Platz der Republik - Diskussionsthread

  • ... Die Einheits-Wippen-Obstschale würde dort am wenigsten stören. ...


    Anscheinend mehrt sich die Auffassung doch noch. Die Prämisse, das Ding unbedingt im Osten aufzustellen, finde ich unplausibel - zur Einheit von Ost und West gehören Zwei, nämlich der Westen genauso. Es wären übrigens nur wenige Schritte von der einstigen Ost/West-Grenze - sogar weniger als vom Schloss zur Grenze.


    Wenn ich mir das früher im Thread von Architektator gepostete Foto des Platzes vor dem Reichstag anschaue - was auch immer genau dort steht, es wirkt besser als der gigantische Rasen, den manche Kleinflugzeug-Piloten schon mal mit einem Landeplatz verwechseln. Gerne mit Brunnen wie damals (hoffentlich wird es jetzt keine seitenlange parapolitische Debatte um Kaiserliches Wasser geben).

  • Einfach ein Obelisk in der Mitte des Platzes mit dem Text des Einigungsvertrags oder "Einigkeit und Recht und Freiheit" oder so eingraviert. Ganz simpel und hat sich als Freiheits-/Einheits-/Ehren-/Unabhängigkeitsdenkmal in der Form anderswo bewährt. Wozu diese ganzen pseudointellektuellen Wettbewerbe, wo dann ein Einrichtungsgegenstand bei rauskommt oder wie in Leipzig irgendwelche riesen Legobausteine...Und es wäre auch Städtebaulich ein Nachfolger der Siegessäule


    Den Platz durch ein Georgenkreuz :eek: gegliedert, ein paar Bänke (ruhig als Teil des Obelisken) drum herum...Und das wars. Material und Bauarbeiter zur Verfügung stellen und es kann losgehen. Laut Wiki hat der Bau des Obelisken in Buenos Aires nur 40 Tage gedauert.

    3 Mal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Nachdem ich diese Dikussion hier angezettelt habe, indem ich euch von meiner Vision erzählt habe die ich während eines sonntäglichen Flanierens über den Platz der Republik hatte, ist es nunmehr Zeit zu resümieren.


    1. Ich sollte keine sonntäglichen Spaziergänge mehr machen, sie machen zu sehr nachdenklich.
    2. Ich sollte die Visionen die ich dabei habe nicht öffentlich zur Diskussion stellen.


    Nein, im Ernst, ich bin einigermassen verzweifelt über das Resultat der Diskussion hier.
    Anscheinend ist es nicht möglich frei von persönlichen Ressentiments, Ideologien und Geschmack über die Rückversetzung dieses Teils des Platzes der Republik in den ursprünglichen Zustand zu sprechen. Wobei sich herausstellt, dass es die Person Bismacrks selbst ist die am stärksten polarisiert. Anscheinend ist es nicht möglich einen Konsens darüber zu finden jenseits von dem was er positives und negatives bewirkt hat, ihn lediglich als historische Persönlichkeit als den Ersten Kanzler und Einiger des Landes anzusehen, erstmal völlig egal wie und wodurch er das erreicht hat.
    Es war nur eine sonntägliche Vision von mir, mir das Denkmal an seinem ursprünglichen Ort vorzustellen, aber im Laufe der Diskussion bekam diese kleine Vorstellung immer mehr die Aussage einer offiziellen Verlautbarung oder des Resultats eines gestalterischen Wettbewerbs für diesen Bereich. So verbissen wird sie jedenfalles diskutiert. Abgesehen von den Versuchen die Diskussion als Vehikel für die eigenen Wünsche und Projektionen zu nutzen die ungeliebte Einheitswippe zu entsorgen.
    So ufert die ursprüngliche Fragestellung immer weiter aus entfernt sich und gipfelt schliesslich in einem Obelisken.
    Langsam frage ich mich, wer soll denn Fragestellungen wie diese überhaupt zufriedenstellend lösen oder städtebaulich in die Tat umsetzen wenn es nicht mal möglich ist den kleinsten gesellschaftlichen Konsens zu finden.
    Von daher ist es nicht verwunderlich, dass sich von staatlicher und oder Berliner Seite sich keiner so recht des Themas der würdigen Gestaltung dieses Bereichs, bemächtigen möchte.
    Infolgedessen bleiben Visionen Visionen und Grünflächenkosmetik das erste Mittel der Wahl.
    Was sie aber um keinen Preis der Welt bleiben sollten.

  • Camondo: Ich bin ganz froh, dass Du diese Diskussion angestoßen hast.


    Ich empfinde es auch nicht als problematisch wenn hier kontoverse und teilweise unversöhnliche (politische) Standpunkte aufeinandertreffen. Auch wenn mich manche Ansichten schon nerven, genauso wie meine Ansichten bestimmt manchen nerven. Wichtig ist aber doch, dass überhaupt darüber gesprochen wird. Und natürlich geht es dabei auch hoch her und wenn wir uns persönlich treffen würden, würde es ein blutiges Hauen und Stechen geben ;) .
    Hier treffen halt alle noch so unterschiedlichen Standpunkte aufeinander, aber solange wir darüber reden und uns nicht schweigend abwenden, gibt es wenigstens diesen Grundkonsens.
    Deswegen bin ich auch immer etwas enttäuscht, wenn ein Thread in die Lounge muss (habe aber natürlich auch Verständnis dafür, wenn das so entschieden wird).


    Zum Thema: Wir gefällt die Vorstellung mit dem Obelsiken recht gut, auch wenn ich die Form als abgekupfert und überholt empfinde. Auch Wasserspiele würden gut passen, die müssten dann aber direkt robust und begehbar sein.


    Auch die Einheitswippe kann ich mir auf diesem Areal besser vorstellen als vor dem Schloss.
    Vielleicht ist soger etwas möglich wie die National Mall in Washington D.C. (aber nur im kleinen Masstab).

    Einmal editiert, zuletzt von Baukörper ()

  • Naja, überholt und abgekupfert...Ich würde ihn nach 4000 Jahren mit immer neuer Bedeutung eher als Evergreen bezeichnen. Und er wäre ja kein Unikat, wo man sagen kann "Das sieht ja aus wie...". Dann könnte man das auch übers Brandenburger Tor sagen. Naja, wird eh nicht so kommen...

  • Natürlich braucht unserer Bundesrepublik nicht unbedingt wieder den großen Bismarck vor dem Reichstag, obwohl das für unsere Demokratie auch kein Problem darstellen sollte. Aber es geht doch, jedenfalls mir, in erster Linie darum eine würdige, ansehnliche und skulpturale Anlage vor dem Bundestag zu bekommen.
    Die Formensprache muss sich natürlich, nach bundesrepublikanischen Denken, von der Monumentalinszenierung der Kaiser- und der Nazi-Zeit abheben, ist nun mal so, mehr wird niemand heute durchsetzten können.


    Dabei sollte man wohl noch beachten dass die Kunst am und im Bau, seit der Bonner Republik, ein gut gepflegter finanzieller Faktor aber auch Imagepflege geworden ist, wie man anschaulich an den Abgeordnetenhäusern in Berlin ablesen kann.
    Dort wurde in den Gebäuden Unsummen ausgegeben; für Kunstwerke, große freischwebende Installationen und natürlich die Gebäude selber, welche alle von Star-Architekten designt wurden.
    Ist es daher nicht logisch die Kunst auch auf die Wiese zu bringen?


    Ich würde Vorschlagen auf dem Platz der Republik bis zur Namenlosenstraße (oder gibts da einen Namen?) am westlichen Ende, vereinzelte Skulpturen zur Nachkriegsgeschichte aufzustellen.
    Das sollten kleine Figuren- oder Figuren-Gruppen sein die nicht all zu viel Platz beanspruchen sollten, meinetwegen in vereinzelten Fällen auch Tafeln. Man könnte auch einen Pfad der Geschichte über den Platz führen.


    Mir schwebt beispielsweise vor, den Kanzler K.G. Kiesinger als Büste oder ähnlich, einem Benno Ohnesorg gegenüber zustellen. (Kiesinger war 1967 Kanzler als Ohnesorg in Berlin während einer Demo von einem Polizisten erschossen wurde, woraufhin eine ganze Generation in eine Ära von Gewalt, Tod und Terror taumelte). Beide bitte auf eine würdevolle und nicht veralbernde Art dargestellt, könnte ich mir in dieser Art auch mit unterschiedlichen Motiven interessant vorstellen, die über den Platz verstreut aufgestellt sind.


    Also ich bin in letzter Zeit nicht über den Platz vor dem Reichstag gelustwandelt, aber ich kann mir auch so mehr vorstellen, als ein altes Standbild und einen alten Entwurf einer Parkanlage, in ein neues und modernes Regierungsviertel einzubauen.

    Einmal editiert, zuletzt von notration ()

  • Also ich bin absolut zufrieden mit dem gegenwärtigen Zustand.
    Ich denke die Reichstagswiese, auf der im Sommer Fussball gespielt wird , man sich in der Sonne räkeln kann und den Reichstag bewundern ist die beste Lösung und spiegelt unsere demokratische Gesellschaft, die sich an dieser Stelle nicht als Untertanen fühlen müssen, ideal wieder.
    Der neugestaltete Reichstag selbst steht für alles ,was die letzten hundertfünfzig Jahre politische Geschichte Deutschlands ausmachen, dazu braucht es weder Obelisk, noch Einheitsdenkmal oder Bismarck um uns daran zu erinnern und einzuschüchtern (dieses Element ist ja bei allen früheren Denkmälern auch irgendwo beabsichtigt und vorhanden)


    Ich halte die Gestaltung des Regierungsviertel für einen Glücksfall, der nicht mit irgendwelchen zusätzlichen Symbolen und Denkmälern überladen werden muss.
    Die haben alle ihre Berechtigung und sind gut aufgehoben, dort wo sie sind oder geplant sind.


    Ein Vorredner beklagte die Kosten. Also ehrlich zweimal im Jahre den Rasen wiederherzustellen ist ja wohl kein grosses Ding.


    Ich finde auch, dass der Spreebogen gelungen ist und wüsste nicht warum er bebaut werden müsste, aber das empfindet jeder eben anders.

  • ^ Ich schließe mich Thesus an. Ich finde, gerade im Sommer die Weite der Wiese vor dem Reichstag als äusserst angenehm, erhaben und entspannend. Wenn die Sonne untergeht, einfach herrlich. Das partielle Hereinziehen einzelner Baum- und Buschgruppen, die Wegeführung auf verschieden Ebenen als gelungen. Ich verstreh auch nicht, warum da Blümchenrabatte und noch mehr Bäume gefordert werden. Brunnen? - Was ist mit den Fontänen vor dem Kanzleramt. Die sind top! Einzig die merkwürdige Rampe will nicht so recht passen.

  • ^^ Gähnende städtebauliche Leere soll "demokratisch" sein? Noch kürzlich wurde die anti-urbane Leere beklagt, weil der einst konzipierte Band mit einer Lücke belassen wurde.
    Große Leeren werden eher als Distanz-Behalten in Hauptstädten von Nordkorea usw. belassen. Nähe zum Volk sehe ich eher z.B. um dem Londoner Palast St. James - den Turm mit dem Eingang gibt es am Ende einer Straße mit Schustern, Schneidern usw. - jeder kann sich der Palastwand nähern. Den großen Hof trennt von einer begehbaren Straße ein Zaun mit 1 Meter Höhe - die strengsten sichtbaren Absicherungen sind Schilder mit der §-Nummer, die das Betreten verbietet. Um das Gebäude gibt es dicht bebaute Stadt mit zum Teil höheren Bauten.
    Man möge es mit den Sicherheitsabständen und Zäunen hier im Regierungsviertel vergleichen.


    Die Riesenflächen um das Reichstagsgebäude kann man zwar nicht bebauen, doch irgendwie füllen - mit Kunst, Brunnen usw. Begehbar blieben sie weiterhin, doch ohne eine Wirkung, die durchaus an den Sicherheitsstreifen der einstigen Grenzzone erinnert.

  • Ich denke die Reichstagswiese, auf der im Sommer Fussball gespielt wird , man sich in der Sonne räkeln kann und den Reichstag bewundern ist die beste Lösung und spiegelt unsere demokratische Gesellschaft, die sich an dieser Stelle nicht als Untertanen fühlen müssen, ideal wieder.


    Solangs denn eine Wiese ist. Leider ist ja insbesondere der Bereich zum Reichstag hin nicht selten eine Schlammwüste. Offensichtlich ist der gepflasterte Vorplatz einfach zu klein für die Besuchermassen. Ich glaube nicht, dass sich das mit dem Besucherzentrum ändert, denn ein Frontalblick auf den Reichstag gehört für fast jeden Besucher dazu und den hat man nur aus einiger Entfernung. M.E. sollte man die gepflasterte oder besser befestigte Fläche bis etwa auf Höhe des Paul-Löbe-Hauses ausdehnen.

  • Bau-Lcfr: Ich finde Deine Erklärungen aus der Serie: "Überall ist es besser als in Berlin" mittlerweile durchaus unterhaltsam, aber Du irrst diesmal:


    St. James Palace ist ein militärisch streng bewachter Komplex. Das man praktisch wenige Meter an ihn herantreten kann, ändert nichts an der Sicherheitslage und der Einsatzbereitschaft der Gardesoldaten und ihrer Bewaffnung.
    Im Inneren des Geländes, also weit weg von den Bereichen die Du und ich betreten könnten, befindet sich Clarence House, die Residenz des Thronfolgers Prince of Wales und anderen Familienmitgliedern.


    Bei Google StreetMap kann man die Absperrungen und Hindernisse ganz gut erkennen.

  • ^ Ich bestreite die Sicherheit nicht, doch wenn sie für einen Passanten unsichtbar bleibt, stört sie städtebaulich nicht. Darum geht es ja vor allem.


    In London ist auch der Sitz des MP städtebaulich demokratisch - bloß zwei Reihenhäuser an der Seitenstraße Downing Street zwischen viel größeren Ministerialbauten. Verglichen damit wirkt das städtebaulich einsam exponierte Bundeskanzleramt wie die Wohnstätte eines Gottkaisers - das genaue Gegenteil des Anspruchs, bloß keine einschüchternde Macht auszustrahlen.

  • Bau-Lcfr: Dann schau dir mal das Haus an, in dem Frau Doktor Angela Merkel wohnt, wenn sie in Berlin ist! Nämlich einem normalen kleinen Haus direkt an der Museumsinsel, immer bewacht von mindestens einem Polizisten. Noch städtebaulich-demokratischer geht es doch nicht!

  • ^ ...und Margaret Thatcher wohnte in ihrem Reihenhaus auf der Südseite der Themse (in der Zeit, in der die Welt praktisch am Fluss endete). Bereits das Konzept des Bandes des Bundes mit einzig dieser Funktion ist per se eine Monumentalanlage - ein durchmischtes Quartier mit Dichte sowie weiteren Funktionen ginge ganz anders. So bringt keinen qualitativen Unterschied, ob es vollständig oder nicht ist - es ist wie eine Skulptur der Macht.


    Dann würden vielleicht Wasserspiele vor dem Reichstagsgebäude diese Wirkung etwas entschärfen. Ich kann mir langsam auch weitere Schritte vorstellen wie ergänzende Bebauung um die Schweizerische Botschaft und auf dem Dreieck nördlich vom Kanzleramt - dort vielleicht Wohnungen für Mitarbeiter des Bundes mit Gastronomie im EG oder Ähnliches.

  • Bereits das Konzept des Bandes des Bundes mit einzig dieser Funktion ist per se eine Monumentalanlage - ein durchmischtes Quartier mit Dichte sowie weiteren Funktionen ginge ganz anders. So bringt keinen qualitativen Unterschied, ob es vollständig oder nicht ist - es ist wie eine Skulptur der Macht.


    Und das ist doch gut so. :) Warum darf denn Macht nicht nach Macht aussehen?
    Die Menschen in unserem Land sehnen sich in der heutigen Zeit immer mehr nach einer starken und mächtigen Führung, doch das Herumgeeiere der Politik von heute macht es einem schwer, sich mit ihr und unserem Land identifizieren zu wollen. Ein Gebäudeensemble einer mächtigen Regierung in einem mächtigen Land darf meiner Meinung nach ruhig auch mal mächtig aussehen, vor allem wenn es dazu noch so offen und begehbar gestaltet ist wie das Band des Bundes.

  • ... Die Menschen in unserem Land sehnen sich in der heutigen Zeit immer mehr nach einer starken und mächtigen Führung, doch das Herumgeeiere der Politik von heute macht es einem schwer, sich mit ihr und unserem Land identifizieren zu wollen. ...


    Ich weiss ja nicht in welchem Land du wohnst aber das Land in dem ich lebe ist eine Demokratie und alle Macht geht hier vom Volke aus.


    Dieses Verallgemeinern, das Volk, die Menschen ... wollen aber dieses und jenes... sind reine populistische Frasen als die man sie entlarven muss.
    Wie kommst Du nur darauf? Bitte Nachweisen. Woher weisst DU was das Volk will?
    Und ich sage es nochmal, das Band des Bundes hat keine soiltär Stellung einzelner Gebäude vorgesehen und wolte gerade damit eine art Egalität der Institution und keine repräsentative Konfrontation, städtebaulich umsetzen.
    Wenn Du da etwas anderes sehen möchtest ist das ganz allein DEIN Wunsch und nicht der des Volkes! :nono:


    Allerhöchste Zeit, das Band des Bundes zu vollenden und gerade den Bereich des Bürgerforums endlich zu bebauen oder zumindest die Solitärstellung des Kanzleramtes aufzuheben.
    Man sieht zu welchen Verirrungen in der Betrachtungsweise eine simple Lücke führt.

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^ Ich weiß nicht, ob es Sinn hat, den Platz der Republik aus dem Regierungsviertel zu extrahieren. Ich habe gegoogelt, wie der Städtebau früher war - am Ort des Bürgerforums vor dem Kanzleramt gab es durchaus einen großen Platz, wie heute. Nördlich davon gab es jedoch städtische Quartiere - wo der fast baumlose Spreebogenpark bloß für Leere und Distanzen sorgt, in bester Lage am Hauptbahnhof. Ob man den wirklich braucht bzw. so groß, wo die gleiche Bäumenanzahl auch auf kleinerer Fläche wachsen könnte - ich spreche bestimmt ein Tabu an. Es würde vielleicht ausreichen, eine breite Baumallee würde auf den HBf-Haupteingang zulaufen.


    Der jetzige Platz der Republik war auch 1909 nicht eingefasst. Von den Flächen in der Umgebung habe ich jedoch beim Tipi am Kanzleramt Zweifel, ob die Nutzung angemessen intensiv ist.

  • ^ Ich würde sogar sagen, dass der Platz der Republik heute sehr viel besser gefasst ist. Vor dem Krieg war es ja eher eine Abfolge von Plätzen und Denkmalen die sich gegenseitig Konkurrenz gemacht haben.


    https://interaktiv.morgenpost.de/berlin-1928-2015/



    und hier mal eine wenig bekannte Planung von Hans Poelzig aus 1929, nicht erschrecken ;)


    https://thecharnelhouse.org/wp…lin-tiergarten-1929g.jpeg
    https://thecharnelhouse.org/wp…ik-berlin-tiergarten.jpeg
    https://thecharnelhouse.org/wp…lin-tiergarten-1929f.jpeg
    https://thecharnelhouse.org/wp…lin-tiergarten-1929e.jpeg
    https://thecharnelhouse.org/wp…lin-tiergarten-1929a.jpeg

    3 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Der Wahnsinn, das könnte auch gut 1960er sein, hätte es damals schon ein wiedervereinigtes Deutschland mit Berlin als Hauptstadt gegeben. An sich finde ich die Hochhausanordnung an dieser Stelle gar nicht verkehrt. Würden hervorragende Reserve für Bundestagsverwaltung und Ministerien bieten. Natürlich müsste man den Plan auf bestehende Bebauung anpassen. Den Fußweg zum Hbf und den Bereich um die Botschaft zur Spree hin könnte ich mir aber in der Tat als aufgelockertes Ensemble von Verwaltungshochgebäuden vorstellen, umgeben bzw. begrenzt durch den Spreebogenpark.

  • Das Buch "Staatsarchitektur der Weimarer Republik" ist zu empfehlen, mit vielen unverwirklichten Entwürfen für ein republikanisches Regierungsforum am Spreeufer. Auch Albert Speers Nord-Süd-Achse geht letztlich auf Wettbewerbe und Ideen zurück, die schon vor dem 1. Weltkrieg zirkulierten.


    Zum Beispiel der von Bruno Möhring und Rudolf Eberstadt stammende Entwurf "Vision Forum des Reiches" aus dem "Wettbewerb Groß-Berlin" von 1910. Interessant auch diese Planung von Havestadt, Contag & Schmitz "Neu-Berlin am Nordcentralbahnhof" 1910.
    In der Weimarer Republik wurden diese Pläner weiterverfolgt. Erwin Redslob, republikanischer Reichskunstwart, befürwortete die Pläne, weil so der monarchischen Ost-West-Achse über die Chaussee und den Linden eine republikanische Nord-Süd-Achse entgegengestellt werden konnte. Hier der Entwurf Martin Mächlers 1917/1920 und weitere Entwürfe. Den heutigen Platz der Republik haben fast alle als ein zentrales Forum gedacht.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia ()