Europaviertel West: Quartier Boulevard Mitte

  • @Pumpernickel


    Ich gebe dir Recht, dass man ein abschließendes Urteil über das Europaviertel erst bei der "Fertigstellung" fällen sollte. Allerdings ist jetzt noch der Zeitpunkt darüber zu diskutieren, wie man das Viertel weiter ausbauen, bereichern und beleben kann.
    Monotonie und zu viele Wiederholungen in der Gestaltung sind kein optimales städtebauliches Konzept für ein neu entstehendes Gebiet. Viel mehr entsteht Attraktivität durch Abwechslung (deshalb hoffen viele z.B. auf The Brick). ;)


    Wie dem auch sei, kann man beim aktuellen Rendering erkennen, dass die Fassadengliederung nicht mehr so stark ausgeprägt bzw. kontrastreich ist, wie bei der vorher bekannten Visualisierung, wo vor allem die herausragenden Geschossdecken mit der horizontal betonten Struktur auf der "abgestuften" Westseite meiner Meinung nach überzeugen konnten.
    Übrigens, eine Fassade mit Weißbeton finde ich generell schön, Schmittchen. Ob dieser das Hochhaus gleich verschönern würde, weiß ich nicht, aber ich hoffe, dass es im Gesamtbild besser aussehen wird, als ich mir vorstelle.

  • Solid home. Das wird ja immer besser. Ist das die Einstiegsvariante einer Fertighausbaureihe oder ein Wohnwagenmodell? Naja egal, die wichtigen Gebäude müssen gute Namen haben, Omniturm finde ich ganz gut „The Grande“ dagegen eher schwach. Bei „Four Frankfurt“ ist das hoffentlich nur der Projektname während der Bauphase, den Begriff finde ich auch sehr schwach. Da fallen doch jedem in einer Stunde mindestens ein halbes Dutzend bessere Namen ein.


    „Solid home“ macht einen soliden Eindruck, haha sorry der ist billig. Kritik am Gebäude kann ich nicht so ganz verstehen genauso wenig wie die Hysterie um Praedium, angesichts dessen was sonst so in diesem Gebiet gebaut wurde. Ich finde beide Gebäude bereichern diese Gegend.

  • Das SOLID wird bei der Fertigstellung im Vergleich zum Praedium "hervorstechen"! Wartet es ab. Vor allem das Foyer unterscheidet sich immens von den anderen, ausgeschlossen das des Grand Towers. Beispielsweise gibt es einen Sitzbereich mit Kamin etc. Davon kann das Praedium nur träumen. Das SOLID ist zwar schlicht, allerdings ansehnlicher als das Praedium, definitiv. Die Farbkombination passt durchaus zu all dem GRÜN im Europaviertel.

  • Das SOLID von Bauwerk Capital wird nach den Grundrissen und den Renderings, die man sehen konnte, sicher ein Erfolg. Auch die geschichtete Tektonik der Fassade macht einen sehr guten Eindruck und es bleibt zu hoffen, dass dies über die Werk- und Ausführungsplanung hinaus so bleibt.


    Aber endlich einmal ein Lichtblick im Kontext dieser Lage um das schlecht konzeptionierte und wirklich primitiv gestaltete Praedium der Nassauischen Heimstätte.

  • Baufeld 43

    Vielleicht das letzte "dicke Ding" vor dem Sommerloch: Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen hat kürzlich Informationen zu einem bevorstehenden Realisierungswettbewerb veröffentlicht. Es geht um eine Bebauung an der Europa-Allee. Gegenstand des Wettbewerbs ist die "Gebäudeplanung für einen Komplex mit Büro-, Hotel-, Gastronomie- und Einzelhandelsnutzung".


    Als Auslober sind die PGE Grundstücksgesellschaft Europaviertel und die Paulus Immobiliengruppe genannt. Ich habe etwas recherchiert: Letztere gibt an, in diesem Jahr ein Grundstück an der Europa-Allee erworben zu haben, auf dem eine BGF von 40.000 Quadratmetern möglich sein soll. Ein eingeschränkter Ideenwettbewerb werde in Kürze gestartet, heißt es zum Projektstatus.


    Nicht angegeben ist allerdings, um welchen Bereich an der Europa-Allee es sich handelt. Aurelis Real Estate, bekanntlich der Entwickler des westlichen Europaviertels, nennt an dieser Stelle die Paulus Immobiliengruppe als Entwickler des Baufelds 43. Es handelt sich also um das zeitweise als Minigolfanlage ("handicap43") zwischengenutzte Baufeld im Nordwesten des Quartiers Boulevard Mitte, gegenüber vom Wohnhochhaus Praedium.


    Weitere Informationen zum Wettbewerb:


    • Preisrichter: Markus Radermacher, Prof. Anett-Maud Joppien, Klemens Rupp, Prof. Zvonko Turkali, Jens Jensen, Mike Josef, Christian Paulus, Elmar Schütz
    • Preisgerichtssitzung 22.08.2017
    • zum Wettbewerb eingeladene Architekturbüros:


      • Eike Becker-Architekten, Berlin
      • KSP Jürgen Engel Architekten GmbH, Frankfurt/Braunschweig u.a.
      • lauber zottmann blank architekten gmbh, München
      • msm meyer schmitz-morkramer rhein gmbh, Köln/Frankfurt u.a.
      • MVRDV, Rotterdam (NL)
      • Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten GmbH, Berlin


    Ein Ausschnitt aus einer älteren Visualisierung mit beispielhafter Bebauung, das Baufeld 43 habe ich mit einem Pfeil markiert:



    Bild: Aurelis Real Estate, Markierung: Schmittchen


    Der geltende Bebauungsplan lässt in der westlichen Grundstückshälfte ein Hochhaus mit bis zu 60 Metern Höhe zu. Wohnnutzung ist nicht zulässig, der Bereich ist als Kerngebiet ausgewiesen. Geschlossene Bauweise ist festgesetzt.


    Das Areal (das Flurstück ist mit "51" beziffert) ln der Nähe des östlichen Portals des Europagarten-Tunnels, am Knick zur Pariser Straße, auf der Stadtkarte:


    Bild: https://abload.de/img/12345ddr06.jpg
    Geobasisdaten:
    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 06.2017
    © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation

  • Sehr schön, wir haben ja schon länger vermutet dass es hier demnächst losgeht. Im Januar fanden ja bereits Baugrunduntersuchungen statt.


    Hoffentlich entscheidet man sich aber für nicht ganz so einen massiven Block wie das Praedium, entweder schlanker und etwas höher, oder zB. 2 Türme.


    Halb-Off Topic:
    Warum sitzen eigentlich immer die gleichen Preisrichter in den Wettbewerben, wie zB. Prof. Turkali?

  • ^ Generell bin ich auch kein großer Anhänger solcher wuchtiger Baukörper wie bspw. die des Praediums. An diesem Standort ist es m. M. n. jedoch passender, die Höhe und Breite des benachbarten Praediums zu übernehmen, woraus im Ensemble eine gewisse "Torsituation" entsteht (ich finde beim Axis und Westside Tower gelingt dies relativ gut).


    Wie im einzelnen so ein Bauwerk sehr anspruchsvoll wirken kann, zeigt 720 Bourke Street in Docklands, Melbourne. Ein Hochhaus mit einer massiven Kubatur, dessen Wirkung durch eine dezent geschwungene, kontrastreiche Fassade mit "begrünenden" Elementen ausgeglichen wird.

  • Baufeld 43

    Aurelis hat heute eine PM zum Baufeld 43 verschickt, die allerdings nicht auf der Homepage steht. Darin wird der Abschluss mit Paulus bestätigt. Weitere neue Fakten:


    - Grundstücksgröße: 6800 qm
    - Zwei Baukörper geplant: 60 Meter + Siebengeschosser, insgesamt die besagten 40.000 qm BGF


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    Mod: Jene Pressemitteilung kann hier nachgelesen werden.

  • Baufeld 43 als korrespondierender Baukörper zum Praedium

    zu #470:


    Das sehe ich ganz ähnlich.


    Bevor man das Praedium geringschätzend als "Klotz" abkanzelt, sollte man auch darauf achten, was gegenüber gebaut wird. Es macht einen großen Unterschied, ob das Praedium alleine in der Landschaft steht, oder ob gegenüber auf Baufeld 43 ein korrespondierender Baukörper entsteht. Sollte es tatsächlich so realisiert werden, wie in der Visu in Schmittchens Beitrag zu sehen ist, dann wäre das ein städtebaulicher Gewinn. Eine solche Torsituation macht richtig was her. Verstärkt wird diese Wirkung für Autofahrer, die aus dem Tunnel heraus fahren und dann zu beiden Seiten diese beeindruckenden Baukörper zu sehen bekommen. Die Wirkung wäre wuchtig, aber nicht klobig.

  • Wohnhochhaus-Projekt "Solid Home" (Baufeld 26 Nord / Ex-Cascada)

    Noch keine Ganzkörperaufnahme in HiRes, aber von der Hattersheimer Straße aus ist vom überarbeiteten Entwurf doch deutlich mehr zu erkennen als bisher:



    Bild: KSP Jürgen Engel Architekten / Bauwerk Capital


    In kleinerem Format sind aus diesem Blickwinkel auch die unteren Geschosse zu sehen. Außerdem eine andere Perspektive (von der Niederhausener Straße). Auf der inhaltlich erweiterten Website zum Projekt erfährt man, dass ein Showroom eingerichtet wurde. An der Mainzer Landstraße, die Hausnummer führt zum kürzlich fertig gestellten Bürohaus Vista.

  • ^ Bauprojekt "Solid Home" ist geschmacklich leider nicht solide. Der Baukörper verjüngt sich nach oben. Und dann entstehen diese Terrassen, die sich über mehrere Etagen ziehen. Immer der gleiche Rücksprung und immer wieder die gleiche Terrasse. Ich hab den Eindruck, daß hier ein 70er Revival gefeiert wird.


    Ich habe mal ein paar Semester in der niederbayerischen Stadt Passau studiert. Und dort gab es ein privates Studentenwohnheim, welches an einem Hang gebaut war und die genau gleiche Terrassen-ähnliche Struktur hatte. Beton, Rücksprünge und Terrassen. Das war ein architektonischer Albtraum. Und jetzt werde ich mit dieser Visualisierung konfrontiert. :) Da werden schlimme Erinnerungen an meine Studienzeit wach, die ich eigentlich psychologisch schon überwunden hatte. :) Für mich ist das Wohnhochhaus-Projekt "Solid Home" ein ästhetischer Tiefschlag.

  • Ich finde die Architektur für sich genommen tatsächlich solide. Wie die meisten Bauten im Europaviertel etwas zu wuchtig, aber in der Abstufung vom Prädium über das Solid Home bis hin zum Brutalismus-Bau der Bahn könnte sich eine interessante / ansprechende Stufung ergeben. Die Perspektive aus der Niederhausener Straße mit der markanten "Kaskade" finde ich ebenfalls attraktiv, außerdem die auf dieser Visualisierung schwer zu sehenden Abrundungen (?) auf der anderen Gebäudeseite.


    So oder so wird das Viertel schlussendlich eher uniform wirken, da die Architektur doch allenthalben sehr zurückhaltend und wenig experimentierfreudig ausfällt. Vielleicht wird es ja bei den letzten Bauplätzen noch etwas Highlight-lastiger.

  • Praedium

    Das Praedium ist von außen anscheinend fertig. Seit den letzten Bildern von mir sind die Gerüste gefallen.












    Urheber: pkdex

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  • Wunderbare Drohnenbilder pkdex, sehr schön :)
    Auf dem vorletzten Bild unten rechts in der Ecke kann man einen länglichen schwarzen/anthrazitfarbenen Streifen sehen, mit mehren kleineren Rechtecken davor: Das wird ein Wasserspiel werden. Ich bin gestern dran vorbeigelaufen und es sieht allem anschein danach aus. Auch die Bepflasterung um das Prädium an der Westseite sieht sehr hochwertig aus und unterscheidet sich von den Europaviertel-Standard-Betonplatten. Die ganze Mühe die sie beim Praedium jetzt reinstecken, macht mich versöhnlich gegenüber der Nordseite des Gebäudes. Die Westseite macht auf jeden Fall einen schlanken Fuß und sieht ganz schmeichelhaft aus.

  • dem Lob ob der Bilder schließe ich mich an! Zum Gebäude an sich: viel Licht und etwas Schatten. Die Breitseite wirkt doch sehr massig und monolithisch, hier wäre vielleicht die ein- oder andere Fassadenauflockerung hilfreich gewesen. Sehr gut gefällt mir z.B. die Ansicht im ersten Bild, insgesamt gesehen ist es eine schöne Abwechslung zur teilweisen etwas monotonen Gestaltung des Europaviertels.


    Gerne mehr von dieser Sorte!

  • Praedium

    Der Aussenbereuch nähert sich nach mehreren Jahren seiner Vollendung:




    Abendbeleuchtung des Treppenhauses hatten wir meiner Erinnerung nach noch nicht:


  • Der Eingangsbereich der nun beinahe fertig gestellt wurde, wirkt einladend. Wenn dann die Wasserspiele noch aktiv sind, gewinnt das Gebäude an dieser Stelle:



    Bild: Adama


    Nur etwas Grün fehlt noch.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Eigentlich sollte ja gestern die Jury tagen um den Gewinner des Ideen-Wettbewerbs um das Baufeld 43 zu küren. Das hat Sie auch wohl.


    Offensichtlich konnte man sich aber noch nicht entscheiden und hat einen anderen Termin eingeplant, evtl. gab es mehrere Gewinner oder man fordert bei allen Entwürfen eine Überarbeitung:


    Preisgerichtssitzung: 22.08.2017/06.09.2017


    https://www.akh.de/no_cache/se…atenbank_pi1%5Buid%5D=399