Historisches Museum - Sanierung und Neubau (realisiert)

  • Oh, der Herr Schwarz hat überraschende Pläne! Er lässt prüfen, ob anstelle des Museumsbaus ein Hotel entstehen könnte. Eben das beabsichtigte große Altstadt-Hotel sozusagen, an dessen ursprünglich vorgesehener Stelle an und hinter der Braubachstraße könnten dann Altstadthäuser gebaut werden.


    Die denkmalgeschützten Gebäudeteile des Museums sollen in das Hotelensemble integriert werden. Mit dem Verkaufserlös wäre dann ein Neubau des Museums über dem Archäologischen Garten zu finanzieren. Weil dieser Neubau nicht allzu groß werden könne, sollen die Büros in umliegenden Gebäuden liegen.


    Hier der FAZ-Artikel: Hotel könnte Historisches Museum ersetzen


    Ein ebenso überraschender wie reizvoller Gedanke, finde ich. Wenn Kardinals Ursprungsvorschlag (#181 im TR-Thread) genügend Ausstellungsfläche über dem Archäologischen Garten ermöglicht, wäre diese Stelle an sich perfekt, weil man den Archäologischen Garten in das Museum als Untergeschoss integrieren könnte und so Teile der Ausstellung an der ursprünglichen Stelle hätte! Die Büros, Museumsladen etc. könnten in den umliegenden (neuen) Altstadt-Häusern untergebracht werden. Und mit der Gestaltung des Hotels hat man dann alle Möglichkeiten ... Doch, das hat was.

  • Aus dem besagten Artikel:

    Damit wäre ein Hindernis für die von den meisten Parteien mittlerweile befürwortete kleinteilige Bebauung zwischen Braubachstraße und Schirn beseitigt. Denn diese wäre mit den Anforderungen eines Hotels nur schwer in Einklang bringen.


    Ist diese denn mit den Anforderungen des Museums in Einklang zu bringen? Zumal da ja auch Grunddriss Block und Grundriss Archäologischer Garten in einigermassene Deckungsgleichheit gebracht werden müssten....??

  • Denke schon, ja. Ein Museum könnte wohl schon zwischen rekonstruierter Altstadtzeile (Südseite Krönungsweg) und Schirn gequetscht werden. Oberlicht würde bei einem Museum reichen, bei einem Hotel nicht, da braucht jedes Zimmer ein Fenster und auch ein bisschen Platz davor.


    Das Museum hätte immerhin zum Dom hin eine unverbaute Front. Ansonsten könnte man an einen zentralen Lichthof denken, dessen Boden denn der Archäologische Garten wäre. Drumherum die Sammlung, also ein bisschen wie beim Guggenheim in NYC angeordnet. Die Ränder des A. G. würden zwangsläufig überdeckt, aber das macht ja nichts.


    Zur möglichen Lage nochmals der Verweis auf Kardinals ursprünglichen Entwurf. Mit blauen Seiten hier noch die Planung einer Bibliothek, diese einfach als Museum denken.

  • Beim Museum könnte man an einen zentralen Lichthof denken, dessen Boden denn der Archäologische Garten wäre. Drumherum die Sammlung, also ein bisschen wie beim Guggenheim in NYC angeordnet.


    Das würde aber doch bedeuten, den "Mittelblock" aus dem Entwurf herauszusezieren, und durch einen wie auch im Einzelenen immer gestalteten Museumsbau zu ersetzen?

  • du kannst oberhalb des des areals des archäologischen gartens nicht gleichzeitig die mittelalterliche altstadt UND einen museumsbau haben wollen.

  • Die Altstadtzeile südlich des Krönungswegs stände - unter Beibehaltung der historischen Position - außerhalb des A. G. Über dem A. G. würde nur der Museumsbau stehen, so wie es Kardinal für die Bibliothek vorgesehen hat. Im Modell der Bau mit der blauen Fassade, zwischen Schirn und Südzeile Krönungsweg sowie Höllgasse und Tuchgaden, jeweils in ihrem historischen Verlauf.

  • Ah, jetzt, ja!
    Danke.


    Wenn das flächenmässig hinhauen würde wärs ja schon schick!

  • Nachtrag, wo ich's schon fertig habe: Hier ein Ausschnitt aus Kardinals Entwurf, ich hoffe, er hat nichts dagegen. Die mögliche Grundfläche (wegen der Perspektive eigentlich die Dachfläche) des Museums ist gelb eingefärbt. Im Wesentlichen ist das gleichzeitig die Fläche des A. G.



    Die Goldene Waage könnte Teil des Museums werden, Exponat und Ausstellungsfläche zugleich. Das Rote Haus ebenfalls; weil es im Erdgeschoss teilweise aufgeständert ist, könnte als auch als (Neben-) Eingang des Museums dienen. In den Obergeschossen der Altstadthäuser dazwischen und am Tuchgaden dann die notwendigen Büros für das Museum, in deren Erdgeschossen z. B. Museumscafé und -laden.


    Die Ostseite könnte als Platz gestaltet werden, reizvoll gefasst von Schirn, Domturm und Goldener Waage sowie Ostfassade des neuen Museums. Es entstände ein kleines Museumsviertel, zusammen mit Schirn, Dommuseum und MMK im alten Hauptzollamt sowie dem MMK-Hauptgebäude.

  • Das Auswahlgremium hat sich heute für einen Umbau nach dem Entwurf von Braun & Schlockermann entschieden.

  • Danke GJM. Wie schon beim TR-Areal wird man wohl sagen können, dass der Entwurf ausgewählt wurde, der vom (mutmaßlichen) Wunsch der Bürger am weitesten entfernt ist. Ich bin sehr gespannt, wie es jetzt weitergeht.

  • GJM, ist denn bekannt, was gegenüber der hier schon gezeigten Abbildung geändert wurde? Wird weiterhin unter Ausschluss der Öffentlichkeit gewurstelt oder darf sich der gemeine Frankfurter auf ein paar gnädig hingeworfene Brocken an Information freuen?

  • Gnädig hingeworfene Brocken trifft es wohl ganz gut. An der Fassade wurde unter anderem die Anordnung der Fenster geändert, es wurden einige Spolien eingearbeitet. Die übrigen Änderungen betreffen wohl vor allem die innere Organisation des Museums.


    Der Jourdan-Entwurf übrigens, der ursprünglich gar nicht so schlecht wirkte, ist in der Überarbeitung ziemlich schlimm geworden. Ein massiver Baukörper, auf dem das Giebeldach deplatziert wirkt.

  • Wird der Umbau verschoben?

    Anscheinend soll der Umbau auf Eis gelegt und zunächst das TR-Areal angegangen werden. Dies will zumindest die CDU, die Oberbürgermeisterin Petra Roth, Planungsdezernent Edwin Schwarz und Fraktionschef Uwe Becker sollen sich laut heutiger FNP darauf verständigt haben. Wird wohl auch die beste Lösung sein.


    Derweil sind im Baunetz weitere Einzelheiten der Braun & Schlockermann-Planung zu erfahren, hier:


    Artikel
    Rendering in besserer Auflösung
    Rendering Innenansicht (zu sehen wohl das neue Eingangsgebäude)
    Plan



    Edit:
    Dann kommt auch noch der Apekt des mangelhaften Brandschutzes dazu, der sogar zu einer Schließung führen könnte. Mehr in der FAZ.

  • Brillanter Kommentar von Dieter Bartetzko heute bei FAZ.NET. Ein paar Auszüge:


    "Frankfurts Historisches Museum, ein krankgraues, plump kubisches Gebilde am Südrand des Römerbergs soll umgebaut und vor allem verschönert werden. Sechs Büros waren eingeladen, als Sieger präsentierte man am vergangenen Montag das Frankfurter Team Braun & Schlockermann. Frankfurter? Als hätten sie den Römerberg und seine Bauten nie gesehen, entwarfen die beiden für die Schaufront eine geschlossene Travertinwand, in der ein einziges längsrechteckiges Fenster als Erscheinungsloggia für Spolien der vernichteten Altstadt fungieren soll. Die Anmutung dieser Sperrfläche schwankt zwischen der Drastik eines behübschten Bunkers und dem Billigcharme eines Warenhauses in einer x-beliebigen Kreisstadt. Verheerend aber, und weder von den Architekten noch den Juroren bemerkt, ist, daß dieser hermetische Kubus die radikale Antithese zu allem darstellen würde, was die architektonische Eigenart Frankfurts und seines historischen Zentrums ausmacht. [...]


    So umgeben, ausgenommen das Technische Rathaus und das Historische Museum, noch heute grazile, völlig durchfensterte Fassaden den Römerberg. [...] Und nun dies - ein Steinkoloß mit Sichtschlitz, der die Ignoranz seines Vorgängers wiederholen würde.[...]


    Eines macht das Frankfurter Scheuklappengewimmel exemplarisch für die ganze Republik: Im Drunter und Drüber des gnadenlosen Wettbewerbs der Standorte und Tourismusmagneten schlägt wieder einmal die Stunde aller Planer und Architekten, die täglich die Welt neu erfinden, weil sie die vorhandene mißachten. [...]


    Quelle: FAZ.NET
    Gesamter Artikel: Unser Betonmonster soll schöner werden

  • Brillanter Kommentar von Dieter Bartetzko


    104% agree...wenns nicht so toll formuliert wäre könnte der Kommentar von mir stammen..:D

  • Neu-/Umbau Historisches Museum

    Es gibt Neuigkeiten!


    Folgendes war gestern in der Rundschau abgebildet:



    Quelle: Print-Ausgabe Frankfurter Rundschau vom 09.02.2006


    Anmerkung:
    Ja, das was ihr in der Mitte erkennt soll wirklich eine Reko einer Original Fassade sein. Habe allerdings nicht mehr im Kopf von welchem Haus. "Salzhaus", kann das sein?!


    Wie findet ihr den Entwurf? Also ich denke das ist schon mal viel besser als das was wir bisher gesehen haben, aber wirklich überzeugt mich das nicht. Ein Satteldach wäre z.B. nötig damit der Eindruck eines "Kastens" verschwindet.