Pompeji: Zeitreise ins Römische Reich in 90 Bildern

  • Pompeji: Zeitreise ins Römische Reich in 90 Bildern

    Besonders viele Fotos von Pompeji fördert die Suchfunktion nicht zutage, deshalb werde ich mal ein paar beisteuern.


    Ich finde Pompeji äußerst faszinierend, weil die Ausgrabungen ziemlich realistisch zeigen, wie Menschen vor fast 2000 Jahren im Römischen Reich gelebt haben. Man bekommt Einblick in eine Welt ohne Maschinen, ohne Autos, ohne Hochhäuser, in der es demokratisch zuging, vorchristlich-freizügig und sehr zivilisiert. Die schöne landschaftliche Umgebung und der Sonnenschein (und Erinnerungen an das Latein-Lehrbuch aus der Schule) tun ein Übriges, um dem Ort eine ganz spezielle Aura zu verleihen.


    :cool:


    Kurz zur Geschichte: 24. August 79 n.Chr. brach der Vesuv aus. Gas- und Ascheauswurf begruben die Städte Pompeji und Herculaneum unter mehreren Metern Asche. Innerhalb von Minuten starben alle, die nicht rechtzeitig geflohen sind. Beschreibungen des Ausbruches kann man in den Briefen von Plinius dem Jüngeren nachlesen, der den Vulkanausbruch aus sicherer Entfernung beobachtete. Die Ausgrabungsstätte kann man besichtigen. Erst seit dem 18. Jahrhundert finden Ausgrabungen statt. Sie dauern bis heute an, große Teile sind noch nicht freigelegt.


    Pompeji war eine Stadt mit reichen Bewohnern. In dem riesigen Ausgrabungsgebiet findet man Straßen, Privathäuser, Inschriften, öffentliche Bäder mit Fußbodenheizungen, Tempel, Theater, Restaurants, Bäckereien, Wäschereien, öffentliche Plätze etc., alles was der Mensch so braucht. Besonders eindrucksvoll sind die vielen Abdrücke von Menschen und Haustieren, die beim Vulkanausbruch umgekommen sind. In der verhärteten Asche haben sie Hohlräume hinterlassen, die man bei den Ausgrabungen mit Gips ausgegossen und freigelegt hat. Die Körper zeigen teilweise den qualvollen Todeskampf.



    Von Neapel fährt die Circumvesuviana, eine Art S-Bahn, nach Pompei Scavi. Blick aus dem Bahnfenster auf den Vesuv:




    Drinnen, nahe dem Eingang, eine Werkstatt. Zwischen den Krügen...



    Einige der menschlichen Gipsabdrücke:





    Ein freundlicher Hund folgt ein Stück:







    Intakte Eingangshalle eines Hauses. Das Becken heißt Impluvium, das Loch im Dach darüber heißt Compluvium, wie der Audioguide einem immer wieder eintrichtert, denn diese Konstellation findet sich in fast jedem Haus. Dort wurde also Regen gesammelt:





    Antikes Fast-Food-Restaurant mit in Theke eingebetteten Suppenkrügen:




    Mauersteine wurden oft diagonal angeordnet, weil man damals schon wusste, dass sie so den Krafteinflüssen bei Erdbeben besser widerstehen:




    Mühlsteine einer Bäckerei, links der Ofen:





    Eingang und Impluvium eines etwas schlechter erhaltenen Hauses:








    Noch'n Restaurant:



    Öffentliches Badehaus, hier die Kuppel:

















    Die Archäologen haben allen Häusern Namen gegeben, dies ist das "Haus des Fauns":








    Fußgängerüberweg, Wagenspuren und Brunnen:







    Wieder ein öffentliches Bad (Therme). In den folgenden beiden Bildern ist die Konstruktion einer Fußbodenheizung zu sehen! Auf den kleinen Ziegelhaufen ruhte ein Zwischenboden, darunter wurde Dampf geleitet - voilà:












    Amphitheater:








    Fußbodenmosaik:











    Das Große Theater:







    Viele der zahlreichen ausgegrabenen Gegenstände werden im Archäologischen Museum von Neapel verwahrt. Ein Modell gibt's da auch, im Vordergrund das Große Theater:







    :cool: :cool:


    Qualität der Fotos hält sich in Grenzen, da alte Digitalkamera. Fotos von Nov. 2003.

  • Stelle mir auch nett vor, die Römerzeit. Die Schattenseiten sollte man natürlich auch erwähnen... Sklaverei, Wäschereien verwendeten Urin als Bleichmittel, kein Internet, ...