Rund um den Ostbahnhof / Werksviertel (1.150 WE/6.700AP) [im Bau]

  • Und um mal realistisch zu bleibe, ist das Heizkraftwerk auch absolut gar nicht erhaltenswert (siehe hier ).


    In der Natur solcher Heizkraftwerke liegt, dass sie meist von innen architektonisch interessanter sind als von aussen bzw. interessante und sonst kaum finanzierbare Umnutzungen ermöglichen. Man stelle sich mal vor, man könnte die Kindererlebniswelt mit den ganzen integrierten Fabrikelementen (welche zudem fast wie ein Museum an die Geschichte des Ortes erinnern) für das neue Werksviertel erhalten, und im grossen Silo mit der silbernen Fassade würden weiterhin kleine Handwerksbetriebe und Ateliers untergerbracht.


    Das würde Kultur im Berg am Laim erhalten (im Kunstpark Ost waren 58% von insgesamt 165 Nutzungen Ateliers oder kleine Gewerbe- und Handwerksbetriebe. Eine interessante Studie zur kulturellen Nutzung des Areals zu KPO-Zeiten findet sich hier: Martina Baum: Urbane Orte Teil II, Universitätsverlag Karlsruhe, 2008, ISBN 978-3-86644-286-3). Insbesondere wird der neue Konzertsaal für die meisten Leute vor Ort (junge Familien und Digital Worker) wenig Relevanz haben, da diese nicht zur Zielgruppe klassischer Konzerte gehören.


    Zudem kommt mir der (erhaltenswerte) hohe Schornstein als geplanter Solitär mitten in einem Park aus architektonischer Sicht sehr gewöhnungsbedürftig vor. Die Fassade des Heizkraftwerks könnte zudem ähnlich wie beim Werk 4 Silo modern gestaltet werden, die Bestandsarchitektur liefert dafür sicher interessante Möglichkeiten.


    Ergänzung: Auf der Seite zum Zentralpark, der dann immer noch gross genug wäre, hat das Heizkraftwerk grosse und attraktive Fensterflächen, siehe hier und hier. Auch ein Restaurant mit Biergarten hin zum sonst nur von Wohnbebebauung umgebenen Park würde sich vielleicht anbieten.

  • Die geplanten Wohnungen auf dem Ex-Holzkontor Grundstück sind bereits in die Vermarktung gegangen:




    Quelle: https://www.kwag.de/holzkontor/objekt/


    Das Objekt besteht aus zwei zusammenhängenden Gebäudeteilen und umfasst insgesamt 120 1- bis 4-Zimmer-Wohnungen auf 8 Geschossen. Vom durchdacht geschnittenen Wohnstudio bis zur komfortablen Dachterrassen-Residenz steht dabei eine große Bandbreite an unterschiedlichen Wohnungstypen zur Auswahl.


    Quelle: https://www.kwag.de/holzkontor/objekt/

  • Wenn Du mich mich persönlich fragst, ich finde das aus architektonischer Sicht unterdurchschnittlich bzw. einfach sehr langweilig. Städtebaulich geht es aber in Ordnung, da auf kleiner Fläche recht viel Nutzung erzielt wird. Außerdem sind die Wohnquadratmeter dermaßen teuer, dass es sicher eine gute Lösung ist, all das gierige Kapital in diese dunklen Hinterhöfe zu stapeln - da ist es doch ganz gut aufgehoben :D

  • Ich finde persönlich die Fassaden sehr schön und die Gesamtstruktur passt zu dem gegenüberstehenden Altbau.


    Was wird gegenüber von der Kreuzung sein?

  • Highrise One

    Noch ein Schnappschuss vom Highrise One. Während ich erst kritisch war wegen der gemusterten Fassade, muss ich sagen dass das live wirklich gut aussieht und weniger massiv wirkt als eine einfarbige weisse oder schwarze Fassade. Das Highrise macht aus der Entfernung einen lichtdurchfluteten und grazilen Eindruck und integriert sich sehr behutsam in die Umgebung.



    Quelle: https://commons.wikimedia.org/…am-Laim-High-Rise-One.jpg von Rio65trio


    Mod.: Bitte noch kurz die Bildquelle ergänzen. Danke.

  • Optimolwerke

    Ich glaube, es ist hier schon länger nicht mehr erwähnt worden, auch vom Gelände der Ex-Optimolwerke soll das Nightlife umgesiedelt werden, so schließt das Bullit am kommenden Wochenende:
    https://www.in-muenchen.de/nig…lub-muenchen-8211632.html
    https://www.tz.de/muenchen/sta…g-fuer-clubs-7708929.html


    Weiss denn jemand, was auf dem Ex-Optimol-Gelände geplant ist?


    Übrigens habe ich kürzlich erst gesehen, dass auf dem benachbarten Pfanni-Areal (=Werksviertel) schon wieder die ersten Bars und Clubs u.a. im sanierten Werk 3 aufgesperrt haben, und zwar größtenteils die identischen, die vorher in den alten Fabrikhallen beheimatet waren: http://www.werksviertel-mitte.…eben-und-veranstaltungen/ :confused:

  • Ich glaube, es ist hier schon länger nicht mehr erwähnt worden, auch vom Gelände der Ex-Optimolwerke soll das Nightlife umgesiedelt werden, so schließt das Bullit am kommenden Wochenende:
    https://www.in-muenchen.de/nig…lub-muenchen-8211632.html
    https://www.tz.de/muenchen/sta…g-fuer-clubs-7708929.html


    Weiss denn jemand, was auf dem Ex-Optimol-Gelände geplant ist?


    Ja, wie schade, dass die Veranwortlichen den kulturellen Wert der Club- und Technokultur für München einfach nicht erkennen wollen. Da wird vorerst nichts abgerissen, denn in die Location soll nach Renovierung wohl ein anderer, nicht-elektronischer "Liveclub" einziehen:


    https://www.in-muenchen.de/nig…m-ostbahnhof-7441890.html


    Das war schon immer so in München, man denke ans Ende vom Ultraschall oder vom KW, die man auch weghaben wollte, und trotzdem wurde dann am gleichen Ort noch jahrelang weitergefeiert, nur halt auf niedrigerem Niveau. Wenn dann noch die Grinsekatze verschwindet, ist die 20-jährige Geschichte der Technokultur in Berg am Laim wohl endgültig zu Ende. Die jungen Leute werden dann woanders hingehen. Erst zwanzig Jahre später wird mal in irgendwelchen Büchern stehen, wie wichtig diese Orte fürs Münchner Nachtleben und die direkte Umgebung waren.


    Aber auch das MMA in der Innenstadt dürfte bald den Platz für Wohnungen räumen. Dabei sind solche Orte der kulturellen Umnutzung von Industriekulissen so wichtig für junge Leute, die gerne tanzen gehen. Die Zukunft sieht diesbezüglich in der Münchner Innenstadt nicht sehr rosig aus, denn von solchen ehemaligen Heizkraftwerken oder Fabrikgeländen wird langfristig kaum etwas übrig bleiben.

  • Erst zwanzig Jahre später wird mal in irgendwelchen Büchern stehen, wie wichtig diese Orte fürs Münchner Nachtleben und die direkte Umgebung waren.


    Es müssen leider nun alle Clubbesucher unter den vielen Chaoten leiden, die sich einfach nicht benehmen können und die Politik dazu zwingen, den Stecker zu ziehen. Das direkte Umfeld ist nicht gerade empfindlich, sind ja nur Gleise und Industriebauten, doch wenn auf den Wegen zum Gelände laufend Hauswände bepinkelt werden, Bierflaschen in Massen auf dem Gehweg zu Bruch gehen, sich früh morgens die Kotze am Bahnsteig, in den Verkehrsmitteln und vor den Hauseingangstüren häuft und obendrein die Aggressivitätsrate für Münchner Verhältnisse recht hoch ist, dann kann ich die paar Anwohner schon verstehen. Der rege Drogenhandel auf dem Optimolareal ist ebenfalls nicht unter den Tisch zu kehren.
    So geht der Aspekt des fröhlichen Zusammenseins und Tanzens in der öffentlichen Wahrnehmung natürlich unter.
    Vielleicht hätte da die Familie Maltz (heißt die so?) als Eigentümer mehr unternehmen können, dass dort etwas mehr Ordnung herrscht.
    Von der Optik her ist es natürlich alles andere als schade, sodass hier in einigen Jahren vielleicht für alle Bürger mehr Aufenthaltsqualität geboten werden kann.


    Hat Iconic nicht oben erwähnt, dass alte Klubs der Kultfabrik im Werk-3 wieder eröffnet haben?


    Spielt das neue, temporäre Blitz im Kongresssaal nicht auch Techno?

  • Ich muss gestehen, dass ich das ständige Herumgejammere über die Clubkultur nicht mehr hören kann. Außer Bullit und Grinsekatze waren um den Ostbahnhof schon lange keine interessanten Clubs mehr, dafür gibt es zur Zeit jede Menge spannender Zwischennutzungsprojekte an anderen Stellen in der Stadt wie im angesprochenen Deutschen Museum, in der Karlstraße 77 oder ganz besonders mit dem Bahnwärter Thiel und dem Schiff auf der Brücke an der Lagerhausstraße im Schlachthofviertel. Es ist doch gerade der Reiz daran, dass die Nutzungen temporär sind und dann wieder weiterziehen und diesbezüglich passiert in München zur zeit richtig viel.


    Hat Iconic nicht oben erwähnt, dass alte Klubs der Kultfabrik im Werk-3 wieder eröffnet haben?


    Das ist ja das etwas Bedauerliche. Gerade einige der besonders "schäbbigen" und rein auf Mainstream und Saufen fokussierten Nightlife-Konzepte wie "Willenlos" und "Schlagergarten" haben offenbar im neuen Werksviertel wieder Mietverträge bekommen :nono:

  • ^


    Das wundert mich auch, dennoch bin ich optimistisch und hoffe, dass das Werksviertel eine positive Wirkung auf den Club und deren Besucher haben wird. Ich denke, das versiffte Optimolgelände wird den Besuchern nicht viel Anstand abverlangt haben.
    Das Zusammenspiel von Konzertsaal und Clubs kann funktionieren. Wenn nicht in München, wo dann?

  • ...dafür gibt es zur Zeit jede Menge spannender Zwischennutzungsprojekte an anderen Stellen in der Stadt wie im angesprochenen Deutschen Museum, in der Karlstraße 77 oder ganz besonders mit dem Bahnwärter Thiel und dem Schiff auf der Brücke an der Lagerhausstraße im Schlachthofviertel...


    Das Bahnwärter Thiel Closing ist am Montag, das Blitz am Deutschen Museum ist nur vergleichsweise kurzfristig angelegt und wird wohl aufgrund seiner sensiblen Lage noch schneller gegängelt werden als die Clubs am Ostbahnhof - dass es bereits in der Eröffnungsnacht zu einem Polizeieinsatz mit Sperrung der Rosenheimer kam betrachte ich da mal als Omen.

    Das ist ja das etwas Bedauerliche. Gerade einige der besonders "schäbbigen" und rein auf Mainstream und Saufen fokussierten Nightlife-Konzepte wie "Willenlos" und "Schlagergarten" haben offenbar im neuen Werksviertel wieder Mietverträge bekommen :nono:


    Genau das meinte ich damit, dass hier nur das niedrige Niveau Artenschutz bekommt. Wie schon damals als die Kultfabrik übernahm. In Berg am Laim ist auf jeden Fall die Geschichte des Nachtlebens Geschichte, da man bei aller notwendigen und begrüssenswerten Erneuerung des Werksviertels langfristig keine echten Nischen belässt.

  • Das Bahnwärter Thiel Closing ist am Montag


    Das Projekt ist nun mal als Wanderveranstaltung ausgelegt. Der Betreiber Daniel Hahn ließ schon in einem großen Interview im SZ-Magazin anklingen, dass das häufige Umziehen, das eben einen großen Reiz ausmacht, sehr kräftezehrend sei. Jetzt öffnet erstmal "sein" Schiff auf der Brücke, später wird vielleicht auch wieder der Bus irgendwo in der Stadt seine Türen öffnen können.


    dass es bereits in der Eröffnungsnacht zu einem Polizeieinsatz mit Sperrung der Rosenheimer kam betrachte ich da mal als Omen


    Mei, wenn man den Teufel unbedingt an die Wand malen möchte. Wenn aufgrund des Ansturms nachher was passiert wäre (Fußgänger fällt vor Auto etc.), hätte es wieder geheißen, warum war die Polizei nicht da und hat was unternommen. So ist es doch gut, dass die Lage bis auf einen Ausreißer friedlich aufgelöst wurde. Der Clubbetreiber hätte da einige Dinge besser organisieren können.

  • Spekulationen über eine Teilbebauung des Kustermannparks: Im südlichen Bereich des Parks könnten ca. 250 WE entstehen, dafür müsste der Park um 10.000m² auf 17.000m² verkleinert werden. Das will die SZ von der Bayerischen Hausbau erfahren haben, die demnach in Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer und der Stadt steht.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…strittener-deal-1.3507859


    Interessante Verdichtungsmöglichkeit - wenn schon auf dem V-Markt-Areal nichts vorangeht :nono:

  • Spiel mit dem Feuer:

    Ein ganz heißes Eisen, was die Hausbau da anfassen will. Eine Teilrodung des Parks (1/3 der Fläche!) - so sinnvoll sie zur Rosenheimerstraße hin auch sein mag - schlägt bestimmt hohe Wellen und trägt sicher nicht zur Besinnung der Wut- und Bauchgefühlbürger bei.


    Ein Halleluja wenn das durch geht :master:, denn städtebaulich macht die Einfassung absolut Sinn.


    Bzgl. des V-Markt Areales wäre es interessant zu wissen, wer der Eigentümer dieses riesigen Geländes ist. Wahrscheinlich die Georg Kaes GmbH selbst.

  • Naja, schaun wir mal. Kenne den Kustermannpark ganz gut. Wurde früher der "Kotzpark" nach dem KPO oder Milchbar genannt. Hab mal in der Nähe, in Giesing gewohnt.


    Sagen wir es mal so: Schade drum wär's nicht. Warum 1/3? 100%! Komplett überflüssig!!!


    Egal, Morgen um 16h ist mein Meeting mit J. Ernst von Steidle. Da gibt es nen exklusiven Einblick auf die neuesten Entwicklungen im Werksviertel, Konzertsaal, aber auch dem gepanten Bürogebäuderiegel westlich der Friedenstr.!


    MiaSanMia: Schade, daß Du um 19.30h nicht beim Offline Meeting bist. Werde da natürlich die neusten Infos mitbringen.

  • Am besten bebauen entlang der Rosenheimerstrasse. Hoch bauen um mehr vom Park erhalten zu können.


    Babauung schützt den Park vor Lärm. Bolzplatz erhalten.

  • ^


    Zitat SZ:
    Die neuen Wohnungen könnten ausweislich des Dossiers im Südteil des Kustermannparks entlang der Rosenheimer Straße entstehen.