C++ - das Chemnitzer Stadtgespräch

  • Diese Ämterzusammenlegung macht zumindest Sinn, noch dazu kommt dass die Ämter in die Innenstadt verlegt werden. Ganz großes Rätsel bleibt nur weiterhin was dann aus dem rießigen, leergezogenen Gebäude-Komplex an der Annaberger Straße wird.


    Eventuell tuen diese Veränderungen ja mal ganz gut und es ergibt sich was neues Interessantes für diese Gebäude? Was ich ja auch etwas Schade finde ist zum Beispiel, dass man bei den Erweiterungen der Uni und des dazugehörigen Technologieparks so wenig in dieses Areal lenkt, wo immerhin sich schon ein Uni-Teil befindet und überhaupt erstmal noch so einiges "repariert" werden könnte, lieber werden neue bisher unangetaste "Grünflächen/Felder" bebaut..

  • Schwierig wird es dann schon werden so viel Fläche wieder an den Mieter zubekommen.
    Ich denke aber auch, das es der Stadt schon ein bewusster Schatten ist und man sicher darüber nachdenken muss, wie man dort die Gegend am leben erhält.


    Es wird dann sicher so sein, das der Büro Neubau in den nächsten Jahren eventuell nichts neues mehr vorsieht, weil genügend geeignete Fläche vorhanden ist.
    Natürlich hängt das auch vom Mieter oder Eigentümer eines Grundstückes ab. Man kann ja schließlich selbst entscheiden wo wer baut oder sich einmietet.
    Das sieht man ja auch heute schon, wo die Fläche erst einmal ausreicht, bevor man Platz für neuen Raum benötigt.
    Was dagegen hilft ist weiterer Wirtschaftsschub.
    Dann kann man auch hierfür eine reale Chance sehen.


    So schlecht ist es ja dort nicht.


    Die Vielzahl an Ämtern die sich dann im Zentrum ansiedelt, bringt eine Menge leeren Raum mit sich...


    Ich weiß jetzt gar nicht wie sich das aktuell verhält im Wirkbau, nachdem Siemens da ausgezogen ist und in Chemnitz Röhrsdorf neugebaut hat.
    Als Siemens noch da anwesend war, war der Wirkbau zu 100% Vermietet.


    Auch an der Elsasser Straße , wo einst das Einwohnermeldeamt war, steht das Gebäude nicht wirklich leer.


    Wir werden sehen was die Zeit dazu sagt.


    Für die City sicherlich der Joker.
    Aber für umliegendes, außerhalb des Kerns sicherlich erst einmal keine gute Nachricht.
    Denn auch hier ist Stadt!

  • Mit Michael Stötzer, dem derzeitigen Chef des Amtes für Gebäudemanagement und Hochbau, steht der erste Bewerber für das Amt des Baubürgermeisters fest (Quelle). Thematische Schwerpunkte seiner Bewerbung seien die weitere Entwicklung der Innenstadt, der Stadt-Quartiere und des Chemnitzer Modells. Hoffentlich wird er das noch etwas detaillierter ausführen.

  • Interessant wäre für mich auch wie zukünftig mit den Bebauungen entlang der wichtigen Hauptstraßen umgegangen wird. Wird weiter der einfache Weg der Weiterzerstörung durch Abriss verfolgt oder mit dem Bestehenden etwas weiterentwickelt? Wird es konsequent für die Haupteinfallstraßen auch Bebauungs-/Entwicklungskonzepte geben?


    Jedenfalls kann es nicht Sinn und Zweck einer Stadtentwicklung sein, dass in innenstadtnahen Lagen durch permanenten Abriss mehr und mehr grüne Wiesen oder Erdgeschossbauten entstehen.


    Ich glaube zumindest passt der Herr Bewerber vom ersten Eindruck her ganz gut auf diesen Posten: Er kommt schon mal aus dieser Stadt, ist in der Nähe geboren, hat offenbar in dieser Region seine festen Wurzeln, die Qualifikation scheint mit dem Architektur-Studium und Amtsleitererfahrung zu stimmen und dass er auf dem Kassberg wohnt sagt grundlegend vielleicht auch schon etwas über seine Vorstellungen einer Stadt aus. ;)


  • Scheinbar verbleibt das Vivamamajoes am Standort an der Beckerstraße.
    Es ist jedenfalls noch geöffnet und nichts weist auf eine Schließung hin.
    Das Del Sol ist wohl raus, oder eins mit vivamamajoes.


    Vielleicht ist die Absicht vom Eigentümer, fünf Lofts zu integrieren vom Tisch?
    Die Angebote waren online für um die 700.000€ und mehr im Angebot.

  • ehem. DAMPFWÄSCHEREI HORNBOGEN CHEMNITZ (abgerissen)

    Ein tolles video ueber ein inzwischen abgerissenes Industrieobjekt.


    Das Gebäude wurde 1915 erbaut und beherbergte bis Ende der 20er die Verbandwattefabrik. 1936 wurde das Areal vom Unternehmen Dampfwäscherei Hornbogen ersteigert. Bis 2006 wurden die fast 100 Jahre alten Dampfbetriebenen Maschinen betrieben. 2010 musste die Familie das Gelände räumen, alle versuche das Gebäude zu halten und in Loft-Wohnungen umzubauen scheiterten. Im Frühjahr 2015 wurde das Gelände komplett weggerissen. Diese Aufnahmen entstanden nur wenige Wochen davor (HTM)

  • Der Favorit Michael Stötzer ist mit beachtlichen 100 Prozent der Stimmen zum neuen Baubürgermeister gewählt worden. Leider hat es für diese wichtige Position sehr wenig Positionierungen in der Öffentlichkeit gegeben, womit seine Vorstellungen und Ideen momentan nicht wirklich bekannt sind.

  • Am Wochenende ist Tag der Architektur, mit einem sehr reichhaltigen Programm in Chemnitz (Link zu allen Objekten und Veranstaltungen in Sachsen). Vom Schocken über die FASA AG, vom Wilhelm-Külz-Platz über die Industriebauten an der Annaberger Straße bis hin zur Gartenstadtstadtsiedlung Wiesengrund oder der Sanierung der Adelsbergstraße 26 ist alles dabei.

  • Heute großes Interview mit dem neuen Baubürgermeister Michael Stötzer in der Freien Presse (Link), die Kernaussagen zusammengefasst:


    - Schwerpunkte bleiben die bereits begonnenen Projekte (Chemnitzer Modell, Weiterentwicklung der Innenstadt, Schulsanierungsprogramm, Sportforum).
    - Für die Innenstadt bleibt das Ziel der Verringerung des Autoverkehrs, die Schaffung "kleinteiliger, lebendiger Strukturen" ist aber wohl eher ein neuer Aspekt, zumindest ist die bisherige Innenstadtentwicklung eher gegenteilig verlaufen.
    - Auch die Wohnnutzung in der Innenstadt scheint in den Vordergrund zu rücken, wobei das auch in Verbindung mit der Infrastruktur von Kindergärten und Schulen gesetzt wird.
    - Zum Innenstadtring gibt er eine eher ausweichende Antwort.
    - Von allen unbebauten Innenstadtflächen sieht er interessanterweise das größte Potential im Bereich zwischen City und Brühl. Dieser wurde bislang kaum in den Planungen berücksichtigt, was ich hier auch immer wieder kritisiert habe.
    - Mutig finde ich die Schätzung, dass Chemnitz in 20 Jahren 280.000 Einwohner haben wird. Ich weiß aber auch nicht, von welchen Prognosen man derzeit bei den Planungen ausgegangen ist.


    Insgesamt kann man den Aussagen im Interview so zustimmen, aber Worte sind Schall und Rauch. Offizieller Amtsantritt ist übrigens am 01. August.

  • In der Mopo gibt es einen Bericht zur aktuellen Bevölkerungsentwicklung (Link). Demnach leben zum 30. Juni exakt 245.076 Einwohner in Chemnitz, das sind fast genau 1.000 mehr als am 30. November 2014. Eine Interpretattion der Zahlen ist aber unmöglich, solange man nicht den Anteil der Asylbewerber daran kennt.

  • In der Mopo gibt es einen Bericht zur aktuellen Bevölkerungsentwicklung (Link). Demnach leben zum 30. Juni exakt 245.076 Einwohner in Chemnitz, das sind fast genau 1.000 mehr als am 30. November 2014. Eine Interpretattion der Zahlen ist aber unmöglich, solange man nicht den Anteil der Asylbewerber daran kennt.


    Was ist das für eine merkwürdige Interpretation? In dem Text steht nirgendwo etwas von Asylbewerbern, abgesehen davon kann ich mir nicht vorstellen, dass Asylbewerber als Einwohner mit Haupt- oder Nebenwohnsitz mitgezählt werden, solange nicht einmal klar ist, ob dem Asylantrag überhaupt zugestimmt wird. Zuzug von Ausländern ist übrigens nichts Negatives - ganz im Gegenteil, die Stadt wird vielfältiger!!

  • Asylbewerber werden in den Statistiken offiziell als Einwohner ausländischer Herkunft gezählt. Da diese aber zugeteilt werden, lässt sich daraus keine generelle Tendenz der Bevölkerungsentwicklung ableiten. Das ist der ganze Punkt. Ich schätze, beim Zuwachs bis zum 30. Juni wird der Anteil an Asylbewerbern bei 300-400 Menschen liegen.

  • Zugewiesene Asylbewerber werden auf jeden Fall in der Statistik berücksichtigt, siehe dazu folgende Ratsanfrage (Link). Ich habe auch keine Meinung zum Zuzug von Ausländern geäußert, sondern störe mich einfach an den Jubelmeldungen der Stadtspitze, die die steigende Einwohnerzahl als Nachweis der bombastischen Attraktivität der Stadt verkauft. Ein beträchtlicher Teil dieser neuen Einwohner dürfte nämlich gar nicht bewusst nach Chemnitz gezogen sein, sondern wurde im Zuge des Asylverfahrens mehr oder weniger zwangsweise in die Stadt verfrachtet. Anderswo war zu lesen, dass im Gesamtjahr 2015 etwa 2.000 Asylbewerber erwartet werden, was also anteilig ungefähr dem vermeldeten Bevölkerungszuwachs entspricht. Mit anderen Worten: Die Stadt verharrt in etwa auf ihrem bisherigen Niveau und zieht nicht etwa deswegen Menschen an, "weil sie ein guter Platz zum Arbeiten und Leben ist, weil es hier gute Arbeitsplätze und eine attraktive Universität gibt“ (O-Ton Babalu).

  • Nein, nein...mag sein, aber es gibt Tatsächlich die Tendenz neuer Chemnitzer die nicht nur Studenten sind.


    Mir selber ist in sechs oder auch sieben Monaten eine Zahl 1000 schon etwas sehr hoch und vor allem schnell.
    Hierbei wird es schon so sein das in der Zahl, eine Zahl steckt die von Asylbewerbern herrührt.


    Dennoch bin ich mir sehr sicher, das die Zahlen nicht vollkommen nur aus einer Richtung kommen.


    Schon allein der Arbeitsmarkt ist ein ganz anderer als noch vor fünf, sechs Jahren.
    Was ich übrigens auch nicht ganz verstehe, da hier erst Jobmangel herrschte und noch schlechtere Bezahlung.
    Und auf einmal wendet sich das Blatt und der Arbeitsmarkt spricht vom Großen Mangel an Arbeitskräften.
    Das ist eine Tatsache die sich nicht verleugnen lässt.

    2 Mal editiert, zuletzt von (dwt). () aus folgendem Grund: Text zufügung

  • Herr Professor, wie überlebt Chemnitz 2030?

    BILD, 05.08.2015
    Wirtschaftsforscher über drohenden Bevölkerungsrückgang
    Herr Professor, wie überlebt Chemnitz 2030?
    http://www.bild.de/regional/ch…ckgang-42063150.bild.html

    Wirtschaftswissenschaftler Reint E. Gropp, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), sieht in der TU die größte Chance der Stadt, um den Bevölkerungsrückgang zu stoppen: „Dresden und Leipzig profitieren in den nächsten Jahren automatisch von der Landflucht. Chemnitz muss dagegen selbst aktiv werden. „Denn die Stadt braucht sich nicht zu verstecken. Man findet eine schöne, bezahlbare Wohnung, die Kinderbetreuungsangebote sind gut, die Qualität der Schulen ist hoch. Mit einer sehr guten TU können junge Leute in die Stadt geholt werden. Finden sie hier die Möglichkeiten, sich nach dem Studium weiterzuentwickeln bleiben sie.“ Laut Gropp seien dafür nur gute Arbeitgeber Voraussetzung, sondern auch die Möglichkeit, selbst eine Firma zu gründen. „In den alten Bundesländern sind die Mieten hoch, aber Chemnitz bietet dafür beste Voraussetzungen.“ Die TU ermögliche auch, gut ausgebildete ausländische Studierende nach Chemnitz zu holen. „Aufgrund der niedrigen Geburtenrate sind wir in Deutschland darauf angewiesen. Wenn sie bleiben, ist das für uns ein Gewinn.“


    Die BILD verweist jedoch auf den Koalitionsvertrag von CDU und SPD, der vorsieht, dass bis zum Jahr 2025 die Zahl der Studierenden von 113 000 auf 95 000 in Sachsen sinkt. Dies will OBM Barbara Ludwig nicht hinnehmen: „Die Studenten sind das Rückgrat unserer Stadt. Ich werde dafür kämpfen, dass die Zahl der Studierenden in Chemnitz nicht unter 10 000 rutscht!“

  • Es währe eine kleine Katastrophe, plötzlich weniger Studenten zu bekommen.
    Aber man tut hier sehr, sehr viel um genau das nicht zu verschlafen.
    Das, so hat man den Eindruck, hat man erkannt.
    Und nicht nur in diesem Sektor kommt Bewegung.