Hamburger Hafen [Ausbauprojekte und Planungen]

  • Tja, der Hamburger Hafen ist halt voll. Die einzige Möglichkeit für den Hamburger Hafen zu wachsen ist halt nun alt gegen neu auszutauschen und umzusiedeln.


    Und das ist nun etwas komplizierter als auf einer freien Fläche etwas neues hinzubauen.


    Gegen die fehlende Fahrrinnenanpassung kann Hamburg auch nur sehr wenig unternehmen, da Niedersachsen als Vergeltung gegen die fehlende finanzielle Unterstüzung Hamburgs für den Jade Weser Port dagegen mauert.


    Wieso sollte sich Hamburg an dem Jade Weser Port finanziell beteiligen? Der ist Geographisch zu weit entfernt um wirtschaftliche Auswirkungen in Hamburg zu erzeugen, und Hamburg hat mit dem eigenen Hafenausbau sowieso Milliarden zu stemmen.


    Das die Hafenquerspange verschleppt wird, diese Aussage möchte ich bejahen. Aber wie soll man z.B. Moorburg oder Steinwerder ausbauen wenn die Unternehmen Pachtverträge und Bestandschutz geniessen.


    Das Containeraufkommen wurde unterschätzt. Dieses war auch in Hamburg der Fall. Das Dorf das für den CT Terminal Moorburg abgerissen werden muss hat vor Jahren (Als noch keiner mit dem Containerboom rechnete) aber einen Bestandschutz bekommen der noch Jahre gilt. Die Menschen haben ein Recht dort noch für 15 Jahre zu leben. Das gleiche gilt für Altenwerder West.


    Ohne Platz kein Ausbau sondern nur einen Umbau.

  • Letztlich ist der Kenpunkt aller großen Planungen immer das Wollen. Nicht alles was man will bekommt man auch sofort – aber das was man nicht wirklich und mit Nachdruck will bekommt man meistens auch nicht. Das Vorhaben, (irgendwo in Hamburg) einen zwei Quadratkilometer großen Containerterminal zu bauen wird immer auf erhebliche Widerstände und Probleme treffen und es ist mit erheblichen Kosten verbunden. Daraus jedoch abzuleiten, die Dinge erst gar nicht anzugehen kann nicht der Weisheit letzter Schuss sein. Die Bestandsgarantie für Moorburg ist eine rein politische. Mit dem entsprechenden Willen ist sie rasch vom Tisch, zumal sie von einer Regierung stammt, die in Hamburg längst Vergangenheit ist. Polische Garantien haben eine kurze Halbwertzeit, insbesondere, wenn die Garanten längst abgedankt haben. Hinzu kommt, dass es in einem sich dynamisch entwickelnden Wirtschaftsfeld (Hafen) schon hochgradig unseriös ist seiner politischen Klientel etwas zu garantieren, das lange über die eigene Amtszeit hinaus gelten soll. Man stelle sich vor 1950, kurz vor der Wahl, hätte Max Brauer dem Hamburger Wahlvolk als Lockmittel versprochen, dass alle Hamburger Kleingärten für 100 Jahre unantastbar bleiben werden! Kein Mensch würde sich heute an so einen Blödsinn gebunden fühlen. Für Moorburg gilt: Alle ggf. bestehenden Pachtverträge ließen sich notfalls gerichtlich über die bekannte (Airbus) Argumentation der mittelbaren Gemeinnützigkeit auflösen, sofern das nötig werden sollte.


    Was die Unterelbe angeht: Immerhin ist hier der Bund zuständig und nicht die Länder. Niedersachsen hat „per se“ kein Recht die Planungen zu verhindern – lediglich den Klageweg, falls Niedersachsens Interessen (z.B. Hochwasserschutz) unverhältnismäßig berührt sind. In der Realität wird man hier versuchen einen politischen Konsens zu finden – bekanntlich klappt so etwas leichter nach den Wahlen als kurz davor: Auch Niedersachsens Regierung weiß letztlich nur allzu gut wo die Mehrheit der gutbezahlten „Hamburger“ Hafenarbeiter ihr Reihenhaus hat und ihre Steuern zahlt...


    pflo777: Sehr schönes Rendering – eigentlich nicht übel. Allerdings wäre deine Variante wohl deutlich aufwendiger als die Alternativen Steinwerder und Moorburg. Vom politischen Aufschrei mal ganz abgesehen. Außerdem müsstest Du noch mittig einen Wendekreis für die Schiffe einbauen, sonst ist dein Hafenbecken zu schmal ;)

  • das war nicht als anternative sondern als ergänzung zu moorburg und steinwerder gedacht....


    Irgendwo auf dern vorhergehenden seiten dieses Threads ist eine Pressemeldung, das man inzwischen nicht mehr von 18,5 mio TEU im Jahr 2015 ausgeht sondern eher von 20-25 mio bis 2020-2025


    Das von mir gemachte Rendering bzw. photoshopping zeigt nur, wie man 10 mio TEU zusätzlcih auf Hamburger fläche realisieren könnte....wenn man wöllte wie du sagst.



    @Waxo Kahna:


    Da hast du deinen Monsterhafen:



    Edit: Frage zum Wendekreis für die Schiffe: Kann man den die nicht vorwärts rein und rückwärts raus schleppen, so wie man das beim bestehenden Hafen auch macht?

  • Zitat. "Frage zum Wendekreis für die Schiffe: Kann man den die nicht vorwärts rein und rückwärts raus schleppen, so wie man das beim bestehenden Hafen auch macht?"


    Nein, Du brauchst einen Wendekreis der frei ist von Tidenstrom - sowie den Parkhafen (vor Eurogate und Waltershof) oder den Vorhafen (vor Tollerort). Einzig Altenwerder hat so etwas nicht - dafür ist der Wendekreis dort sehr groß. Auch für Tollerort sind die Zeitfenster zum Wenden großer Schiffe sehr eng, da der Drehkreis zum Teil im Strom liegt. Aufkommende Schiffe für Tollerort dürfen nicht früher als 2 Stunden vor Stauwasser den Hafenlotsen nehmen: Bei den Dimensionen deines Traumhafens gäbe es wohl ständig einen Riesenstau auf der Elbe vor der Einfahrt!

  • Naja, sooo einfach ist es sicher nicht mit dem Riesencontainerterminal in Pflo's Bild. Die ganze Zubringerinfastruktur (straße und Bahn) braucht ja auch noch Platz. Dazu müsste die A7 noch weiter ausgebaut werden, um die ganzen Trucks mit aufnehmen zu können. Südlich vom fiktiven Hafenbecken müsste wohl noch ein großer Rangierbahnhof gebaut werden. Der dort existierende Rangierbahnhof wird übrigens von dem fiktiven Riesenterminal überdekt. ;)

  • In Anbetracht, dass alle rechtlichen Schritte geklärt wären, bräuchte man nur noch jemanden, der ca. 10 Milliarden € in das Projekt investiert und das dürfte doch etwas schwierig sein. ;)
    Ansonsten ist die Idee aber echt nicht schlecht, nur leider nicht realisierbar.

  • naja, angesichts der Wachstumszaheln im Containerverkehr denke ich wäre ein investor bzw. Kreditgeber schnell gefunden...es ist ja wie gesagt nicht so, das über den bedarf debattiert werden müsste...

  • Ich denke, das schwierigste wäre die Zubringerinfrastruktur. Diese muss ausreichend dimensioniert sein und dazu auch die Wohngebiete in Finkenwerder und Neugraben berücksichtigen (also deren Anbindungen an das Stadtgebiet nicht beeinträchtigen).

  • Hamburger Abendblatt: 2,9 Milliarden Euro für den Hafen


    Das Finanzierungskonzept scheint zu stehen.
    1 mrd € war noch offen.
    Die ist jetzt, vorlallem dank der 1,17 Milliarden aus dem 30% Verkauf der HHLA in dem Börsengang, geschlossen.
    900 Millionen davon gehen in den Ausbau des Hafens.
    140 Millionen € kommen aus den Minderausgaben für die Airbus Werkserweiterung.



    Bis 2015 sollen die 2,9 Milliarden € verbaut sein.
    Das meiste davon im mittleren Freihafen.


    500 Millionen € sollen alleine für die Hafenbahn ausgegeben werden.


    20 Mio Teu im Jahr ist die Zielausbau Marke.


    Hab nochmal editiert, beim ersten mal, hab ich die Hälfte des Artikels überlesen :)

  • früher war doch nur von 18,5 Mio TEU Zielwert die Rede, oder?


    Und wenn ich das im artikel richtig lese, heisst das "wird Hamburg von 2015 an mehr als 20 Millionen Standard-Container pro Jahr umschlagen können"


    Also mit Luft nach oben. @Waxo : Hast du eine Idee, wo die zusätzlichen kapazitäten untergebracht werden? oder gibts gar überarbeitet Pläne für den mittleren Freihafen?

  • Abgesehen von kompletten Terminal-Neubauten in HH (wie sie unter anderem auch geplant sind) gibt es folgende Kapazitäts-Steigerungs-Maßnahmen (nur Bezogen auf den Containerumschlag):


    Eurogate


    - Ertüchtigung Liegeplatz 2 (grade abgechlossen)
    - Ertüchtigung Liegeplatz 3 (in naher Zukunft)
    - Westausbau mit Zuschüttung des Petroleumhafens und neuen Liegeplätzen am Elbstrom (insgesamt 3 bis 4 neue Liegeplätze)


    CTA


    Bau eines fünften großen Liegeplatzes am Nordende des Ballinkais samt Container-Lagerflächen. Status: Genehmigung beantragt.


    CTB


    Ertüchtigung der Liegeplätze Burchardkai 2 bis 6 und Umstellung des Containerlagers auf Portalkranbetrieb statt Vancarrierbetrieb. Dadurch Kapazitätssteigerung von 2,6 auf 5,2 Mio Teu / Jahr - Maßnahmen gegenwärtig im Bau. Kompletter Abschluss in einigen Jahren.


    CTT


    Bau eines neuen südlichen Liegeplatzes (fertig 2009) und Schaffung zusärtlicher Lagerflächen auf dem ehemaligen Kohlenschiffhafen. Rückbau der "Ecke" zur Elbe = größerer Wendekreis für Schiffe.


    O'Swaldkai:


    Diverse kleinere Ertüchtigungen, Zuschüttug des Restes des ehemaligen Segelschiffshafens. Ggf Installation einer neuen Containerbrücke.


    Daumenregel: Ein großer Liegeplatz bringt im besten Falle bis zu 750.000 TEU/ Jahr an Kapazität.

  • Von den Transport und Logistik Firmen die sich zur
    "Logistik-Initiative Hamburg" zusammengeschlossen haben wurde in diesem Jahr 2.000 neue Jobs in Hamburg geschaffen.
    Wie viele Arbeitsplätze insgesamt in dieser Branche geschaffen wurde ist unklar da nicht alle Firmen sich der Initiative angeschlossen haben.


    Die Firmen der Initiative wollen verstärkt Binnenschiffe zum Transport innerhalb des Hafens nutzen.


    Die LKW-Maut Technik soll zur besseren Abfertigung und Lenkung des LKW Verkehrs und der Zollabfertigung genutzt werden.


    http://www.welt.de/hamburg/art…g_Tausende_neue_Jobs.html

  • Artikel vom 28.12. 2007 aus der SZ.


    Es geht nur am Rande um den Hamburger Hafen, sondern vielmehr um den Siegeszug des Containerschiffes durch die Globalisierung, und wie Hamburg und Wilhemshafen vor allem durch die Öffnung Osteuropas mehr davon profitieren, als beispielsweise Rotterdamm das zu weit westlich liegt.


    Weitere Punkte aus dem Artikel:


    - deutsche Häfen platzen aus allen Nähten
    - Tiefgang der neuen Containerschiffe macht neue Häfen nötig
    - Jade Weser Port "strategische Ergänzung" von Hamburg
    - Bis 2025 wird sich der Containerumschlag in deutschen Häfen vervierfachen gegenüber 2004.(sofern platz dafür da ist)


    http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/317/149951/

  • Dieser Artikel wiederholt auch nur ohne besondere Kenntnis das Geplapper, welches die Macher vom Jade Weser Port in Wilhelmshaven seit jeher von sich geben: Von wegen „strategischer Ergänzung“ – nicht umsonst ist Hamburg ja seinerzeit aus dem Projekt Wilhelmshaven ausgestiegen. Hamburg hatte seinerzeit darauf bestanden, sich nur dann in Wilhelmshaven zu engagieren, wenn zukünftige Schiffsgenerationen absehbar den Hamburger Hafen nicht mehr anlaufen können würden. Dieser Fall ist jedoch soweit nicht gegeben und es sieht nicht so aus, als würde er eintreten. Niedersachsen versucht nun stattdessen sprichwörtlich „Hamburg die Elbe zuzuschütten“ und kommt mit völlig überzogenen Forderungen zum Elbausbau um selbigen möglichst zu verzögern und somit seinen Jade-Weser Port zu fördern. Strategisch ist dieser dritte Containerhafen unnötig wie ein Kropf. Die massiv dort hineingekippten (Bundes-) Mittel wären im Hafenausbau je zur Hälfte in Hamburg und Bremerhaven besser angelegt. Leider ist der JWP für die Niedersachsen ein politisches Projekt. Es ging darum ein Wahlversprechen in einer extrem strukturschwachen Region einzulösen. Da kommt man mit wirtschaftlicher Logik in Deutschland nicht gegen an.

  • Heute bringt das Abenblatt unter dem Titel Quartiersleute klagen über Platznot einen Artikel zu den Kontroversen beim Hafenausbau. Komischerweise äußert sich ein Behördensprecher mit der Aussage, dass die Erweiterungsflächen in Moorburg derzeit nicht benötigt würden. Angesichts der anstehenden Wahlen und des Kraftwerks will man hier wohl erst einmal kein weiteres Fass mehr öffnen... Meiner bescheidenen Ansicht nach werden die Flächen mehr als dringend benötigt.