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Das ist keine konkrete Antwort auf die Frage, was denn die politische Beeinflussung von Baulandpreisen bedeuten soll
Das konkret zu gestalten ist Aufgabe der Politik. Wenn dich die bisherigen Versuche interessieren, dann empfehle ich dir den vollständigen Artikel von Hr. Vogel im SZ Online-Testabo zu lesen.
Deine Behauptung zielte auf eine "künstliche Verbilligung" des Baulandes ab. Wenn ich durch Spekulation den Baugrund zum Zwecke der Bereicherung und auf Kosten der Allgemeinheit in astronomische Höhen treibe, letztlich also kein realer Gegenwert vorhanden ist, dann nenne ich staatliche Reglementierungen sicher nicht mehr "künstliche Verbilligung" des Baulands, sondern "notwendige Eingriffe in das Marktgeschehen (gemäß Bayerischer Verfassung)".
den Zusammenhang zwischen der Baudichte und den Baulandpreisen nicht berücksichtigt
Warum sollte er auch? Ihm geht es um Spekulation und Steuerpolitik bei Bodenwertsteigerungen.
Du vertrittst womöglich diese Idee:
Fall 1: Grundstück: 1.000.000 Euro, Baurecht: 1.000.000 x 0.02
Fall 2: Grundstück: 2.000.000 Euro, Baurecht: 2.000.000 x 0,025
Je höher der Preis, desto mehr BGF wird gebaut, ganz im Stile des laissez faire. Funktioniert aber nur, solange es keine baurechtlichen Limitationen gibt. Und die gibt es in Deutschland immer.
Der Marktpreis ist nichts anderes als ehrliche Information, wie die Baugrundstücke nachgefragt werden und andererseits wie knapp sie sind. Daran zu fummeln bedeutet eine Situation vorzugaukeln, die es gar nicht gibt - mit schlechten Entscheidungen als Konsequenz.
Der Markt ist doch kein abstraktes göttliches Wesen, das zu jeder Zeit und überall die richtigen Entscheidungen trifft, sondern die Zusammenkunft von Milliarden Menschen und Unternehmen zum Zwecke ihrer Bedürfnisbefriedigung. Gier, Irrationalität, Egoismus, fehlende Moral inklusive. Den vollkommenen Markt gibt es nicht. Die Historie hat uns beides gelehrt: Vollständige Marktbeeinflussung und -Unterdrückung aber auch die freie Hand, sind beide zum Scheitern verurteilt. Wie immer im Leben, kommt es auf das richtige Maß der Eingriffe an. Spekulantentum entzieht sich der ehrlichen Information über Nachfrage und Knappheit, grenzt andere Marktteilnehmer bewusst aus und versucht auf deren Kosten satte Gewinne einzustreichen.
Wenn ich schon Sprüche wie "der Markt ist natürlich heilig und regelt alles" lesen muss - als ob die politisch bestimmte Planwirtschaft mit willkürlichen Amtspreisen je etwas vernünftig geregelt hätte.
Ja, es ist natürlich ein sehr kleiner Schritt, zwischen Sarkasmus und dem Befürworten der sozialistischen Planwirtschaft. Aber danke, diesen Vorwurf musste ich mir als Vermieter noch nicht anhören, mal etwas anderes :).