Neuer Sitz der EZB (185/201 m) :: Bau-Thread

  • Strenggenommen werden es sogar 2 Werke...
    Hier entstehen die mobilen Mischanlagen für die Versorgung der Hochhäuser (Los 2).
    Es kommt einer der größten Stuttgarter Betonproduzenten der auch auf dem Gebiet der mobilen Anlagen gut aufgestellt ist.
    http://www.godel-beton.de/ siehe auch "Referenzen"

  • Baresel und Co. sind fleißig beim Aushub in der Grube im Hintergrund


    Bst. "Betonwerke" nix Neues bis dahin!


    Alle Bilder sind mein Eigentum

  • Der langarmige Abrissbagger an der Großmarkthalle entfernte heute zunächst einmal Teile der Außenwand Richtung Hanauer Landstraße. Die Tonnengewölbe blieben noch erhalten.






    Der Erdaushub läuft weiter. Allerdings wird das Erdreich nicht gleich vollständig abtransportiert, sondern zu Halden aufgeschüttet. Für Fotografen sehr ärgerlich! Ich hoffe nicht, dass diese Barrieren eine Schutzmaßnahme für die EZB sind und demnächst wieder verschwinden.



    Mittlerweile wurde so viel Erde abgetragen, dass die Bohrpfähle zum Vorschein kommen:



  • Bis aus die linke untere Ecke ist der Nordbereich für den Riegel abgerissen, ich denke nächste Woche kommt die Südseite dran.


    By thomasfra at 2010-06-11

  • Es reicht Platz genug!


    Anlieferung und Montage Betonmischanlage (n) beginnt.



    Da stehen sie Silos für Zuschlagstoffe



    Hintergrund im Dunst unsere Frankfurter Türmchen


    Vormontierte Mischanlage Stetter

    Oben drüber Teile der Deutschland AG



    Einlass nur für Befugte


    Sicherheit vorhanden: Anlage fliegt über Sandkasten





    Allr Bilder sind mein Eigentum

  • Danke Ffm60ziger! Die chronologische Weiterentwicklung der Beton-Misch-Anlage sieht so aus:


    Gesamtbild:



    Entstehende Kieslager:



    Große Rohrpumpen:



    Aufgestellte Mischanlage:


  • Beitrag #125: Da blutet einem ja schon ein klein wenig das Herz - obgleich Großartiges an dieser Stelle entsteht. Eines, wenn nicht das größte Projekt in der Frankfurter Stadtgeschichte! Der offizielle EZB-Newstletter (Juni 2010) ist online gestellt.

  • Die Kieslager scheinen bereits fertig zu sein. Auch das mobile Mischwerk erscheint bereits nahezu einsatzfähig. Es dürfte der hauseigenen Produktion fast nichts mehr im Wege stehen ;)


    Alles ins allem recht erfreulich, dass es nun wirklich losgeht.

  • Dazu passt doch "Spuren der Verwüstung"



    Tiefe Einblicke und Durchblick




    Der Stand "Bauten der Betonversorgung " ist vom 16.06.




    Alle Bilder sind mein Eigentum

  • ^
    Sehe ich das richtig auf dem ersten Bild, daß schon der erste grössere Kran aufgebaut wird (der mit der Nummer K8)? Das ist doch wohl nicht der einzige, kleine, der schon seit über einem Monat dort steht, oder?? Von zuhause aus mit dem Fernglas kann ich aber noch nichts sehen...!?


    Man sieht nun von Tag zu Tag schöne Fortschritte, als nächstes soll ja auch noch im Juni das Fundament für den Tower "gegossen" werden.


    Nach Ansicht der Bilder zieht es mich förmlich wieder an die Baustelle...:)

  • Ich würde sagen es ist der gleiche kleine BDK wie auf Beggis erstem Foto in Beitrag 127. Man kann sehr gut die Betongewichte sowie das Logo vergleichen.

  • Der Dachbereich muss ja wohl auch noch weggerissen werden, da er wohl kaum in den Querriegel integriert wird.


    Das ist ziemlich sicher, ich denke jedoch, das davor noch etwas Aufwand betrieben werden muss, um die dann offenen Seiten in Richtung der jeweiligen Kopfbauten zu sichern.


    Die ganze Konstruktion ist darauf ausgelegt, dass die jetzt sichtbaren Träger Horizontalkräfte in Nord-Süd-Richtung aufnehmen und die entsprechenden Kräfte in Ost-West-Richtung von den massiven Kopfbauten aufgefangen und in Richtung der Fundament umgeleitet werden. Es gibt im gesamten Hallenbau keine Diagonalverstrebung in Ost-West-Richtung. Wenn die Träger in dieser Richtung zwischen den jetzt freigelegten Stützen entfernt werden, ohne einen zumindest provisorischen Ersatz bis der Querriegel diese Funktion übernimmt, dann wird das ein sehr riskantes Spiel.


    Dazu kommt, dass durch die jetzt vorhandene Öffnung zusätzliche Windlasten von der Innen- zur Außenseite auf die Längswände einwirken können - das Entfernen der Fenster bringt dabei schon eine Entlastung.


    Ich bin mal sehr gespannt, wie das gelöst wird. (Gespannt? Spannseile von der Oberkante jeder Seite der Öffnung, diagonal nach unten zum jeweiligen Kopfbau? Das wäre eine Idee.)

  • EZB-Neubauten (Bau-Thread)

    Bin auch gespannt.

    Ich als Laie bin zudem begeistert von diesem Ingenieurs- und Statikwissen hier, mit dem man heutzutage schon die statischen Kräfte und konstruktiven Wirkungen von Beton-Bauten, nur aus der Bauform heraus abgeleitet, mittels einiger Fotos analysieren kann, ohne auch nur Unterlagen wie beispielsweise Baupläne, statische Berechnungen, und Bewehrungsdetails einsehen zu müssen. Bin jetzt allerdings ziemlich verunsichert worden wenn ich an den Anblick von im Bau befindlichen Betonbauten denke, die keine Diagonalverstrebungen aufweisen. Ob ich da zukünftig lieber von weg bleibe?

  • wenn ich genauer hinsehe, kann ich zumindest gewisse kopfband- bzw. halbrahmenartige nebenträger in ost-west-richtung erkennen, die die jeweiligen horizontalkräfte aufnehmen könnten. wenn mich mein augenmaß nicht täuscht, müsste die dimensionierung der querschnittsprofile so bei 30X50liegen, ziemlich stattlich wie ich finde. darüberhinaus verlaufen die nebenträger auch in nord-süd-richtung entlang der großen rahmen/hauptträger, sodass diese wie eine scheibe, also aussteifend wirken.


    zugegebenermaßen wäre mir allerdings auch etwas mulmig bei solch imposanten dimensionen, dennoch glaube ich dass der eindruck täuscht.


    RobertKWF:
    die meisten (zumindest die geometrisch trivialen) betonbauten kommen ohne diagonalverstrebungen in form von zugstäben/zugseilen o.ä. aus, da die auflager der stützen oben und unten meist als einspannungen oder sogar als rahmen ausgebildet sind und sowohl boden/decke, als auch die zwischenwände das gesamte system in alle richtungen aussteifen.


    naja, bin selber noch student, daher ebenfalls laie mit (eventuell gefährlichem :lach:) halbwissen, aber "unsere" bauingenieure werden schon gute und gewissenhafte arbeit leisten/geleistet haben. softwares/bautabellen/DIN-/Euro-Normen tun ihr übriges...

  • Nun, meines Wissens nach wurde der Teilabriß dieses Segmentes eh nur genehmigt weil es sich um keine Originalsubstanz handelt sondern um eine Reparatur von Bombenschäden. Ergo hat dieses Segment bereits einmal gefehlt bzw. wurde von Bomben weggesprengt und nicht wie heuer kontrolliert von einem Abrißunternehmen/Ingenieuren rückgebaut. Daher mache ich mir als von Statik unbeleckter Laie keine Sorgen.

  • RobertKWF: Das hätte ich jetzt so von Dir nicht erwartet, da Du dich ja mit historischen Gebäuden beschäftigst, deren Konstruktion in den reizvolleren Fällen auch die Statik direkt ablesen lässt - gotische Kathedralen beispielsweise, Strebepfeiler, Bündelpfeiler, alles das erzählt doch von den Kräften, die da wirken und aufgefangen werden wollen.


    Aber von vorn. Die GMH ist ein absolut minimalistischer, durchoptimierter Bau. Jedes Teil der eigentlichen Halle ist mit so wenig Material erstellt worden, wie irgend möglich, damit bleibt wenig mehr als das übrig, was nötig ist, um die herrschenden Kräfte aufzunehmen.


    Es gibt also die Trägerelemente in Nord-Süd-Richtung, deren Pfeiler schräg gestellt sind, da die von den Wänden kommenden Kräfte so als Druckkräfte am gegenüber liegenden Pfeiler in Richtung des Pfeilerverlaufs statt als Zugkräfte am Fußpunkt eines senkrechten Pfeilers aufgefangen werden können.


    Für Kräfte on Ost-West-Richtung sind diese Träger nur begrenzt geeignet, da sie in dieser Richtung gesehen senkrecht stehen und die Kraft eben auch als Zuglast an ihrem Fußpunkt auf der Lastseite wirken würde.


    Woher kommt diese seitwärts wirkende Kraft? Wie bei der gotischen Kathedrale auch, wirkt die Masse der Dachwölbung nicht senkrecht nach unten sondern auch seitwärts. Dies hätte man in der Konstruktion jeder einzelnen Schale auffangen können - aber wozu? Wenn auf jeden Träger eine Schale von rechts und eine von links drückt, dann gleicht sich das aus und der Träger muss nur in seiner Vorzugsrichtung, also nach unten, Kräfte übertragen.


    An den Hallenenden übernimmt es das Gewicht des jeweiligen Kopfbaus, den Kraftvektor des seitlichen Drucks nach unten in Richtung der Fundamente abzuleiten. So wie das Gewicht der Fialen den Druck seitlicher Strebepfeiler in die Richtung des Pfeilerfundaments umleitet.


    So. Und in dieses wunderbar ausbalancierte System wird jetzt eingegriffen, indem man mittendrin mehrere Gewölbe entfernt. Damit entfällt für die Pfeiler neben der Lücke der Gegendruck und sie müssen die seitliche Drucklast ihrer Halbschalen selber übernehmen (Die Einwirkung des Winddrucks von unerwarteter Seite kommt noch dazu).


    Du hast sicher schon von den Problemen gelesen, die fehlende Fialen bzw. deren Masseverlust durch Verwitterung bei der Renovierung von Kirchenbauten auslösen? Das gleiche gibt es hier in Beton.


    Und ja, das kann man mit ein wenig Schulphysik und offenen Augen alles am Bau ablesen, wenn man sich ein wenig mit Architekturgeschichte beschäftigt hat. Wenn man bei Lübke oder Koch nicht nur auf die Optik der beschriebenen Gebäude geachtet hat, kann man auch erkennen, dass die Probleme und Strukturen im Betonbau die gleichen Wurzeln haben wie die klassichen Stein-auf-Stein-Techniken.


    Wie oft es zu Einstürzen unvollständiger moderner Hallenbauten kommt, weil es schon vor dem Einbau von Wänden (=Diagonalverstrebungen) in einer Lastrichtung zu eben den Belastungen kam, die hätten abgefangen werden sollen, kann man googeln - das ist nämlich gar nicht so selten. Danach macht man sich ernsthafte Sorgen um die Gemieskerch und überlegt, welche Maßnahmen man selbst hätte ergreifen lassen und vergleicht das mit dem, was "die Fachleute" veranstalten.