Areal „Haus der Statistik“

  • ^^ Bei aller Kritik an den Neubauten der letzten Jahre, das Haus der Statistik ist auch im Vergleich zu diesen Gebäuden nicht schön oder etwas besonderes. Es ist im wesentlichen eine gebänderte Streichholzschachtel, die man aufgestellt hat. Das neckische Fassadenelement an der Seite lässt das Haus wirklich nur im direkten Vergleich mit der katastrophalen Umgebung interessant erscheinen.

  • Es ist jetzt mal an der Zeit, einen anderen kleineren prominenten Bau zu rekonstruieren, wie z.B. die Georgenkirche.


    Die letzte Georgenkirche war auch nur einer von vielen Kirchenbauten, die um die Jahrhundertwende unter dem Schirm von Auguste-Victorias Kirchenbauverein entstanden. Insofern kann man hier sicherlich nicht von einem prominenten Berliner Bauwerk reden... Zumal das Grundstück auch nicht mehr existiert. Letztendlich wirkte sie schon nach der großflächigen Vorkriegsberäumung des Alex reichlich deplatziert - heute wäre es wohl nicht anders. In meinen Augen sind Rekonstruktionsversuche in diesem Areal sinnlos, da es dafür auch keinerlei Struktur mehr gibt. Hier waren unsere Vorfahren tatsächlich leider sehr gründlich.

  • Man schafft (oder besser will) es nicht mal den Berliner Dom wiederherzustellen. Da von Rekonstruktionen zu philosophieren ist "mutig". Hätte ich einen Joker, würde ich ihn für die Gertraudenkirche ziehen.

  • Das Haus der Statistik gehört dringend abgerissen! Von mir aus kann es erstmal ein Park werden, bis sich Investoren finden. Aber gerade diese ganzen "Gammelbauten" sind es, die Investoren von der Umgebung des Alex eher fernhalten.


    Saxonia: Die Gertraudenkirche? Ist die nicht schon seit dem 18. Jahrhundert verschwunden?
    Wahrscheinlicher ist da wohl eher die Petrikirche, oder zumindest eine Anlehnung daran, wie Kollhoff sie vorgestellt hat.


    Ich fände den einen oder anderen historischen Anker rund um den Alex sehr wichtig.
    Es würde genügen, den stadtbildprägenden Turm der Georgenkirche am Alex wiederherzustellen. Das wäre dann im Grunde ein "historischer" Wolkenkratzer. Man könnte es als Wohnbau nutzen, oder auch als Veranstaltungsturm, für Büros, Restaurants, was auch immer. Der Turm war ja sehr massiv und bietet sicher sehr viel Fläche.


    Eine solche Rekonstruktion wäre auch ein tolles Symbol gegen den Abriss- und Sprengungswahn des DDR-Unrechtsregimes.


    Siehe auch: http://www.kirchensprengung.de…nsprengung_ostberlin.html
    Und: http://www.kkbs.de/1030615/
    Zu den Abrissen Ostberliner Kirchen.



    Weiß jemand, wie hoch der Turm der Georgenkirche war? Oder wo man evtl. Grund- und Aufrisse findet? Danke!


    Kleine Ergänzung: Man darf auch nicht vergessen, dass die Georgenkirche am Alexanderplatz Berlins vierthöchstes Gebäude, Ostberlins zweithöchstes nach dem Dom und die dritthöchste Kirche war. Also schon als Dominante absolut bedeutend für das Stadtbild. Und architektonisch wie ich finde essenziell preußisch - daran mangelt es dem heutigen Berlin doch gerade in seiner historischen Mitte nördlich der Spree allzusehr.


    Also: Her mit dem Turm der Georgenkirche! Würde auch verkehrstechnisch kein unüberwindbares Hindernis darstellen, da ja das Kirchenschiff nicht wiederaufgebaut würde. Dann gäbe es vielleicht eine Art Kreisverkehr um den Turm und eine Nachbildung des Schiffes im Asphalt, z.B. mit Pflastersteinen. Das wär klasse.


    (Das war denke ich noch nicht zu abschweifend, ist ja in direkter Nachbarschaft.)

  • ^
    Natürlich die mein ich doch^^, danke für die Korrektion. Die Straße soll ja eh wieder schmaler werden soweit ich weiß, da besteht zumindest eine theoretische Chance.

  • Ich hab gefragt für Neuigkeiten und das war die Antwort:


    Das Haus der Statistik steht noch und*es soll nach wie vor*abgerissen werden, vermutlich im Jahre 2014.*Im Rahmen des Verfahrens zur Aufstellung des Bebauungsplanes 1-70a sind Öffentlichkeit und Behörden bereits frühzeitig beteiligt worden (§ 3 Abs. 1 Baugesetzbuch - BauGB -*und § 4 Abs.*1 BauGB). Die*Auswertung*der*eingegangenen Stellungnahmen führt zu Änderungen der Planung, die wir in Kürze mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abstimmen wollen, da es in das Ergebnis des städtebaulichen Gutachterverfahrens eingreift, das ja die Grundlage für das Bebauungsplanverfahren darstellt.
    *
    Erst nach dieser Abstimmung gibt es eine belastbare Grundlage für die Gutachter, die Untersuchungen*zu den*Themen Verkehr, Lärm und Luftschadstoffe durchführen sollen. Nach Vorlage der Gutachten wird der Bebauungsplanentwurf überarbeitet und danach erfolgt der nächste offizielle Verfahrensschritt - die einmonatige "formelle" Beteiligung der Behörden gemäß § 4 Abs. 2 BauGB. *
    *


    Personenbezogene Daten gelöscht. Bitte nur veröffentlichen wenn ersichtlich, dass dies auch erwünscht ist.
    Bato


    ^^ Ich habe gedacht dass als Oeffentlich Beamter war kein Problem die Personlich Daten zu teilen, aber ok.

    2 Mal editiert, zuletzt von MattSid ()

  • ^^ Bei aller Kritik an den Neubauten der letzten Jahre, das Haus der Statistik ist auch im Vergleich zu diesen Gebäuden nicht schön oder etwas besonderes. (...) Das neckische Fassadenelement an der Seite lässt das Haus wirklich nur im direkten Vergleich mit der katastrophalen Umgebung interessant erscheinen.



    Bei fast allen modernen Bauten ist ja der Vergleich zu früher sehr interessant. Viele Bauten verlieren gerade durch die Witterung enorm von ihrer einstigen Strahlkraft.
    Folgende Aufnahmen von damals stehen zur freien Verfügung:


    Man sieht, dass der Bau in dem damaligen Kontext Sinn gemacht hat. So schlecht sah der Bau damals nicht aus. Wenn etwas an dem Bau schützenswert ist, dann ist es sicherlich nur der vordere Teil des Gebäudes mit seinem Eingangsbereich und den Plastiken von Fritz Kühn. Kühn war ein bedeutender Bildhauer der DDR, der sehr viele Plätze und Denkmäler in Berlin gestaltet hat. Die Tafeln von Kühn sind aber recht klein und können problemlos eingelagert werden. Insgesamt denke ich, dass das Gebäude im Vergleich zum Haus des Reisens aber wesentlich weniger schützenswert ist. Vielleicht wäre es ein guter Kompromiss, wenn man den vorderen Teil erhalten würde. Dann hätte man mit dem Haus des Lehrers, dem Haus des Reisens und dem vorderen Gebäude Teil ein kleines DDR-Ensemble. Dann kann man auch getrost den kompletten TLG Riegel abreißen.
    Interessant ist das sog. Mehlschwalbenhaus im Hintergrund und die ehemalige ADN Zentrale in der Mollstraße.

    ADN-ZB Lieber-24.8.72 Berlin: Blick auf die Neubauten in der Karl-Marx-Allee - Nähe Alexanderplatz. In der Mitte des Bildes sieht man die Hans-Beimler-Straße.

    Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland lizenziert.
    Namensnennung: Bundesarchiv, Bild 183-L0824-0308 / CC-BY-SA



    ADN-ZB Link 18.2.1972 Berlin: Blick auf das neue Berlin vom Alexanderplatz aus gesehen - links das Haus der Statistik, das Haus der Gesundheit und der Wohnhochhaus-Komplex am Leninplatz (v.l.n.r.).


    Diese Datei ist unter der Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland lizenziert.
    Namensnennung: Bundesarchiv, Bild 183-L0218-0313 / Link, Hubert / CC-BY-SA


    Für beide Bilder gilt:


  • Wann kommt die Revitalisierung des Hauses der Statistik?

    Nach dem die Fakten folgendes zeigen:
    1. Flächen rund um den Alex werden nachgefragt für Einkaufen, Büros und Wohnungen.
    2. Wirklich große Investitionen mit Abrissen und aufwendigen Neubauten bleiben in dieser Gegend mittelfristig wohl aus.
    3. Insbesondere Neubauten, die städtebaulich und architektonisch einen erheblichen Mehrwert haben, sind nicht zu erwarten (siehe Planungen und Realisierungen in der direkten Nachbarschaft).
    4. Auch nach längerem Leerstand (siehe z.B. Berichte von Klarenbach) können DDR-Bauten problemlos revitalisiert werden. Und dabei werden aus früheren Büroplatten z.B. oft Wohnung.


    So folgt für mich die Frage, wann man beginnt diese riesige Kiste: http://binged.it/1e1XhKz zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen? Was dem derzeitigen Zustand sicher vorzuziehen ist. Ich glaube, dass ein langfristig verfolgter Umbauplan um den Alex das Richtige ist, aber heute erstmal der Leerstand ein Ende finden muss. Die Gegend muss leben und gepflegt werden und dann Schritt für Schritt aufgewertet werden.

  • Erweiterung des Kollhoff-Masterplans

    Der Bebauungsplan für das Gebiet des Amts für Statistik ist auf Drängen des Senats als Erweiterung des Kollhoffplans aufgestellt worden. Das Areal hätte nach Senatsmeinung Teil des Alexanderplatzwettbewerbs sein sollen. Daher bezieht sich der Entwurf für das Gebiet eindeutig auf Kollhoff. Da dieser nun nicht mehr verfolgt werden soll, wäre es absolut unsinnig den B-Plan weiterzuverfolgen. Dieser nähme z.B. die Flucht der Alexanderstraße auf und führte sie in die Karl-Marx-Allee hinein. Eine Umsetzung nur der Verengung an dieser Stelle, ohne den Kollhoff-Plan wäre sinnlos. Daher muss ein neuer B-Plan aufgestellt werden. Besonders da der Bezirk nur auf Druck des Senats gehandelt hatte und eher den DDR-Städtebau bewahren will. Ein neuer Wettbewerb etc. wird einige Jahre in Anspruch nehmen und macht nur im Zusammenhang mit dem gesamten Alexanderplatz Sinn. Das Gebäude gehört dem Bundesvermögensamt und der Bezirk Mitte möchte dort keine Brache. Daher wird 2014 bestimmt nichts abgerissen, eher 2019.

  • ^Mir ist keine Beschlußlage des Berliner Senats oder eines seiner Bezirke bekannt, wonach die aufgestellten B-Pläne rund um den Alex nicht mehr weiterverfolgt werden sollen Zur Kenntnis habe ich nachdenkliche Interviews der Senatsbaudirektorin genommen, an der Rechtskraft von B-Plänen ändert das nichts.


    Im Gegenteil, der Senat kommt aufgrund des Wohnungsmangels unter Druck, baureife Flächen auch im Zentrum auszuweisen. Da wird man nicht bei den großen B-Plänen im Zentrum von vorn anfangen.

  • Abriss noch in diesem Jahr?

    In ihrer Serie über Berlins "Vergessene Orte" hat sich die Abendschau heute dem "Haus der Statistik" gewidmet. Der Anmoderation des Berichts zufolge soll dessen Abriss tatsächlich noch in diesem Jahr vonstattengehen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Mosby87 ()

  • Ist das nicht auch unter Denkmalschutz gestellt worden? Ich hoffe, da gibt es jetzt Massendemonstrationen...



    Und der B-Plan ist noch nicht fetgesetz, somit herrscht kein Baurecht. Die Öffentlichkeitsbeteiligung war im Frühjahr 2012 und eine Auslegung fand nie statt. Berlin, eben.

  • Auf der website vom Architekt Klaus Theo Brenner ist in der Projektliste ein Apartmenthaus für die Berolinastraße gelistet, eine Hausnummer ist nicht angegeben. Ich vermute, dass es sich um das kleinere Baufeld neben dem AOK-Gebäude handeln könnte?
    Ist der B-Plan für das Areal inzwischen fertig? Sind die Grundstücke bereits verkauft?

  • Ich denke, es ist wahrscheinlicher, dass es sich um den Neubau anstelle des Versorgungswürfels hinter dem Rathaus Mitte handelt. In dem war das Naherholung Sternchen und dort befindet sich noch ein Netto-Markt, aber alle anderen Einheiten sind bereits leer. Als der Klub 'Naherholung Sternchen' ausziehen musste, sagte mir ein Beteiligter es wäre auch wegen des bevorstehenden Abrisses (und Ruhestörung).


    Es wäre Wahnsinn, den Bebauungsplan am Haus der Statistik so weiter zu verfolgen, wo völlig unklar ist, was am Alex passiert. Der Plan ist ja quasi eine Fortsetzung des Kollhoffplans. Würde am Ende entschieden, die Bauflucht des Hauses der Elektroindustrie und das Haus des Reisens stehen zu lassen, würde am Beginn der KMA ein Flaschenhals entstehen, was m.E. absurd wäre.

  • Hallo zusammen.


    Ich habe eine Frage zum Gebäudekomplex an der Otto-Braun-Straße 72.
    Sicher wurde darüber schon geschrieben, hierbei bin ich aber nicht auf dem Laufenden.
    Der Gesamte Komplex ist mit einen Bauzaun umstellt und sicherlich, bekanntlich leerstehend.
    Kann jemand eventuell Links oder Projektvisionen angeben?
    Danke.


    http://abload.de/img/chemnitzglsaberlinfeb69uv3.jpg


    Rückseite des ganzen:


    http://abload.de/img/chemnitzglsaberlinfebirs6j.jpg

    Februar 2015


    Im falle es würden einmal Büros und unten Geschäfte, wenn es so bestehen bliebe, ist die Lage dafür recht gut.
    Ein Neubau wäre aber auch eine Chance der Verbesserung für diese Ecke.


    Zum Beitrag eine Nachricht weiter unten:
    Dann wird es sicher vom Administrator umgestellt., danke.


    Bilder mit über 1024 Pixel Breite bitte auf diese Größe verkleinern oder (wie jetzt hier) als Link einfügen. Der Thread wird sonst schwer lesbar auf den üblichen Bildschirmen, weil auch geschriebene Zeilen entsprechend verlängert werden und man seitwärts scrollen muss, um sie zu lesen. Höhere Auflösungen bitte nur im Galerie-Bereich.
    Bato

    Einmal editiert, zuletzt von (dwt). ()

  • Zwar hat das Haus der Statistik sein eigenes Thema, aber bezüglich seiner städtebaulichen Bedeutung für den Alex kann man sich ja auch hier äußern: Der Teil des Komplexes, der parallel zur Otto-Braun-Straße verläuft, kann m.E. weg, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Der kurze hohe Block parallel zur Marx-Allee sollte aber erhalten bleiben, bis sich eine realistische, wenigstens mittelfristig umzusetzende Neugestaltung der Gegend abzeichnet. Grund: Dieser Teil bildet mit dem Haus des Lehrers (zur KMA) und dem Haus des Reisens (zur OBS/Greifswalder) eine doppelte Torsituation, die durchaus durchdacht ist. Als die Dinger noch nicht völlig runtergekommen waren, sondern frisch errichtet, waren sie ja keineswegs ein irgendwie peinlicher Ausdruck sozialistischer Mangelwirtschaft, sondern ein Paradebeispiel für den städtebaulichen Zeitgeist um 1970: Viel Platz, Häuser im International Style und eine autozentrierte Freiflächengestaltung.


    Nun bin ich ganz froh, dass dieser Zeitgeist verflogen ist, und – im Gegensatz zum Haus des Lehrers und der Kongresshalle – halte ich nichts am Haus der Statistik um seiner selbst Willen für erhaltenswert. Solange aber die Umsetzung des Kollhoff-Plans bzw. seiner Nachfolger derart unsicher ist, halte ich es auch nicht für sinnvoll, einen Abriss zu forcieren, nur um dort irgendetwas Neues zu bauen.