Galopprennbahn: Bürgerentscheid und folgende Rechtsstreitigkeiten

  • Noch 80 Bezirke und 44.000 stimmen für Gültigkeit. Ich würd sagen bei der Wahlbeteiligung is der Drops gelutscht

  • Herr Frank (Sportdezernent) sagt die BI ist gescheitert.


    (O-Ton: "es wäre an der Zeit mal wieder Ruhe in den Stall zu bekommen" :) )

  • Wie schafft man es eigentlich bei den Antwortmöglichkeiten "Ja" oder "Nein" einen ungültigen Stimmzettel zu fabrizieren?


    Beim Thema Kumulieren und Panaschieren könnte ich es ja noch verstehen, aber hier?! :D

  • Vielleicht diejenigen, die sowohl Rennbahn als auch DFB doof finden und das auch hier zum Ausdruck bringen wollten?

  • Gott, diese Dame von der BI is ja unerträglich.
    Ich fürchte ja die werden trotz des Ergebnisses keine Ruhe geben.

  • Jetzt droht Rennclub-Präsident Manfred Louven schon mit dem Verwaltungsgericht...ohne Worte. Er hätte ja mehr Stimmen als die Grünen bekommen bei der letzten Wahl.

  • Quorum nicht erreicht. DFB gewinnt !!!
    Gott sei Dank.
    Herzlich Willkommen, DFB-Akademie!!! Heute ist ein guter Tag für Frankfurt!:daumen:
    Wirtschafts- und Sportdezernent Markus Frank berichtete gerade in der Hessenschau, daß es morgen weiter geht mit der Planung des Bürgerparks und der DFB-Akademie!

  • Das Ergebnis ist doch eindeutig: Den Frankfurtern ist das Thema weitestgehend egal! Die Mehrheit der Rennbahner ist ein reiner Pyrrhussieg. Der DFB und die Stadt haben keine wahnsinnig große Gegenkampagne gestartet, und trotzdem rund 40% der Stimmen bekommen. Ich denke, auf deren Wählerseite gab es noch eine große ‚stille Reserve‘. Hätte es heute wirklich eine ernstzunehmende Wahl gegeben, wäre auch ich zur Wahl gegangen, aber spätestens seit der Bekanntgabe der Briefwahlstimmen war doch klar, dass das heute sowieso bedeutungslos sein würde. (Und es hat heute Nachmittag geregnet - kein Wahlwetter.)
    Die Rennbahner tun gut daran, es jetzt sein zu lassen. Sie haben nun mal verloren.
    Die Folge sollte sein, dass in Zukunft mehr als ein paar tausend Stimmen nötig sein müssen, um einen Bürgerentscheid zu erzwingen. Sonst kommen da von gewissen Gruppen in Zukunft noch unzählige Bürgerentscheide auf uns zu, die einfach niemanden wirklich interessieren. Das kostet nur Geld. Im Übrigen sollte man etwas mehr Zutrauen zur parlamentarischen Demokratie haben, wo ja übrigens eine Mehrheit für den DFB ist.


    Für die Rennbahner tut’s mir ein bisschen Leid. Ich hatte nie etwas gegen sie. Die merkwürdige Kampagne muss man ihnen verzeihen – sie mussten nun mal versuchen, breite Massen an die Urnen zu bekommen und das geht nur mit ‚gegen die daoben‘-Parolen und dem Hinweis auf vermeintliche Geldverschwendung. So sind Bürgerentscheide.
    Hoffentlich finden sie dennoch mit den gut 60000 Stimmen im Rücken einen Sponsor, der ihnen auf einem freien Feld irgendwo bei Bad Homburg, oder Königsstein oder vor den Toren Frankfurts eine neue Bahn für ihren sehr ansehnlichen (nicht elitären!) Sport baut – auch wenn das leider unwahrscheinlich ist.
    PS: … und hoffentlich leben auf dem freien Feld keine bedrohten Feldhamster oder Fledermäuse oder ähnliches Getier mit Lobby, sonst droht ihnen nämlich auch ein sinnloser Bürgerentscheid inkl. überzogener Hetzkampagne...

  • Das ist eine Erleichterung! Ich hatte schon Angst, dass viele sich von dieser aufdringlichen und Menschen für dumm verkaufenden Kampagne manipulieren lassen. Gott sei dank gibt es genug Frankfurter mit Verstand, die sich darauf nicht einlassen. Ein sehr guter Tag für unsere Stadt! :daumen:

  • Nein, das Ergebnis ist nicht gut. U d es wird keinen Frieden geben. Im Gegenteil.
    Das erste Problem ist die Unverhältnismäßigkeit der Hürden. Das wird man versuchen anzufechten, wenn für die Oberbürgermeisterwahlen geringere Hürden gelten als für einen Bürgerentscheid.
    Letztlich steht für die DFB-Gegner ein Ergebnis, das bei den abgegebenen Stimmen einen Sieg ausweist, auch wenn das Quorum nicht erfüllt wurde. Die Klagewege wurden bereits angedeutet.
    Aus dem BI-Lager habe ich bereits erfahren, dass man nun alle möglichen Mittel heranziehen wird, dass die Bau der DFB-Zentrale zumindest verzögert wird. Man will nun sogar den BUND finanziell unterstützen, um irgendein schützenswertes Tierchen auf dem Gelände aufzufinden - egal wie es da hin kommt. Und man plant noch anderes.


    Besser und sauberer wäre gewesen, wenn das Quorum erfüllt worden wäre durch die Gegenstimmen und dann ein Ergebnis das Aussagekraft gehabt hätte. So hat die Niederlage ein Makel, bzw. der Sieg der DFB-Befürworter hat ein Makel, weil der Sieg nicht verdient ausschaut.


    Beim DFB existiert längst ein Plan B, der aber nicht in Frankfurt realisiert werden soll. Ich hoffe, es wird nicht dazu kommen.

  • Oh man, die haben sich vergaloppiert und es wohl immer noch nicht kapiert. Sorry, aber ich bin froh, dass der DFB nun gallopiert :daumen:

  • Die Rennbahn-Befürworter sollten sich jetzt mal ganz schnell beruhigen und die Stimme der Wähler respektieren. Gerade mal 12,75% (61% x 20,9%) der Frankfurter Wahlberechtigten hat sich pro Rennbahn ausgesprochen und somit 87,25% eben nicht.


    Gott sei Dank gehen zumindest einige Stimmen der Rennbahn-Befürworter in die richtige Richtung, so wie z.B. die von Rebekka Unrath (Sprecherin der Bürgerinitiative "Pro Rennbahn") die von der FNP wie folgt zitiert wird:


    "[...]Wir akzeptieren das Ergebnis und wollen uns jetzt an der Gestaltung des Bürgerparks beteiligen, der nun ebenfalls auf dem Rennbahngelände entstehen soll."

  • Wer nicht gewählt hat, hat ein echtes Nein abgegeben ... Auch zur Rennbahn.
    Es haben sich etwas über 60000 für die Rennbahn ausgesprochen, dem Rest war es egal oder wollte die Rennbahn nicht. Punkt.
    Von daher hat die BI Null, Komma, Null gewonnen.


    Aber diesen Leuten traue ich mittlerweile vieles zu in Ihrem beinahe schon Fanatismus. Man muss ein Ergebnis auch akzeptieren können. Selbst bei einem Quorum von 15 % hätten Sie es nicht geschafft.


    Jetzt bitte in die Zukunft schauen und nach vorne gehen.

  • Ich kann das Vorgehen der Stadt in dieser ganzen Angelegenheit trotzdem nicht verstehen.
    Ich bin da ganz bei Rohne: eine Stadt, die sich als Sportstadt versteht, muss auch den Nischensportarten eine Chance geben. Es genügt eben nicht, nur auf Fußball und einige Großveranstaltungen zu setzen. In den allermeisten Weltstädten, die etwas auf sich halten, gibt es auch eine Pferderennbahn. Und diejenige in Frankfurt mit einer solch langen Tradition ist (bzw. war) auch ein gewisser Pluspunkt für die Stadt, ein Standortvorteil, der zu ihrer Attraktivität beitrug. Auch andere Sportarten und Kultureinrichtungen werden gefördert, warum soll das nicht auch für den Pferdesport gelten?


    Immerhin muss man ja sehen: Die Rennbahn-Befürworter hatten heute eine klare Mehrheit von über 60 Prozent. Sie sind lediglich an der Wahlbeteiligung gescheitert. Aber in einem Land, in dem an jeder Bürgermeister- und Kommunalwahl kaum 30 Prozent der Wahlberechtigten teilnehmen, war das zu erwarten. Und das wussten auch die Rennbahn-Befürworter. Die einzige Chance, die sie hatten, war, auf eine populistische Kampagne zu setzen. Es ging nicht darum, die Wähler zu überzeugen, sondern es ging darum, sie hinter dem Ofen hervorzulocken. Man muss ihnen das nachsehen. An diesem Anspruch sind sie gescheitert, das ist wahr. Aber sie hatten auch nie eine echte Chance.


    Wäre es umgekehrt gewesen und der DFB hätte die notwendigen Stimmen gebraucht, um die Rennbahn schließen und das Gelände zugesprochen zu bekommen, hätte er noch viel weniger eine Chance gehabt. Und wenn die Frage gelautet hätte DFB auf dem Gelände der Rennbahn oder auf einem anderen Gelände in der Stadt, dann wäre die Abstimmung noch viel eindeutiger ausgefallen.


    Man muss ja auch sehen: es ging doch eigentlich gar nicht um die Frage: DFB oder Rennbahn. Es wurde nur so dargestellt. Eigentlich lautete die Frage doch: DFB auf Rennbahn-Gelände oder anderswo.


    Nicht die Rennbahn-Befürworter haben sich vergaloppiert, sondern die Stadt. Wenn es nämlich ganz dumm läuft, dann zieht sich der Streit (vielleicht vor Gericht) noch so lange hin, bis der DFB irgendwann keine Lust mehr hat. Mit der nun gewonnenen Erkenntnis, dass möglicherweise die Mehrheit der Bürger seine Ansiedlung kritisch sieht, zieht er vielleicht doch noch die Reißleine und sagt adieu. Es steht also zu befürchten, dass die Stadt am Ende gar nichts mehr hat: Die Rennbahn geschlossen und der DFB nach Berlin oder sonstwo abgewandert. Der Schildbürgerstreich wäre dann perfekt.


    Der richtige Weg wäre gewesen, seitens der Stadt zunächst die Bürger zu befragen (und zwar ohne Quorum), ob die Rennbahn erhalten bleiben soll oder nicht und erst wenn sich eine Mehrheit dagegen ausgesprochen hätte, das Gelände dem DFB anzubieten. Das wäre jedenfalls mein Verständnis von Demokratie gewesen. So zeigt sich aber mal wieder: Kapital gewinnt und die Großen fressen die Kleinen.


    Schade.

  • ^ Mag zwar sein, aber die Rennbahn -Hand aufs Herz- hat vor der Entscheidung der Stadt, dem DFB das Areal zur Verfügung zu stellen, nur noch per Herz-Lungen-Maschine stationär gelebt. Der gemeine Frankfurter interessierte sich damals nicht für die Rennbahn, und tut es auch heute nicht (siehe Wahlbeteiligung).


    ..Mit der nun gewonnenen Erkenntnis, dass möglicherweise die Mehrheit der Bürger seine Ansiedlung kritisch sieht, zieht er vielleicht doch noch die Reißleine und sagt adieu...


    Eben nicht. Würde die Rennbahn wirklich den Frankfurtern am Herzen liegen, wäre es wirklich der Ort der Erholung des Frankfurters und würde wirklich eine Mehrheit dahinter stehen, dann wäre das Quorum erfüllt worden und die Beteiligung an der Wahl deutlich höher gewesen. Viele Frankfurter haben sicherlich zum ersten Mal überhaupt von der Rennbahn gehört.


    Die BI hat trotz der extrem polemischen Wahlwerbung nicht die Mehrheit aktivieren können - sicherlich sind einige empörte Bürger (im guten Glauben, das stimme, was auf der Wahlwerbung stand) zur Wahl gegangen - und ist somit gescheitert.
    Wir sollten auch nicht vergessen, wie die BI die nötigen Unterschriften auf der Zeil eingesammelt hat. Wenn ich mich richtig erinnere, war die Formulierung unter der Mann bzw. Frau unterschrieb, recht schwammig und so den Entscheid herbeizuführen, war bereits zu diesem Zeitpunkt eher zwielichtig.



    PS: Die 40.000+ Nein-Wähler sind umso beachtenswerter, weil die Stadt eben keine Gegenkampagne gefahren hat, die so omnipräsent war wie die der BI. Und die "Unterstützung" des DFB mit seinen Plakaten wo in der unteren rechten Ecke ziemlich klein Stand worum es ging.. ein Treppenwitz.
    Hätte mit wesentlich weniger Nein-Stimmen gerechnet.

    3 Mal editiert, zuletzt von redxiv () aus folgendem Grund: Zahl der Nein-Wähler hochkorrigiert, Danke :)

  • Frankfurt ist definitiv keine Sportstadt und nicht mal Top 5 in Deutschland, das war in den 90ern noch nicht so, da hatte man noch mehr zu bieten (Top Eishockey, Galaxy, guten Fussball, Tennis), es gehört nämlich schon mehr dazu als nur ein wenig Fussball.


    Die Rennbahn ist nun weg, der DFB hat das Areal und wird sich abschotten. Das Gelände wird man eigentlich nur richtig zu sehen bekommen, wenn man entweder Junioren-Nationalspieler oder Elite-Trainer ist. Hätte der DFB zumindest mal wirklich ein würdiges Zentrum gebaut und sich teilweise geöffnet, d.h. Sanierung der Tribüne und Schaffung eines Mini-Stadions (wie von der Stadt empfohlen), so dass man auch mal U21, U20 usw spielen sehen kann, wurde aber abgelehnt, Integration des Hotels (das Hotel ist nun abgeschottet / Sichtschutz), Bau des DFB Museums (wird in Dortmund gebaut!!), Frankfurt bekommt dagegen ein Bistro und nen Fan Sop (vermutlich auf Karstadt-Sports Niveau oder so), Fussballfans werden zukünftig nur nach Dortmund reisen, um die neue "Hall of Fame" zu besuchen, dafür war Frankfurt nämlich nicht gut genug, nicht genug Sportstadt eben. Frankfurter machen dagegen Selfie-Fotos mit DFB logo vorm DFB Stützpunkt und kaufen überteuerte Trikots im Fanshop.


    Ich hoffe jetzt auf die Multifunktionsarena, damit die Löwen und Skyliners zumindest nicht auch noch von der Bildfläche verschwinden werden...

    2 Mal editiert, zuletzt von Eagle1 ()