Dresden: Postplatz - Planung und Bebauung

  • Die gesamte Postplatzbebauung entwicklet sich immer mehr zum neuen Tiefpunkt des innerstädtischen Bauens in Dresden.


    Wer dachte, es geht nach dem Wiener Platz nicht mehr schlimmer, der muss konstatieren, dass man auch das in Dresden noch schafft.


    Ich liebe diese Stadt so so sehr und gerade deshalb blutet mir so das Herz wenn man sieht, was man hier veranstaltet. Ja, nicht alles in Dresden kann werden wie vor dem Krieg, nicht überall ist ein zweiter Neumarkt möglich, aber soll das wirklich die Zukunft dieser tollen Stadt sein? Sind das Bauten, wo man in 20 Jahren stolz drauf ist?


    Ich weiß mir manchmal echt keinen Rat mehr. Vielleicht sollte man es in Dresden mal mit ganz anderen Modellen versuchen, sonfern man noch nicht alle Flächen an Großinvestoren verkauft hat. Wie wäre es z.B. mal mit kleinen Parzellen, die man nicht immer an die großen 5 oder 6 U nternehmen, die in Dresden mittlerweile hinreichend bekannt sind, verkauft. Wie wäre es mal, wenn man statt zum maximalen Angebot zum Festpreis Grundstücke verkauft und der den Zuschlag bekommt, der das beste Konzept und die beste Architektur bietet.


    Mir tut das in der Seele weh, wenn ich sehe, welches Potential man hier in zentralster Lage bei den aktuellen konjunkurellen Bedingungen weggeworfen hat. Einfach traurig und bedauerlich.

  • ^^ Durch die glasbedingten Reflexionen sind die Bilder aus dem Turm leider nur bedingt gut geworden. Ein Polfilter könnte vielleicht Abhilfe schaffen, aber ich hatte ihn nicht dabei. Unabhängig davon ein paar Eindrücke von oben:


    Haus Postplatz von Fay und dahinter Neo-Gorbitz an der Wallstraße


    Oberpostdirektion plus im Abriss befindliches Fernmeldezentrum


    Bonusbild: Blick über die neue Altstadt Richtung Elbhänge

  • Residenz am Postplatz


    Die beiden Schiffscontainer sind vollendet, am Altbau wird noch gewerkelt.



    Beim Promenandenring sieht es so aus, dass vor der Residenz nur die Baumreihe an der Straße kommt, die andere sieht sehr zugepflastert aus. Das hätte man beim Kaufvertrag anders regeln müssen.

  • Haus am Postplatz


    vom Straßenniveau bis in die luftige Höhe von 70m.
    Es wird sehr zügig gebaut. Die folgenden Geschosse werden ja auch alle vom Grundriss her gleich.






    Im Hintergrund die Merkur/Am Wall - Projekte.
    Kommt da an der Marienstraße eigentlich die Baumreihe wieder hin?
    An der Wallstraße hätte die Bauflucht des Hauses am Postplatz auch schräg auf die anderen Projekte zulaufen sollen, oder man hätte es gleich weiter eingerückt und die Platanenreihe komplettiert. Naja

  • weiterer Beifang am Postplatz




    ^ mustergültige Verkehrslösung für die Querungswilligen - die hatte man damals (ca. 2004) noch vernachlässigen können. :gibgrin30






    ^ diese beiden Trümmersäulenenden mit Geflechtspilz würde ich abtrennen und als Andenken ans FMA auf dem Postplatz/Promring aufstellen... :D





    ^ letztes Bild: jedem seinen Vorgarten am Postplatz, viele Promenadière garantiert, die Tomatenpflänzchen gedeihen schon schön... :D

  • Die Dia-Bildergalerie des Fundes aus der Oberpostdirektion ist nun endlich vollständig hier eingereicht.
    DDR-Fernmeldeamt zu Zeiten des Baus - ein Rückblick - nun im Strang "Sonstiges, Vergessenes..." - #16 dort.


    Dabei auch dieses Modellfoto mit Stadtautobahnen und Postplatzhochhaus :D

  • Schlechter als der CG Bunker oder die Merkur Blocks samt Kreuzfahrtwürfel ist das nicht. Wobei das eher etwas über die fehlende Entwicklung der letzten 50 Jahre sagt.


  • Entschuldigt bitte, dass gleich mein erster Post nur ein Zitat ist, aber diese Gegenüberstellung ist einfach herrlich. Weitere Worte sind hier eigentlich völlig überflüssig, die bloße Gegenüberstellung reicht schon und es bleibt nur ein vernichtendes Urteil zu diesen "modernen" Gebäuden übrig. Die gegenüberliegende Bebauung aus den späten 50ern ist ja schon weit davon entfernt historistische Pracht zu entfalten, aber es wurden von kompetenten Architekten einfach gewisse Grundregeln beachtet: zurückhaltend traditionelle Formensprache, wohlgefällige Proportionen (größeres Erdgeschoss), Ladenzone im Erdgeschoss die sich zur Straße hin öffnet, Verkleidung des Erdgeschosses mit Naturstein, weitgehend klassische Fenster, wertige Materialien und Verarbeitung und zu guter Letzt ein traditionelles Dach. Voila, und fertig ist ein Straßenzug der in einer europäischen Stadt zuhause sein kann. So schwer ist das ganze nicht. Menschliche Architektur erfordert keine Wundertaten, keine ausgefallenen Kunstwerke und niemand muss hier das Rad neu erfinden; das Befolgen einiger weniger Regeln reicht schon und man hat angenehme, dichte und durchmischte, lebendige Stadtviertel.


    Wenn ich mir aber die gegenüberliegenden Neubauten anschaue und diese mit den Blöcken aus den 50ern vergleiche bleibt mir nichts übrig als zu verzweifeln ... denken die Architekten dieser grausamen Parkhaus- und Gefängnisarchitektur ernsthaft, dass sie damit der Stadt Dresden einen Gefallen getan haben, glauben die ernsthaft, dass das geglücktes Bauen ist (das auch seiner sozialen bzw. gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird, also sich in das Umfeld einfügt und der Historie des Ortes gerecht wird)? Wie zynisch und menschenfeindlich kann "Architektur" eigentlich noch werden? Das Erdgeschoss ist viel zu niedrig, zudem verschlossen und abweisend, ohne Ladenzone öffnet es sich nicht zur Straße hin, die Proportionen stimmen hinten und vorne nicht, alles wirkt zusammengedrückt und dunkel, ich kann auch keine hochwertigen Materialien ausmachen, stattdessen die typische Dammfassade die nach nur wenigen Monaten auf Straßenniveau ordentlich versifft und/oder beschädigt aussehen wird. Dieser Dietze-Bau ist doch eine Unverschämtheit, anders kann man dieses Monster nicht bezeichnen! Reine Investorenarchitektur ohne jeden künstlerischen oder architektonischen Anspruch, es fällt mir schwer hier überhaupt den Begriff "Architektur" zu verwenden ... Diese Entwicklung kann einem als Dresdner nur wehtun, es wird ja auch nicht besser. Wie konnte die Stadtverwaltung das zulassen?


    Nachtrag: ich bin auch nicht bereit hinzunehmen, dass die 50er Jahre der letzte Höhepunkt, das letzte Aufbäumen der deutschen Architektur gewesen sein sollen ... das kann es doch nicht gewesen sein? Das war es also jetzt, so soll die Zukunft aussehen? Das ist einfach inakzeptabel. Punkt! Ich finde es als Dresdner außerdem völlig unverständlich, wie gleichgültig, rückgratlos und wachsweich Bürgermeister und Stadtverwaltung gegenüber den Investoren auftreten und sich städtebauliche Unmöglichkeiten wie die Altmarktgalerie oder jetzt die Postplatzbebauung ohne Widerspruch auftischen lassen. Wie erbärmlich kann man bitte sein? Hier wäre etwas mehr Lokalpatriotismus und Bürgerstolz von den verantwortlichen Stellen gefragt. Aber leider scheint es nicht nur daran, sondern auch am grundlegendsten Verständnis von Architektur und Ästhetik zu mangeln. Ich bin mir sicher, dass Bürgermeister Hilbert und Konsorten diese Neubauten bestimmt ganz wunderbar finden und in ihrer Verzückung überhaupt nicht verstehen können, wie man sich als Dresdner beim Anblick dieser Scheußlichkeiten verletzt fühlen und empört sein kann. Vor dem Krieg waren in den verantwortlichen Stellen bei der Stadt einfach deutlich umfassender gebildete, ästhetisch geschulte Menschen tätig, beispielsweise Stadtbauräte wie Hans Erlwein, dem Dresden einige seiner schönsten Bauwerke zu verdanken hat. So fähige Leute muss man heute mit der Lupe suchen, im Dresdner Rathaus wird man sie auf jeden Fall nicht mehr finden.


    Warum sind Bürgermeister und Stadtverwaltung nicht in der Lage weit in die Zukunft zu denken und einen durchdachten Bebauungsplan zu entwerfen, der sich weitgehend am Vorkriegszustand orientiert, und dann den Investoren einfach zu sagen: "so und so stellen wir uns das vor, entweder ihr baut zu unseren Bedingungen, oder ihr lasst es bleiben". Dresden ist als Standort so attraktiv, dass die Stadtverwaltung hier doch alle Karten in der Hand hält! Ich verstehe diese Konzeptlosigkeit und Eilfertigkeit gegenüber den Investoren einfach nicht. Außerdem sollten die Grundstücke viel stärker parzelliert werden anstatt an einige wenige Investoren verschachert zu werden. Ich verstehe natürlich, dass es für die Stadtverwaltung angenehmer ist, mit einem einzigen Bauherren umzugehen, als mit mehreren Hundert (bei einer Aufteilung der Baugebiete, also einer Orientierung am Vorkriegszustand). Aber vielleicht sollte man in dieser Frage mal die eigene Bequemlichkeit hintenanstellen? Stattdessen wird mit Unverstand und Kurzsichtigkeit die Zukunft der Stadt verspielt, denn machen wir uns nichts vor, diese Bauten stehen jetzt erstmal ihre 30 bis 40 Jahre, so schnell kommt hier keine neue Lösung!


    Mal ein ganz ketzerisches Gedankenspiel für alle Freunde des "modernen" Bauens: wie wäre es denn gewesen, wenn sich die Stadt nach der Wende kurzerhand dazu entschlossen hätte, die Altstadt (neben Rekonstruktionen wie Frauenkirche/Neumarkt und ausgewählten weiteren Kopfbauten/Straßenzügen) einfach im (Heimat)Stil der 50er Jahre weiterzubauen und nachzuverdichten, also die hier gezeigten Straßenzüge einfach nach/weiterzubauen bzw. geringfügig abgewandelt zu kopieren? Natürlich wäre das aus politischen Gründen völlig unmöglich gewesen, aber sind die Neubauten nach der Wende soviel besser? Ideologie sollte in der Architektur keine Rolle spielen. Die Architektur der 50er Jahre ist nicht schlecht nur weil sie in einer Diktatur gebaut wurde und Schönheit an sich ist auch nicht reaktionär, aber das werden die Architekten von heute wohl nie verstehen wollen. Wenn man hier die politischen Scheuklappen mal abgenommen hätte, dann könnte Dresden heute deutlich besser aussehen und wir hätten jetzt in der Innenstadt im Jahre 2018 ein großräumiges, stilistisch stimmiges und einheitliches Gesamtensemble das sich sehen lassen könnte. Stattdessen wurde Dresden nach der Wende ein drittes Mal entstellt und in der Innenstadt passt nun hinten und vorne nichts zusammen. Eine Besserung ist ja leider auch nicht in Sicht bzw. nur schwer vorstellbar, da die Neubauten der Nachwendezeit nun jede ansprechende Lösung blockieren.


    Eigentlich könnte alles was in der Innenstadt nach den 50ern und in der Nachwendezeit entstanden ist problemlos wieder abgeräumt werden, es wäre kein Verlust. Die einzigen Ausnahmen von architektonischer Qualität sind hier das Rundkino, mit Abstrichen der Kulturpalast (beide Anfang 70er bzw. Ende 60er entstanden) sowie der Kristallpalast (meiner Meinung nach der einzige erhaltenswerte Nachwendebau in der Innenstadt, zumindest kann ihm eine gewisse Originalität nicht in Abrede gestellt werden).


    So, jetzt habe ich mich auch wieder abgeregt. Deswegen meide ich das Dresdner Zentrum wie der Teufel das Weihwasser! Dieser geballte Angriff auf die Sinne verfehlt leider nie seine Wirkung.

    20 Mal editiert, zuletzt von Dresdner ()

  • Nach dem Postplatz-Marienstraße-Desaster kann sich immerhin niemand mehr beschweren, zeitgenössisches Bauen bekäme in Dresden an prominenten Orten keine Chance. Hier konnte man sich ungeniert austoben und die Ergebnisse sind an Ödnis und Einfallslosigkeit schwer zu unterbieten. Zumal es auf der anderen Seite, bspw. am Straßburger Platz, auch nicht besser läuft. Eher noch schlechter, wenn ich an die Entgleisung namens "SP1" denke.

  • Natürlich sollte man zu Recht kritisieren, dass die Erdgeschosszone beim gezeigten Beispiel abweisend und ohne öffentliche Nutzung wie z.B. Ladenlokalen ist.
    Aber muß man daraus wieder den üblichen fundamentalen Rundumschlag gegen die "Moderne" machen, gekoppelt mit dem heimlichen Wunschtraum in die gute alte Zeit vor 1945 zurückzukehren?


    So, jetzt habe ich mich auch wieder abgeregt. Deswegen meide ich das Dresdner Zentrum wie der Teufel das Weihwasser! Dieser geballte Angriff auf die Sinne verfehlt leider nie seine Wirkung.


    Man möcht garnicht lesen, weil einem dann selbst der Kamm schwillt.


    Tun sie Euch da eigentlich irgend was ins Leitungswasser?
    Warum fühle ich mich beim Tonfall im Dresden-DAF (aber auch bei anderen Sachen die so aus Dresden kommen) immer so an diesen Freund hier erinnert?

  • Wer sich über diese Bauten nicht mehr aufzuregen vermag, der hat wohl völlig resigniert und jede Hoffnung auf Kultur und Schönheit in unseren Innenstädten aufgegeben.
    Architektur ist gebaute Lebensart! Wollen wir so leben? Soll das unser Alltag sein? Diese "Architektur" ist ein einziger Affront und so sollte sie auch verstanden werden.
    Es handelt sich um zynische Investorenbauten ortsfremder Unternehmer, denen der Bezug zum Ort und das Verhältnis zwischen Neu- und Altbauten einfach völlig egal sind.
    Für diese Menschen sind diese Bauten nur Zahlen in einer Tabelle, wie das ganze dann aussieht ist hingegen völlig irrelevant!
    Da wird um jeden Zentimeter gekämpft um noch mehr Rendite aus dem Bau zu pressen. Wir sollten dem PR-Sprech der ausführenden Architekten nicht auf den Leim gehen
    und die Wortblasen von "Kunst" und "Kontrasten" nicht beim Wort nehmen.
    Diesen Architekten ist doch selber bewusst, was für einen Auftragsmüll sie gezwungenermaßen für die Bauherren abliefern!
    Die Dresdner werden hier angepinkelt und sollen sich weismachen lassen, dass es regnen würde.
    Nein, hier gebietet es der Bürgerstolz auf Konventionen der Höflichkeit zu verzichten und klar auszusprechen,
    dass es sich hier um einen Angriff auf die Stadt handelt der an Vulgarität, Gedanken- und Konzeptlosigkeit nur schwer zu überbieten ist.
    Warum sollte ich das als Dresdner hinnehmen? Weil es nicht besser geht? Weil moderne Investorenarchitektur "halt so ausschaut"? Nein, ich weigere mich einfach!


    Verantwortlich sind natürlich in erster Linie die Investoren bzw. die Bauherren und die Stadt.
    Die Architekten folgen einfach nur den Anweisungen und versuchen halt irgendwie ihr Geld zu verdienen.
    Fast habe ich ja schon Mitleid mit ihnen, wenn ich mir die verbalen Verrenkungen und Wortgirlanden anhöre,
    mit denen die Architekten versuchen ihre neueste Scheußlichkeit mit den wohlklingendsten Worten zu ummanteln.


    Hier mal ein altes Luftbild der Dresdner Innenstadt und verschiedene Aufnahmen vom Vorkriegszustand des Postplatzes -->



    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0310557.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0310557.jpg


    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0060357.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0060357.jpg


    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0310227.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0310227.jpg


    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0305762.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0305762.jpg


    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0276099.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0276099.jpg


    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0179440.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0179440.jpg



    Fürchterlich, kann ich da nur sagen! Diese traditionelle Formensprache, die dichte Bebauung, die Blockrandstrukturen und Innenhöfe, die durchmischte Nutzung ...
    wie haben das die Menschen damals nur ausgehalten? Kein Wunder, dass die irgendwann alle die NSDAP gewählt haben, bei soviel reaktionärer Schönheit!


    Aber selbst nach dem Krieg wurde ja so reaktionär weitergebaut -->




    https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0163396.jpg
    --> https://fotothek.slub-dresden.…_hauptkatalog_0163396.jpg


    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b9/29684-Dresden-1959-Altmarkt_mit_Cafe_Prag-Brück_%26_Sohn_Kunstverlag.jpg
    --> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b9/29684-Dresden-1959-Altmarkt_mit_Cafe_Prag-Brück_%26_Sohn_Kunstverlag.jpg



    Grauenhaft, was haben sich die Leute dabei nur gedacht!
    Jahrhundertelang haben die Dresdner in ihrer schönen Stadt gelitten.
    Aber damit hat es nun Gott (bzw. den modernen Architekten) sei Dank ein Ende!
    Wer bis jetzt geglaubt hat, dass die 70er-Jahre Platte der Gipfel des Fortschrittes und der Baukunst gewesen ist, der kann sich freuen. Jauchzet, Frohlocket: das "Haus Merkur"!




    https://www.ctrgroup.cz/images…-Wohnungen_Dresden-01.jpg
    --> https://www.ctrgroup.cz/images…-Wohnungen_Dresden-01.jpg


    https://storage.googleapis.com…uhl-ganz-gross-img-0.jpeg
    --> https://storage.googleapis.com…uhl-ganz-gross-img-0.jpeg



    Da lacht das Herz und man möchte am liebsten gleich einziehen! Auf den ersten Blick habe ich zunächst gedacht es würde sich um ein Parkhaus handeln,
    aber das ist natürlich meine Schuld und ich muss hier einfach noch an meinen altmodischen Sehgewohnheiten arbeiten.
    In einigen Dingen ist dieser Bau vielleicht auch noch zu traditionell? In Zukunft könnte man vielleicht auf Fenster völlig verzichten und den Beton besser sichtbar machen,
    das würde auch spannendere Kontraste ergeben!
    Nur darum geht es bei Architektur! Spannung und Kontraste! Ein Bau sollte sich möglichst wenig einfügen.
    Sperrig muss ein Gebäude sein! Moderne Architektur ist wie moderne Kunst: sie soll nicht gefallen, nein, sie soll aufwühlen, bewegen, verstören, Schönheit ist reaktionär!
    Und natürlich muss das ganze außerdem so billig wie möglich sein, damit die Rendite möglichst groß ist,
    aber darüber decken wir und die Medien lieber den Mantel des Schweigens bzw. lassen die Architekten weiter von "Kontrasten" reden ...
    ja, deswegen sieht moderne Architektur so aus, weil es sich um Kunst handelt, mhm, und nicht etwa weil die Bauherren jeden Cent aus den Entwürfen quetschen.
    Aber auf das Endergebnis kommt es an: nicht auszudenken, was der gemeine Deutsche treiben würde, sollte er wieder durch schöne Innenstädte wandeln.
    Am Ende denkt er noch, der Weltkrieg hätte nicht stattgefunden und kommt auf dumme Gedanken.
    Nein, Nein ... die "Brüche" müssen sichtbar und erfahrbar sein. Das sollten wir durchaus zu schätzen wissen, diese Architekten sind Künstler!
    Leider stören jetzt am Postplatz der Zwinger und das Schauspielhaus etwas ... aber dafür findet sich vielleicht noch eine moderne Lösung, ich bin zuversichtlich!


    Mod. Fotos aus u.g. Gründen ge_urlt. C.

    3 Mal editiert, zuletzt von Dresdner ()

  • ^ Auch wenn wir im Schreistaat Sachsen sind, rate ich dir, verbal abzurüsten und deine Kritik konstruktiv zu äußern. Einen Ton wie teilweise im APH-Forum werde ich hier nicht dulden.


    Desweiteren bitte ich dich, die DAF-Richtlinien bezüglich der eingebundenen Bilder zu beachten. Dh. immer mit Quellenangabe und die Bilder nicht größer als 1024 Pixel einbinden, damit die Threadseite weiterhin lesbar bleibt. Die zu groß eingebundenen Bilder werde ich im Tagesverlauf "url_en".

  • ^ Auch wenn wir im Schreistaat Sachsen sind, rate ich dir, verbal abzurüsten und deine Kritik konstruktiv zu äußern. Einen Ton wie teilweise im APH-Forum werde ich hier nicht dulden.


    Desweiteren bitte ich dich, die DAF-Richtlinien bezüglich der eingebundenen Bilder zu beachten. Dh. immer mit Quellenangabe und die Bilder nicht größer als 1024 Pixel einbinden, damit die Threadseite weiterhin lesbar bleibt. Die zu groß eingebundenen Bilder werde ich im Tagesverlauf "url_en".


    Die Bilder sind aus der deutschen Fotothek. Leider scheint es nicht möglich zu sein Bilder zu beschneiden und ich habe noch nicht herausgefunden, wie man eigene Bilddateien hochladen kann.
    Was den Tonfall angeht, so habe ich ja schon versucht mich zu mäßigen. Leider wohne ich in Dresden und darf das Elend regelmäßig bestaunen, da fällt es schwer nonchalanten Gleichmut zu bewahren.
    Wie viele Dresdner habe ich aber eigentlich resigniert und mich mit der aktuellen Lage mehr oder weniger abgefunden, nur ab und an kommt die alte Leidenschaft nochmal hoch.
    Letztlich haben "altmodisch" gesinnte Bewohner deutscher Städte keine andere Wahl als sich in die Vororte zurückzuziehen.
    Forumsdiskussionen und auch Lobbygruppen wie die GHND werden am Stand der Architektur in Deutschland nichts ändern können, das ist alles nur ein Sturm im Wasserglas.
    Um einen wirklichen Kurswechsel zu erreichen wäre der Gesetzgeber gefragt und dazu fehlen einfach das gesellschaftliche Bewusstsein und der politische Wille.
    Der Postplatz ist hier das beste Beispiel, denn keine andere deutsche Stadt hat hier doch eine bessere Ausgangsposition gehabt um wirklich etwas zu bewegen,
    zumal Frauenkirche und Neumarkt als positive Beispiele wirken konnten. Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht in Dresden? Und das ist das Ergebnis?

    Einmal editiert, zuletzt von Dresdner ()

  • Es ist allerdings auch wenig sinnvoll, die Fassadengestaltung der Erdgeschosszone eines freistehenden Gebäudes mit der einer Blockrandbebauung zu vergleichen. Die Rückseite der gerühmten 50er/60er-Jahre-Bauten sieht nämlich auch eher schlicht aus.
    Wenn man bei einem derartigen freistehenden Gebäude in Teilen Geschäfte im Erdgeschoss vorsieht, muss man ggf. eben auch Lager- und Betriebsräume einkalkulieren. Dass der Raum für die Mülltonnen nicht unbedingt mit einem bodentiefen Schaufenster ausgestattet wird, ist zumindest für mich jetzt nicht besonders verwunderlich.


  • Was sind denn die gelungenen Beispiele für zeitgenössische Architektur in Dresden? Der rostrote CG Klotz? Das SP1? Oder Kulkas privater Traum in Grau? Wieviele Anläufe muss man unseren "Stararchitekten" noch geben?

  • Es gibt schon einige wenige gelungene Beispiele moderner Architektur in Dresden, leider findet man diese aber nicht in der Innenstadt,
    sondern muss dazu in die Vororte gehen, nach Striesen, Blasewitz oder in die Südvorstadt.
    Als herausragendes Beispiele möchte ich hier einmal den Neubau der Universitätsbibliothek hervorheben (SLUB),
    meiner Meinung nach der mit Abstand gelungenste Nachwendebau.
    Ansonsten zeigen diese Neubauten (Lückenschluss eines Blockrandes) in Striesen, dass es durchaus auch anders geht, wenn Bauherr und Architekt etwas Willen zeigen -->


    https://www.competitionline.com/de/beitraege/161805


    https://static.competitionline…86d167e1564e58b2ce3_1.jpg




    Hier der Ort auf Googlemaps: -->


    https://www.google.com/maps/pl…!3d51.043949!4d13.7884043


    Es geht also doch, wenn etwas Wille vorhanden ist. Leider handelt es sich hier um die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen, solche Beispiele muss man in Dresden mit der Lupe suchen!

  • Es ist allerdings auch wenig sinnvoll, die Fassadengestaltung der Erdgeschosszone eines freistehenden Gebäudes
    mit der einer Blockrandbebauung zu vergleichen. Die Rückseite der gerühmten 50er/60er-Jahre-Bauten sieht nämlich auch eher schlicht aus.
    Wenn man bei einem derartigen freistehenden Gebäude in Teilen Geschäfte im Erdgeschoss vorsieht, muss man ggf. eben auch Lager-
    und Betriebsräume einkalkulieren. Dass der Raum für die Mülltonnen nicht unbedingt mit einem bodentiefen Schaufenster ausgestattet wird,
    ist zumindest für mich jetzt nicht besonders verwunderlich.


    Auch kleine freistehende Gebäude können problemlos einen Laden beherbergen, warum denn nicht, früher ging es doch auch?
    Das Haus Merkur ist zudem durchaus recht groß, das wird auf den Bildern vielleicht nicht ersichtlich, hier hätten leicht mehrere Geschäfte Platz gefunden.


    Was die Rückseiten der 50er Bebauung angeht, so ist diese bei der frühzeitigen Bebauung (Altmarkt, etc.) durchaus sehr detailreich gestaltet.
    Je später, desto schlichter wird es dann. Aber schlicht ist ja nicht gleich schlecht! Auch eine sehr schlichte Fassade bzw. Rückseite kann angenehm und menschlich wirken
    wenn einige Grundregeln eingehalten wurden: wohlgefällige Proportionen, Verwendung von Naturstein im Erdgeschoß/Kellergeschoss, wertige Materialien, Putzfassade, etc.
    All das ist bei den Bauten aus den späten 50ern an der Wallstraße der Fall, weswegen auch die Rückseiten dieser Riegel durchaus angenehm wirken und gefallen können.
    Niemand verlangt historistischen Bombast oder dass die Architekten das Rad neu erfinden, das ist überhaupt nicht notwendig.