Bauprojekte im Mertonviertel

  • Bauprojekte im Mertonviertel

    Das Bürogebäude Emil-von-Behring-Straße 2, laut bisherigem Eigentümer seit August 2011 an das Touristikunternehmen Dertour vermietet, wurde an Cresco Capital verkauft (Q). Geplant ist ein Umbau mit Schaffung von etwa 250 Mikro-Apartments für Studenten sowie 1.300 m² Einzelhandelsfläche. Die Fertigstellung ist im dritten Quartal 2017 geplant. Das Gesamtvolumen des Projekts soll 40 Millionen Euro betragen.


    Fotos der Emil-von-Behring-Straße 2 gibt es hier. Das Bürogebäude liegt gegenüber der Einmündung der Altenhöferallee und damit in Nähe zur Universität. Luftbild mit Markierung:



    Presse-Luftbild (Ausschnitt): Standortinitiative MertonViertel Frankfurt am Main, Markierung: Schmittchen

  • Umbauprojekt "Bed & Brains" (in Realisierung)

    Ein ähnliches, schon weiter fortgeschrittenes und noch größeres Umbauprojekt gibt es an der Olof-Palme-Straße. Ein früher von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC genutzes Bürogebäude wird in eine Wohnanlage für Studenten umgebaut. Seltsamerweise wurde das Projekt ungeachtet seines Volumens bisher weder in Tageszeitungen noch in den üblichen Portalen für Pressemitteilungen gemeldet. Ich habe also die greifbaren Informationen zusammengesucht und -gestellt:


    • Projektname: Bed & Brains
    • Projekt-Website: http://bed-and-brains.de
    • Entwurfsverfasser Umbau: PD Architekten GmbH Projekt - Design, Wiesbaden (Web)
    • Wohneinheiten: 273 Apartments, auf sechs Wohngeschossen jeweils 14 auf jeder Seite der zentralen Erschließung
    • Grundrisstypen und Wohnungsgrößen: sieben mit rund 21 bis 36 m²
    • Besonderheiten: eigenes Café, Lernräume, zwei Dachterrassen


    • Fertigstellung: Dezember 2016 (laut "merton's", Magazin der Standortinitiative von Juli 2016)


    • Bauherr: Falcon/Signa 01 GmbH (laut Bauschild)
    • Anschrift: Olof-Palme-Straße 31 (Google Maps)
    • früherer Hauptmieter: PwC PricewaterhouseCoopers (bis zum Umzug in den T185)
    • Geschosse: sieben
    • Baujahr: 1992 (laut Emporis)
    • Bruttogrundfläche: 12.000 m² (nach Angabe der Architekten)


    Zum Projekt gibt es auch ein Video. Ein gutes Nervenkostüm ist dafür von Vorteil, denn eine bekannte Agentur aus Düsseldorf hat alle, restlos alle Artikel aus einem Katalog für Hipsterbedarf als "Filmrequisiten" bestellt.



    Eingangsbereich:



    Dachterrasse:



    Grundriss Regelgeschoss:



    Alle Bilder: Falcon/Signa 01 / PD Architekten / Cadman


    Im Mertonviertel zeichnet sich eine Entwicklung ähnlich wie im Lyoner Viertel ab, auch wenn die Menge der dortigen Bauvorhaben nicht zu erwarten ist. Einerseits ist das durchschnittliche Alter der Bürogebäude niedriger als in Niederrad, entsprechend mehr ist noch in ursprünglicher Nutzung beziehungsweise findet neue Büromieter. Andererseits ist das Gebiet kleiner und die jeweilige Fläche der Bauten eher größer. Ein eigener Thread erscheint dennoch sinnvoll. Andere frühere Beiträge zum Mertonviertel bleiben wo sie sind, auch wenn sie Bauvorhaben betreffen, um den Zusammenhang in einzelnen Strängen nicht zu stören.

  • Das sind hervorragende Neuigkeiten für das Mertonviertel. Den Bedarf für Studentenwohnungen an dem Standort gibt es definitiv, da man von dort schnell oben am Naturwissenschaftlichen Campus am Riedberg ist. Auch der Campus Westend ist über die 300m und somit fußläufig erreichbare U2-Haltestelle Riedwiese gut erreichbar.

  • Ha, wie geil. In dem Gebäude habe ich von 2003 bis 2005 fast 2 Jahre gearbeitet, damals war noch KPMG Hauptmieter und PwC saß im Gebäude gegenüber. Bisschen weit ab vom Schuss, aber bei der Wohnungsnot wird es sicher schnell vermietet sein.

  • "Bed & Brains" | Büro-Leerstände

    Die im früheren PwC-Bürogebäude Olof-Palme-Straße 31 im Rahmen des Umbauprojekts "Bed & Brains" entstehenden Apartments können ab Januar 2017 bezogen werden (Q). Die Fassade soll offenbar noch ein Lifting erhalten. Ich würde das als "Geschmackssache" einstufen:



    Bild: Signa Urban Living


    Neben größtenteils bekannten Revitalisierungsprojekten und Neuvermietungen nennt ein aktueller IZ-Artikel auch Büro-Leerstände im Quartier: Demnach stehen insgesamt etwa 100.000 m² Bürofläche im Mertonviertel leer. Das ist eine Quote von rund 33 Prozent. Fast zwei Drittel des Gesamtleerstands entfallen auf die Lurgiallee 5. Alleine dort stehen 65.000 m² leer. Die Lurgiallee 5 gehört mit 88.000 m² Gesamtmietfläche zu den größten Büroimmobilien in Europa.

  • Lurgi-Haus

    Die Lurgiallee 5 wäre ein Top-Umwandlungsprojekt von einer Büroimmobilie zu einer Wohnimmobilie.


    • Verkehrstechnisch top gelegen (direkter U2- und Autobahnanschluß)
    • Ausreichend Nahversorgung via Mertonviertel und Riedberg
    • Ruhig im Grünen gelegen, da die Bürogebäude an der Marie-Curie-Straße den Lärm abschirmen


    Vielleicht findet dort ja eine schleichende Entmietung statt um genau dort dann mal aktiv zu werden.

  • Laut heutiger Print-FAZ wird das Lurgi-Haus im Mertonviertel zwangsversteigert. Abriss scheint möglich. Die Stadt wäre in dem Fall bereit den Bebauungsplan zu ändern zu Wohnungen, einer Schule und Einzelhandel.

  • Zum FAZ-Artikel in ^^ und ^:
    Wenn ein Termin für eine Zwangsversteigerung angesetzt ist, heißt das noch lange nicht, dass es wirklich zu einer solchen kommt. Der FAZ-Artikel ist hier bestenfalls unpräzise.


    Denn bei einem Zwangsversteigerungstermin besteht für den Gläubiger, hier die Postbank, und den Schuldner ein großes Risiko, dass der Termin nicht wie gewünscht verläuft. Dies gilt umso mehr, je höher der Wert einer Immobilie ist. Um diesem, im vorliegenden Fall Millionenrisiko, aus dem Weg zu gehen und ggf. auch einen höheren Verkaufspreis zu erzielen, wird die Postbank schon vor dem Termin einen freihändigen Verkauf anstreben. Hierzu müssen sich Gläubiger, Schuldner und Käufer einig werden.


    Sobald dies passiert, wird der Termin für die Zwangsversteigerung abgesagt. Da es sich beim Schuldner um einen professionellen Immobilien-Eigentümer handelt, können familiäre Themen auf Schuldnerseite ausgeschlossen werden. Daher halte ich es bei einer so hochpreisigen Immobilie für sehr unwahrscheinlich, dass diese mittels einer Zwangsversteigerung den Eigentümer wechselt.


    Den genannten Zwangsversteigerungstermin würde ich hier eher als eine vom Gläubiger initiierte Deadline betrachten, die den Einigungsdruck auf Eigentümer und potenziellem/n Käufer/n erhöhen soll.

  • Outsider: Das stimnt schon, allerdings dürfte sich die Postbank schon seit einiger Zeit um eine Verwertung auf dem freien Markt bemühen. Offenbar funktioniert das buslang nicht. Natürlich kann der Termin jederzeit abgesagt werden, aber wenn es bisher keinen Verkaufserfolg gab, gibt es keinen Grund, warum dieser nun wahrscheinlicher würde.

  • Wir sollten uns alle mal bewusst machen, um was für ein Riesenareal es hier (Lurgi-Areal) geht. Das Areal hat ca. 80.000qm Fläche. Da lässt sich einiges an Wohnungsbau und ähnlichem unterbringen.

  • ^ Zur Untermauerung dessen:


    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main, Stand 10/2017, © Hessische Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation


    Bei seiner Errichtung 1987 war das Gebäude, schreibt die FAZ, das größte Bürogebäude Europas.


    Die wenigsten von uns dürften je drin gewesen sein, aber das Exposé zur Zwangsversteigerung gibt ein paar Innenansichten. (die Verlinkung klappt leider nicht)

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick ()

  • Vor 6 Jahren war ich mal da. Ich erinnere mich noch ein einen großzügigen Eingangsbereich mit Rolltreppen, aber die Büros sind mir nicht extra in Erinnerung geblieben, will heißen, es waren halt gewöhnliche Räumlichkeiten.

  • Ich hab vor ein paar Jahren mal in dem Gebäude gearbeitet. Das Foyer ist eindrucksvoll, sonst sind mir nur die sich endlos windenden Gänge in Erinnerung geblieben.

  • Eigentümerwechsel beim Lurgi-Haus

    Heute war der Termin für die Versteigerung des Lurgi-Hauses, betrieben von der Hauptgläubigerin Postbank. Der Verkehrswert des riesigen, derzeit zu rund drei Vierteln leer stehenden Bürogebäudes war mit 102,1 Millionen Euro angesetzt (Details). Es gab einen Zuschlag über 90 Millionen Euro, diesen erhielt die Elgew Grundstücks GmbH. Die IZ vermutet, dass Aroundtown Commercial Properties, Berlin, dahinter steht, da Geschäftsführer und Anschrift beider Gesellschaften identisch sind.

  • Man fragt sich heute, warum das LURGI-Gelände nur so gering ausgenutzt wurde.


    Ein Grund dürfte gewesen sein, dass das Grundstück beim Bau des Lurgi-Hauses 1987 noch im Bauschutzbereich des alten Flugplatzes in Bonames lag. Der ist erst nach dem Abzug der US-Army aus Bonames (1992) entfallen, nachdem das "Maurice Rose Army Airfield" geschlossen und luftverkehrsrechtlich entwidmet wurde. Damit sind dort heute Nutzungen möglich, die damals ausgeschlossen waren.

  • Aroundtown hat übrigens gerade den Erwerb bestätigt und die Sanierung des Objekts angekündigt. Sollte in Kürze auch im oben verlinkten Artikel lesbar sein.

  • Zur Sanierung des Lurgihauses steht heute ein Artikel in der FR online
    Demnach liegt der Kaufpreis bei 90 Mio €. Aroundtown will nun "schrittweise operative Verbesserungen vornehmen".
    Nun ja, der große Wurf mit Abriss und Neubau von Wohnungen scheint es nun (zunächst) wohl nicht zu werden.

  • B 922: Wohnen auf dem LURGI-Areal

    Vor über einem Monat hat die StVV die Aufstellung des Bebauungsplans Nr. 922 beschlossen, welcher das Lurigi-Areal umfasst.




    Q: M_263_2017, Lageplan

  • Vorkaufssatzung für das Lurgi-Areal

    Im Dezember 2019 hatte der Magistrat die Vorlage einer Vorkaufssatzung für das Lurgi-Areal in den Geschäftsgang gegeben. Die StVV hat sie am 30.1.2020 beschlossen und nach der Bekanntmachung im aktuellen Amtsblatt ist sie jetzt wirksam.


    In der Begründung lässt uns ein Satz aufmerken:


    "...Durch die andauernden Leerstände und die fehlenden Entwicklungsabsichten im Plangebiet wird die wichtige Initialzündung für die Weiterentwicklung des Mertonviertels blockiert...."


    Hinter diesem Satz verbirgt sich, dass der Eigentümer Arroundtown im B-Plan-Verfahren nicht kooperiert; falls er verkaufen will, hat die Stadt jetzt wenigstens das Vorkaufsrecht. Da es im BauGB ein allgemeines Vorkaufsrecht für die Kommune nicht mehr gibt, ist eine solche Satzung das Mittel der Wahl. Damit wird zumindest sichergestellt, dass ein Verkauf die laufende Planung nicht stört.


    Q: Amtsblatt v. 5.5.2020, S. 610 f.


    Nachtrag: der Ortsbeirat hatte Anfang Januar 2020 das Lurgi-Gelände als Standort für die Europäische Schule ins Gespräch gebracht; ob das ein substanzieller Vorschlag ist, bleibt offen.