Dresden: Seevorstadt - Prager Straße

  • Stadtträumer


    Ich glaube nicht, dass bei antonstädter das "Humorzentrum ausgefallen" ist, ohne ihn überhaupt zu kennen...


    Mir persönlich geht es auch regelmäßig auf den Geist, dass hier - aus meiner Sicht wahllos - eigentlich ständig erst mal alles Neue madig gemacht wird...


    Positiv wäre doch wohl zu sagen: aus städtebaulicher Sicht ist es gut, dass Herr Simmel die Fläche bebaut. Da seine Sanierung und Neubau am Albertplatz im Ergebnis ziemlich gut geworden ist, gehen wir davon aus, dass auch hier ein gutes Ergebnis folgt.
    Statt dessen wird wieder gejammert und Pessimismus verbreitet.


    Kritik ist an einigen Stellen berechtigt und wichtig. Strichcode statt Riesch z.B. Oder Globus an der Leipziger. Oder dass die Gründerzeit-Eisenbahnbrücken am Neustädter Bahnhof gegen Beton getauscht wurden. usw.


    Ich finde aber, man neigt hier einfach dazu, an fertiggestellten recht guten Gebäuden auch geringfügige Unzulänglichkeiten zu verteufeln. Bei manchem hier ist die Farbe eben immer ein wenig zu irgendwas und der Dachüberstand oder die Gaube hätte auch in jedem Fall noch anders...


    Konkreter:
    Die Prager Straße ist zu breit, zu schmal, die Erdgeschosszone nicht hoch genug...
    An der Albertbrücke sind die Straßenbahnmasten nur 6-eckig und nicht als Bischofsmütze oder anders historisierend ausgebildet. Damit ist - natürlich - die ganze Brücke im Eimer. Und das furchtbare Geländer erst...


    Irgendwie finde ich, dass wir hier die Realitäten wieder mal gerade rücken sollten.
    Man fahre doch bitte mal nach München und schaue sich dort im Bahnhofsviertel um. Selbst die Kaufinger Straße (stärkste Einkaufsstraße Deutschlands) dort ist in ihrer Gestaltung nicht besser, als die Prager.


    Wisst Ihr eigentlich noch, wie die Brückengeländer der Albertbrücke vor der Sanierung aussahen?
    Und dann bitte einfach mal an den Lenin und das Wiener Loch denken und sich freuen, dass da jetzt 70 Jahre nach der Zerstörung ein Haus steht und zwischen Bahnhof und Zentrumgalerie mal wieder so was wie europäische Stadt entsteht.
    Und dass Herr Simmel an der Stelle eben weiter macht.


    Man kann die Schönheit des Vorkriegs-Dresden nicht komplett wieder herstellen. Aber wir sind doch wohl auf nem guten Weg... Im Vergleich mit Dresden bis 1989. Im Vergleich mit anderen deutschen Städten ähnlicher Größe, also Nürnberg, Mannheim, Essen etc.
    Im Vergleich mit anderen Städten in Europa, die durch Kriegszerstörungen entstellt waren.


    Oder wie sehen das die werten Mitdiskutanten?

  • ^ Der "Frontalangriff" mit gleichzeitiger Herabsetzung der "Wichtigkeit" oder Notwendigkeit meines Beitrages, werte ich schon so, dass es in dem Moment ganz gewaltig an Humor gefehlt hat. Ob das der natürliche Fall und im Gesamtleben von >antonstädter< so ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.


    Und ich betone gern nochmal: es ist kein Rumjammern oder ne Vorauskritik am Objekt. Es ist vielleicht ein erhobener Zeigefinger, der auf der Annahmen beruht, dass Fakten der letzten Jahre stringent auf ein städtebaulich gestalterisches "Gefahrenpotenzial" hindeuten. Und deutlicher kann man Sarkasmus nun wirklich nicht kennzeichnen, als ihn gleich zu benennen. Scheinbar wird er aber doch nicht von jedem verstanden.


    Aber ich ironisiere so lange weiter, bis auch jeder zum Sarkasmus kommt. *Achtung - hier lachen


    Und ob deiner Argumentation: ich glaub da schießt du dir selbst ins Bein (Achtung - is nur so nen Spruch - Metapher) "[...] recht guten Gebäuden auch geringfügige Unzulänglichkeiten [...]" - ist für mich genau der Hinweis, der eben jede Totalkritik erlaubt. Denn wenn ein Gebäude "gut" ist, dann hat es von Haus aus keine gestalterischen (vielleicht bauliche) Unzulänglichkeiten! Das nennt man Gesamteindruck und/oder Gesamtkonzept - und das wirkt auf alle und darf defacto keine Unzulänglichkeiten haben.


    Natürlich geb ich dir recht, dass so etwas auch immer vom Betrachterstandpunkt und dessen Verständnis abhängt. Aber argumentativ zählen solche Unzulänglichkeiten nicht zur Verteidigung der Existenz und der Schönheit eines Gebäudes.


    Und JA - zwischen Realitäten und Anspruch liegt gerade in Dresden ein großer Zwischenraum. Aber wo wären wir ohne diesen Anspruch? Genau: bei Essen, Mannheim und co. Und wir haben die Möglichkiten es besser zu machen! Also sollten wir es besser machen! Warum mit dem unteren Ende der Skala vergleichen? Vergleichen wir uns doch mit dem oberen Ende - das Streben DANACH sollte Inhalt unseres Handelns sein!


    Detailbemerkung am Rande: ich find die Prager Straße als Ensemble und in der neueren Gestaltung eigentlich recht gut - die Torsituation vom Hbf aus ist jedoch desolat. Den Lenin hätt ich sogar noch behalten wollen - genau wie den Bismarck am Külzring - Dresden hat einfach mehr "spielerische" Gestaltungselemente in der kargen Stadtbetonie nötig.
    Und die Albertbrücke war in ihrem originalen fertigen Konzept und Gestaltung perfekt. Jede Abänderung dieses Zustandes ist ein Eingriff ins Konzept und zieht schon im Zusammenhang mit dem Original die Kritik an der Änderung selbst, dem Umgang und dem Ergebnis mit sich. Und natürlich kann manches davon auch nur eine Frage der Gewöhnung sein. Aber solang man das perfekte Vorbild immer noch zum Vergleichsgegenstand hat, kann man die Änderung immer nur als unzulänglichen Eingriff oder Zusatz bemerken. Und auch hier zählt der Betrachterstandpunkt: Herr Koettnitz sieht das bestimmt anders als ich.


    Und abschließend zu Herrn Simmel. Der Bau des EKZ am Albertplatz ist optisch (nach meinen Gesichtspunkten) ein Graus - ein Affen- oder Giraffenhaus im Zoo säh nicht schlechter aus. Die Rettung des Hochhauses TOP - mit Abstrichen wegen der Werbetafel und der Farbgebung. Und eine verrückte Lasershow hätts auch nicht gebraucht, wenn man die Seitenflügel in das Konzept eingebracht hätte. Die Lasershow soll meiner Meinung nach nämlich nicht nur werben, sondern auch die kahle riesige Fläche etwas kaschieren. Teil einer Selbsterkenntnis?
    Am Bhf darf er nun neu bauen - es liest sich was von bunten Fenstern - nett - wenn man bedenkt, dass kein Anlass zur Rettung der Buntglasfenster am RobotronBau bestand und es nun als besonderes Highlight hervorgehoben wird. Und wer ist zufrieden? Es liest sich: der Bauausschuss. Und das dieser in den letzten Jahren mit keinen vollends zufriedenstellenden Baumaßnahmen punkten konnte, ist auch unumstritten. Und mit einigen Fakten kann man rechnen - weils der Bebauungsplan so vorsieht: gewisse Höhe und Flachdach - etwas, was sich dem an den Schienen entlangziehendem Einerlei angleichen wird. Warum sich also nicht schon im Vorfeld mit erhobenem Zeigefinger melden? Natürlich entbehrlich aller Ansichten, aber aufgrund der Wahrscheinlichkeit durch vorausgehende Fakten. Und dass diese Kritik nicht den Anspruch einer faktischen Aussage hat, zeigt der deutliche Hinweis auf (und da wären wir wieder) Sarkasmus!


    Ich weiß auch nicht, ob sich Herr Simmel da einen Gefallen tut. Die Gegend ist eigentlich tot und Laufkundschaft praktisch nicht vorhanden. Er tät gut daran, ein wirklich anziehendes Ensemble zu entwerfen mit entsprechenden Konzepten. FALLS der Busbahnhof da wirklich mal kommt, hat er natürlich nen Schnäpperschen gelandet, aber darauf kann er sich eben derzeit nicht verlassen. (Zumal die vorgesehene Fläche mir etwas klein vorkommt und dann leider die noch schützende Böschung mit all dem Grün wegkommt.)


    Warten wir also ab, bis man bei den Behörden die Zeit gekommen sieht, dass man die Öffentlichkeit über unabänderliche Fakten aufklären kann. Ich würde mich sehr freuen, wenn meine Skepsis und meine "warnenden" Hinweise sich als voreilig und grundlos erweisen würden. Ich beharre nicht auf der Aussage: "Ich habs ja gesagt" - nein, ich will, dass diese Stadt wieder Bauwerke bekommt, die einzigartig, anspruchsvoll, beeindruckend und allgemein als schön empfunden werden. Und wenn das kommt, dann bin ich der erste, der sagt: Ich habe mich geirrt! Zum Glück!

  • ^ Ob das Simmelsche Produkt am Hochhaus nun sonderlich gelungen ist, darüber kann man sicher trefflich streiten. Ich kann auch nicht behaupten, beim Erstanblick desselben mir in Extase die Kleider vom Leib gerissen und Halleluja geschrien zu haben (auch wenn dies ästhetisch sicher sehr wertvoll gewesen wäre). Da ich aufgrund der Lage des besagten Objektes in Domizil-Nahdistanz dem streifenträchtigen Anblick tagtäglich ausgesetzt bin, ist mittlerweile auch so etwas wie eine Gewöhnung eingetreten...


    Bezüglich der Ammonstraße weiß man also nur, dass man nichts weiß, zumindest was die Gestaltung anbelangt. Wunderdinge sollte man sicher nicht erwarten. Ob es dort potenzielle Kundschaft gibt oder nicht (was man angesichts der weitgehend einkaufsmöglichkeitlosen westlichen Seevorstadt eigentlich bejahen kann) sollte man wohl dem Investor überlassen, schließlich muss der die Bude finanzieren und im eigenen Interesse dafür sorgen, dass sie auch möglichst etwas abwirft. Nicht dass er das Projekt noch versimmelt...


    Und da Dir der Zustand meines Humorzentrums so am Herzen zu liegen scheint: Dieses schaltet leider auf Durchzug, wenn man es für nötig befindet, seinen Erguss mit *Sarkasmus an und *Sarkasmus aus kennzeichnen zu müssen, damit auch der letzte (inclusive meinereiner Dummerle) kapiert, dass es sich bei dem Elaborat um Humor handeln soll.


    Blöd nur, dass es letztens nur das zwanzigtausendste Wiederkäuen derselben unnnützen Haudruff-Fundamentalkritik beinhaltet - also behaupte ich einfach einmal in aller Bescheidenheit, die getroffene Aussage schon verstanden zu haben.


    Ich hole hiermit also den geforderten humoristischen Ausbruch in aller Demut und des lieben Friedens Willen nach, auch wenn das Humorzentrum streikt:
    Brüll!!!

  • Also ob da hinten viel Kaufkraft ist würde ich bezweifeln, nicht vergessen die Prager ist nicht weit, der HBF ist nicht weit und das WTC, selbst die AG ist nur 5min entfernt. Also kann man nicht wirklich mit viel Kaufkraft rechnen da nach Süden hinaus nur Gleise und Gewerbe ist und die Gegend nur locker bebaut ist (DDR Zeilen mit viel Grün)!
    Also wie wird der Investor wohl seine Renditen aus dem Projekt ziehen in dem er einen schönen 0815 Standardbau hinsetzt wie schon so häufig passiert in DD, ich erinnere nur an das tolle neue Pieschener EKZ an der Trachenberger!
    Und wenn ich dann lese das er seine Pläne dahingehend geändert hat das die Terrasierung geändert wurde oder bunte Glasflächen irgendwo gesetzt werden sollen oder irgend was von abwechslungsreicher Gestaltung zu lesen ist bekomme ich Angst! Ich stelle mir ne weiße Kiste vor mit standard Fensern (eventuell eines etwas versetzt wegen der Abwechslung) und nem Gläsernem Eingang mit 3 bunten Glasscheiben (was dann auch gleich die abwechslungsreichere Gestaltung wäre), also genau das was man in jedem Gewerbegebiet am Rande einer Großstadt finden kann.
    Da kann man sich sehr wohl aufregen.
    Und nur weil du das "doof" findest muss ich dochmal fragen was denn deine Einstellung (erstmal abwarten und schauen was noch kommt) bisher gebracht hat? Ausser die Rekos am NM sehe ich in DD nicht wirklich hochwertige moderne Architekur bestenfalls ist Sie mal nicht ganz daneben aber etwas herrauragendes oder gar schönes wurde in DD fast noch nie mit Architektur nach 1945 erreicht (Wiederaufbau und Renovierungen ausgeschlossen!)!

  • ^Gegenfrage: Was hat die in Dresden seit Jahren übliche Ich-bin-sowieso-dagegen-egal-was-kommt-Kritik bisher gebracht?


    Ich halte es für wenig hilfreich, dass sich irgendein Investor überzeugen lässt, indem man ohne Kenntnis der Einzelheiten alles in Bausch und Bogen verurteilt. Ebenso ist es wohl illusorisch, mit detaillierter Einzelkritik grundlegende Änderungen zu erreichen. Und trotzdem sind die Dinge, die zum Positiven verändert wurden, in aller Regel Folge von konstruktiver Einzelkritik nach öffentlicher Kenntnisnahme der Projekte. Das trifft durchaus auch auf das Hochhaus nebst Anbauten zu - in Anbetracht der alternativen Gräulichkeiten, die uns hätten erwarten können.


    Auch die Neumarkt-Unsäglichkeiten, zumindest die schlimmsten, konnten erst verhindert werden, als z. B. das "Gewandhaus" in Bild und Modell der Öffentlichkeit präsentiert wurde und das Strichcode-Riesch auf (m. M. n. berechtigten) allgemeinen Aufschrei gestoßen ist.


    Ich glaube auch nicht, dass wir hier in der Sache wirklich weit auseinander liegen. Dennoch fände ich es hilfreicher, konkrete Planungen abzuwarten, die man dann fundiert und sachbezogen kritisieren kann. Alles andere kann und wird nicht zielführend sein und als renitentes substanzloses Genörgel abqualifiziert werden.


    Bezüglich Kaufkraft: Ich denke schon, dass die vorhanden ist. Ich hätte als Anwohner der Seevorstadt auch keine Lust, meine täglichen Einkäufe im Gewusel der Altmarkt- oder Cemtrum-Galerie erledigen zu müssen. Was gibt es denn bislang sonst noch? Der (schließende) Aldi im WTC?


    Man darf zudem mit einer weiteren Verdichtung in diesem zentrumsnahen Stadtbereich rechnen, was zusätzliche Kunden generieren wird. Auch der REWE am Wiener Platz wird für die relativ weit entfernt wohnenden Anlieger wenig attraktiv sein, um die täglichen Wege zu erledigen.


    Das Verkaufsflächen-Argument ist aus meiner Sicht ebenso wenig zielführend, denn es gibt Bereiche in der Stadt, wo sich ein Supermarkt an den nächsten ballt, aber gerade zentrumsnah noch akute Defizite in der Nahversorgung bestehen. Ich bin zwar kein Marktfetischist, aber hier denke ich doch, die Nachfrage wird es richten. Zumal es hier sowieso keine Tante-Emma-Läden und Kleinbetriebe gibt, denen geschadet werden könnte.

  • ^Das rumgemecker hat uns das Gewandhaus erspart!


    Eigentlich geht es hier doch garnicht darum.


    Es kann aber auch nicht sein das man anderen die Meinung verbietet! Ich schieße doch auch nicht gegen deine Meinung und sage dir du darfst Sie nicht äußern! Wenn, dann kritisiere ich Sie aber verbiete Sie dir nicht!


    Und wenn man nun schon seit Jahrzehneten mit banalsten 0815 Bauten, Vertröstungen, falschen Visus, Versprechungen und Hinhaltetaktiken verarscht wird von Investoren und Stadtverantwortlichen kann man sich doch vorstellen das man irgendwann nicht mehr ganz so ruhig bleiben kann!
    Und außerdem hält sich die Kritik in Grenzen, meist ist Sie einfach nur korrekt, vlt. überspitzt aber noch korrekt! Ich beleidige niemanden aber wenn ein Neubau nunmal nach Nichts oder Playmobilbaukasten (Lego wär schon wieder zu detailreich!) aussieht dann darf man das auch sagen und muss nicht hinter hochtrabenden Begriffen das selbe verstecken!


    PS: Du kannst gerne Plannungen abwarten aber was soll das bringen siehe KIB, weite 4 Jahre Zeit zur Plannung nach anfänglicher Kritik und trotzdem ändert sich nixs!
    Vlt. sollte man da dann doch mal seine Kritik etwas deutlicher äußern und nicht zu freundlich bleiben!

  • ^Komisch, irgendwie wirken die Bilder verwackelt. Hat der Bildersteller da gerade an einer Cannabis-Zigarette genascht? Grund genug hätte er ja gehabt...


    ^^Ich schreibe den verspäteten Ausbruch einmal der fortgeschrittenen Uhrzeit zu. Zumindest könnte ich mich nicht erinnern, irgend jemandem die Meinung verboten zu haben, nur weil ich dessen "Diskussions"weise kritisiere. Aber sei's drum. Ich werde mich zukünftig an der hohen Qualität Deiner Beiträge orientieren, abgemacht?

  • Darf man also jetzt Kritik üben, oder wird man gleich standrechtlich erschossen?


    Ich würd ma sagen: meine Befürchtungen bewahrheiten sich dann doch irgendwie und werden nur in den Details konkreter.


    Scheint nen Architekt auf LSD gewesen zu sein - wobei das schon wieder das rausstechendste Merkmal der ganzen Geschichte ist - das dürfte dann das angezeigte "bunte" Glas sein. Sieht bisschen aus, wie eine gekippte Ölwanne im Nachbarteich. Und aus der Erfahrung mit Glas-Visualisierungen und Glasfassaden in real, wissen wir, dass es niemals so aussehen wird, wie es uns die Bilder zeigen.


    Positiv die unterschiedlichen Geschoßhöhen im Baukörper - gibt dem Ganzen eine zwar unruhige, aber damit lebendigere Präsenz (anstelle eines kompakten Quaders). Was auffällt ist, ist die überbordende Anlage von Gewächsen auf jeder Terrasse, wie wohl, ebenfalls aus der Erfahrung heraus, so nicht wirklich kommen sollte oder ausgeprägt sein dürfte.


    Alles in allem (in MEINEN Geschmacksfragen) durchgefallen. Aber von Knerer und Lang hab ich auch nichts anderes bisher zu erwarten gehabt.


    Kleine Randbemerkung: da wird mit einem (optisch) korrespondierenden Busbahnhof geplant/gespielt/geworben, der noch nichtmal das Stadiums "wir-reden-mal-drüber" überschritten hat.



    http://www.dnn.de/Dresden/Loka…-am-Dresdner-Hauptbahnhof

  • ^^Zugegeben so direkt geschrieben hast du es nicht, aber zur Erinnerung, ach und danke nochmal für den "Ausbruch" häts dir aber schenken können:


    Zitate der letzten Page von dir:




    Zum Projekt, standard 70er Jahre Architektur, was für ein, wiedermal, banaler Mist in einer Gegen in der man ruhig hätte Akzente setzen können! Wenn ich mir die bunte Visu ansehe denke ich die war vorher mal normal, also ein Standard Klotz mit Fenster und weiß-grauer Fassade und dann kam die Stadt und wollte mehr Farbe (was ja schon an sich ein Wunder wäre) also wurde mit PaintShop nochmal kurz etwas drüber gepinselt.
    Armes Dresden, deine Wunden werden wohl doch erst von späteren Generationen wirklich flächendeckend geheilt! Immoment kann man froh sein das man den NM touristisch vermarkten kann sonst hätte uns wohl auch dort 0815 Architektur erwartet.

  • Kann mit der Visualisierung nicht viel anfangen, außer dass ich weiß, dass es so am Ende definitiv nicht aussehen wird. Allerdings kann ich mir genau vorstellen, wie die Visualisierung vor der "Korrektur" ausgesehen hat, nämlich ohne Terasse und in grau statt diesem merkwürdigen Regenbogenfilter. Ob die Ecke dadurch belebt werden kann?

  • Wenn ich dort etwas von Mall lese, muss ich sofort an das den Block mit dem Kugelhaus denken. Die Mall des Kugelhauses ist schon so gut wie tot, ob das im Simmel-Quartier besser wird, welches noch weiter weg liegt, kann ich mir nicht vorstellen. Die Edeka Kunden werden auf jeden Fall kommen, aber eine Art Mall wird sich meiner Meinung nach nicht rechnen.
    Neben dem Kugelhaus und der Tiefgaragen-Passage haben wir auch noch den Einkaufsbahnhof 1 min entfernt.


    Und ein mögliches Hotel direkt neben dem InterCity Hotel halte ich auch nicht für sinnvoll. Pullman und Ibis sind auch nicht weit.


    Da bleiben jetzt noch die Büro-Flächen übrig, wo auch noch Überangebot herrscht, aber da wird es schon welche geben, die an den Huptbahnhof ziehen werden. Da hab ich keie Bedenken, aber brauchen wir das?


    Ich stell mir nur wieder die Frage, warum nicht auch ein paar Wohnungen in dem kleinen Quartier unterbringen. Die Gleise können kein Hindernis dafür sein.
    Auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs entstehen auch Wohnungen.
    Wohnungen bringen außerdem automatisch Leben in das Quartier.
    Zum Beispiel 1 und 2 Zimmer-Wohnungen für Singles, Pendler und Studenten.
    Da brauch es auch nicht zwingend Balkone. Odentliche Schallschutzfenster und gut ist. Die Wohnungen würden auf jeden Fall schnell weggehen.

  • Mal ist es zu wenig Farbe, dann wieder zu viel... Aus euch soll mal einer schlau werden :lach:


    ^ Dass Wohnungen an dieser Stelle gut gehen würden, glaube ich ehrlich gesagt nicht. Zudem sind Wohnungen dort sicher aufgrund der Emissionen von Bahn und Ring nicht zulässig. Die Wohnbauten auf der anderen Seite der Bahn sind auch keine Neubauten und genießen von daher "Bestandsschutz". Ein Hotel macht da schon eher Sinn, auch wenn die Gegend für Touristen eher unattraktiv ist - mit zukünftigem Blick auf den Busbahnhof... Vielleicht Business-Gäste, oder so.

  • Genau gegenüber auf der anderen Seite des Bahnhofvorfelds werden Wohnungen neugebaut. Das ist kein Bestand...


    Mir ging es auch nicht darum ob an diesem Ort ein Hotel attraktiv ist. Mir ging es darum, dass dort schon 5 Hotels stehen.

  • Schon wenn ich den Namen Knerer und Lang höre ist alles verloren. Zur Erinnerung Zwingerforum(Motel One), Technikum HTW, Hauptstr... ich erwarte das schlimmste Anzunehmende.

  • Ich gehe stark davon aus, dass Simmel eine Markt- und Nutzungsanalyse hat erstellen lassen, bevor er sich für den Standort und eine Investitionssumme von mehreren Millionen Euro entschieden hat. Von daher gehe ich weiterhin davon aus, dass die Nachfrage nach einem zusätzlichen Hotel in dieser Gegend vorhanden ist. Simmel ist schließlich auch kein Feind seines eigenen Geldes.


    Zur Wohnnutzung: Ohne Balkone, direkt am vierspurigen Ring mit Tunnelrampe und umlaufender Verteilerstraße würde ich persönlich nicht gern wohnen... Die südlich der Gleise liegende Gegend ist da schon etwas attraktiver, da weniger verkehrsreich. Schaut man sich am Themenstadtplan das Verkehrsaufkommen an, so stellt man fest, dass am Ring täglich rund 12.000 Fahrzeuge pro Fahrtrichtung verkehren. Allein deswegen wird Wohnnutzung nicht zulässig sein.

  • ^ Die Entwürfe zum Simmel-Neubau sind bis nächsten Donnerstag im Atrium des WTC ausgestellt. Vielleicht hat jemand Zeit und kann sie fürs Forum dokumentieren? Ich bin leider nicht in Dresden.

  • Arnold, ich kann dir in dem Punkt folgen, dass ich mir ebenso weniger Gedanken um die Rentabilität des Marktes mache. Simmel wird nicht "einfach so" bauen. Ich empfinde den Standort auch etwas problematisch, aber das ist nur ein Gefühl.


    Dass Wohnnutzung aufgrund der Verkehrssituation nicht zulässig wäre, das ist jedoch nicht korrekt. Das wäre auch das Ende von fast jeglicher Hauptstraßen begleitenden Bebauung. Ohne technische Maßnahmen wäre ja auch eine Büronutzung, außer vielleicht ein Callcenter, nicht möglich.


    Praktische Beispiele für realisierten oder geplanten Wohnungsneubau an vielbefahrenen Straßen findet man ja auch nicht wenige: Leipziger Straße, Könneritzstraße, östliche Wiener Straße, Käthe-Kollwitz-Ufer, Bautzner Straße, ...

  • ^^^ Ich gehe eher davon aus, daß der neue Giga-Logistikklops (Zentrallager - mE für das gesamte sächs. Städtedreieck zuständig) mit dem Aufdruck "Edeka" (Draufsicht), an dem man seit letztem Jahr an der A4 (AS Berbersdorf) vorbeirauschen (und sich qua solch neumodischer Landschaftszerstörung maßlos aufregen) darf, gut ausgelastet sein will. Edeka und Rewe, wie man schon häufiger lesen konnte, befinden sich längst in einem krassen Ausstech-Wettbewerb. Das ist hier also Großmachtpolitik und nicht vordergründig lokale Standortanalyse, meine ich.
    Im Allgemeinen wunderts mich schon, wieviel sich stets Sorgen um künftige Nutzungen gemacht wird. Das ist doch aber Wurscht, und ja, es wird sicherlich gut kalkuliert. Aber wenn was schief geht, bleibt doch das gebaute Raumvolumen. Und dann kommt eben (ggf nach Umbau) der nächste Versuch rein. Debatten wie "Wir brauchen keine Hotels" oder "es gibt doch immer noch zuviele leere Büros" gehen völlig an Marktentwicklungen vorbei. Das ist normaler Strukturwandel und Neues/Passgenaueres gesellt sich schon immer dem Alten hinzu. Nicht der Neubauende ist meist der Gelackmeierte, sondern erstarrte Altstrukturen, die dann (bisweilen endlich) zu Umstellungen gezwungen sind. Hier regelt es tatsächlich mal der "Markt" aus sich selbst heraus. Nungut, das mal nebenbei, das Grundsätzliche betreffend.



    ^ Kann man so pauschal nicht sagen, kommt echt auf den Einzelstandort und dessen Tag- und Nachtimmissionen an. Am Albertplatzhochhaus ist es sowas von zu laut, da war Wohnen zwar laut FNP (glaube ich) theoretisch möglich, ging aber real nicht wegen >65dB nachts oder so. Hier schreibt mE der FNP Kerngebietszone als Abschluss des Wiener Platzes vor, da ist zwar Wohnen auch möglich, aber hier aus guten Gründen nicht vorgesehen. Die Lärm- und Abgasbelastung dürfte nahe der Albertplatzgrenzwerte sein, sodass es hier auszuschließen ist. Es geht ja im BImmSchG schließlich auch um den Schutz des Wohnenden. Sollten hier die Meßwerte paar Dezibel unterhalb der Grenzwerte liegen, muß man dennoch keine sonst unattraktive Wohnlage anstreben. Ausserdem schließen dies schon die Baukosten höchster Schallschutzauflagen aus. Ist schon alles richtig eingetütet hier. Funktioniert alles aber sicher geschmeidiger mit einem ZOB zur Seite. Mal sehen.

  • ^ Aus direkter Informationsquelle zum Edeka Lager kann ich sagen, dass das Ding sogar mit dem überlastet ist, was es schon leisten SOLLTE. Und es bereits Bestrebungen gibt, dieses zu erweitern, um allein schon deren vorangegangen Ansprüchen zum bisherigen Bau zu genügen. Sprich: das Ding ist zu klein in der Kapazität, um bereits bestehende Märkte ausreichend gut zu beliefern. Daran kanns also nicht liegen.


    Meine Bedenken zur Rentabilität des Projektes hab ich geäußert - man könnte Parallelen zum Cafe Prag ziehen, wo viele von uns schon voher ahnten, dass das Konzept ein Reinfall wird. Und es hat sich bestätigt. Da muss aber Herr Simmel selbst wissen, was er tut. Wenn ich Kreditgeber wär, würd ich davon die Finger lassen. Nochmal draufgeschaut ist das Ding ja RIESIG - uff... So groß, wie Kugelhaus, Musikpark und Hotel zusammen.


    Dass mit den Wohnbauten auf der anderen Seite der Schienen kam mir auch schon so seltsam vor. Auf der einen Seite kaspert man sich einen ab, mit Argumenten von Lärm und Verschmutzung, Wohnbauten an Straßen- und Schienenwegen zu verhindern und dann gibt es solche Gegenbeispiele, die ja irgendwann mal eine Genehmigung erhalten haben. Und gleichzeitig werden Verkehrswege noch "zugänglicher" und dominanter gemacht, um auch jedem Verkehrsteilnehmer in seiner Kutsche die rasante Durchfahrt zur ermöglichen. Der Widerspruch ist deutlich.
    Dazu meine ich aber: wir wohnen IN einer STADT - da muss man als Einwohner damit rechnen, dass es etwas "lebhafter" und verstärkt verkehrsangebunden zugeht. Wer das idyllische Ruh will, sollte sich eher auf dem Land umschauen. Was nicht heissen soll, dass Kleinoasen abgeschafft gehören. Dresden hat den "Luxus" viel grün und was man gemeinhin als "Natur" bezeichnet, im Stadtgebiet nutzbar zu haben. Aber jede Grasnabe zu erhalten, weil so grad der Hund nich auf den Bürgersteig kacken muss, ist im Sinne einer fluiden Stadtgestaltung abträglich. So nen Rasenstück zwischen zwei Brandwänden ist für mich weder Naturschutzgebiet, noch CentralPark. Allein mich nervt diese Bigotterie bei der Bewertung solcher Bezugnahmen.


    Ich hoffe dennoch bei Simmels Projekt auf mehr Grün auf Bodenniveu, denn auf seinen Terrassen. Das hat beim Kugelhaus schon nicht funktioniert.
    Ne Baumreihe auf der Südseite des Gebäudes etwa (wo man doch sicher Schutzmaßnahmen der Schienen wegen ergreifen muss und dies zum ZOB sicher auch, so dass beide nich wirklich gut "connected" sein werden - oder die Bahn muss Schrittempo fahren - was die DVB sicher nicht mitmachen will), zum Hotel nen Garten und zur Abfahrt der Brücke angelegte Terrassen mit Freitreppe.