieraufkommen angeht 2012 weltweit auf Platz 14 (53mio) und damit gar nicht weit hinter Frankfurt (Platz 11, 57,5mio). Vielleicht habe ich jeweils einen günstigen Moment erwischt, aber sowohl bei Hin-, als auch Rückreise empfand ich Suvarnabhumi als wesentlich übersichtlicher, weiträumiger und vom Grundgefühl her entspannter als den Frankfurter Flughafen.



    Die erste Herausforderung nach der Ankunft ist es a) den Taxistand zu finden und b) zu verdeutlichen, wo man hinwill. Ich hatte gelesen, dass man mit Englisch in Bangkok gut durchkäme. Das ist so nicht ganz richtig :) Man kommt schon damit durch, aber halt mehr irgendwie. Die meistens Thais sprechen sehr wenig Englisch und das mit Akzent, ich wiederum spreche kein Thai. Mit Improvisation, Gesten und Schlagwort-Smalltalk (und natürlich einem obligatorischen Lächeln) kommt man aber letztendlich fast immer weiter. Distanzaufnahme des Terminals.



    Der Flughafen liegt rund 30km von der Stadt entfernt, so dass man zunächst vom Expressway aus eher ländlich geprägte Gebiete sieht, bevor die Bebauungsdichte allmählich zunimmt. Diese etwas verwackelte Aufnahme zeigt das momentan höchste Gebäude Thailands, den Baiyoke Tower 2 (304m, mit Antenne 328m), am nordöstlichen Rand der Innenstadt (Lage).



    Mein Hotel lag südwestlich der Innenstadt direkt am Fluss Chao Phraya, recht günstig zum Skytrain und dem zentralen Bootspier an der Taksin-Brücke gelegen. Was zum einen Taxikosten spart und einen zum anderen weniger abhängig vom allgemeinen Verkehrschaos macht. Vom Hotel aus bot sich ein schöner Blick auf die weit über die Stadt verstreute Skyline. Wie etwa den State Tower (247m, Lage) mit dem benachbarten Shangri-La Hotel…



    …das Hochhauscluster entlang der Silom und Sathon Road…



    …oder die drei Türmen mit dem Hotel Chatrium flussabwärts.



    Wie mein Hotel am westlichen Ufer gelegen ist das Wohnhochhaus TheRiver, welches erst 2012 fertiggestellt wurde und beachtliche 258m hoch ist. Form und Farbgebung gefallen mir ausgesprochen gut, nur die Wohnungen darin sind vermutlich unbezahlbar.




    Als nächstes geht es dann weiter mit der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit der Stadt, wenn nicht ganz Thailands:
    Dem Großen Palast mit dem Tempel des Smaragd-Buddhas, Wat Phra Kaeo.

  • Wat Phra Kaeo

    Der Wat Phra Kaeo ist der Tempel des Königs und liegt innerhalb des Geländes des Großen Palastes. Nachdem die Burmesen 1767 die alte Hauptstadt Ayutthaya völlig zerstört hatten, wurde 1782 bei dem kleinen Dorf Bang Makok (kurz: Bangkok) der Grundstein für den neuen Königspalast und die neue Hauptstadt Krung Thep Mahanakhon gelegt. Bereits 1784 konnte der Wat Phra Kaeo geweiht werden. Der Tempelkomplex ist schlicht überwältigend, mit einer guten Kamera könnte man sicher einen ganzen Tag dort verbringen, die wunderbaren Details fotografieren und immer neue Perspektiven entdecken. Die Auswahl der Bilder habe ich vorher stark reduziert, dennoch sind es letztlich ziemlich viele geworden :)


    Die erste Aufgabe ist es, gut in den Palast zu kommen. Dass vor den Mauern (1,9km rund um die Anlage) Betrüger warten, die einem erzählen, der Palast sei geschlossen, aber man könne mit einem "Bekannten" günstig zu einer anderen Sehenswürdigkeit fahren – darauf war ich zum Glück vorbereitet. Dass diese Leute aber auch in offiziell wirkenden Uniformen mit irgendwelchen Ausweisen auf einen lauern… Nunja, freundlich lächeln, sich nicht beirren lassen und einfach weitergehen hilft wie fast immer.



    Hat man es dann gut ins Innere geschafft, wird man gleich mit einer Postkartenperspektive auf den Wat Phra Kaeo belohnt. Die Türme sind, von links nach rechts: Das königliche Pantheon (Prasart Phra Thepbidorn), in dessen Inneren lebensgroße Figuren der Herrscher der Chakri-Dynastie sind. In der Mitte der Phra Mondop, in dem heilige Palmschriften aufbewahrt werden. Und rechts der Goldene Chedi (Phra Sri Rattana), der ein Bruchstück von Buddhas Brustbein enthalten soll. Und noch weiter rechts die Kapelle des Smaragd-Buddhas (Phra Ubosot), die eben jenen Buddha beherbergt. Einen Übersichtsplan mit Beschriftung (auf Englisch) gibt es bei wikipedia.



    Man betritt den Wat gegenüber der Statue einer Einsiedlerin, der heilende Kräfte bei Krankheit zugesprochen werden.



    Ein Blick auf den Goldenen Chedi...



    sowie Phra Mondop und Pantheon.





    Die Pracht der Gebäude ist einfach überwältigend, und neben den optischen Eindrücken liegt über dem Ganzen noch ein sanftes Leuten der kleinen Glöckchen, die an einigen Dächern angebracht sind und sich im Wind bewegen.



  • Hinter diesen Wänden befindet sich der Smaragd-Buddha, der eigentlich aus Jade ist. Die 66cm hohe Statue sitzt auf einem 11m hohen Thron und darf nicht fotografiert werden. Der Buddha war ursprünglich mit einer vergoldeten Stuckschicht bedeckt, die bei einem Unwetter 1434 beschädigt wurde, wobei die Jade zum Vorschein kam. Damals befand er sich noch im Norden Thailands, in Chiang Rai. Nach einigen Umwegen erreichte er 1784 seinen jetzigen Platz im Wat Phra Kaeo. Bilder finden sich auf dieser Seite.






    Zwei Yaks bewachen die Tempeltore.




  • Der Glockenturm.




    Einige der acht Prangs, die jeweils einem wichtigen Element des Buddhismus gewidmet sind.






    Einige der vielen Karyatiden an den kleineren Chedis.





  • Vergoldete Kinnari, ein Mythenwesen - halb Frau, halb Vogel.




    Auch für eine wenig Grün ist zwischen den Gebäuden noch Platz.



    Mit allerlei steinernem Getier.





    Ein Tantima-Vogel als Wächter.





    Anders als es normalerweise der Fall ist, leben im Wat Phra Kaeo keine Mönche. Besuchen dürfen sie den Tempel natürlich trotzdem.






    Als nächstes geht es zu den anderen Teilen des Großen Palasts. Kommentare oder sonstige Anmerkungen sind natürlich willkommen :)

  • Großer Palast

    Das Phimanchaisri-Tor leitet von Norden her zum Zentralen Hof, der Wat Phra Kaeo liegt von hier aus gesehen links. Zur besseren Orientierung sei hier nochmal auf einen Übersichtsplan von wikipedia verwiesen.



    Rückblick auf den Durchgang.



    In der Nähe prangt über dem Museum des Smaragd-Buddhas ein Garuda, das Staatssiegel von Thailand.



    Schauen wir zunächst nach Osten. Dort liegt das Gebäudeensemble mit dem Namen Phra Maha Monthien, welches deswegen bedeutend ist, weil hier u.a. die Krönungen der Könige vollzogen werden. Das war zuletzt 1950 beim aktuellen König Bhumibol Adulyadej (Rama IX.) der Fall, der mittlerweile das am längsten regierende Staatsoberhaupt der Welt ist, noch vor Queen Elisabeth II.





    Noch ein Stück weiter östlich und nicht öffentlich zugängig liegt Phra Thinang Boromphiman. Das Gebäude wurde um 1900 von König Chulalongkorn (Rama V.), der eine gewisse Vorliebe für europäische Architektur hatte, im Neorenaissancestil errichtet. Als letzter Regent lebte hier Ananda Mahidol (Rama VIII.), Bruder des jetzigen Königs Bhumibol. 1946 wurde er durch eine Handfeuerwaffe getötet, ob es Mord, Suizid oder ein Unfall war, wurde nie bekannt.



    Das bestimmende Gebäude am Zentralen Hof ist aber das mittig gelegene Chakri Maha Prasat mit seinen angrenzenden Gebäuden. Ebenfalls von König Chulalongkorn errichtet und 1882 fertiggestellt, diente es mit seiner Thronhalle u.a. dem Empfang ausländischer Gäste. Eine wunderbar gelungene Mischung aus damals zeitgenössisch europäischer und traditionell thailändischer Architektur.







  • Chao Phraya und die Khlongs

    Nach so viel Tempelpracht wird es mal Zeit für einen Blick auf das "normale" Leben in der Stadt. Es ist ausgesprochen schwierig, den Eindruck, den die Stadt macht, in Bilder zu fassen. Das liegt zum einen an den Lichtverhältnissen: Außer bei den kurzen Phasen nach Sonnenauf- und vor Sonnenuntergang ist bei sonnigem Wetter das Licht sehr grell, was gerade in den Straßen zu ziemlichem Schlagschatten führt. Vor allem aber ist Bangkok eine Stadt, die viel mehr als europäische Städte neben den Augen auch die anderen Sinne anspricht. Das tropische Klima mit der ständigen Grundschwüle, die zahllosen Geräuschquellen, das quirlige, omnipräsente Gewusel, die vielfältigen mal mehr und mal weniger angenehmen Gerüche…


    Ein guter und günstiger Weg, sich der Stadt zu nähern, ist der über den Chao Phraya. Auch hier ist immer was los, aber durch die Breite des Flusses und den frischen Fahrtwind ist es eine angenehme Variante, sich die Stadt anzuschauen. Die Expressboote sind schnell und günstig, eine Fahrt kostet weniger als 1€. Da nicht alle Boote überall halten, muss man nur schauen, das richtige zu erwischen… :)



    Von Lastkahnverbänden über Ausflugsdampfer bis hin zu kleinen Wassertaxen und Bötchen ist im Grunde alles unterwegs.



    Am Fluss liegen etliche Luxushotels, wie Shangi-La, Sheraton, Hilton oder auch das berühmte Oriental. Dort finden sich auch noch ein paar Bauten im Kolonialstil.



    Wie etwa die portugiesische Botschaft, die so tief liegt, dass man nur das Obergeschoss sehen kann. Eine Gesamtaufnahme gibt es hier.



    Rechts das Hotel The Peninsula, links die beiden Wohntürme von TheRiver.



    Neben den Hochhäusern vor allem im Bereich südlich der historischen Mitte reihen sich oft sehr einfache…



    …an sehr luxuriöse Anwesen.



    Eine chinesische Pagode.



    Einer der vielen Piers am Ufer.



    Hier mit angegliedertem Restaurant und einem Bildnis des verehrten Königs Bhumibol über dem Steg.


  • Neben dem Chao Phraya gibt es auch noch viele Khlongs, jene Kanäle, die Bangkok einst zum Venedig des Ostens machten. Seit den 1960'ern wurde ein Großteil von ihnen zugeschüttet und zu Straßen umfunktioniert, doch vor allem im westlich des Flusses gelegenen Stadtteil Thonburi gibt es noch einige von ihnen. Man kann sie beispielsweise mit einem Longtailboat erkunden. Die Blumenverzierung an der Spitze ist wohl Pflicht, das hatten diese Boote alle.



    Eingang zum Khlong Mon.



    Wie auch am Chao Phraya findet man eine große Bandbreite von kleinsten Hütten, gediegenen Häusern und dazwischen immer wieder Tempel.







    Die Khlongs werden immer noch gern zum waschen und spielen genutzt.




    Als nächstes geht es dann weiter mit Wat Arun, dem Tempel der Morgenröte.

  • Hallo Robbi,
    einen sehr schönen Thread hat Du da aufgemacht. Schöne Fotos und kompetente Beschreibung. Ich war schon 8 Jahre nicht mehr in Krung Thep.
    Da bekommt man ja richtig Lust, Thailand mal wieder zu besuchen. Wo warst Du außer Bangkok noch?

  • Wat Arun

    ^ Vielen Dank, Thomas! :) Außer Bangkok war ich diesmal noch in Ayutthaya und anschließend auf Ko Samui. Von Ayutthaya kommen später noch ein paar Fotos, das ist historisch und architektonisch doch ganz interessant.


    Wat Arun, der Tempel der Morgenröte, steht prominent direkt am Westufer des Chao Phraya und ist (völlig zu Recht) eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt. Es gab ihn (wenn auch kleiner) schon zu einer Zeit, als Bangkok noch nicht Hauptstadt war und beherbergte vor dem Bau des Wat Phra Kaeo auch ein paar Jahre den Smaragd-Buddha. Ein guter Weg, den Tempel zu erreichen ist die Fähre vom gegenüberliegenden Ufer. Diese ist mit 3฿ (ca. 7Cent) selbst für thailändische Verhältnisse sehr günstig.



    Der zentrale Prang (Turm) ist, je nach Quelle, 66 oder 86m hoch und kann etwa bis knapp auf die halbe Höhe über Treppen bestiegen werden. Verziert ist er mit allerlei Stuck und Keramik, wobei einige Elemente wie eingebaute, typisch chinesische Suppenschalen aussehen (zoom).



    Die Stufen werden mit jeder Ebene steiler und sind nachher so schmal und hoch, dass nicht mehr viel zu einer senkrechten Leiter mit weit auseinanderliegenden Sprossen fehlt. Nur für Leute mit etwas Kondition und Schwindelfreiheit geeignet :) Ein Eindruck der Treppe von oben.



    Dafür wird man mit einer tollen Aussicht und einer angenehmen Brise belohnt. Flankiert wird der Prang von vier kleineren Türmen, die dem Windgott Phra Phai gewidmet sind, der auf einem Pferd sitzend in alle Himmelsrichtungen schaut.



    Am Hauptprang thront an allen vier Seiten der Hindugott Indra auf einem dreiköpfigen Elefanten. Überhaupt fällt immer wieder auf, dass Hinduismus und Buddhismus eng verknüpft sind, auch wenn ich als Laie dazu leider keine Erläuterungen geben kann.




    Blick hinüber zu Königspalast mit Wat Phra Kaeo…



    …und Wat Po. Der kommt später noch ;)


  • Blick nach Süden Richtung State Tower (goldene Kuppel), TheRiver und anderen Hochhäusern.




    Die Dichte und Üppigkeit der zahllosen Verzierungen kann man bei einem so kurzen Besuch kaum erfassen.



    Zum Wat Arun gehören auch noch zahlreiche weiter Gebäude, die ebenfalls sehenswert sind.



    Genauso wie die immer perfekt gepflegten Gartenanlagen.





    Auch wenn manche Gewächse irgendwie an den Kleinen Horrorladen erinnern :)



    Abschließend eine Aufnahme nach Einbruch der Dunkelheit, wo Wat Arun nochmal besondere Wirkung entfaltet.


  • Eine sehr tolle Stadt & schöne Fotos.


    Finde gerade die enormen Gegensätze so spannend in der Stadt. Auf der einen Seite die teuren Neubauten und im Gegenzug wieder die Slums und Blechhütten

  • Chinatown

    Danke! :) Ja, diese Kontraste sind charakteristisch, man begegnet ihnen immer wieder. Und trotzdem fühlt man sich trotz dieser oft krassen Unterschiede fast immer und überall sicher. Die Spannungen entladen sich sicherlich an anderer Stelle, aber als Tourist kriegt man davon selten etwas mit.


    Wenn man sich Chinatown vom Hauptbahnhof Hua Lamphong her nähert, lohnt ein Abstecher zu Wat Traimit (Lage). Die Besonderheit des Tempels ist ein etwa 3m hoher und 5,5t schwerer Buddha, der aus massivem Gold sein soll. Ähnlich wie der Smaragdbuddha war er lange unter einem Gipsmantel verborgen, bis dieser 1955 bei Bauarbeiten absprang. Erst 2008 wurde der jetzige Wat als würdige Umgebung für den Buddha eingeweiht.




    Oben in der dritten Etage findet man dann den Buddha.



    Auch die Decke über ihm besticht durch eine üppige Gestaltung.



    Unweit von Wat Traimit steht ein Tor, der symbolische Eingang nach Chinatown. Obwohl die Chinesen (bzw. chinesischstämmige Thais) nur etwa 15% der Bevölkerung stellen, dominieren sie in Thailand das Wirtschaftswesen. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum Chinatown selbst für Bangkoker Verhältnisse sehr pulsierend wirkt.



    Vom Tor aus geht es weiter zur Yaowarat Road, einer der Hauptstraßen von Chinatown. Es fängt erst langsam an…



    …aber plötzlich ist man mitten im Gewusel von Menschen und Verkehr, eingerahmt von endlos vielen Geschäften.



    Interessanter und vor allem ruhiger, sind die zahlreichen Nebenstraßen. Dort findet man Zeit, sich an einer der zahllosen mobilen Garküchen einen kleinen Snack für zwischendurch zu holen. Man weiß zwar manchmal nicht, was es ist, aber geschmeckt hat es fast immer.




    In den verwinkelten und noch viel engeren Seitenstraßen finden sich neben Läden auch immer wieder kleine Tempel. Es gilt der Grundsatz, dass keine Gasse zu klein für ein Moped ist (rechts am Rand). Suchbild: Wer findet die Katze? :)




    Während sich bei der traditionellen thailändischen Küche kaum Sachen finden, die man als Westler jetzt per se eklig findet (oder zumindest ich nicht), gab es in Chinatown doch etliche etwas ominöse Dinge. Die Töpfe auf Kohlefeuern waren schon faszinierend genug, aber was darin war… Man erkennt es auf dem Bild nicht genau, aber in dem großen Topf hinten recht kochte etwas, das schwer nach Massen von Därmen aussah.



    Obwohl es in einigen der schmalen Läden sogar Rolltreppen gab (wie auch immer die dorthin gekommen sind), gibt es etliche Häuser, die sehr heruntergekommen aussehen.


  • Die bekannteste und frequentierteste der kleinen Gassen ist vermutlich die Sampeng Lane. Hier reiht sich ein Laden an den anderen, je nach Abschnitt mal Gewürze, Schuhe, Taschen, Schmuck oder was auch immer.



    Ein Teil der Sampeng Lane ist überdacht. Man beachte die Elektroinstallationen, die übrigens in der ganzen Stadt so oder so ähnlich aussehen. Dadurch, dass viele Läden klimatisiert und die Markisen zwischen den Läden so eng nebeneinander sind, ist es auch auf der Sampeng Lane phasenweise erstaunlich kühl.



    Bei so einer geballten Hello-Kitty-Flut kann man auch schonmal mit spontanem Diabetes reagieren.



    Blick in die Küche eines günstigen Restaurants. Deutsche Lebensmittelkontrolleure würden die Wände hochgehen, geschmeckt hat’s gut.



    Unweit von Chinatown befindet sich die Memorial Bridge mit einem Denkmal von Rama I.



    Westlich davon liegt der Pak Khlong Talat, der Blumen- und Gemüsemarkt, über den ich zufällig gestolpert bin. Obwohl die beliebten Touristenziele Sampeng Lane und Wat Po nicht weit entfernt liegen, sind vor allem die großen Markthallen praktisch westlerfreie Zone.




    Das soll sich aber bald ändern, es wird geplant, die Märkte touristisch besser zu erschließen. Im Rahmen dessen entsteht zwischen Markthallen und Fluss bereits eine schick geplante Mall mit Flusspromenade, die später mit dem Blumenmarkt verknüpft werden soll. Foto auf SSC und Werbefilm.




    Als nächstes geht es dann zu Wat Po

  • Wat Po

    Wat Po liegt südlich des Großen Palasts im historischen Zentrum Bangkoks. Er ist einer der flächenmäßig größten und ältesten Tempel Bangkoks und neben Wat Phra Kaeo und Wat Arun sicher der bekannteste. Hier der Eingang mit einem Tuk-Tuk im Vordergrund. Auch wenn ihre Zahl angeblich abnimmt und sie vor allem vor Sehenswürdigkeit von Touristen Wucherpreise verlangen, sind sie doch noch immer ein Verkehrsmittel, mit dem man die Stadt auf ganz eigene Art entdecken kann. Nur in Stau oder Regen sollte man mangels Schutz vor Abgasen und Wasser besser nicht mit ihnen fahren.



    Die Wächter sollen Europäern nachempfunden sein, vor allem die Zylinder.




    Auf dem Tempelgelände.





  • Bekannt ist Wat Po vor allem für den liegenden Buddha. Die vergoldete Statue ist 15m hoch und 46m lang und liegt in einer schmalen Wandelhalle, die es unmöglich macht, ihn anständig abzulichten.




    Die Fußsohlen sind mit Permuttintarsien verziert, welche die 108 Merkmale darstellen, die Buddha auszeichnen.



    Neben den traditionellen Thaimassagen, die hier ihren Ursprung haben, gibt es auf dem Tempelgelände auch Wahrsager.



    Im heiligsten Teil des Tempels, dem Ubosot, befindet sich eine Buddha-Statue, in deren Sockel die Reste von Rama I. beigesetzt wurden.



    Rund um den Ubosot gibt es etliche miteinander verbundene kleine Höfe und Laubengänge, wodurch sich die Zahl der Besucher immer weiter verläuft, je weiter man sich vom Eingang entfernt.




    Eine weiter Besonderheit sind die über 1000 Buddhastatuen, von denen viele aus dem zerstörten Ayutthaya stammen sollen.



    Der Bereich außerhalb der zentralen Höfe wird von zahlreichen kleinen und großen Chedis (Türmen) gesäumt.



  • Nachtleben in Bangkok

    Berühmt oder vielleicht eher berüchtigt ist Bangkok für sein Nachtleben. Bei einem Ballungsraum von ca. 14mio Einwohnern tummeln sich in dessen Zentrum natürlich so ziemlich alle denkbaren Schattierungen, von Nachtmärkten über Discos und Bars bis hin zum Sextourismus. Eine der klassischen Rotlichtstraßen ist die sogenannte Soi (=Gasse) Cowboy nahe der Sukhumvit Road. Hier wird jedes Klischee bestätigt, etwa vom Rentner aus dem Westen mit einer Thaifrau am Arm, die seine Enkelin sein könnte. Ladyboys, die trotz ihrer weiblichen Aura keine Frauen sind und zahlreiche mehr oder weniger geschmacklose Darbietungen, von Stangentanz bis hin zu Ping-Pong-Shows, die eine lokale Spezialität zu sein scheinen. Neben den auch in Deutschland bekannten überteuerten Getränken, die man für die echten oder unechten Ladies bestellen soll, gibt es auch eine spezielle Erfindung, die sogenannte "exit fee". Die muss evtl. gezahlt werden, wenn man ein solches Etablissement wieder verlassen möchte. Ich habe mich darauf beschränkt, mir alles von außen anzuschauen und dann wieder zu verschwinden :) Blick in die Soi Cowboy.



    Entlang der Sathon Road gibt es zwischen den Hochhäusern auch noch einige kleinere Häuser im Kolonialstil. Ob im Original oder nur nach altem Vorbild neu errichtet kann ich nicht sagen, aber es sah – vor allem mit Beleuchtung – sehr schön aus.



    Das bekannte, aber auch sehr teure Restaurant Blue Elephant.



    Deutsche Spuren an der Taksin Brücke :)



    Es gibt zahlreiche kleine und günstige Bars und Restaurants, die oft bis in die Nacht hinein geöffnet haben. Hier die Auslage eines japanischen Restaurants in einem Einkaufszentrum, der Wechselkurs liegt momentan etwa bei 1 zu 40. Das Essen im Schaufenster ist natürlich aus Plastik.



    Dieser Koreaner war eher mittelpreisig, man zahlt etwa 4-5€ für ein Hauptgericht mit Getränk. Die Rüssel sind Abzüge für die Tischgrills, die man bestellten konnte. Oder hätte bestellen können, wenn ich Thai oder die Bedienungen Englisch gesprochen hätten ;)



    Daneben gibt es auch natürlich auch luxuriöse Alternativen. Eine von mehreren Rooftop Bars und Restaurants der Stadt befindet sich im 64. Stock des State Towers. Bekannt wurde die dortige "Sky Bar" durch den Film Hangover 2. Das Ambiente ist sehr edel und als normaler Cocktailtourist bleibt man nie lange mit leerem Glas an der Brüstung mit phänomenalem Ausblick sitzen. Auch ein Lächeln kann sehr bestimmend sein :) Trotzdem ein lohnenswerter Abstecher, denn die Cocktails sind zwar teuer, der Eintritt dafür aber gratis. Die Kamera war leider nicht besonders nachttauglich, aber ich hoffe, dass man einen Eindruck von der tollen Aussicht bekommt.




  • Siam Square

    Doch nicht nur nachts, auch tagsüber kann man abseits der Tempel viel unternehmen. Bei Thais wie bei Touristen sehr beliebt sind die teilweise riesigen Shoppingcenter rund um den Siam Square mit der gleichnamigen Skytrainhaltestelle (Lage). Hier reiht sich ein Einkaufskomplex an den nächsten, oft verbunden mit dem Skywalk, einem Fußgängerweg, der unterhalb der Skytraintrasse verläuft und direkte Eingänge in die einzelnen Center ermöglicht, ohne dass man hinunter auf's Straßenniveau wechseln muss. Äußerst praktisch.


    Da es vor Ort zu eng war, eine Skytrainstation komplett abzulichten, hier eine Aufnahme der in der Nähe liegenden Haltestelle National Stadium. Die Station überdeckt große Teile des darunter liegenden Straßenraums, was zwar Vorteile hat (Schutz vor Sonne und Regen), aber auch anstrengt. Denn dadurch zirkuliert weniger Luft, das heißt der Smog zieht schlechter ab und der Straßenlärm reflektiert nicht nur von den Wänden der Häuser, sondern auch noch von oben zurück. Nettes Detail: Da die Basketballer im Vordergrund keinen Korb hatten, stand einfach jemand auf einem Stuhl mit einem Eimer in den Händen. Sehr süß :) (Zoom).



    Mit dem Skytrain kann man für 1€ quer durch die ganze Stadt fahren. Da das Netz bisher noch relativ klein ist und die Preise für Thailand eher hoch, ist es selten unangenehm voll, dafür aber unangenehm kalt. Weil Kühle irgendwie Luxus zu sein scheint, sind die Waggons auf geschätzt 18-20°C runtergekühlt, was sich bei 34°C Außentemperatur wie ein Kühlschrank anfühlt. Das Bild täuscht was das Passagieraufkommen angeht, hier war gerade Berufsverkehr und es kam eine volle Bahn an, normalerweise kann man sich relativ entspannt bewegen.



    Der alltägliche Verkehr auf einer der Hauptstraßen. Die Thais fahren zwar irgendwie chaotisch, aber auch sehr rücksichtsvoll. Als Fußgänger hat man aber dennoch das Nachsehen, oft gibt es an den Kreuzungen zwar Ampeln für Autos, nicht aber die Fußgänger. Und selbst wenn, kommen aus unerwarteter Richtung (Linksverkehr!) ständig irgendwelche Abbieger. Und Motorräder fahren ohnehin auch auf der Gegenspur, wenn ihnen danach ist. Man muss also ständig in alle Richtungen gucken, Mut fassen und einfach loslaufen, denn extra überfahren wird man nie :)



    Das MBK, mit rund 2000 Läden eines der größten und auch günstigsten Shoppingcenter.



    Klassische Bangkoker Reizüberflutung. Verkehr, Skywalk, Skytrain (hier zwei Linien übereinander), bewegte Werbung und dazwischen wie immer perfekt gepflegte Grünanlagen. Dazu noch Lärm, Gewusel, allerlei Gerüche, über 30°C und eine Luftfeuchte irgendwo jenseits der 80%. Dennoch (oder gerade deswegen) eine tolle Erfahrung.




    Ziemlich edel und trotzdem riesig ist das Siam Paragon, das nicht umsonst den Beinamen "Pride of Bangkok" trägt. Auf zehn Etagen reiht sich ein Luxuslabel ans nächste, etwas Entsprechendes sucht man in Deutschland vergebens.



    Hinter dem Eingang ist ein schöner Bereich mit begrünten Wänden, den sogenannten murs végétaux, die im Frankfurter Forum schonmal Thema waren.



    Neben einem schönen Foodcourt und allerlei Bekleidungs- und Schmuckgeschäften finden sich in den oberen (!) Etagen auch Verkaufsräume von Lamborghini, Maserati und Ferrari. Hier ein Ausstellungsstück mit Emily auf der Kühlerhaube.



    Im Untergeschoss befindet sich die Siam Ocean World, ein großes Aquarium, was bei schlechtem Wetter eine gute Alternative zum Shoppen sein soll.



    Aber schon wenige Meter abseits der Hauptstraßen findet man Ruhe, zum Beispiel beim Jim Thompson Haus. Dazu aber beim nächsten mal mehr.

  • Jim Thompson Haus

    Nur wenige Gehminuten von den verkehrsumtosten Straßen rund um den Siam Square (^) entfernt liegt in einer Seitengasse das Jim Thompson Haus (Karte), eine grüne Oase der Ruhe, wenn auf dem angrenzenden Khlong nicht gerade ein motorisiertes Longtailboat vorbeidüst. Jim Thompson war ein Unternehmer, der die Seidenindustrie in Thailand revolutionierte, bevor er 1967 auf mysteriöse Weise in Malaysia verschwand und nie wieder gefunden wurde. Heute existieren noch fünf Teakholzhäuser, die Thompson einst von Ayutthaya nach Bangkok bringen ließ. In diesen ist jetzt ein Museum untergebracht, das neben Details zur Seidenproduktion, einem Café und einem Laden auch eine wunderbare Innenausstattung mit zahlreichen Kunstwerken bietet. Absolut sehenswerte Räume mit authentischer Einrichtung, leider durfte man im Inneren nicht fotografieren. Auch außen war das Knipsen schwierig, weil der dschungelhafte Garten zwar sehr schön war, aber auch viel verdeckte und das Licht etwas dämmrig machte. Mehr Aufnahmen bei wikipedia.




    Zwischen den Häusern finden sich einige hübsche Koiteiche und Seerosenkübel.





    Natürlich gibt es hier wie bei jedem thailändischen Haus ein Geisterhäuschen. Mit Geisterhäuschen sollen Naturgeister besänftig werden, deren ursprüngliches Habitat durch das von Menschen gebaute Haus gestört wurde, weshalb man so einen angemessenen Ersatz schafft. Um die Geister zusätzlich gütig zu stimmen, werden häufig Räucherstäbchen, Reis oder Erfrischungsgetränke geopfert.



    Blick in das Haupthaus. Eines meiner Highlights war das "Mouse House" aus China, wo im 19. Jahrhundert weiße Mäuse in einem Kasten mit aufeinandergestapelten und verbundenen Häuschen mit vorgesetzter Glasscheibe gehalten wurden. Das Prinzip war dasselbe wie heute beim Fernseher, nur ohne Strom :) Ein kleines Foto davon hab ich hier gefunden. Man konnte das Spiel noch aufpeppen, in dem man wettete, aus welchem Tor bestimmte Mäuse als erstes schauen etc.



    Schöne Details in den offenen Erdgeschossen.



    Abschließend noch ein Blick durch das üppige Grün, links das Café.



    Als nächstes geht es zu einem weiteren Teakholzgebäude, dem Wimanmek-Palast.