So wie im Titel heißt die Kirche offiziell. Die Weißfrauenkirche existiert ja nicht mehr, wie RMA richtigerweise anmerkte. Da das kleine Sanierungsprojekt in meinem Tagesrevier liegt, möchte ich noch ein paar aktuelle Bilder beisteuern. So präsentiert sich die Kirche zur Zeit in ihrer Umgebung:
Recht trostlos. Passend zum Wetter. Dabei ist das Hauptgebäude überaus ansehnlich. Zu den Seiten hin dominieren große runde Bullaugenfenster, die mit buntem Glas gefüllt sind. Das Gebäude hat einen dezent geschwungenen Abschluss und einen halbovalen Grundriss, was man auf der
Karte (auf "Satellit" schalten) und aus der
Bing-Vogelperspektive sehr schön sieht. Die Stirn ist tortenartig mit verschiedenen Natursteinstreifen in Ocker- und Grautönen strukturiert. Davon ein Detail:
Über den Gemeinderäumen, welche seit einiger Zeit die Kirche für das "Tagestreff"-Projekt nutzt, liegt nur der helle und weite Innenraum mit halboffen abgetrenntem Eingangsbereich, Podium und Orgel auf der einen Seite und dem Altar auf der gegenüberliegenden runden Seite. Der Raum hat einen Bodenbelag aus großen Bruchsteinen. Sichtbare Betonkreuze tragen das Dach. Die Bilder auf dieser
Kirchen-Webseite vermitteln einen guten Eindruck des Raumes. Man betritt die Kirche über eine lange Treppe am Nebengebäude (Pfarrhaus, Gemeindehaus?), dessen wellenförmiges Dach nach vorne zum Schutz der Treppe verlängert ist. Lange, runde und eher dünne Stützen tragen das Vordach zur Straße hin:
Bilder: epizentrum
Insgesamt finde ich die Proportionen der Wellen und Schwünge sehr gelungen. Allerdings sind alle Bauteile recht heruntergekommen. Auf ein Bild vom Turm hatte bereits Project
verwiesen, ein anderes, kleines, findet sich
hier. Eine Nahaufnahme findet man auch auf einer
Projektseite der Stadtimkerei, die 2008 im 2. OG des Turmes als Zubrot der "Tagestreff"-Besucher einen Bienenstand aufstellte. An der Turmarchitektur finde ich persönlich wenig Begeisterndes. Auffällig ist die Untergliederung mit rechteckigen Löchern (oder anders gesehen: mit Balkonen) in Geschosse, das leicht angeschrägte und vor allem zur Straße überhängende Kupferflachdach und vor allem der Standort: Der Turm steht mitten auf bzw. über dem Gehweg und nötigt sich damit fast ein wenig auf. Man könnte auch sagen: Der Turm fordert den Vorbeigehenden zum Kirchenbesuch auf.
Die Turmsanierung ist übrigens in vollem Gang. Gestern wurde massenweise Mineralisches über die Schuttrutsche nach außen gebracht. Der Turm wird sozusagen gerade entkernt, sofern das überhaupt noch möglich ist. Verantwortlich ist die Firma
RIBA aus Alzenau.