Alexanderplatz - Abkehr vom Kollhoff-Plan?

  • Ich finde Architektenkinds Einlassungen plausibel und nachvollziehbar. Wenn es gegen RRG, Migranten und sonstige Minderheiten geht, ja dann darf der gemeine Rekowilli scharf schießen. Alles ok. Aber wehe es gibt Gegenwind, dann fängt man an zu heulen. Das kennt man doch aus der großen Politik. Und die, die so agieren kommen sicher nicht aus der linken Ecke.

  • Wenn es gegen RRG, Migranten und sonstige Minderheiten geht, ja dann darf der gemeine Rekowilli scharf schießen.


    "Rekowilli" = Neo-Nazi. Schon klar.


    Ein Problem mit den Debatten hier ist, dass zu viele andere Meinungen als die eigene schlicht und einfach nicht ertragen und glauben, persönliche Diffamierungen würden das "Problem" lösen, das nicht jeder ihrer Meinung ist.


    Ganz links und ganz rechts herrscht eben doch ein ähnlich unterentwickeltes Verständnis von Pluralismus.


    Abgesehen davon: Um Rekonstruktionen geht es in dieser ganzen Alex-Debatte doch überhaupt nicht... .

  • Ideologisch gefärbte "baurechtliche Schwierigkeiten" (...) scheinen mir kein plausibles Argument dafür zu sein, warum es am Alexanderplatz nicht weiter geht mit den Hochhäusern, da dies nicht erst seit R2G so ist, auch nicht seit Wowereit, sondern seit 23 jahren (!).


    Ich vermute daher, dass die Nachfrage nach sehr teuren Wohnungen in dieser Gegend, die ja durchaus noch nicht unendlich attraktiv ist (...)


    Na, dann mal zur Sache, welche Parzellen können denn noch bebaut werden:


    1) Alexanderplatz selbst (Plan hier).
    Die Parzelle D1 und D2 ist dirch das Park Inn besetzt. Hier gibt es momentan kein Bedürfnis das Hochhaus abzureißen und zwei neue zu bauen. Das liegt an wirtschaftlichen Parametern aber auch daran, dass der Abbruch eines DDR-Hochhauses politisch nicht gewollt wird.
    D3 könnte sofort ebbaut werden. Der Eigentümer, die bekannte Hedgefondsfirma Blackstone, will aber nicht verkaufen, da sie auf steigende Preise spekuliert. Diese Einschätzung ist wahrscheinlich richtig.
    D4 und D7 sind bebaut. D4 soll einen Turm bekommen, jedoch sind die baurechtlichen Abstimmungen zwischen dem Investor (Hines) und der Stadt bzw. der BVG seit vielen Monaten festgefahren. Da die BVG aus statischen Gründen der Hochhausbebauung nicht zustimmt tut sich auch nichts.


    2) nördlich der Alexanderstraße (Plan hier)
    A12 kann nicht bebaut werden, das der Senat das Haus des Reisens unter Denkmalschutz gestellt hat.


    A9, A10 und A11 (Plan hier) gehören der TLG, die mehrheitlich in öffentlicher Hand ist. Diese bietet die Parzellen nicht zum kauf an, insofern kann auch hier durch das Handeln des Staates nicht gebaut werden.


    Bleibt noch der ehem. Berliner Verlag, der ebenfalls unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ein Abbruch und Neubau ist somit ausgeschlossen und auch politisch unerwünscht.


    Darüber hinaus ist nur noch der Monarch-Tower, jetzt Alexander ist m.W.n. weiter aktuell. Allerdings hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung auch drei Jahre nach Planungsbeginn keine Baugenehmigung herausgereicht. Vermutlich haben die Investoren für ein paar Hunderttausend Euro eine Planung entwickelt und einen Bauantrag eingereicht und den Senat nutzlos zu beschäftigen, wenn ich ElleDeBe richtig verstehe.


    Angesichts dieser Faktenlage zu diagnostizieren, dass der Kolhoffplan wirtschaft ncht funktioniere, ist schon kühn. Wenn jemand eines der genannten Areale zum Ankauf vermitteln kann bitte ich um Mitteilung als PN!


    P.S. Den Rekowilli habt Ihr umsonst. Carlo sagte ja schon zurecht, dass es hier um Reko gar nicht geht. Obwohl ... das "Haus mit denn 99 Schafsköpfen" hier viele Fans finden dürfte. Nur eins: geheult habe ich sicher nicht. Sowas macht ein echet Rekowilli nicht...

    Einmal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • Konstantin: Deine Darstellungen sind z.T. überholt bzw. nicht korrekt.


    Korrekturversuch:
    Die Parzelle D1 wird nicht durch den Bestand (ParkInn) blockiert. Eine Bebauung wäre auch heute bereits möglich, wird aber vom Grundstücksinhaber derzeit nicht verfolgt. Ein Abriss des ParkInn wäre m.E. sicherlich kein Politikum. An dem Gebäude ist fast nichts mehr in dem Zustand der Vorwendezeit und ein Denkmalschutz wie bei anderen Bauten am Platz besteht nicht. Allerdings ist das Hotel eine Cash-Cow und wird daher wohl so bestehen bleiben.


    D3: Hier habe ich nichts an der Darstellung auszusetzen. Der Investor setzt aufsteigende Preise. Im Grunde ist diese Einschätzung auch auf D1 und D2 zutreffend.


    D4: Diese Darstellung ist so falsch. Die BVG ist nicht "aus statischen Gründen" gegen eine Hochhausbebauung. Vielmehr hat man aus den schlechten Erfahrungen mit Bauherren entlang der U-Bahnstrecken gelernt und fordert nun mit Recht eine Risikoabsicherung. Der volkswirtschaftliche Schaden, auf dem die Allgemeinheit sitzen bleibt wenn der U-Bahnverkehr über Monate eingestellt werden muss (wie bereits geschehen beim Bau der "Mall of Berlin") sind enorm. Allerdings ist es nach Meldungen über eine Annäherung zwischen der BVG und dem Investor erstaunlich ruhig geworden. Hier kann man nur spekulieren weshalb…


    A12:Zwar steht das Haus des Reisens nun unter Denkmalschutz, für ein Hochhaus wurde aber eine Fläche direkt dahinter bereits ausgewiesen.



    Ich meine die Gründe für die schleppende Realisierung sind zum kleineren Teil politischer (Denkmalschutz für die DDR-Bauten), zum größeren Teil wirtschaftlicher Natur:


    Die Parameter für eine Flächenvermarktung in Berlin drehen sich neuerdings so schnell wie ein Kettenkarussell.

    • Noch vor einigen Jahren gab es einen riesigen Büroleerstand der inzwischen fast verschwunden ist. Die Planung für Bürotürme am Alex war, schon wenige Jahre nach Ihrer Veröffentlichung, eigentlich wie aus der Zeit gefallen.
    • Nach dem Run auf Büroflächen kam der auf Hotels. Dieser Trend ist am Alex alles andere als Spurlos vorüber gegangen, jedoch nicht in Form der Türme sondern in einer Vielzahl von wirtschaftlicheren Lückenfüllern rund um den Platz.
    • Etwas später zog der Immobilienmarkt im Eigentumswohnung-Hochpreissegment stark an. Auf diesen Trend setzten dann auch Monarch und Hines mit Ihren Turmkonzepten. Allerdings ist es alles andere als einfach, eine derart große Menge an qm in dem fragilen berliner Markt im gehobenen bzw. Top-Segment zu verkaufen. Die Vermarkter wesentlich kleinerer Projekte wie die des auch schon recht umfangreichen Metropol-Parks (um die Ecke) usw. können davon ein Lied singen. Darüber hinaus: Sobald die Zinsen anziehen, werden die Eigentumswohnungs-Preise in Berlin fallen, davon ist auszugehen. Das Zeitfenster für diese Turmnutzungskonzepte schließt sich also gerade…


    Die Hochhäuser werden meiner Meinung nach kommen, sicher auch mit einer Mischnutzung. Wahrscheinlich aber mit einem geringeren und anders gearteten Wohnanteil, deutlich größerem Büroanteil (steigende Nachfrage und einfachere Vermarktung!) und vor allem erst dann, wenn die Flächenverfügbarkeit ringsum vollends ausgeschöpft ist.


    d.

  • ^^ Danke, Dexter, für die m.E. überzeugenden Darlegungen. Von mir nur noch soviel zu Konstantins Beitrag.



    Die Parzelle D1 und D2 ist dirch das Park Inn besetzt. Hier gibt es momentan kein Bedürfnis das Hochhaus abzureißen und zwei neue zu bauen. Das liegt an wirtschaftlichen Parametern aber auch daran, dass der Abbruch eines DDR-Hochhauses politisch nicht gewollt wird.


    Verständlicherweise, denn "DDR-Hochhaus" hin oder her, niemand, der ganz bei Trost ist, würde das einzige Hichhaus am Platz abreißen, nachdem über 20 Jahre kein einziges der geplanten Hochhäuser gebaut wurde. Zumal das Ding ja erst von 2001 bis 2006 für 100 Millionen Euro modernisiert wurde.



    D3 könnte sofort ebbaut werden. Der Eigentümer, die bekannte Hedgefondsfirma Blackstone, will aber nicht verkaufen, da sie auf steigende Preise spekuliert. Diese Einschätzung ist wahrscheinlich richtig.


    Die Formulierung "auf steigende Preise spekulieren" ist mehrdeutig. Kann bedeuten: Die Preise steigen so rasant, da wartet man nich ein wenig. Kann auch bedeuten: Wenig Nachfrage, daher wartet man noch. Da Blackstone die Flächen immerhin bereits vor 11 Jahren gekauft hat und es schon 2013 hieß, es gäbe keine Interessenten, tippe ich auf die zweite Variante.


    D4 soll einen Turm bekommen, jedoch sind die baurechtlichen Abstimmungen zwischen dem Investor (Hines) und der Stadt bzw. der BVG seit vielen Monaten festgefahren. Da die BVG aus statischen Gründen der Hochhausbebauung nicht zustimmt tut sich auch nichts.


    Gerade dieser Fall machte mich stutzig: Das Planverfahren ist schon vor vier Jahren unterbrochen worden, danach hieß es mehrfach, man sei einer Lösung nahe, zuletzt vor einem Jahr. Wenn ich Investor wäre, die Nachfrage mau wäre, würde ich mir genau so eine Geschichte nur wünschen und sie am Köcheln halten, damit ich weitere Zeit für die Vermarktung gewinne, ohne dass der vermarktungsschädigende Eindruck mangelnder Nachfrage entsteht.

  • Danke an alle, die zu dem Informationsschwung heute beigetragen haben. Ich habe einiges dazugelernt und revidiere meine Meinung insofern, dass offenbar nicht nur der Mangel an potentiellen Bauherren ein Problem ist, sondern auch die Unlust der Grundstücksbesitzer, an potentielle Bauherren zu verkaufen. Ich mag dennoch nicht Konstantins These folgen, es gebe eine Art geheime Strippenzieherei des Senats (bzw. der Senate), den status quo der DDR-Zeit zu bewahren.


    Über D3 und D4 wurde bereits alles gesagt, über D1 und D2 auch. Zur TLG wäre Batos Beitrag zu ergänzen: Laut Wikipedia-Eintrag gehörte der Laden bis 2012 dem Bund (nicht dem Land Berlin), wurde dann zunächst von dem US-Finanzinvestor "Lone Star" übernommen und ist seit 2014 eine börsennotierte Aktiengesellschaft. Weder dem Vorstand noch dem Aufsichtsrat gehören Berliner Politiker an, und sollte das Land überhaupt Anteile an dem Unternehmen besitzen, fielen diese unter "Streubesitz".


    A12:Zwar steht das Haus des Reisens nun unter Denkmalschutz, für ein Hochhaus wurde aber eine Fläche direkt dahinter bereits ausgewiesen.


    Um der Wahrheit die Ehre zu erweisen: Der Hochhaus-Standort hinter dem Haus des Reisens ist der einzige, den Lompscher tatsächlich in Frage gestellt hat. Was ich aber schlüssig finde, genau so wie den Denkmalschutz für das Haus des Reisens. Letzteres zählt für mich mit dem Haus des Lehrers (inkl. Kongresshalle), den Behrens-Bauten und dem Kaufhaus zu den unbedingt erhaltenswerten Gebäuden am Alex.


    Ein einfacher Schritt für mehr Sicherheit (bzw. zumindest für ein besseres Sicherheitsempfinden) wäre es übrigens, den Betondeckel zwischen ParkInn-Hotel und Kaufhaus abzureißen. Das ist nun wirklich eine finstere Ecke...


    P.S. Den Rekowilli habt Ihr umsonst. [...] Obwohl ... das "Haus mit denn 99 Schafsköpfen" hier viele Fans finden dürfte.


    Wenn Konstantin einen Rekowilli nimmt, nehme ich einen Schafskopf.

  • Na, dann sind die doch abseits der politischen Fragen die Dinge klar: ursächlich für den Nichtfortschritt sind Lone Star und Blackstone. Also natürlich bis auf die beiden Unterschutzstellungen der Denkmalpflege (Haus des Reisens und Berliner Verlag). Ich denke beide Heuschrecken spekulieren, jedenfalls werden selbst Briefe oder Emails von Großinvestoren nicht beantwortet. Das Problem ist z.Zt: durch einfaches Abwarten steigt ein Grundstückswert um ca. 10 bis 15 % p.a. - in einer solchen Lage.

  • ^ "Lone Star" (was für ein geiler Name!) ist laut Wikipedia nicht mehr an der TLG beteiligt, größter Anteilseigner ist demnach die "Government of Singapore Investment Corporation" (GIC). Also durchaus ein öffentlicher Anleger – allerdings einer, dem Ostberliner Nostalgie-Gefühle am Hintern vorbeigehen dürften. Auch die GIC besitzt aber nur 13,33 Prozent der Anteile und ist damit von einer Sperrminorität, geschweige denn von einer Aktienmehrheit, weit entfernt.


    Das Problem (zumindest ein großer Teil davon) dürfte wirklich in der Entwicklung der Grundstückspreise liegen. Warum jetzt verkaufen, wenn sich der Preis bis 2025 verdoppelt, und man bis dahin Mieten (z.B. von Primark) kassieren kann, von denen vor zehn Jahren noch nicht einmal zu träumen war? Für Architekturfreunde: Dumme Sache, das...


  • 1) Alexanderplatz selbst (Plan hier).
    Die Parzelle D1 und D2 ist dirch das Park Inn besetzt. Hier gibt es momentan kein Bedürfnis das Hochhaus abzureißen und zwei neue zu bauen. Das liegt an wirtschaftlichen Parametern aber auch daran, dass der Abbruch eines DDR-Hochhauses politisch nicht gewollt wird.
    D3 könnte sofort ebbaut werden. Der Eigentümer, die bekannte Hedgefondsfirma Blackstone, will aber nicht verkaufen, da sie auf steigende Preise spekuliert. Diese Einschätzung ist wahrscheinlich richtig.


    Das ist leider Falsch ein. Ein guter Freund von mir beplant gerade die drei Parzellen für den Eigentümer. Wobei das Park Inn stehen bleiben, jedoch von einem neuen Sockel umgeben wird. Auf D1 und D3 kommen neue Hochhäuser.

  • Zitat von Konstantin

    ...Das Problem ist z.Zt: durch einfaches Abwarten steigt ein Grundstückswert um ca. 10 bis 15 % p.a. - in einer solchen Lage.


    ... das kann aber nicht der Hauptgrund für das Nichtentstehen von Hochhäusern am Alex sein. Denn weltweit sind große Städte von Bodenspekulation betroffen. Auch Mailand, Jarkarta, Chicago, Mexiko-Stadt, usw. Nur wird dort auch gebaut.


    Der Hauptgrund lag in der jüngeren Vergangenheit m.E. in der mangelnden Nachfrage nach hochpreisigen Büroflächen.Konnte man gut am Potsdamer Platz sehen, der in den späten 90er Jahren fertig wurde und mit hohen, geheim gehaltenen Leerständen kämpfen musste.


    Ich war und bin derselben Meinung wie viele andere hier auch. Der Alex eignet sich nicht für hochpreisiges Wohnen. Am Alex sollten Büros, Hotels und Handel angesiedelt werden.
    Der Alex ist auch nicht das Zentrum der Stadt, er stellt das östliche Ende des Zentrumbereiches dar. Es fehlt ihm an einem nahegelegenem Autobahnanschluss.

  • Ob der Alex das Zentrum der Stadt ist, liegt im Auge des Betrachters, jeder hat in dieser Stadt ein anderes Gefühl für den Mittelpunkt. Für mich ist er gefühlt zumindest definitiv näher am Zentrum als Potsdamer Platz oder Breidtscheidplatz. Dass er gleichzeitig gefühlt auch eine Randlage darstellt, dafür sind nur die widerlichen Plattenbauten in der Nähe verantwortlich. Die sehen nicht nur nach Innenstadtrand aus, sondern nach äußerster Peripherie.

  • Es fehlt ihm an einem nahegelegenem Autobahnanschluss.


    Ja, genau das ist das Problem an dieser Ecke der Stadt: Viel zu wenig Platz für Autos! Man sollte vom Schöneberger Kreuz aus die A103 quer durch die Rote Insel, den Gleisdreieckpark und die südliche Friedrichstadt brechen. Von da wird sie über die Gertraudenstraße und Grunerstraße zum Alex geführt. Von Norden her könnte man für die A114 eine schnurgerade Schneise durch den Prenzlauer Berg schlagen. Vielleicht müsste man dafür ein paar hundert Gebäude abreißen, aber das ist es wert - wie anders soll der freie, deutsche Autofahrer denn zum Alexanderplatz kommen? Lang lebe die Stadtplanung von 1965! :rolleyes:

  • Der Autobahnanschluß am Alex heißt Otto-Braun-Str. und endet (zum Glück) an der Mollstraße. Der Platz ist einer der am besten mit dem ÖV erschlossene der Stadt.

  • Ob der Alex das Zentrum der Stadt ist, liegt im Auge des Betrachters, jeder hat in dieser Stadt ein anderes Gefühl für den Mittelpunkt.


    geografisch / wirtschaftsgeografisch stellt der Alex nicht das Zentrum der Stadt dar, auch wenn er nahe am Gründungsort derselben liegt.


    Arschitektenbalg & Co ;) . Kein Geschäftszentrum von internationalem Rang ohne leistungsfähigen MIV Anschluss, d.h. Ampel / Kreuzungsfrei bis kurz vor das Zentrum. Wenn ihr ein Gegenbeispiel kennt, nennt es, ich kenne keines. Die Leute in den Chefetagen, welche über Investitionen, Ansiedlungen entscheiden, kommen i.d.R. mit dem Firmenwagen und nicht mit dem ÖPNV.


    Es gibt durchaus elegante Lösungen für zentrumsnahe Autobahn / Schnellstraßen Anbindungen.

  • Falsches Thema hier, und wir beide brauchen das eh' nicht zu diskutieren: Du liebst den Massen-MIV, ich halte ihn für den Tod der lebenswerten Stadt. Was Du da als "elegante Lösungen" verkaufst, treibt mir die Tränen in die Augen. Fertig.

  • ^ Warum Tunnelbau? Wir brauchen doch nicht ernsthaft über eine bessere KfZ-Anbindung des Alexanderplatzes zu diskutieren, oder? An kaum einem anderen Platz in Berlin stoßen derart viele mehrspurige Ein- und Ausfall-Straßen aufeinander wie dort. Und aus gutem Grund wird in diesem Strang heiß darüber diskutiert, wie man direkt nebenan die Proportionen zwischen Verkehr und Bebauung wieder soweit zurechtrücken kann, dass man sich nicht mehr wie in einer Asphaltwüste mit Randbebauung fühlt, sondern wie in einer Stadt.


    Ob die "Entscheider" gerne kreuzungsfreie Schnellstraßen hätten, damit sie auf dem Weg zum Flughafen kreuzungsfrei im Stau stehen können, ist mir übrigens herzlich egal. Wenn eine dichtere Bebauung am Alex an diese Voraussetzung geknüpft wäre, sollte man ihn besser so lassen, wie er ist. Denn die paar Hochhäuser wären eine weitere Verwüstung der umliegenden Bezirke, den zusätzlichen Lärm, den Flächenverbauch und die Luftverschmutzung nicht wert. Zum Glück mag der Bau einer Innenstadt-Autobahn zwar der Wunsch von Kleist sein, aber nicht die Wirklichkeit.


    Und was ist mit den Leuten, die in den Hochhäusern mal arbeiten sollen? Können natürlich die U- und S-Bahn nehmen; das geht ja sogar in London und New York. Das Geld, was innerstädtischer Autobahnbahnbau verschlingt, wäre in der berühmten U10 von Steglitz über den Alex bis Weißensee oder in die Verlängerung der U5 (vom Alex über den Hauptbahnhof) bis nach Tegel viel besser, flächensparender, lärmvermeidender, umwelt- und stadtschonender angelegt. Leider ist das zwar mein Wunsch, aber Wirklichkeit ist/wird es auch nicht.


    Kein Geschäftszentrum von internationalem Rang ohne leistungsfähigen MIV Anschluss, d.h. Ampel / Kreuzungsfrei bis kurz vor das Zentrum. Wenn ihr ein Gegenbeispiel kennt, nennt es, ich kenne keines.


    Stimmt: Die Vergötzung des PKW's und die Unterordnung der Stadt unter dessen Erfordernisse hat in den letzten Jahrzehnten in nahezu jeder größeren Stadt schwerste Verwüstungen angerichtet, und vielerorts wird es immer noch schlimmer. Wo ist das Argument?