Europacity Allgemeines

  • ^Ich habe den Artikel gelesen und antworte gerne auf dein Geplapper:


    Der letzte Absatz ist nahezu philosophisch und gibt per se überhaupt keine Antwort, sondern versucht sich einfach nur von konkreten Handlungsempfehlungen zu distanzieren.


    Trotzdem bleiben die Aussagen so im Text, wie sie eben im Text stehen. Auch wenn du den Link noch einmal öffnest, wirst du feststellen das die genannten Beispiele nicht von Zauberhand verschwunden sind: Riehmers Hofgarten und Werkbundstadt Charlottenburg, sowie Karl-Marx Hof in Wien (weniger mein Geschmack, aber trotzdem besser als die meisten zeitgenössischen Entwürfe).


    However: Wir werden uns so und so nicht einig denke ich - ich freue mich trotzdem auf das Sterben der Moderne :)

  • ^ Ich bin auch kein Freund dieser einförmigen abweisenden Kisten. Aber deswegen hasse ich moderne Architektur nicht, denn ich weiss auch, dass man es besser machen kann. Auch mit moderner Architektur.

  • ^ Eben. Und dafür, dass moderne Architektur angeblich am sterben ist, wächst diese doch ganz gewaltig. Überall, mehrheitlich und hoffentlich bald wieder mit etwas mehr Esprit.

  • Ehrlich gesagt finde ich es ziemlich unprofessionell von Stefan Forster, ein Viertel zu kritisieren, das höchstens erst zu einem Sechstel steht. Auch eine Verzahnung mit Nachbarschaftsvierteln, die er in F kritisiert, ist hier wegen des Kanals und der Bahnstrecke nicht möglich. Darüberhinaus ließ sich die Heidestraße als Zufahrt zum Tiergartentunnel auch nicht verhindern. Den Hafen fand ich schon immer bescheuert, da der Kanal ja schon eine Wasserlage darstellte.


    Ich würde erst mal abwarten.

  • Der Artikel ist doch komisch: Zuerst holt der Autor zu Fundamentalkritik aus: "Die Krise der Berliner Stadtentwicklung" und "Die verbaute Zukunft", als wenn nichts Gutes in Berlin entstanden wäre, um dann ein paar Zeilen weiter die positiven Entwicklungen hervorzuheben. Die "enorme Beliebtheit der Bestandviertel" kommt doch auch nicht aus dem nlchts, sondern zeigt doch , dass die Berliner Stadtentwicklung mit ihrer behutsamen Sanierung und Ergänzung des Bestands viel richtig gemacht hat.


    Schlussendlich geht es nur um ein Viertel, nicht um die gesamte Stadt. Aber dieses Viertel ist noch im Entstehen und gerade die bis jetzt fertigen Gebäude sind doch eher abwechslungsreich und dazu noch in direkter Nachbarschaft zu Altbauten und das im Artikel abgebildete Gebäude ist erst recht kein Klotz und sieht m.E. im Orginal deutlich besser aus als auf den Visualisierungen.
    Auch blockfüllende Gebäude sind keine neue Erfindung.
    Um nicht allzu weit abzuschweifen möchte ich nur an die ebenso vernichtende Kritik an der Neubebauung des Potsdamer Platzes erinnern. Dort war in den 90ern auch von Totgeburt die Rede und es wurde eine kleinteilige Bebauung gefordert. Interessiert das heute noch jemanden?


    Es gibt genug Bereiche in Berlin die kleinteilig erschlossen bzw ergänzt wurden. Bei vielen hat sich das gelohnt, anderen sieht man es auch noch fast 30 Jahre nach der Wende an, dass es keinen Masterpaln gab und gibt.


    Man sollte abwarten (wir Beobachter haben ja eh keine andere Wahl), Berlin und seine Baukultur wird wegen dem Europaviertel nicht untergehen.

  • Um nicht allzu weit abzuschweifen möchte ich nur an die ebenso vernichtende Kritik an der Neubebauung des Potsdamer Platzes erinnern. Dort war in den 90ern auch von Totgeburt die Rede und es wurde eine kleinteilige Bebauung gefordert. Interessiert das heute noch jemanden?


    Guter Einwand, dieser Platz ist mehr als akzeptiert. Allerdings ist die Lage des Potsdamer Platzes so exponiert, dass es einen Elfmeter ohne Torwart bedeutete, dort Leben hineinzubringen. Nördlich des Hauptbahnhofs dürfte dies etwas schwieriger werden.


    Die Frage für mich ist, ob die Erwartungshaltung einer mit dem Potsdamer Platz vergleichbaren Urbanität in der Europacity nicht überzogen wäre. Ein neuer Stadtteil ist nicht gleich gescheitert, wenn bei Sonne nicht sofort und überall Menschen auf der Straße mit einem Kaffee in der Hand abhängen. Auch in den viel gelobten Altbauquartieren beschränkt sich urbanes Leben auf einzelne Straßen (siehe Bergmannkiez z. B.). Vielleicht ist deshalb der Stadthafen eine gute Idee, da die Heidestraße diese Aufenthaltsqualität nicht bieten kann.

  • ^ Man kann nicht gleich Menschenmassen erwarten, aber abwechslungsreiche interessante Architektur - doch. Etwas weiter oben wurde dieser FAZ-Text verlinkt, in dem dem Quartier Eintönigkeit vorgeworfen wurde. In real habe ich nur einen Rand gestreift, doch was ich aus Fotos und Visualisierungen kenne, bestätigt die FAZ-Einschätzung.

  • Die Frage für mich ist, ob die Erwartungshaltung einer mit dem Potsdamer Platz vergleichbaren Urbanität in der Europacity nicht überzogen wäre.


    Genau! Die Europacity soll ja gar kein Stadtzentrum werden. Deswegen halte ich die Ansprüche auch zum Teil für zu hoch.
    Bei Potsdamer Platz half sicher auch die Lage und die "Magie des Ortes" um daraus wieder einen akzeptierten Ort zu machen.


    Für die Europacity steht und fällt die Sache mit der Verkehrsentwicklung. Permanent starker Verkehr auf der Heidestraße und ein fehlender S-Bahnhof Perleberger Brücke könnte die Entwicklung sehr beeinflussen. Ich schätze aber mal, dass außer den Bewohnern und Beschäftigten kaum andere "Besucher" ins Viertel kommen werden. Dafür ist es auch nicht vorgesehen.

  • Genau! Die Europacity soll ja gar kein Stadtzentrum werden. Deswegen halte ich die Ansprüche auch zum Teil für zu hoch. ...
    .


    Zitat von Bau-Lcfr

    ...Man kann nicht gleich Menschenmassen erwarten, aber abwechslungsreiche interessante Architektur - doch.



    Auch wenn nördlich des Hbf kein Stadtzentrum enstehen soll, sondern ein stadtzentrales Gewerbe / Bürogebiet mit Wohnanteil, so könnte man es doch ansprechend und weltstädtisch gestalten.
    Einfach mal schauen was andere Städte aus der Kombination Freifläche, Büro, Wohnen, Gewerbe auf die Reihe bekommen.
    Nachfolgend aufgeführtes Beispiel ist gerade am Stadtrand im Entstehen. 12 / 13 km vom Stadtzentrum entfernt. Anspruchsvoller als alles, was in Berlin in zentralen Lagen gebaut wird.


    Wie geschrieben, 12-13 km vom Zentrum entfernt, dass liegt im Vergleich deutlich weiter draussen als z.B. Adlershof. Die Bilder zeigen nur ein Teil des Ensembles, daneben wird munter und anspruchsvoll weiter gebaut.



    CDMX Santa - Fe by Kleist Berlin, auf Flickr



    CDMX Santa - Fe by Kleist Berlin, auf Flickr



    CDMX Santa - Fe by Kleist Berlin, auf Flickr



    CDMX Santa - Fe by Kleist Berlin, auf Flickr

  • ^ Wenn schon Beispiele, wäre es nett zu sagen, was genau am Kaliber übernommen werden sollte. Zwischen den Hochhäusern von Kleist sehe ich keine städtische Räume, dieses Beispiel wirkt eher abschreckend.


    Ich versuche es selbst - abwechslungsreiche Klinkerfassaden mit Farbigkeit und Mustern. Glas mit Farbakzenten kombiniert einer Hotelfassade. Beide Beispiele mit klar definierten Straßenblöcken - in die hier und da Hochpunkte integriert werden können. Verbindung der Neubauten mit schön renovierten Altbauten (auch in der Europacity gibt es Altbauten, die man schön renovieren könnte, wie es vor ein paar Wochen angesprochen wurde), überschaubare Plätze mit Menschenmass (3. Foto).
    Noch eine ansprechende Platzumgestaltung mit Massstab - solche Plätze mit klar definierten Räumen fehlen auf den Fotos von Kleist.


    Und wenn schon Postmoderne - es geht auch mit viel Fantasie wie hier in Heerlen oder einige Postings weiter in Arnhem.

    8 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Bei den Beispielen aus London überwiegt bei mir die Skepsis. Wenn man sich die durchaus interessane farbliche Gestaltung wegdenkt, verbleibt die auch in Berlin oft übliche glatte Lochfassade. Auch bei den anderen Beispielen wirkt die vorhandene Plastizität der Fassaden etwas bemüht und aufgesetzt. Da kann sich das 5oHz oder der Tour Total eigentlich sehen lassen. Ist alles Geschmackssache, aber schlimm wird es in der Europacity nicht werden, allenfalls nicht herausragend.


    Mich stimmt eher nachdenklich, dass in attraktiven Lagen wie Hbf., Ostbahnhof und Südkreuz nicht mehr in die Höhe gebaut wird. In Berlin wird m. E. Platz verschenkt, denn soviel Flächen für den Neubau von Büroräumen mit gleichzeitig gutem Anschluss an den ÖPNV gibt es nicht. Derweil steigt die Nachfrage weiterhin.

  • ^ Am Hbf ist CA Immo Eigentümer vieler attraktiver Flächen - und als börsennotiertes Unternehmen auch Boden-Spekulant..
    Siehe: http://www.stadtentwicklung.be…uropacity_Eigentuemer.pdf
    (Q: http://www.stadtentwicklung.be…he_konzepte/heidestrasse/)
    Z.B. die dortigen Nr. 29, 30 sind bislang überhaupt nicht projektiert, also Vorhalteflächen..


    Visu: http://www.caimmo.com/de/portfolio/projekt/europacity/
    Außerdem blockiert(e) die S21-Baustelle Hochbauten, beispielsweise folgenden, in letzterer Visu auch Enthaltenen: http://www.deutsches-architekt…p?p=578604&postcount=1200


    Aber das hatten wir schon alles, Fakten scheinen ein paar nicht zu interessieren..

  • ... Wenn man sich die durchaus interessane farbliche Gestaltung wegdenkt, verbleibt die auch in Berlin oft übliche glatte Lochfassade. ....


    Die jedoch mit Farben und Materialien besser wirkt als ohne. Hier ein Putzfassade-Beispiel ohne Farben, aber mit geneigten Außenwänden der beiden letzten Geschosse - aufwändiger als Farben oder Klinker, aber wirkt nicht ganz so gut. Dann besser mit möglichst preiswerten Mitteln für möglichst differenzierte Fassadenwirkung sorgen.


    Wollen wir die kleinen Plätze mit Charme nicht vergessen - die eher machbar sind, wenn es nicht alle paar Schritte eine mehrspurige Straße gibt (die leider durch die Europacity gezogen wurden und manche noch mehrspuriger haben wollen).

  • Ich finde es schon sehr merkwürdig,dass gerade die einzigen Hochhausflächen blockiert sind durch den S21 Bau.Als hätte man diese extra so eingeplant.


    Und so wie wir Berlin kennen,werden sie auch durch Verzögerungen,technischen Problemen nie oder nicht mehr zu unseren aktiven Forumzeiten realisiert.Also vor 2025 wird da bestimmt nichts fertig,also für unsere Zeit,bzw.Diskussion heute eigentlich irrelevant.

  • ^ Mit Verlinkung zu einem Artikel v. 6.12.17: http://www.deutsches-architekt…p?p=586433&postcount=1205
    Demnach ist für den Berlin-Chef von CA-Immo durchaus klar, dass Berlin neue Bürohäuser dringend nötig hat und dass sich Investoren um Bauprojekte reißen, lange bevor diese überhaupt gebaut und vermietet sind. Stimmt - wie beim "Cube" - der Kaufpreis, verkauft CA Immo gerne sofort (statt selber zu vermieten).


    Während fürs Hochhaus "MK 2E" der Bauantrag Ende 2018 eingereicht werden soll (http://www.deutsches-architekt…php?p=586424&postcount=34), gibt es fürs Hochhaus "MK 8" noch keine diesbezüglichen Verlautbarungen; Letzteres könnte aber kurzfristig in Angriff genommen werden, denn die dortigen S21-Bauarbeiten liegen gerade in den letzten Zügen: http://www.deutsches-architekt…p?p=590695&postcount=1882


  • Aber das hatten wir schon alles, Fakten scheinen ein paar nicht zu interessieren..


    Die geplanten Höhen sind mir bekannt. Nun sind 84 m respektive 99 m auch nicht gerade weltbewegend in einer Gegend, wo alles neu errichtet wird und Verschattung vielleicht nicht das Maß aller Dinge sein muss. An solchen Orten müsste es doch prinzipiell möglich sein, ein 150 m HH zu errichten. Sollte das MK8-Projekt nicht ursprünglich ein (wesentlich höheres) Hochhaus für die DB AG werden?

  • ^ Ich finde die städtebauliche Planung für dieses Viertel schlüssig. Und wiederhole meine Frage: Warum sollte Höhe = Qualität sein?


    Genau. Man könnte sicher noch an ganz vielen Stellen Hochhäuser errichten, aber man hat sich ja bewußt dagegen entschieden. Man möchte nicht wild in der Stadt verteilt Hochhäuser mit ca 150 Metern errichten, sondern nur in den Zentren. Ich kann auch wieder nur auf das Interview mit Frau Lüscher verweisen https://www.morgenpost.de/berl…n-in-Umgebung-passen.html, das auf vieles Antwort gibt.

    Solche Vorwürfe, der Senat würde iregndwelche Vorwände (durch die S21 oder die U5) konstruieren um bestimmte Bauten zu vehindern sind dagegen absurd.

  • ^ Ich finde die städtebauliche Planung für dieses Viertel schlüssig. Und wiederhole meine Frage: Warum sollte Höhe = Qualität sein?


    Ich kann Dir Deine Frage nicht beantworten, weil ich diesen Vergleich nicht gezogen habe. Du liest da zu viel rein...


    Andersrum war gefragt: Tut es der Qualität einen Abbruch, wenn zumindest auf der Fläche MK8 ein 150 m-HH stehen würde? Es geht um den Bedarf an Bürofläche, nicht darum, dass ein höheres Gebäude schöner ist.