Kombilösung Karlsruhe (in Bau)

  • Ernstle meinte aber eine Busverbindung vom Karlsruher Hbf zum Baden Airpark.
    Die gibt es zwar aktuell mit ca. 5 Verbindungen täglich (Heidelberg Hbf - Karlsruhe Hbf - Baden Airpark), doch man muss wirklich explizit danach suchen. Ich denke Ernstle meinte eher ein Angebot seitens des KVV vom Hbf zum Flughafen.

  • ^
    Eine ÖV-Buslinie, welche direkt zum Baden-Airpark fährt müsste über die Autobahn, oder wäre unattraktiv langsam. Da man aber dann mit stehenden Fahrgästen rechnen muss, muss man mit 60km/h rechnen. Das ist auf einer zum Teil unbeschränkten Piste etwas riskant.
    Zudem wird da der LK Rastatt sowieso nicht mitspielen, man bedenke nur mal das Verhalten das er in den letzten Jahren in Sachen Busverkehr gezeigt hat. Da sehe ich politisch keine Chancen.
    Was will man von einen LK erwarten, der Landeszuschüsse für eine Buslinie über die Iffezheimer Rheinbrücke ausschlägt und kurz vor gründung des Nationalparks das Busangebot auf dorthin erst mal zusammenstreicht und sogar Tarifgrenzen wieder schließt (Sprichwort "Mummelseezuschlag")

  • Naja, die Entscheidung trifft das Bundesverkehrsministerium. Es hieß auch, dass Politiker der Stadt und des Landes (selbst die Grünen!!) sich dafür stark machen, dass es eine Zusage gibt.


    Gemeint sind folgende Varianten:


    - Die für die Kriegsstraße bestimmten Linien werden über das Konzerthaus geschickt


    oder


    - Die Gleise in der Kaiserstraße bleiben.


    Beide Lösungsansätze sind für mich persönlich unverständlich.
    Die Lösung mit dem Verschieben auf die Konzerthaustrasse wäre zwar kostentechnisch nicht schlecht, jedoch würden damit 2 weitere Linien den Anschluss an die Innenstadt verlieren. Bei der Kriegsstraße war man da ja "wenigstens" noch in Laufnähe.


    Die Gleise in der Kaiserstraße zu lassen würde das eigentliche Ziel, eben die Entfernung der Gleise für eine reine Fußgängerzone, verfehlen.

  • Ja, das habe ich fast befuerchtet, dass eine der vermeintlich billigen Loesungen Gleise in der Kaiserstrasse waeren.
    Ist auch fuer mich keine Loesung, da dadurch das eigentliche Ziel des gesamten Bauvorhabens torpediert wird.
    Ist schon manchmal sehr abenteuerlich, welche Vorschlaege da kommen ...


    Beim Konzerthaus bezweifel ich, ohne iwelche entsprechenden Untersuchungsergebnisse zu kennen, dass diese Route wesentlich mehr Linien aufnehmen koennte.
    Mal sehen, wie lange uns dieses ganze Thema hier noch beschaeftigt.

  • Also am Konzerthaus sind ja bis jetzt die Linien 5 und 6, da würde bestimmt noch was "reinpassen", ob gleich 2 Linien weiß ich nicht.
    Ich hoffe wirklich dennoch auf eine Zusage, möglichst bald.

  • Eine alternative Linienführung über Baumeisterstraße, Konzerthaus und dann entweder weiter über Karlstraße zum Europaplatz oder weiter über den Weinbrennerplatz halte ich für völlig ungeeignet. Der Streckenverlauf ist viel zu verwinkelt, an Haltestellen wie Konzerthaus oder Matthystraße steigen bereits bei den bestehenden Linien maximal eine Handvoll Leute ein und aus und das Ettlinger Tor als vermutlich sehr stark frequentiertes Ziel würde weiträumig umfahren.


    Als Nebeneffekt hätte die Kriegstraßentrasse einen positiven Einfluss auf die Innenstadtentwicklung nach Süden hin. Dies ginge bei alternativer Linienführung weitestgehend oder ganz verloren (ist allerdings für die Förderwürdigkeit wohl ohne Belang).


    Eine weiterhin oberirdische Bedienung der Kaiserstraße wäre ohnehin ein Schildbürgerstreich.


    Nach meinem Empfinden sind die Vorschläge des Rechnungshofes extrem realitätsfern. Ob von denen schon mal jemand in Karlsruhe Straßenbahn gefahren ist?


    Empört grüßt Ernstle :Nieder:

  • Es gibt mehrere Möglichkeiten:


    Tunnel streichen - Straßenbahn in Kriegsstraße
    + Günstiger
    + Gleise in Kaiserstraße möglicherweise entfernbar
    - Einbußen beim MIV
    - möglicherweise Einbußen bei den Straßenbahngleisen


    Tunnel streichen - Straßenbahn via Konzerthaus
    + Günstiger
    + keine Einbußen beim MIV
    - Einbußen bei der Tram (weitere Zugangswege)


    Tunnel streichen - Straßenbahn in der Kaiserstraße
    + keine Einbußen beim MIV
    + Erhalt von mehr Lienienbeziehungen im Tramnetz
    + mehr belebung der Kaiserstraße
    + kaum Baukosten notwendig
    - Gleise bleiben erhalten


    Letzteres würde ich favoriesieren. Man könnte z.B. das VCD/Pro-Bahn-Konzept einplanen. Das würde auch bisherige Lücken im Kombi-Angebot ausmerzen.

  • Im ersten Moment habe ich bei "Tunnel streichen" an den U-Strab-Tunnel gedacht :lach::lach:


    Ich glaube nicht, dass es überhaupt möglich wäre, in der ohnehin schon massiv überbelasteten Kriegsstraße zusätzlich noch eine Straßenbahntrasse einzubauen.


    Die Strecke via Konzerthaus ist wirklich eine dumme Idee und schadet viel mehr als es eigentlich an Geld spart.


    Die Variante mit dem Ring für eine Hbf-Anbindung finde ich grundsätzlich eigentlich nicht schlecht. Dennoch weiß ich nicht, ob das einfach so möglich ist. Schließlich wollten die Karlsruher im Bürgerentscheid eben eine straßenbahnfreie Kaiserstraße, und der erhoffte Charakter einer breiten Einkaufsstraße wird damit eben wieder zugrunde gemacht.


    Bei allen Varianten bleibt aber die Kriegsstraße weiterhin ein Problembereich. Sowohl für die Anwohner als auch für eine mögliche Entwicklung hätte ich mir eine andere Aussage des Bundesrechnungshofes erwünscht. Aber nun gut... jetzt heißt es erstmal abwarten (wieder einmal), vielleicht kommt ja doch noch die Zusage bis Juni, dann wäre Oktober als Baustart weiterhin möglich. Ansonsten verschiebt sich alles mal wieder.


    Interessant ist dieser Baden TV Artikel http://www.baden-tv.com/mediat…mbiloesung-auf-der-kippe/ in der sich OB Frank Mentrup auch juristisch im Recht sieht.

  • Es gibt mehrere Möglichkeiten: Tunnel streichen - Straßenbahn in der Kaiserstraße


    Das waere imho ein katastrophales Zeichen fuer den Sinn der gesamten Vorlaufzeit zum Projekt.
    Warum haben wir dann ueberhaupt die Buergerentscheide gemacht?
    Genau diese Loesung wurde im ersten Entscheid mehrheitlich (auch von mir) abgelehnt.
    Dann haetten wir uns dieses ganze Theater sparen koennen und sie haetten gleich ohne uns zu fragen bauen sollen ...
    Ich sehe nach wie vor nicht die Notwendigkeit nahezu alle Linien durch die Kaiserstrasse zu fuehren.
    Ich muss seit Ewigkeiten umsteigen. Warum ist das anderen Leuten nicht zumutbar?


    Bei der Fuehrung ueber das Konzerthaus sieht man ja jedes Mal, wenn weitere Linien ueber diese Strecke umgeleitet werden,
    welche Staus das dort ausloest. Die angesprochene verwinkelte Streckenfuehrung ist sicherlich eine der Ursachen. Die geringe Frequentierung macht es nicht besser.

  • Wie Ernstle bereits geschrieben hat bezweifle ich es wirklich, dass die Verantwortlichen mal in Karlsruhe Straßenbahn gefahren sind. Wahrscheinlich wurde nur der Netzplan analysiert und vielleicht etwas mit Google Maps gearbeitet. Dass die Nähe der Strecke vom Konzerthaus an der Kriegsstraße natürlich für Finanzkontrolleure "störend" ist, ist mir klar. Aber man hat sich wohl kaum damit befasst, wenn hier Varianten vorgeschlagen werden, die Jahre zuvor analysiert und abgelehnt wurden.


    Die Stadt Karlsruhe verfasst nun mit dem Landesverkehrsministerium eine Gegendarstellung, und da hoffe ich auf zerschmetternde Argumente gegen die "Vorschläge" des Bundesrechnungshofes.

  • ^^


    Da stimme ich Dir voll zu. Die oberirdische Linienführung in der Kaiserstraße und ein Verzicht auf eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung weiter südlich (eben in der Kriegsstraße) würde die ganze Philosophie hinter der Kombilösung ad absurdum führen. Für die Stadtentwicklung wäre rein gar nichts gewonnen.


    Die "Belebung" der Kaiserstraße halte ich für ein ganz schwaches Argument. Die Verödung von Fußgängerzonen nach Einbruch der Dunkelheit mit einer Straßenbahn heilen zu wollen, ist der falsche Weg. Wenn so eine Fußgängerzone ausser Ladengeschäften nichts zu bieten hat, ist das eben ein großes Problem. Zur Attraktivitätssteigerung der Kaiserstraße als (lineares) Zentrum würden Gastronomiebetriebe, Veranstaltungsräume (Theater, Kinos, sonstiges) eher beitragen.


    Ernstle

  • Das Bundesverkehrsministerium hat sich der Meinung des Bundesrechnungshofes widersetzt und Grünes Licht für den Umbau der Kriegsstraße gegeben.
    Somit wäre der Umbau so gut wie sicher.
    Der Bundesrechnungshof kann, wenn er mit der Entscheidung nicht einverstanden ist, den Rechnungsprüfungsausschuss zu Rate ziehen, welcher dann wiederum das letzte Wort hätte.
    Fakt ist, dass der Rechnungshof durch sein Eingrätschen schon eine Verzögerung im Bau verursacht hat. 2017 kann nun erst mit dem Bau begonnen werden, die Fertigstellung der Kombilösung wäre nun somit erst 2021.


    Anbei die ersten zwei Artikel dazu:
    http://www.baden-tv.com/gruene…der-kriegsstrasse-151923/
    http://www.ka-news.de/region/k…-umgebaut;art6066,1962263

  • Zeitungsbericht

    Die StZ berichtet über Keramikkunst in Karlsruhes neuer "U-Bahn", wonach ein exzentrischer Künstler namens Markus Lüpertz den Zuschlag zur Gestaltung bekommen hat. Der Leiter des ZKM, Peter Weibel, wollte das unbedingt verhindern.

  • Ich hoffe sehr, dass wir das noch verhindert bekommen.
    Soweit ich das bisher gelesen und gehoert habe, gibt es hier auch ueberwiegend Ablehnung gegenueber diesem Entscheid/Projekt.

  • Lüpertz ist in den Top Ten der lebenden deutschen Künstler und seine Bilder hängen in vielen Museen u.a. in der Neuen Stuttgarter Staatsgalerie.


    Kunst muss auch nicht Jeden gefallen, im Gegenteil gefällt sie jedem ist sie meistens belanglos. Was der Weibel beklagt, könnte auch auf ihn zurück fallen. Er selbst wählt ja auch aus, welche Kunst aufgehängt wird und welche nicht.


    Was unterscheidet einen Weibel von einem engagierten Mitbürger der Geld sammelt, um einerseits Kunst seinen Raum zu geben und den Karlsruhern zu zeigen welch bekannte Keramikwerkstatt sie doch haben. Der eine bekommt dafür ein Gehalt und der andere macht dies Ehrenamtlich.


    http://www.majolika-karlsruhe.de/


    Im Klartext, Menschen die sich einsetzen dass ihre Stadt nach vorne kommt, sollten vor diesen Wutbürgern geschützt werden, die nicht viel mehr können als etwas verhindern und gerne nachliefern warum es verwerflich ist, Majolika in Karlsruhe einen Raum zu geben.

  • Ich hoffe doch mal nicht, dass ich mit diesem pauschalen Wutbuergervorwurf gemeint bin.
    Entscheidend ist doch wie transparent die Vergabe ist und da ist es voellig unerheblich, ob das andere auch so machen.
    Das macht die Sache an sich keinen Deut besser.
    Ich habe auch nichts gegen Kunst in den U-Bahnhoefen. Ob die VBK aufgrund der fehlenden Werbeeinnahmen die Preise anpassen muessen, kann mir zum Glueck egal sein.
    Aber ich bin entschieden dagegen eine sehr lange Zeit jedes Mal in jedem dieser Bahnhoefe mit einem religioesen Thema konfrontiert zu werden.
    Es ist eine Sache, wenn man das in einem Museum macht, wo die Leute selbst entscheiden, ob sie das sehen wollen und dann eben dafuer bezahlen.
    Auch ueber einen kurzen Zeitraum von vllt ein oder zwei Monaten koennte man sicher reden, aber die 6 Jahre, die da zur Debatte stehen, sind dann doch eindeutig zu viel.
    Wenn es dann am Ende vllt auch noch dazu kommt, dass wie schon haeufiger die Stadt und damit indirekt auch ich eine Finanzierungsluecke schliessen muessen, macht mich das tatsaechlich wuetend, aber noch lange nicht zum Wutbuerger.
    Es waere ja schon mal ein Anfang, wenn die Karlsruher selbst ein Mitspracherecht haetten.
    Wuerde sich in einem Entscheid tatsaechlich eine Mehrheit fuer diese Dauerausstellung finden, haette ich eben Pech gehabt.
    So fuehle ich mich aber, wie viele andere auch, meiner Meinung zu Recht ueberfahren.

  • Ich wette mal, das man Mühe haben wird, das Thema in den Keramiken zu erfassen. Die Kritik fängt ja an ohne Kenntnis wie die Entwürfe/Umsetzung später aussehen würden.
    Wer Lüpertz kennt, muss eher Sorge haben dass die Keramiken zu sexistisch werden als zu religiös.


    Stuttgart hat ja überall Hajek-Plastiken herumstehen, ich wette mal, dass die der Mehrheit der Stuttgarter zumindest egal sind und das es mehr geben würde die sie nicht aufstellen würden, wie die die sie unbedingt wollen. Das gleiche gilt für alle Werke des Peter Lenk u.a. in Konstanz.


    Wie ich schrieb Kunst die allen gefällt ist keine Kunst, normalerweise kostet es den Steuerzahler Kunst von Wert aufzustellen, die nie und nimmer allen gefällt, hier wird es anders sein, man könnte etwas dankbar sein, könnte.


    Im Klartext der momentane Wunsch des "Bürgers" immer und überall mitreden zu wollen, sollte zumindest bei der Kunst aufhören und Kunst nach der Mehrheit auszurichten ist der Untergang der Kunst und ich bin sicher dem Weigel würde es sehr viel Angst machen, dass ab sofort alle Ausstellungen eine Beurteilung im Vorfeld der "Bürger" bedürfen.