Brühl / Innenstadtcampus

  • Der Grund, warum Speer vorrangig auf ein studentisches Wohnen und alternative Nutzung gesetzt hat, war doch vor allem, dass das normalerweise die einzige Zielgruppe ist, die ein von Leerstand geprägtes Viertel aktivieren kann. Erst dadurch werden dann Schritt für Schritt Entwicklungen ausgelöst, die irgendwann auch Sanierungen und Neubauten möglich machen. Wenn jetzt diese ersten Gentrifizierungsschritte übersprungen werden, zeigt das nur, dass der Brühl kein klassisches Brachgebiet war, sondern nur dadurch nicht funktionierte, dass fast alle Immobilien in der Hand eines Eigentümers waren, der keinerlei Nutzungsinteresse hatte.
    Trotzdem wird an den Rändern des Viertels weiterhin auf alternative Nutzungen gesetzt, die Mischung in dem Gebiet dürfte also interessant und beispielhaft werden. Wer sagt denn, dass Studenten und bürgerliche Mieter nicht im selben Stadtteil leben können? Dass das Nutzungen durch gastronomische Angebote komplett ausschließen würde, halte ich auch für ein Gerücht. Die vielen Gewerbeflächen müssen ja auch verwertet werden, zudem sind die neuen Mieter und auch die durchaus ebenfalls angezogenen Studenten auch eine Zielgruppe. Am Sonntag war vor dem Café Brühlaffe zum Beispiel ganz gut Betrieb. Eine Halligalli-Rummelbumsmeile wird der Brühl aber mit Sicherheit nicht.


    Ganz wichtig auch das Argument von arnold: Nur wenn im jetzigen Bestand attraktive Mieten erzielt werden können, kommen die ersehnten Neubauten in absoluter Innenstadtlage in den Bereich des Möglichen. Selbst wenn ein Verdrängungsprozess einsetzen sollte, gibt es in keiner deutschen Stadt mehr Freiräume als in Chemnitz - die reichen für die kreative und alternative Szene von ganz Ostdeutschland. Einige der im Blick aufgelisteten Vorschläge (Gebiet mit Mischnutzung, Staffelmieten für die Gewerbeflächen) könnten aber zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung beitragen.

  • Im Bericht der FP vom Diskussionsforum zum Brühl wird gesagt, dass dabei junge Anwohner den Zuzug von Familien abgelehnt hätten (Link). Da kann man nur hoffen, dass die Freie Presse hier tatsächlich Blödsinn schreibt, wie es in einem der Kommentare behauptet wird. Dass dort solcher Schwachsinn geäußert wurde, ist wirklich schwer vorstellbar.


    Zudem gibt es noch weitere Fakten zur Sachlage. Waren vor drei Jahren erst 40 von damals noch 106 Gebäuden saniert, waren es bis Ende April dieses Jahres schon 67 von 105. Die städtische Wohnungsgesellschaft GGG hatte bis dahin zehn der 25 Gebäude in ihrem Eigentum saniert, private Eigentümer 51 von 70 Gebäuden. Warum da in der Addition 10 Gebäude fehlen, weiß ich nicht. Dabei ist zu beachten, dass viele Gebäude einen Eigentümerwechsel hinter sich haben und früher der GGG-Anteil viel größer war. Vor drei Jahren waren nämlich erst fünf von 53 kommunalen und 39 von 53 privaten Häusern saniert, was auf den ersten Blick den Schuldigen für den damaligen Stillstand im Quartier ersichtlich macht.

  • Umbau/Sanierung, Ehemalige Aktienspinnerei:


    Update: <


    Ein wichtiger Punkt der anfänglichen Umbau und Sanierungsarbeiten ist im vollen Gange.
    Das Herzstück des Gebäudes wird innen erst einmal ausgehöhlt, bevor man
    innen neu aufbaut.


    Ansicht von Straße der Nationen:



    Man hofft auch, das man sich nicht allein nur auf die zukünftige Bibliothek konzentriert.
    Das Umfeld sollte man keineswegs vergessen und dieses mit vorantreiben.





    In Richtung Brühl geblickt, genauer, zur Karl-Liebknecht, hinein in die Hermannstraße.
    Das zu sehende Eckhaus ist in der Sanierungsplanung bis 2017, was ich letztens beim Rundgang um den Brühl nicht erwähnt hatte.


    August 2015

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  • März 2015


    Update, Neue und Extra Energieversorgung durch Wärme für den Brühl:
    Im Beitrag zuletzt hier <


    Ansicht von der Seume/Nordstraße:



    Am Ort, nähe der Georgstraße.


    Der zu sehende Kessel ist Neu.
    Auch wurde ein Baugleiches kleineres, nicht gerade ansehnliches Gebäude neben einen vorhandenen gesetzt:







    August 2015

  • Der Stadtrat wird auf seiner nächsten Sitzung eine Beschlussvorlage zum Brühl und den städtischen Eigenanteilen zu Sanierungsmaßnahmen privater Träger beschließen. In der Anlage sind weitere geplante Sanierungsabsichten von Privateigentümern aufgelistet. Es sind recht wenige neue Maßnahmen, was aber eher damit zu tun hat, dass mittlerweile kaum noch Gebäude übrig sind, für die nicht bereits Sanierungen gepülant sind.


    Nachfolgend jeweils Hausnummer/Datum der Sanierung/Gesamtkosten:


    - Brühl 55 / 2015-2016 / 820.000 €: Das war bereits bekannt, weil die GGG dort mit Sanierungsverpflichtung verkauft hatte (Link).
    - Karreegestaltung (vermutlich ist Karree 4 damit gemeint) / 2016 / 350.000 €
    - Karreegestaltung (vermutlich ist Karree 8 damit gemeint) / 2016 / 65.000 €
    - Hermannstraße 31 / 2017 / 550.000 €: Das muss ein Fehler sein, weil es in Chemnitz keine Hermannstraße 31 gibt. Hier kann man es also leider nicht einem konkreten Gebäude zuordnen.
    - Mühlenstraße 96 / 2018 / 750.000 € (Luftbild)

  • Danke lguenth1.
    Ich kann mitteilen, das beim Brühl 55 bereits die arbeiten begonnen haben.


    Ich war heut vor Ort und werde vom Gebäude , wenn ich es schaffe,
    am Wochenende Bilder hier veröffentlichen.

  • Die Freie Presse berichtet heute über das Gebäude Hauboldstraße 4 (Link), das wegen der Sanierungsarbeiten nebenan im Verdacht stand, ebenfalls einbezogen zu sein (Link). Stattdessen handelt es sich dabei aber um ein augenscheinlich völlig vernachlässigtes Gebäude, dessen Eigentümer (vermutlich eine Erbengemeinschaft) im Ausland leben und das immer Anlass für Beschwerden ist. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass bei solch ungeklärten EIgentumsverhältnissen irgendwann in letzter Zeit Steuern gezahlt wurden, wundert es mich erstens, dass die Stadt jetzt erst aktiv wird, und zweitens, dass man hier nicht zügig eine Zwangsversteigerung in die Wege leitet. DIe rechtlichen Hürden sind dafür aber wahrscheinlich hoch.



    Bild: (dwt).

  • Durch den Verkauf und teilweise Umnutzung des Chemnitzer Hofs am Theaterplatz dürfte ein kleiner Beitrag zur angestrebten studentischen Belebung des Gebiets zu erwarten sein. Niles-Simmons-Chef Hans Jürgen Naumann kauft das defizitäre Hotel und wird die komplette dritte Etage an das Bildungsinstitut der Technischen Universität Chemnitz (Tuced) vermieten (Freie Presse). Dieses bietet berufsbegleitende Weiterbildungen an wird übers Jahr verteilt 700 Studenten jeweils zehnmal nach Chemnitz locken, vorrangig von Freitag bis Samstag. Die restlichen Flächen werden weiter als Hotel genutzt und bis März umgestaltet.

  • Neue Sanierungsprojekte gibt es an der Hermannstraße 1 & 3.


    Eventuell wird das Eckhaus, Karl-Liebknecht-Straße 37 auch schon vorbereitet.


    Straßenansicht, Hermannstraße:



    Rückseite der 1 & 3:





    Neben der Karl-Liebknecht-Straße 37, könnte es auch zusätzlich mit der 35 & 33 losgehen.


    Nummer 37 zuletzt hier mit im Bilde <



    Hofseite, Nummer 33:



    Noch einmal die Ecke die von Seiten der ggg bald in angriff genommen wird:



    Straßenansicht:



    Hermannstraße 1:



    Hermannstraße 3:


    November 2015

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  • Das Projekt der Unger Gruppe:


    Die Hermannstraße 8 zeigt sich schon ein wenig:





    Brühl 38:





    Brühl 46:



    Dieser Dezente Stil gefällt.
    Weder Aufdringlich noch ganz zurückhaltend.


    Die Farben und deren Gesamtwerk mit den Fenstern ergibt Stimmigkeit.






    Blick zur Elisenstraße:




    Zum Brühl:




    Elisenstraße 21 & 23:



    November 2015

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  • Tolld diese Dynamik. Klasse auch, das viele der Fensterlaibungen nicht bemalt werden. Der für die Region typische Naturstein kommt so schön zur Geltung.

  • Dass "alternative Wohnkonzepte" nicht immer nur Vorteile haben, sieht man aktuell am Brühl 63. Dort wird von den "Brühlpionieren" - wohl vorrangig aus ideologischen Gründen - gerade der alteingesessene Büchsenmachermeister Bernd Pohlers aus seinem Geschäft vertrieben (Freie Presse). Da kann man bezüglich Gentrifizierung mit jedem Miethai mithalten, Glückwunsch.

  • Ganz ehrlich, es gibt alteingessene Geschäfte und Traditionen, die sich einfach irgendwann erledigt haben. Auf der Facebook-Seiet der Freien Presse antworten die Brühl Pioniere auf den Vorwurf, sie würden "verdrängen". Es gibt schlicht und ergreifend Bauvorschriften und eben einen eigenen Willen zur Gestaltung.